www.wikidata.de-de.nina.az
Das Jagersburger Moor auch Teufelsmoor genannt ist Teil des Naturschutzgebiets Jagersburger Wald Konigsbruch auf der Gemarkung von Jagersburg einem Stadtteil der saarlandischen Kreisstadt Homburg im Saarpfalz Kreis Es liegt im Westen des Naturraums Peterswaldmoor innerhalb der St Ingbert Kaiserslauterer Senke und gehort zu den Natura 2000 Schutzgebieten Naturraumkarte Peterswaldmoor Landstuhler Bruch und ihr NordrandNach starken Regenfallen bilden sich im NSG Jagersburger Moor nach wie vor sumpfige Flachen Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Abgrenzung 2 Geschichte 3 Weblinks 4 Einzelnachweise 5 QuellenLage und Abgrenzung BearbeitenDer Naturraum Peterswaldmoor durchlaufende Nummerierung 192 2 erstreckt sich sudlich von Jagersburg bis ostlich von Bruchmuhlbach und hat eine Ausdehnung in Ost West Richtung von etwa 12 km und in Nord Sud Richtung von maximal 4 km Er uberschreitet dabei die Grenze zwischen Rheinland Pfalz und dem Saarland Er wird in seinem Westteil entwassert vom Erbach und in seinem Ostteil vom Glan Es ist im Sudwesten und Westen umgeben vom Naturraum Homburger Becken im Norden vom Nordrand der Westpfalzer Moorniederung im Osten vom Landstuhler Bruch und im Suden von der Sickinger Stufe 1 Das Naturschutzgebiet Jagersburger Moor Konigsbruch liegt ganz im Osten des Saarlandes im Saarpfalz Kreis und grenzt unmittelbar an Rheinland Pfalz Es ist ein Auslaufer der Westpfalzischen Moorniederung das aus mehreren fingerartigen flachen Talern besteht Der mittlere Finger verlauft nahezu in Ost West Richtung Sein mittlerer Teil der auf einer Katasterkarte von 1844 als Lindenbruch bezeichnet ist wird heute Jagersburger Moor oder im Volksmund Teufelsmoor genannt Ein 1961 ausgewiesenes Naturschutzgebiet NSG war zunachst rund sechs Hektar gross und wurde 2000 auf 74 Hektar ausgeweitet sowie in Naturwaldzelle Jagersburger Moor umbenannt Inzwischen 2004 wurde um dieses Naturschutzgebiet herum ein weiteres das 647 Hektar 2 grosses Naturschutzgebiet Jagersburger Wald Konigsbruch geschaffen und das Alt NSG darin integriert 3 Landeskundlich betrachtet ist das Teufelsmoor Jagersburger Moor kein Moor mehr da es von Menschenhand trockengelegt wurde Die Flurbezeichnung ist aber bis heute erhalten geblieben Geschichte Bearbeiten nbsp Plastikzaun als Zeichen des Niederganges nbsp Stelzenwurzeln einer Birke nbsp Der Spickelweiher nbsp Aushangtafel am Jagersburger MoorBereits in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts wurde die Entstehung des Jagersburger Moors wissenschaftlich untersucht Federfuhrend dabei war Franz Firbas der 1934 im Landstuhler Bruch Bodenuntersuchungen betrieb 1938 hat auch J Jaeschke aus Frankfurt in Beihefte zum Botanischen Centralblatt B B C Verlag C Heinrich Dresden Neustadt einen Aufsatz veroffentlicht und darin eine grosse Ubereinstimmung zu den Untersuchungen seines Kollegen festgestellt allerdings konstatiert dass das Jagersburger Moor bedeutend junger sein musse 4 Im Gegensatz zu Firbas ist es Jaeschke gelungen mithilfe einer Pollenanalyse den Baumbestand zeitlich zu bestimmen Dazu nahm er bis zu einer Tiefe von 1 85 Meter Bohrungen im Moor vor und bestimmte den Anteil von Buche Erle Birke Hasel Linde Ulme und Eiche Die Pollen waren nicht humisiert sondern konnten weitgehend bestimmt werden Aufgrund dieser Bestimmungen lasst sich ein deutliches Bild der Vegetation aufzeigen Unter Herzog Christian IV begann mit der Torfgewinnung die Storung des okologischen Gleichgewichts Der gewonnene Torf wurde zum Beheizen seiner Gewachshauser am Jagersburger Schloss benutzt Ein 1904 angeblich von unvorsichtigen Wanderern verursachter Moorbrand war nicht einfach zu loschen da sich die Glut in immer tiefere Torfschichten festsetzte Erst die Einleitung eines eigens fur den Torfabbau verlegten Baches loschte den Brand schliesslich So entstand ein so auch in den Karten verzeichneter Torfweiher der Lindenweiher Dieser Teich war sauer und vegetationsarm Er durfte von Torfmoos Schwingrasen sowie vereinzelten Erlen und Birken bestanden gewesen sein 1904 wurde die Glantalbahn eroffnet deren Bahnhof Jagersburg sich am nordwestlichen Rand des Jagersburger Moors befindet Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde der Grundwasserspiegel gesenkt weil in den angrenzenden Waldflachen wegen der starken Versumpfung Holzgewinnung und andere Waldnutzung nicht moglich war Ein weiterer Grund war die Trinkwassergewinnung fur den grundwasserarmen St Wendeler und Ottweiler Raum Aus dieser Zeit stammen auch die befestigten Wege sowie die Graben uberbruckenden Betonbauwerke In den folgenden gut 50 Jahren wurde zerstort was sich uber Jahrhunderte gebildet hatte 1933 wurde auf Betreiben der Gemeinde Waldmohr der nahe gelegene Glan begradigt und reguliert Das so schneller abfliessende Wasser fuhrte jetzt auch dem Jagersburger Moor nicht mehr genugend Wasser zu Graben trockneten aus Quellen versiegten Der bis dahin aufgequollene Torf sackte zusammen die Stelzenwurzeln der Baume lagen jetzt frei Die Planungen des Saar Pfalz Kanals die aus der gleichen Zeit stammten aber aus unterschiedlichen Grunden mehrfach nicht ausgefuhrt wurden waren genau hier durchgelaufen Doch ein anderes grosses Bauvorhaben die Trassierung der heutigen A 6 Kaiserslautern Saarbrucken die nur 250 Meter nordlich verlauft wurde in den Jahren 1958 59 ausgefuhrt und bewirkte massive Veranderungen im Abfluss oberflachlicher Wasserstrome Der noch weiter nordlich gelegene Spickelwald der eine wichtige Grundwassersammelregion fur das Jagersburger Moor bildete war jetzt abgetrennt und konnte nichts mehr zum Erhalt des Moores beitragen Bis in die fruhen 1970er Jahre versuchte man mit Schleusen und Plastikzaunen das Wasser zu halten Auch ein in den 1980er Jahren auf den Weg gebrachtes Okologisches Wasserversorgungskonzept konnte den Niedergang nicht mehr aufhalten Weblinks BearbeitenJagersburger Wald Konigsbruch Karte auf protectedplanet net 791 124 Verordnung uber das Naturschutzgebiet Jagersburger Wald Konigsbruch vom 30 Juli 2004 geandert durch die Verordnung vom 24 Januar 2006 auf sl juris deEinzelnachweise Bearbeiten Landschaftssteckbrief des Landschaftsraums 191 2 Peterswaldmoor des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz Hinweise Liste der Naturschutzgebiete im Saarland PDF 39 kB Untere Naturschutzbehorde Homburg abgerufen am 1 Mai 2019 Dieter Dorda Naturschutz als ortliche Aufgabe PDF Stadt Homburg abgerufen am 1 Mai 2019 S 40 Zur nacheiszeitlichen Waldgeschichte der Saar und Rheinpfalz PDF 301 kB Abgerufen am 1 Mai 2019 Quellen BearbeitenDieter Dorda Das Teufelsmoor bei Jagersburg existiert nicht mehr Ein Naturschutzgebiet zwischen Mythos und Pflegefall Saarpfalz Kalender 2009 Amt fur Heimat und Denkmalpflege Homburg ISBN 3 9807983 6 449 3686 7 3647 225 Koordinaten 49 22 7 N 7 21 53 O Naturschutzgebiete im Saarpfalz Kreis Liste Badstube Baumbusch bei Medelsheim Bickenalbtal Bliesaue zwischen Blieskastel und Bliesdalheim Bockweiler Wald Closenbruch Ehemaliges Kalkbergwerk Felsbachtal Himsklamm In den Drecklochern Jagersburger Wald Konigsbruch Kalbenberg Sud Kirkeler Bachtal Kuhnbruch Lambsbachtal Limbacher Sanddune Limbacher und Spieser Wald Lindenfels Moorseiters Muschelkalkhange bei Bebelsheim und Wittersheim Neuhauseler Arm Oberwurzbach Hirschental Pfanderbachtal Ritterstal Ruhbachtal Schwalbaue Sudlicher Bliesgau Auf der Lohe Taubental Umgebung Grafinthal Zwischen Bliesdalheim und Herbitzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jagersburger Moor amp oldid 235151795