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Unter dem Begriff italienische Nationalbibliotheken werden die beiden zentralen Nationalbibliotheken Italiens in Florenz und Rom sowie sieben weitere Bibliotheken subsumiert die die Bezeichnung Nationalbibliothek fuhren Inhaltsverzeichnis 1 Liste der italienischen Nationalbibliotheken 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksListe der italienischen Nationalbibliotheken BearbeitenBiblioteca Nazionale Centrale di Firenze Florenz gegr 1714 Biblioteca Nazionale Centrale di Roma Rom gegr 1875 Biblioteca Nazionale Marciana Venedig gegr 1468 Biblioteca Nazionale Universitaria di Torino Turin gegr 1720 Biblioteca Nazionale Braidense Mailand gegr 1770 Biblioteca Nazionale di Napoli Neapel gegr 1784 Biblioteca Nazionale Sagarriga Visconti Volpi Bari gegr 1865 seit 1958 Nationalbibliothek Biblioteca Nazionale di Potenza Potenza gegr 1980 als Aussenstelle der Nationalbibliothek Neapel Biblioteca Nazionale di Cosenza Cosenza gegr 1985 als Aussenstelle der Nationalbibliothek Neapel Daruber hinaus gibt es mehrere Staatliche Bibliotheken die in einigen Fallen auch die Rolle einer Universitatsbibliothek haben Bekannte staatliche Bibliotheken sind die Biblioteca Reale in Turin die Biblioteca Medicea Laurenziana in Florenz die Biblioteca Universitaria Alessandrina in Rom und die Biblioteca dei Girolamini in Neapel Manche dieser staatlichen Bibliotheken stehen in ihrer historischen Bedeutung den Nationalbibliotheken nicht nach Die 1782 in Palermo gegrundete konigliche Bibliothek erhielt Ende 1860 die Bezeichnung Nationalbibliothek Im Jahr 1977 wurde aus ihr die Biblioteca Centrale della Regione Siciliana also die zentrale Bibliothek der Autonomen Region Sizilien Sie ist nach der Nationalbibliothek Neapel die zweitgrosste Bibliothek Suditaliens Die Nationalbibliotheken und die sonstigen staatlichen Bibliotheken unterstehen dem Kulturministerium entweder unmittelbar oder uber dessen periphere Organisation Geschichte Bearbeiten nbsp Zentrale Nationalbibliothek FlorenzBis zur Mitte des 19 Jahrhunderts war die Geschichte der italienischen Bibliotheken wegweisend aber wenig stringent Gab es im Mittelalter vorrangig klosterliche und private Bibliotheken erlebte das offentliche Bibliothekswesen in der fruhen Neuzeit seine Blute Im Gegensatz zur Antike in der Rom und der Suden geistiges kulturelles und politisches Zentrum waren fungierte Nord und Mittelitalien als Mittelpunkt der Entwicklung was sowohl soziookonomische als auch kulturelle Grunde hatte denn die grossen Gelehrten des 14 und 15 Jahrhunderts hatten in Nord und Mittelitalien ihre Wurzeln Die erste offentliche Bibliothek der Welt wurde 1441 in Florenz gegrundet Medica Pubblica Danach folgten zahlreiche Bibliotheksneugrundungen und bauten in ganz Italien Die Hochzeit der Universitatsbibliotheken folgte im 17 Jahrhundert Diese vorbildhafte Entwicklung wurde durch politische Ereignisse gegen Ende des 18 Jahrhunderts unterbrochen Wahrend der Franzosischen Revolution und dem Italienfeldzug Napoleons wurden Bibliotheken geplundert und altes Schrifttum zerstort oder beschlagnahmt 1861 entstand im Risorgimento aus dem Konigreich Sardinien Piemont das Konigreich Italien erst mit Turin dann mit Florenz als Hauptstadt Dieser Umstand sorgte dafur dass in Florenz die erste Nationalbibliothek des italienischen Konigreichs gegrundet wurde Der damalige Bestand der florentinischen Nationalbibliothek setzte sich aus dem zweier wichtiger Bibliotheken zusammen dem der Biblioteca Magliabechiana einer zu dieser Zeit offentlichen Bibliothek in Florenz der der Bibliothekar und Buchersammler Antonio Magliabechi 1714 seine private Buchersammlung von 30 000 Banden vermachte und dem der Biblioteca Palatina der Bibliothek des Palazzo Pitti 90 000 Bande Des Weiteren kamen Schriften aus Sammlungen unterschiedlicher privater und Klosterbibliotheken dazu Das Konigreich Italien wurde in den folgenden Jahren um einige Territorien erweitert u a den Kirchenstaat weswegen Rom 1870 endgultig zur Hauptstadt Italiens erklart und damit 1873 eine weitere Nationalbibliothek in Rom eingerichtet wurde um dem neuen Staat eine Nationalbibliothek zu geben die dem Vergleich mit den grossten Europas bestehen konnen sollte Deren Bestand setzte sich aus Schriften verschiedener Klosterbibliotheken und denen der Bibliotheca Maior oder Bibliotheca Secreta der Jesuiten 45 000 Bande zusammen Mit der politischen Einheit sollte auch das Bibliothekswesen zentralisiert und das reiche kulturelle Erbe Italiens geordnet und zentral verwaltet werden Die erste gesamtitalienische Bibliotheksordnung wurde schon 1869 auf den Weg gebracht und in zwei Stufen 1876 1885 vervollstandigt Es ordnete die beiden Nationalbibliotheken in Rom und Florenz den autonomen Bibliotheken zu Ausserdem erhielten sie unter der Pramisse die wichtigsten Buchersammlungen des Landes zu besitzen Vorrangstellungen unter den Bibliotheken mehr finanzielle Zuwendungen und 1885 zusatzlich zu ihrer schon bestehenden Bezeichnung Biblioteca Nazionale den Zusatz Centrale womit eindeutig festgeschrieben war dass sich die Nationalbibliotheken in Rom und Florenz fortan zusammen denjenigen Aufgaben widmeten die eine Nationalbibliothek innehat Die spate nationalstaatliche Einigung Italiens wirkte sich auch auf das Bibliothekswesen aus Die erste fur ganz Italien geltende Bibliotheksordnung von 1869 sprach den 13 grossten und fur Italien wichtigsten Bibliotheken uberregionale Bedeutung zu sieben von ihnen erhielten nacheinander die Bezeichnung Biblioteca Nazionale Palermo Florenz Neapel Venedig Turin Rom Mailand denn damit sollten die kulturelle Bedeutung und Kontinuitat der ehemaligen Territorialstaaten anerkannt und gleichzeitig ubertriebene autonomistische Tendenzen entscharft werden Literatur BearbeitenEberhard Bartsch Die Bibliographie Saur Munchen 1989 ISBN 3 598 10878 8 Enzo Bottasso Storia della biblioteca in Italia Editrice Bibliografica Mailand 1984 ISBN 978 88 488 0009 9 Arthur T Hamlin Libraries in Florence In Miriam Drake Hrsg Encyclopedia of library and information science Dekker New York 2003 ISBN 0 8247 4259 1 Bd 8 S 532 545 Uwe Jochum Kleine Bibliotheksgeschichte Reclam Stuttgart 2003 ISBN 3 15 008915 8 Gunther Nather Bibliothekswesen in Italien Eine Einfuhrung Saur Munchen 1990 ISBN 3 598 10759 5 Emma C Pirani Nuovo Manuale del Bibliotecario S T E M Mucchi Modena 1982 ISBN 88 7000 014 1 Joris Vorstius Siegfried Joost Grundzuge der Bibliotheksgeschichte Harrassowitz Wiesbaden 1980 ISBN 3 447 01909 3 Karl Heinz Weimann Bibliotheksgeschichte Lehrbuch zur Entwicklung und Topographie des Bibliothekswesens Verlag Dokumentation Munchen 1975 ISBN 3 7940 3179 2Weblinks BearbeitenServizio Bibliotecario Nazionale Maria Patrizia Calabresi Zwei nationale Zentralbibliotheken in Italien Bibliographische Kooperation oder Konkurrenz Vortrag im Rahmen der 66th IFLA Council and General Conference Jerusalem Israel 13 18 August 2000 Online in Internet http www ifla org IV ifla66 papers 066 123g htm Istituto Centrale per il Catalogo Unico delle Biblioteche Italiane e per le Informazioni Bibliografiche Online http www iccu sbn it Die Nationalbibliotheken Europas Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Deutschland Estland Faroer Finnland Frankreich Griechenland Irland Island Isle of Man Italien Florenz und Rom Kosovo Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Mazedonien Moldawien Monaco Montenegro Niederlande Norwegen Osterreich Polen Portugal Rumanien Russland Sankt Petersburg und Moskau San Marino Schottland Schweden Schweiz Serbien Slowakei Slowenien Spanien Katalonien Tschechien Turkei Ukraine Ungarn Vatikanstaat Vereinigtes Konigreich Wales Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Italienische Nationalbibliotheken amp oldid 238516249