www.wikidata.de-de.nina.az
Eine Judische Gemeinde in Aach einer Ortsgemeinde im Landkreis Trier Saarburg Rheinland Pfalz bestand schon im Mittelalter Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Betsaal und Synagoge 3 Gemeindeentwicklung 4 Nationalsozialistische Verfolgung 5 Friedhof 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn Aach werden 1418 erstmals Juden genannt denn aus dem Kurfurstentum Trier ausgewiesene Juden liessen sich am Ort nieder Obwohl das Dorf in der Nahe Triers liegt gehorte es nicht zum Kurfurstentum Trier sondern als reichsfreie Herrschaft dem Trierer Benediktinerinnenkloster St Irminen das Juden gestattete sich im Ort anzusiedeln Die neuzeitliche judische Gemeinde entstand im 18 Jahrhundert Einige Zeit gehorten auch die in Butzweiler lebenden judischen Einwohner zur Gemeinde in Aach In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts ging die Zahl der Gemeindemitglieder durch Aus und Abwanderung wie uberall auf dem Lande zuruck Die judische Gemeinde besass eine Religionsschule und ein rituelles Bad Mikwe Der angestellte Religionslehrer war zugleich als Vorbeter und Schochet tatig Die Juden in Aach lebten vor allem vom Viehhandel und vom Handel mit Pelzen Fellen und Bienenwaben Es gab auch judische Handwerker eine Gastwirtschaft und ein Kolonialwarengeschaft im Besitz judischer Familien Betsaal und Synagoge Bearbeiten nbsp Ehemalige Synagoge Neweler Strasse 2Zunachst war ein Betsaal beziehungsweise eine erste Synagoge vorhanden denn 1808 wird berichtet dass die Juden aus Butzweiler und Welschbillig dem Gottesdienst in Aach beiwohnten Wegen der gestiegenen Zahl der Gemeindeglieder in der Mitte des 19 Jahrhunderts plante die Gemeinde einen Synagogenneubau Der Trierer Architekt Christian Wilhelm Schmidt der auch die Synagoge in Trier errichtet hatte wurde mit der Planung beauftragt Die 1860 erbaute Synagoge in der Neweler Strasse 2 weist grosse Ahnlichkeit mit der Synagoge in Trier auf Neuromanische Stilelemente wie Lisenen Rundbogenfenster und Rundbogenfriese pragen bis heute das Bauwerk Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Inneneinrichtung vollig zerstort Die in Brand gesteckte Synagoge wurde wieder geloscht um die Nachbarhauser zu schutzen Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Synagoge von der Wehrmacht als Kriegsgefangenenlager genutzt In den 1950er Jahren wurde das Synagogengebaude zu einem Wohnhaus umgebaut An dem seit 1995 unter Denkmalschutz stehenden Gebaude wurde 1998 eine Gedenktafel angebracht Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder1795 3 Familien1808 57 Personen etwa 21 der Einwohner1828 68 Personen etwa 20 der Einwohner1855 85 Personen1900 14 Familien1933 38 Personen 7 8 der Einwohner1937 15 PersonenNationalsozialistische Verfolgung BearbeitenEinige Familien konnten in der Zeit des Nationalsozialismus auswandern Beim Novemberpogrom 1938 wurden die judischen Hauser demoliert und die Synagoge geschandet Mit den Deportationen 1942 und 1943 wurden die letzten in Aach lebenden judischen Burger in die Vernichtungslager deportiert Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 28 in Aach geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 1 Friedhof BearbeitenDer judische Friedhof in Aach befindet sich am Ortsausgang in Richtung Trier unmittelbar rechts an der Strasse Wann der judische Friedhof angelegt wurde ist nicht bekannt 1930 wurde er noch einmal erweitert und in der Zeit des Nationalsozialismus 1942 durch Mitglieder der Hitlerjugend geschandet Im Laufe des Zweiten Weltkriegs wurden alle Grabsteine Mazewot zerstort und der Friedhof abgeraumt Ein einzelner Grabstein der nach 1945 wieder aufgestellt wurde ist der fur Samuel Levy und seinen im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn Adolf Levy Nach 1945 wurde ein Mahnmal mit den Namen der auf dem Friedhof Beigesetzten aufgestellt Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum 3 Bande Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08035 2 Online Version Stefan Fischbach Ingrid Westerhoff und dies ist die Pforte des Himmels Synagogen Rheinland Pfalz und Saarland Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Rheinland Pfalz Staatliches Konservatoramt des Saarlandes Synagogue Memorial Jerusalem Verlag Philipp von Zabern Mainz 2005 ISBN 3 8053 3313 7 Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland 2 S 67 68 Willi Kortels Die judische Schule in der Region Trier Hrsg Forderverein Synagoge Konen e V Konz 2011 Online Ausgabe PDF 5 3 MB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Synagoge Aach bei Trier Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Ehemalige Synagoge in Aach in der Datenbank KuLaDig des Landschaftsverbands Rheinland Informationen zur Judischen Gemeinde Aach bei Alemannia Judaica Eintrag zu Ehemalige Synagoge Gedenktafel in der Datenbank der Kulturguter in der Region Trier Einzelnachweise Bearbeiten Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 2 Mai 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Aach amp oldid 206969801