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Der judische Friedhof Busenberg entstand 1824 als Verbandsfriedhof von vier judischen Gemeinden im Wasgau der vom Sudteil des Pfalzerwaldes und dem Nordteil der Vogesen gebildet wird In der Gegenwart beherbergt der Friedhof 286 Grabstatten auf einer Flache von 25 8 Ar Der mehrfach verwustete Friedhof ist seit 1985 ein schutzenswertes Kulturdenkmal Judischer Friedhof BusenbergJudischer Friedhof in BusenbergDatenOrt BusenbergBaujahr 1824Grundflache 2580 m Koordinaten 49 7 34 4 N 7 50 20 3 O 49 126225 7 838959 Koordinaten 49 7 34 4 N 7 50 20 3 OJudischer Friedhof Busenberg Rheinland Pfalz Besonderheiten der Friedhof wurde sowohl wahrend der Zeit des Nationalsozialismus als auch Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg mehrfach verwustet letzte Beerdigung fand 1979 stattGrabstein im maurischen StilGrabsteine auf dem Busenberger Friedhof im Hintergrund die Ruine Drachenfels Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Busenberger Friedhof wurde 1824 als Verbandsfriedhof der judischen Gemeinden Busenberg Dahn Erlenbach und Vorderweidenthal angelegt In diesem Jahr lebten in Busenberg 127 in Dahn 93 in Erlenbach 47 und in Vorderweidenthal 78 wohnberechtigte Juden 1 Wo die Toten der Juden im Wasgau vor der Anlage des Friedhofs beerdigt wurden ist nicht sicher bekannt als sehr wahrscheinlich gilt ein Begrabnis auf dem judischen Friedhof Annweiler 2 Das Friedhofsgrundstuck wurde zuvor als Lehmgrube genutzt es liegt an der heutigen Bundesstrasse 427 etwa 600 Meter nach dem Ortsende von Busenberg Richtung Lauterschwan unmittelbar gegenuber der Abzweigung des Weges zur Burg Drachenfels Die Flache des Friedhofs betrug zunachst knapp 19 Ar vor 1887 wurde der Friedhof nach Westen auf insgesamt 25 8 Ar erweitert Wegen der Instandhaltung des Zufahrtsweges zum Friedhofes kam es zwischen 1859 und 1862 zu Differenzen zwischen dem Busenberger Gemeinderat und den judischen Gemeinden Der Gemeinderat forderte hierbei die Schliessung des Friedhofs die Juden sollten stattdessen auf einem Teil des christlichen Friedhofs beerdigen Dies wurde sowohl von den judischen Gemeinden als auch dem bayerischen Staatsministerium des Innern abgelehnt Nach der Machtubertragung an die Nationalsozialisten 1933 war der Friedhof Ziel einer Friedhofsschandung Im September und Oktober 1938 wurden 114 Grabsteine umgeworfen mindestens ein Drittel der Grabsteine wurde dabei vollig zerstort Als Tater wurden einem Schreiben der Zweibruckener Staatsanwaltschaft vom November 1938 zufolge funf strafunmundige Volksschuler ermittelt 3 Da tonnenschwere Grabsteine umgeworfen wurden mussen weitere Personen an der Zerstorung des Friedhofs beteiligt gewesen sein Laut Angaben des Busenberger Burgermeisters von 1947 sollen Angehorige des Reichsarbeitsdienstlagers im benachbarten Bruchweiler fur die Schandung des Friedhofs verantwortlich gewesen sein Nach der Befreiung war der Friedhof verwildert und mit Gebusch uberwachsen die Grabsteine waren umgeworfen und teilweise zerstort Im Spatherbst 1945 wurden erste Sauberungs und Renovierungsarbeiten durchgefuhrt 1955 wurde der westliche neuere Teil des Friedhofs instand gesetzt der ostliche altere Teil blieb verwildert Noch 1963 lagen im alten Teil fast samtliche Grabsteine umgesturzt am Boden 1972 wurde gemass einer Vereinbarung zwischen der Busenberger Gemeindeverwaltung und der Judischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz der gesamte Friedhof erheblich verandert Dabei wurden uberflussige Umrandungen und Sockel entfernt die Grabsteine standsicher gemacht die bislang vorhandene Gelandestufe zwischen altem und neuen Friedhofsteil eingeebnet sowie ein Rasen angelegt Nach der letzten Bestattung in der Zeit des Nationalsozialismus 1939 fanden zwischen 1958 und 1979 drei weitere Beerdigungen statt Seit Kriegsende war der Friedhof im Fruhjahr 1978 im November 1994 sowie im Mai 1997 Ziel von Friedhofsschandungen Bei den beiden Schandungen in den 1990er Jahren wurde jeweils eine erhebliche Zahl von Grabsteinen beschadigt umgeworfen oder mit nationalsozialistischen Parolen beschmiert Im Dezember 1997 ermittelte die Polizei sieben Tatverdachtige von denen sechs der rechtsextremen Aktion Sauberes Deutschland angehorten Eine der ermittelten Personen wurde im August 1998 zu einer zweijahrigen Bewahrungsstrafe verurteilt Dabei wurde strafmildernd berucksichtigt dass der Tater sich zwischenzeitlich von der rechtsextremen Szene abgewandt hatte 4 Ein weiterer Tater wurde 1999 zu einer zweijahrigen Gefangnisstrafe verurteilt die im Juli 2003 zur Bewahrung ausgesetzt wurde nachdem der Hauptbelastungszeuge seine Aussagen widerrufen hatte 5 Die Zerstorungen auf dem Friedhof wurden uberwiegend durch ehrenamtlich tatige Burger aus Busenberg beseitigt Literatur BearbeitenOtmar Weber Wie eine weisse Lilie in ihrer ersten Blute Der judische Friedhof Busenberg Verlag Geiger Druck Dahn 1998 ISBN 3 00 003507 9 Otmar Weber Judentum im Wasgau Dahn 2006 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Busenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Judischer Friedhof Busenberg bei Alemannia Judaica Judischer Friedhof Busenberg beim Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Zahlenangaben bei Weber Lilie S 96 Weber Lilie S 95 Weber Lilie S 270ff Weber Lilie S 324ff Ulrich Kosub Kirchner Rechtsextremismus in der Westpfalz pdf 2 2 MB S 35 Judische Friedhofe im Landkreis Sudwestpfalz Busenberg Herschberg Hoheinod Rodalben Wallhalben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Busenberg amp oldid 214053242