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Die Biblioteca de Catalunya auch Biblioteca Nacional de Catalunya ist eine katalanische Kulturinstitution mit Sitz in Barcelona deren prinzipielle Aufgabe in der Sammlung Aufbewahrung und Verfugbarhaltung von gedruckten auditiven und visuellen Produkten die in katalanischer Sprache verfasst sind oder die inhaltlich auf die katalanischen Lander und deren Kultur referieren Hierbei werden einerseits Kulturdokumente die in Katalonien oder den katalanischen Landern selbst verfasst sind und andererseits Kulturdokumente die ausserhalb der katalanischen Lander erstellt wurden gesammelt erfasst und der Allgemeinheit verfugbar gemacht Die Biblioteca de Catalunya fungiert gemass dem Bibliotheksgesetz von 1981 als offentliche Nationalbibliothek Kataloniens Biblioteca de Catalunya EingangsbereichBiblioteca de Catalunya Gotischer Saal im ErdgeschossBiblioteca de Catalunya Lesesaal im Ostflugel ehemaliger Manner Krankensaal Biblioteca de Catalunya Alter Krankensaal Dieser Saal im Nordflugel war der einzige restaurierte Raum als die Bibliothek 1940 neu eroffnete Biblioteca de Catalunya Der ursprungliche Sitz der Bibliothek im Palau de la Generalitat de Catalunya Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Lokalitaten 2 Bedeutung im kulturpolitischen Umfeld Kataloniens 3 Ausstattung 3 1 Schenkungen 3 1 1 Von 1908 bis 1914 3 1 2 Ab 1915 3 1 3 Ab 1940 3 2 Zukaufe 3 2 1 Von 1908 bis 1914 3 2 2 Ab 1915 3 2 3 Ab 1940 3 3 Heutiger Bestand 4 Die Leiter der Bibliothek 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenGeschichte und Lokalitaten BearbeitenDie Biblioteca de Catalunya wurde 1907 durch Enric Prat de la Riba den ersten Prasidenten von Katalonien als Bibliothek des Institut d Estudis Catalans Biblioteca de l Institut d Estudis Catalans gegrundet Sie wurde ab dem 28 Juli 1908 zunachst im 2 Obergeschoss in den Raumen der juristischen Abteilungen im historischen Palau de la Generalitat dem heutigen Sitz der katalanischen Landesregierung eingerichtet 1911 wurde in diesen Raumen die erste Freihandbibliothek der katalanischen Lander ja sogar der gesamten iberischen Halbinsel der Offentlichkeit zur Verfugung gestellt Am 28 Mai 1914 wurde die Bibliothek in all ihren Funktionen der Offentlichkeit zuganglich gemacht Im Jahr 1922 fasste der damalige Kulturdezernent der Stadt Barcelona Lluis Nicolau d Olwer wegen Platzmangel den Plan die Biblioteca de Catalunya in das aus dem 15 Jahrhundert stammende gotische Gebaude Hospital de la Santa Creu 1 umzuziehen Die Diktatur Primo de Riveras unterbrach zunachst die Verfolgung dieses Projektes das erst ab 1930 wieder aufgenommen wurde 1926 kaufte die Stadt Barcelona dieses Gebaude an und restaurierte es Dieses Gebaude beherbergte von 1401 bis 1926 das Hauptkrankenhaus der Stadt Barcelona Am 13 Marz 1931 erteilte die Stadtverwaltung der Bibliothek die Nutzungsberechtigung fur dieses historische Gebaude Am 3 Juni 1936 wurde dieses Gebaude zum kunsthistorisch wichtigen nationalen Bauwerk erklart Der zu diesem Zeitpunkt noch immer amtierende erste Direktor der Bibliothek Jordi Rubio i Balaguer plante in diesem Gebaude die Neuorganisation der Bibliothek 1936 eroffnete er den ersten Lesesaal die sogenannte Sala Cervantina Bedingt durch den kurz danach ausbrechenden Spanischen Burgerkrieg konnte er den Umzug und die Neuorganisation nicht vollenden Wahrend des Burgerkrieges ab 1936 als die Bibliothek fur den Publikumsverkehr geschlossen war wurden in einer Rettungsaktion unter Leitung der Bibliothek und der katalanischen Landesregierung Generalitat circa 300 000 Bucher und Dokumente vom Palau de la Generalitat in das Hospital de la Santa Creu umgezogen Am 20 Februar 1940 wurde die Bibliothek unter dem neuen Direktor Felip Mateu i Llopis fur das Publikum wieder eroffnet Fur die Bibliothek gab es gravierende Anderungen hinsichtlich der Ziele und Funktionen in der Diktatur Primo de Riveras und noch starker in der Zeit des Frankismus Wahrend beider Phasen konkret von 1928 bis 1930 sowie nach dem Spanischen Burgerkrieg von 1939 bis 1973 fuhrte die Bibliothek den Namen Biblioteca Central de Catalunya 1939 wurde der erste Direktor der Bibliothek Jordi Rubio von den Frankisten seines Amtes enthoben Die Bibliothek selbst wurde in eine Institution ohne jede nationale Mission umgewandelt Sie diente nur noch als Erganzungsbibliothek fur die anderen offentlichen und Universitats Bibliotheken Kataloniens Der bibliografische Fundus konnte in dieser Zeit nur durch Schenkungen aus dem Burgertum erweitert werden Mit dem Bibliotheksgesetz von 1981 wurde die Biblioteca de Catalunya wieder in den Rang der Nationalbibliothek Kataloniens erhoben Sie erhielt die klare Bestimmung katalanisches Kulturgut zu sammeln zu ordnen und dieses Wissenschaftlern wie auch der interessierten Offentlichkeit zur Verfugung zu stellen Das Gesetz zur Systematisierung von Bibliotheksgut in Katalonien von 1993 gibt fur diese Aufgabe folgende Bereiche vor nach denen die Bibliothek seit 1994 organisiert ist Die Bibliothek Sammlung und Archivierung von Buchmedien Die Sammlung von Grafiken und Drucken Die Hemerothek Sammlung und Archivierung von Zeitschriften und Periodika Die Phono und die Videothek Sammlung von Ton und Bilddokumenten 1998 wurde das Zentralgebaude umgebaut und erweitert Die gotischen Schiffe wurden restauriert Das Zentralgebaude wurde um vier Untergeschosse die zusammen circa 40 Kilometer Regale enthalten und um einen benachbarten Funktionsbau erweitert In dem Zentralgebaude stehen dem Publikum heute drei gotische Lesesale zur Verfugung Neben dem zentralen Standort Hospital de la Santa Creu besitzt die Biblioteca de Catalunya mehrere externe Standorte in Barcelona und in Hospitalet de Llobregat Ab 2000 wurde mit der digitalen Erfassung und der Digitalisierung des Bibliotheksbestandes begonnen Die Biblioteca de Catalunya unterstutzt das Projekt Europeana das die Digitalisierung von europaischem Kulturgut zum Ziel hat Sie nimmt auch an dem VIAF Projekt der Erstellung einer virtuellen internationalen Normdatei fur Personendaten teil Strategisch peilt die Biblioteca de Catalunya folgende Ziele an Eine deutliche Starkung der Digitalisierung im Bibliothekswesen Steigerung der Zukaufe von katalanischem Kulturgut Vergrosserung der Sammlungen der BibliothekDie Biblioteca de Catalunya hat eine andere Entstehungsgeschichte als viele andere europaische Zentralbibliotheken Diese waren oft das Resultat einer Transformation koniglicher kirchlich klosterlicher oder auch grosser Privat Bibliotheken Die Biblioteca de Catalunya dagegen ist organisatorisch wie material uber zahlreiche Schenkungen rein aus dem katalanischen Burgertum heraus entstanden Bedeutung im kulturpolitischen Umfeld Kataloniens BearbeitenDer Rahmenvertrag der katalanischen Kulturinstitutionen und der Politik vom 14 Oktober 1985 auch pact cultural genannt sieht die Einrichtung eines obersten Verwaltungsrates der Bibliotheken Kataloniens vor In der Leitung dieser Organisation sind vertreten 1 Die katalanische Landesregierung Generalitat de Catalunya 2 Die Kreisverwaltung von Barcelona Diputacio de Barcelona und 3 Die Leitung der Biblioteca de Catalunya die ihrerseits aus Vertretern der Landesregierung der Stadt Barcelona und des Institut d Estudis Catalans besteht Gemass dem pact cultural werden die zentralen Bibliotheken Barcelonas mit dem Netz der lokalen Bibliotheken von ganz Katalonien koordiniert Ausstattung BearbeitenAb 1908 wurde die Biblioteca Catalana durch Ankauf und Schenkungen anderer Bibliotheken aufgebaut Als Startpaket wurde 1908 die Bibliothek zur katalanischen Sprache und Kultur von Maria Aguilo gekauft Ab diesem Jahr wurde der Bibliothekskorpus durch Schenkungen und weitere Ankaufe sukzessive auf und ausgebaut Die Hauptarbeit der Jahre von 1907 bis 1914 bestand in der Auswahl dem Zukauf und der Katalogisierung neuer Sammlungen Anfang 1914 umfasste der Korpus der Bibliothek 23 890 Bande und 248 Manuskripte 1914 erstellte man Statuten und grundete ein Patronat eine Stiftung fur die Bibliothek Ab diesem Jahr gab man das Butlleti de la Biblioteca de Catalunya Bulletin der Biblioteca de Catalunya heraus das bis 1932 regelmassig erschien Hierin veroffentlichte man historische bibliografische und palaografische Abhandlungen Schenkungen Bearbeiten Von 1908 bis 1914 Bearbeiten Bibliothek von Anton Aulestia Sammlung von politischen Blattern von Isidre Bonsoms i Sicart Liedsammlung GilAb 1915 Bearbeiten Sammlung Cervantes Biblioteca Cervantina von Isidre Bonsoms i Sicart Bibliothek zur Wissenschaft in Frankreich durch die franzosische Regierung Mehrere Bibliotheken unter anderem von Enric Prat de la Riba Felip Pedrell Ferran de Segarra Narcis Verdaguer i Callis Joaquim Miret i SansAb 1940 Bearbeiten Buchersammlung von Paluzie Lucena 1940 Musikaliensammlungen von Martinez Imbert 1941 Joaquim Pena 1941 Sancho Marracao 1960 Manuel Burges 1968 Higini Angles 1970 Editionen der Imitacio de Crist von Ignasi de Janer 1941 Werke von Juan de la Cruz von Lluis M Soler 1942 Sammlung von Bindungen und Einbanden von Hermengild Miralles 1951 die Hinterlassenschaft Espona Brunet mit 40 Inkunabeln 1959 die Sammlung Perdigo 1963 die Theatersammlung Sedo Peris 1968 Dokumentengabe der Buchstiftung Frederic Mares bestehend aus 31 alten Manuskripten 92 Inkunabeln 337 Drucken aus dem 16 Jahrhundert und anderen wertvollen Stucken 1985 Zukaufe Bearbeiten Von 1908 bis 1914 Bearbeiten Bibliothek von Maria Aguilo Bibliothek des Schriftstellers Jacint Verdaguer Bibliothek von Benedikt XIII Musikbibliothek Carreras Manuskript der Homilien von Organya Homilies d Organya Ab 1915 Bearbeiten Ramon Llull Bibliothek Biblioteca Llul liana von Salvador Bove Manuskriptsammlung 222 Manuskripte wovon die meisten vor dem 16 Jahrhundert datieren von Pau Ignasi de Dalmases Sammlung spanischer Bucher von Eduard Toda die in Italien gedruckt wurden Ein Teil der Musikalien von Isaac AlbenizAb 1940 Bearbeiten Buchsammlungen und Archive von Foix 1991 Maragall 1993 Carner 1994 Joaquim Renart 1995 Rovira i Virgili 1995 Guimera 1995 Heutiger Bestand Bearbeiten Die Bibliothek besitzt aktuell 2 mehr als 1 000 000 Bande mehr als 3 000 Manuskripte 640 Inkunabeln eine Musikabteilung mit mehr als 12 000 Partituren eine Cervantes Fachbibliothek Cervantina eine der vollstandigsten Cervantes Bibliotheken der Welt Drucke vom 16 bis zum 18 Jahrhundert Dokumentarische Serien Gravuren Sammlung kirchlicher Loblieder die sog goigs und andere Texte der Popularliteratur Landkarten ZeitschriftenDie Leiter der Bibliothek BearbeitenFolgende Personlichkeiten haben die Biblioteca de Catalunya geleitet bzw leiten sie aktuell 1914 1939 Jordi Rubio i Balaguer Philologe Geschichtswissenschaftler und Systematiker des katalanischen Bibliothekswesen 1939 1972 Felip Mateu i Llopis Geschichtswissenschaftler und Bibliothekar 1973 1982 Rosalia Guilleumas Philologin und Bibliothekarin 1983 1987 Jaume de Puig i Oliver Philosoph und Theologe 1987 1990 Anscari M Mundo Geschichtswissenschaftler und Palaograph 1990 1999 Manuel Jorba Philologe 2000 2004 Vinyet Panyella Philologin Schriftstellerin und Bibliothekarin 2004 2012 Dolors Lamarca Philologin und Bibliothekarin 2012 dato Eugenia Serra BibliothekarinLiteratur BearbeitenEnciclopedia Catalana Biblioteca de Catalunya In Gran enciclopedia catalana 2 Auflage 5 Nachdruck 1992 Band 5 Enciclopedia catalana Barcelona 1987 ISBN 84 85194 89 6 S 34 f katalanisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biblioteca de Catalunya Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Biblioteca de Catalunya Offizielle Webseite der Biblioteca de Catalunya Abgerufen am 21 April 2018 katalanisch Enciclopedia cat Biblioteca de Catalunya Abgerufen am 21 April 2018 katalanisch Anmerkungen Bearbeiten Die Anschrift der Bibliothek lautet Carrer de l Hospital 56 Barcelona nach Biblioteca de Catalunya auf enciclopedia cat Katalanisch 41 381111111111 2 1697222222222 Koordinaten 41 22 52 N 2 10 11 O Die Nationalbibliotheken Europas Albanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und 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