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Eine Judische Gemeinde bestand in Falkenberg einem Ortsteil von Wabern im nordhessischen Schwalm Eder Kreis vom 18 Jahrhundert bis in die NS Zeit Im Jahre 1744 sind vier judische Familien in Falkenberg bezeugt Die Synagoge wurde 1938 zerstort und die letzten aus Falkenberg stammenden judischen Menschen wurden 1942 deportiert und dann ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Gemeindeentwicklung 2 Einrichtungen 2 1 Synagoge 2 2 Schule 2 3 Friedhof 3 Holocaustopfer 4 Fussnoten 5 Weblinks 6 LiteraturGemeindeentwicklung BearbeitenIm 19 Jahrhundert erreichte die Zahl der judischen Einwohner von Falkenberg ihren Hohepunkt Sie erreichte 1871 fast 20 der Gesamteinwohnerzahl des Dorfs ging danach aber durch Wegzug in die Stadte und Uberalterung stetig zuruck Die Mehrzahl der 1933 noch im Dorf lebenden 27 judischen Personen sah sich auf Grund der nun zunehmenden Repressalien und Entrechtung gezwungen Falkenberg zu verlassen sie gingen entweder ins Ausland oder zogen in grossere Stadte Anfang 1939 gab es nur noch 11 judische Einwohner und gegen Kriegsbeginn lebten vermutlich keine judischen Bewohner mehr in Falkenberg Die Kultusgemeinde Kehillah musste daher mangels ausreichender Mitglieder bereits 1938 aufgelost werden Jahr Einwohner gesamt JudischeEinwohner Anteilin Prozent1835 68 1861 458 85 18 6 1871 436 84 19 3 1885 385 53 13 8 1895 445 46 10 3 1905 430 40 9 3 1924 515 31 6 1 1933 523 27 5 2 1939 523 11 2 1 Einrichtungen BearbeitenDie Kehillah Gemeinde der auch die judischen Einwohner von Hebel 1 und bis 1908 auch die von Homberg angehorten 2 hatte im 19 Jahrhundert eine Synagoge ein rituelles Bad Mikwe eine judische Schule und bereits seit dem 18 Jahrhundert einen eigenen Friedhof Synagoge Bearbeiten Es ist nicht bekannt wann die Falkenberger Synagoge gebaut wurde aber man nimmt an dass Synagoge Lehrerwohnung und Mikwe etwa um 1730 erbaut wurden Die Synagoge befand sich in der Melsunger Strasse in der Nahe des heutigen Kindergartens Sie wurde 1929 noch einmal renoviert und hatte zuletzt 26 Platze fur Manner und 16 fur Frauen Der starke Schwund an Gemeindemitgliedern in den 1930er Jahren insbesondere nach 1933 fuhrte zur Auflosung der Gemeinde und die Synagoge wurde ab Fruhjahr 1938 nicht mehr fur gottesdienstliche Zwecke genutzt Ihre Kultgegenstande wurden teilweise bereits im Marz 1937 3 teilweise dann im Mai 1938 4 dem Provinzialrabbinat in Kassel ubergeben Dort wurden sie jedoch wahrend der Novemberpogrome 1938 zerstort Auch das Gebaude der ehemaligen Falkenberger Synagoge wurde wahrend der Novemberpogrome durch Mitglieder der SA zerstort Das Grundstuck wird heute als Spielplatz des Kindergartens genutzt Schule Bearbeiten Eine Religionsschule bestand im Dorf seit 1829 Der von der Gemeinde bezahlte Lehrer war zugleich Vorbeter und Schochet Schlachter Der von 1840 bis etwa 1865 unterrichtende Lehrer betrieb nebenbei eine Matzebackerei als dort ein Feuer ausbrach wurde das damalige Lehrerhaus ein Raub der Flammen und der Lehrer verliess das Dorf Die Schule wurde 1872 als offentliche Israelitische Volksschule anerkannt war allerdings nur einklassig und hatte nur wenige Schuler 1890 besuchten 11 Kinder die Schule 1895 waren es 14 1900 13 und 1901 02 14 Schulkinder aber 1908 09 nur noch sieben Der Schulbetrieb wurde daher 1909 eingestellt und die Kinder besuchten fortan die private judische Elementarschule in Homberg die aber um 1920 ebenfalls wegen Schulermangels geschlossen wurde Religionsunterricht wurde den wenigen schulpflichtigen judischen Kinder in Falkenberg 1924 drei 1931 32 zwei zuletzt von dem judischen Lehrer in Borken erteilt Friedhof Bearbeiten nbsp Eingang des judischen Friedhofs in FalkenbergDer Friedhof wurde vermutlich in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts angelegt Er liegt nordostlich des Ortes am Sudufer des Baumbachs auf Position 51 4 31 N 9 23 59 O 51 0754 9 3998 etwa 250 m nordostlich des christlichen Friedhofes und ist uber die Fortsetzung der Strasse An der Lehmgrube erreichbar Die heute 65 vorhandene Grabsteine stammen aus der festgestellten Belegzeit von 1754 bis 1938 5 Neben Mitgliedern der Falkenberger Gemeinde wurden auch Juden aus Malsfeld Wabern und Wolfhagen hier bestattet 6 Judische Friedhofe im Schwalm Eder Kreis Bad Zwesten Binsforth Borken Falkenberg Felsberg Frielendorf Fritzlar Gilserberg Grossropperhausen Guxhagen Haarhausen Homberg Jesberg Melsungen Merzhausen Neukirchen Niedenstein Niedergrenzebach Oberaula Obervorschutz Spangenberg Treysa Ungedanken ZuschenHolocaustopfer BearbeitenInsgesamt wurden wohl 24 aus Falkenberg stammende oder langere Zeit dort wohnhafte judische Personen in der NS Zeit umgebracht der alteste 1857 der jungste 1932 geboren Aus Hebel erlitten 12 Personen das gleiche Schicksal die alteste von ihnen 1872 die jungste 1919 geboren 7 Fussnoten Bearbeiten In Hebel lebten 1835 10 1861 21 1905 24 und 1924 17 judische Einwohner Falkenberg Judische Geschichte Synagoge 1908 09 grundeten die damals elf in Homberg lebenden Familien eine eigene Kultusgemeinde Sieben Torawimpel Sechs Torarollen mit sechs Wimpeln sechs Toramantel eine Almemordecke und eine Decke fur das Vorbeterpult Grabstatten des Judischen Friedhofs Falkenberg Judische Grabstatten in Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Judischer Friedhof Falkenberg auf alemannia judaica de mit 22 Fotos Falkenberg Judische GeschichteWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Falkenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Falkenberg Judische Geschichte Synagoge http www xn jdische gemeinden 22b de index php gemeinden e g 603 falkenberg hessenLiteratur BearbeitenPaul Arnsberg Die judischen Gemeinden in Hessen Anfang Untergang Neubeginn Band 1 Societats Verlag Frankfurt am Main 1971 ISBN 3 7973 0213 4 S 172 173 Normdaten Korperschaft GND 7538495 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Falkenberg Wabern amp oldid 237708026 Friedhof