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Jalowiec deutsch Wingendorf ist eine Ortschaft in der Landgemeinde Luban Lauban Land im Powiat Lubanski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 2 2 Kirchspiel bis 1945 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Kirchdorf liegt in der ostlichen Oberlausitz am rechten Ufer des Queis etwa vier Kilometer sudlich von Luban Lauban und 28 Kilometer sudostlich von Gorlitz Geschichte Bearbeiten nbsp Ruine des ehemaligen Gutshauses in Wingendorf Aufnahme 2012 Das kleine Dorf und Gut Wingendorf das fruher im Weichbild von Lowenberg lag war 1420 von Hartung von Klux auf Tzschocha erworben worden der mit dem Rittergut belehnt wurde 1 Vorbesitzer war Heinze von Schreibersdorf 2 In Wingendorf war seit 1699 eine Papiermuhle in Betrieb die qualitativ hochwertiges Buttenpapier herstellte das stark nachgefragt war Inhaber der Papierfabrik um die Mitte des 19 Jahrhunderts war Johann Traugott Glaser Als Wingendorf noch ein Grenzort an der schlesischen Grenze war hatte hier der Handel mit Schmuggelware gebluht Um 1858 war die Anzahl der Bauerngehofte des Dorfs von fruher 13 auf drei gesunken 1 Um 1894 war der Gutsbezirk Wingendorf ein Majorat der Stiftung Baron von Lachmann und umfasste eine Flache von 177 Hektar davon 122 Hektar Ackerboden 33 Hektar Wiesen neun Hektar Weiden sechs Hektar Waldungen sechs Hektar Gewasser und elf Hektar Hofflache Besitzerinnen waren Clara Grafin von Schweinitz und Marie Freifrau von Zedlitz und Neukirch in Kynau Das Gut war verpachtet an den Gutspachter Kunick 3 Bis 1945 gehorte Wingendorf zum Landkreis Lauban im Regierungsbezirk Liegnitz der preussischen Provinz Niederschlesien des Deutschen Reichs Im Fruhjahr 1945 wurde die Region von der Roten Armee besetzt und nach Ende des Zweiten Weltkriegs zusammen mit einem Teil Brandenburgs und dem grossten Teil Schlesiens von der Sowjetunion gemass dem Potsdamer Abkommen der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt In der Folgezeit wurden die deutschen Bewohner vertrieben Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1818 295 4 1825 324 in 48 Wohnhausern zwei katholische Einwohner 5 1840 315 in 44 Hausern zwei Einwohner sind Katholiken 6 1858 306 Ende Dezember in 46 Hausern 1 1867 319 am 3 Dezember ohne den Gutsbezirk mit 41 Einwohnern 7 1871 281 am 1 Dezember davon 280 Evangelische eine katholische Person ohne den Gutsbezirk mit 31 evangelischen Einwohnern 7 1910 318 am 1 Dezember ohne den Gutsbezirk mit 38 Einwohnern 8 9 1933 346 10 1939 339 10 Kirchspiel bis 1945 Bearbeiten Im Jahr 1427 war Wingendorf nach Steinkirch in Schlesien eingepfarrt Da 1654 den Evangelischen auch in Steinkirch die Kirche weggenommen wurde kam der dortige Pfarrer nach Wingendorf um hier den Gottesdienst zunachst auf dem Dachboden eines Bauerngehofts abzuhalten Nach Ablauf von sechs Jahren diente hier 16 weitere Jahre lang ein Schuppen als Bethaus 1677 wurde mit kurfurstlicher Erlaubnis und mit Beteiligung der Gutsherrschaft zu Steinkirch und Wingendorf eine holzerne Kirche erbaut Diese Kirche wurde auch von Mitgliedern bedrangter evangelischer schlesischer Nachbargemeinden besucht so auch von Evangelischen aus den grosseren Dorfern Langenols und Thiemendorf 1715 wurde die Kirche massiv ausgebaut Als die schlesischen Gastgemeinden unter Friedrich dem Grossen eigene Bethauser errichten durften und nicht mehr auf die Seelsorge in Wingendorf angewiesen waren hatte dies in Wingendorf einen erheblichen Schwund an Kirchgangern und damit einhergehende empfindliche finanzielle Einbussen der hiesigen Pfarrstelle zur Folge In diesem Zusammenhang wahlte der ohnehin depressiv veranlagte Pfarrer Nerger am 5 September 1742 den Freitod 1 Bis 1677 wurden Verstorbene aus Wingendorf auf dem Friedhof von Holzkirch beigesetzt 1 Personlichkeiten BearbeitenJohann Heinrich Winckler 1703 in Wingendorf 1770 in Leipzig Philosoph Philologe Naturforscher und Rektor der Universitat LeipzigLiteratur BearbeitenOttomar Pudor Geschichte des Dorfes Wingendorf Laubaner Kreises Wingendorf 1853 Online Johann Gottlieb Mischke Das Markgrafthum Ober Lausitz Koniglich preussischen Antheils in geschichtlicher statistischer und topographischer Hinsicht Gorlitz 1861 S 175 176 Online Weblinks BearbeitenMeyers Garetteer 1912 WingendorfEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Johann Gottlieb Mischke Das Markgrafthum Ober Lausitz Koniglich preussischen Antheils in geschichtlicher statistischer und topographischer Hinsicht Gorlitz 1861 S 175 176 Ottomar Pudor Geschichte des Dorfes Wingendorf Laubaner Kreises Wingendorf 1853 S 3 Schlesisches Guter Adressbuch Verzeichniss sammtlicher Ritterguter und selbstandigen Guts und Forstbezirke sowie solcher grosseren Guter welche innerhalb des Gemeindeverbandes mit einem Reinertrag von etwa 1500 Mark und mehr zur Grundsteuer veranlagt sind Funfte Ausgabe Wilhelm Gottlob Korn Breslau 1894 S 283 Ziffer 2514 Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 166 Ziffer 2950 Johann Georg Knie Alphabetisch Statistisch Topographische Uebersicht aller Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Breslau 1830 S 858 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien nebst beigefugter Eintheilung des Landes nach den Bezirken der drei Koniglichen Regierungen den darin enthaltenen Furstenthumern und Kreisen mit Angabe des Flacheninhaltes der mittleren Erhebung uber der Meeresflache der Bewohner Gebaude des Viehstandes u s w 2 Auflage Breslau 1845 S 748 a b Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 262 263 Ziffer 85 und S 266 267 Ziffer 148 Gemeindeverzeichnis de U Schubert 2020 Meyers Gazetteer 1912 Wingendorf a b Michael Rademacher Provinz Schlesien Landkreis Lauban Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 51 094166666667 15 310555555556 Koordinaten 51 5 39 N 15 18 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jalowiec amp oldid 230556135