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Die judische Gemeinde von Merzhausen der auch die Juden in Willingshausen und Schrecksbach angehorten bestand vom 17 Jahrhundert bis 1938 Bereits im Jahre 1646 gab es funf judische Haushaltungen in Merzhausen und 1743 44 waren es zehn Familien Auch in Willingshausen lebten spatestens im 18 Jahrhundert judische Familien Die Gemeinde gehorte zum Rabbinatsbezirk Oberhessen mit Sitz in Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Einwohnerzahlen 2 Gemeindeeinrichtungen 3 Opfer des Holocausts 4 Gedenken 5 Personlichkeiten 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksEinwohnerzahlen Bearbeiten1837 waren 72 Einwohner von Merzhausen judisch von insgesamt 633 Einwohnern 1861 waren es 75 von 710 Danach erfolgte eine allmahliche Abwanderung in die Stadte und in die USA 1871 lebten noch 61 1885 nur noch 36 und 1905 noch 45 Juden in Merzhausen Um 1924 lebten noch 35 Personen in 14 Haushalten in Merzhausen 1933 gab es nur noch sieben Familien mit insgesamt 20 Personen und 1939 wurden nur noch neun judische Einwohner gezahlt Die meisten von ihnen wurden in Vernichtungslager deportiert und wurden dort ermordet 1 In Willingshausen waren 30 von insgesamt 645 Einwohnern 1842 judisch 1861 waren es 45 1905 noch 25 1924 noch 21 und 1933 nur noch funf Familien In Schrecksbach lebten 1835 10 judische Einwohner 1861 dann 27 und 1905 nur noch sechs 1933 war nur noch eine Familie geblieben Die judischen Familien der Gemeinde lebten uberwiegend vom Textil oder Viehhandel und in Merzhausen wohnte die Mehrzahl von ihnen in der noch heute Judengasse genannten Strasse Gemeindeeinrichtungen BearbeitenAn Einrichtungen bestanden eine Synagoge eine judische Schule eine Mikwe rituelles Bad und ein Friedhof Eine Synagoge fur die in den drei Orten lebenden judischen Personen gab es nur in Merzhausen Es war ein einfaches Fachwerkgebaude schrag hinter der Schule In der Reichspogromnacht im November 1938 wurde sie geschandet ausgeraubt und teilweise zerstort Der Bau wurde bis 1951 als Scheune genutzt und dann abgebrochen Die israelitische Elementarschule wurde in den Jahren 1833 36 eingerichtet Die Gemeinde beschaftigte einen Lehrer der auch als Kantor und Schochetim Schachter amtierte 1878 79 wurde die Schule geschlossen da die Gemeinde zahlenmassig geschrumpft und finanziell verarmt war und keinen Lehrer mehr bezahlen konnte Im Jahre 1886 wurde die Schule wieder eroffnet da es wieder 20 Schulkinder gab 1924 gingen noch acht 1931 32 nur noch sieben schulpflichtige Kinder zur judischen Schule die dann 1932 endgultig geschlossen wurde Das Schulhaus in dem auch der Lehrer gewohnt hatte wurde verkauft und zu einem Wohnhaus umgebaut fruher Dorfstr 10 heute Ziegenhainer Str 30 Das Ritualbad der Gemeinde ein etwa 3 4 m grosses gemauertes Becken befand sich im einstigen Haus Nr 61 Es wurde bis Anfang des 20 Jahrhunderts genutzt Das Haus wurde um 1931 abgerissen Der 626 m grosse judische Friedhof an der Waldstrasse hinter dem Forsterhaus in der NS Zeit geschandet und 1945 wieder hergerichtet ist noch erhalten Die letzte Bestattung dort erfolgte 1947 als der letzte judische Einwohner des Dorfes der ins Ghetto Theresienstadt deportiert worden war und zuruckgekehrt nach Merzhausen an den Folgen seiner im Lager erlittenen Misshandlungen verstarb An judischen Vereinen gab es den Wohltatigkeitsverein Chewras Gemilus Chassodim und den Israelitischen Mannerverein Opfer des Holocausts BearbeitenVon den in Merzhausen geborenen und oder langere Zeit am Ort wohnhaften judischen Personen kamen in der NS Zeit 22 ums Leben die alteste geboren 1856 die jungste 1935 Von den in Willingshausen geborenen und oder langere Zeit dort wohnhaften judischen Personen kamen zehn in der NS Zeit um der alteste 1873 der jungste 1908 geboren Von den in Schrecksbach geborenen und oder langere Zeit dort wohnhaften judischen Personen kamen in der NS Zeit mindestens drei um die alteste geboren 1868 die jungste 1886 2 Gedenken BearbeitenAnfang Oktober 2016 wurde vom Arbeitskreis Dorferneuerung Merzhausen im Rahmen des Projektes Erlebbare Geschichte Merzhausen eine Informationstafel uber die judische Gemeinde Merzhausen am Eingang der Judengasse aufgestellt Ausserdem wurden Hinweisschilder fur das fruhere judische Schulhaus und den judischen Friedhof sowie auf die ehemalige Synagoge und die abgebrochene Mikwe angebracht Personlichkeiten BearbeitenSara Nussbaum 1868 1956 deutsche Rot Kreuz Schwester und Uberlebende des HolocaustEinzelnachweise Bearbeiten https www alemannia judaica de merzhausen synagoge htm https www alemannia judaica de merzhausen synagoge htmLiteratur BearbeitenGottfried Ruetz Von den Juden in Merzhausen In Schwalmer Jahrbuch Jg 1979 S 112 129 Weblinks Bearbeitenhttps www alemannia judaica de merzhausen synagoge htm https www dorfgemeinschaft merzhausen de seite 298206 dorfgeschichte html https daten2 verwaltungsportal de dateien seitengenerator juedische geschichte merzhausen pdf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Merzhausen amp oldid 231126693