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Itagaki Taisuke jap 板垣 退助 21 Mai 1837 in Kōchi Provinz Tosa heute Prafektur Kōchi 16 Juli 1919 war ein japanischer Politiker der Meiji Zeit und Kopf der Bewegung fur Burgerrechte und Freiheit jap 自由民権運動 Jiyu Minken Undō aus der Japans erste politische Partei hervorging Itagaki Taisuke Inhaltsverzeichnis 1 Namen und Titel 2 Leben 2 1 Kindheit und Jugend 2 2 Bakumatsu 2 3 Regierungsposten 2 4 Bewegung fur Burgerrechte und Freiheit 2 5 Fuhrung der Freiheitspartei 2 6 Spate Jahre 3 Vermachtnis 4 Ehrungen 5 Familie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseNamen und Titel BearbeitenIn seiner Jugend wurde Itagaki auch Inosuke 猪之助 genannt Taisuke war ursprunglich nur ein Rufname Sein wirklicher Name imina war zunachst Masami 正躬 spater Masakata 正形 Ausserdem benutzte er das Pseudonym gō Mukei 無形 Er fuhrte den Titel eines hakushaku Grafen Leben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten nbsp Geburtsort Kōchi Prafektur Kōchi Itagaki Taisuke wurde als altester Sohn des Inui Masashige eines Samurai mittleren Ranges uma mawari in Kōchi geboren Mit Gotō Shōjirō der auch aus Tosa stammte war er seit seiner Kindheit befreundet Nach dem Studium in Kōchi und Edo wo er die westliche Kriegskunst studierte pladierte er fur eine Militarreform und wurde 1861 zum verantwortlichen Leiter fur die Verbesserung des Militars des Lehens Tosa Er war Berater des Daimyō von Tosa Yamanouchi Toyoshige und hatte sukzessive eine Reihe weiterer Amter inne Bakumatsu Bearbeiten Wahrend fuhrende Samurai aus Tosa der Versohnung von Kaiserhaus und Shōgunat kōbu gattai zuneigten befurwortete Itagaki den gewaltsamen Sturz des Shōgunats 1867 kam er mit Saigō Takamori aus dem Lehen Satsuma zusammen und sicherte seine Unterstutzung fur einen Staatsstreich gegen das Tokugawa Shōgunat zu Wahrend des Boshin Krieges fuhrte Itagaki die Truppen der Provinz Tosa und stieg zu deren fuhrender politischer Gestalt auf Nach dem Sieg im Burgerkrieg und der anschliessenden Meiji Restauration erhielt er daher einen Posten in der neuen Meiji Regierung Regierungsposten Bearbeiten Zusammen mit Kido Takayoshi Saigō Takamori und Ōkuma Shigenobu wurde Itagaki als einer der ersten in den Dajō kan berufen Dort wirkte er bei Schlusselreformen mit so z B bei der Abschaffung der Lehen und der Einrichtung der Prafekturen Nachdem er 1873 vehement fur eine Strafexpedition gegen Korea Seikanron eingetreten war die Debatte jedoch gegen die Verfechter einer vorsichtigeren Aussenpolitik um Iwakura Tomomi verloren hatte verliess er zusammen mit Saigō Takamori Etō Shimpei und anderen in Opposition zur Dominanz von Satsuma und Chōshu im Staatsrat die Regierung und zog sich zunachst ins Private zuruck 1 Bewegung fur Burgerrechte und Freiheit Bearbeiten nbsp Attentat auf Itagaki Taisuke in Gifu nbsp Bronze Statue Itagaki Taisukes im Park von GifuKurz nach seinem Ausscheiden aus der Regierung grundete Itagaki 1874 die Aikoku Kōtō die Offentliche Partei der Patrioten Zusammen mit Gotō Shōjirō verfasste er in demselben Jahr ein Memorandum zur Errichtung eines vom Volk gewahlten Parlaments welches jedoch von der Regierung abgelehnt wurde und rief in seiner Heimat Kōchi mit anderen Anhangern der Bewegung fur Freiheit und Burgerrechte die Risshi sha ins Leben 1875 nahm Itagaki an der Konferenz von Ōsaka teil die von den Meiji Oligarchen einberufen worden war um Itagaki und Kido von einer Ruckkehr in die Regierung zu uberzeugen Nachdem Itagaki kurze Zeit Mitglied des 1875 neu geschaffenen Genrōin gewesen war trat er mit Shimazu Hisamitsu erneut aus der Regierung aus da die von ihm vorgeschlagene Trennung der Exekutive von dem Rat nicht akzeptiert wurde 2 Fortan widmete sich Itagaki der Bewegung fur Freiheit und Burgerrechte die sich demokratische Reformen zum Ziel gesetzt hatte Als der Meiji Tennō im Jahr 1881 in dem Kaiserlichen Erlass uber die Einrichtung eines Parlaments verfugte dass innerhalb von 10 Jahren das Kaiserliche Parlament einzuberufen sei nahm Itagaki dieses zum Anlass die Freiheitspartei zu grunden deren Vorsitzender er anschliessend wurde Um seine Partei und ihre Ziele bekannt zu machen hielt Itagaki Reden im ganzen Land Im April 1882 verubte Aihara Naobumi ein rechts stehender Gangster bei einer dieser Veranstaltungen in Gifu ein Attentat auf den Redner Itagaki der verletzt uberlebte soll dabei ausgerufen haben Mag ich auch sterben die Freiheit wird niemals sterben 板垣死すとも自由は死せず Itagaki shisu to mo jiyu wa shisezu 3 In einer weiteren Anekdote die sich bei dieser Begebenheit zugetragen haben soll heisst es der Arzt welcher Itagaki nach dem Attentat behandelte sei Gotō Shimpei gewesen Itagaki der das Talent Gotōs erkannte soll es daraufhin bedauert haben dass dieser kein Politiker geworden sei Daraufhin ging Gotō spater in die Politik 4 Im November des gleichen Jahres begab Itagaki sich in Begleitung seines Freundes Gotō Shōjirō auf eine Reise in den Westen von der er im Juni des Folgejahres zuruckkehrte Im September 1884 als sich Teile der Bewegung fur Burgerrechte und Freiheit radikalisierten und es unter anderem zum Kabasan Vorfall gekommen war wurde die Freiheitspartei zunachst aufgelost Obwohl Itagaki als Verfechter der Bewegung fur Burgerrechte und Freiheit den Erbadel fur reaktionar hielt nahm er schliesslich den Titel eines Grafen an nachdem er diesen zuvor bereits zweimal ausgeschlagen hatte Jedoch stellte er die Bedingung dass dieser Titel nicht an seine Nachkommen vererbt werden durfe Fuhrung der Freiheitspartei Bearbeiten Nachdem die Verfassung erlassen und das Parlament einberufen worden war konstituierte sich die ehemalige Freiheitspartei unter dem Namen Konstitutionelle Freiheitspartei Rikken Jiyutō im Jahr 1890 neu Diese anderte jedoch alsbald ihre Namen erneut in Freiheitspartei Jiyutō deren Vorsitzender Itagaki wurde 1896 fungierte Itagaki als Innenminister im zweiten Kabinett Itō und anschliessend im zweiten Kabinett Matsukata Im darauf folgenden Jahr trat er von dem Posten des Parteivorsitzenden zuruck 1898 trat Itagaki als Innenminister in das erste Kabinett Ōkuma ein nachdem die Freiheitspartei und die Fortschrittspartei von Ōkuma sich zur Konstitutionellen Regierungspartei Kenseitō zusammengeschlossen hatten Allerdings musste das Kabinett wegen interner Zwistigkeiten nach nur vier Monaten geschlossen zurucktreten Spate Jahre Bearbeiten Itagaki der sich im Jahre 1900 endgultig aus der Welt der Politik zuruckgezogen hatte gab ab 1904 die Zeitschrift Yuai heraus und forderte 1907 in einem Brief an den gesamten Erbadel das Verbot der Erblichkeit der Adelstitel Itagaki Taisuke starb am 16 Juli 1919 eines naturlichen Todes Vermachtnis Bearbeiten nbsp Ehemalige 50 Sen Note mit dem Portrat ItagakisItagaki Taisuke war der erste Parteifuhrer des modernen Japans und insbesondere wegen seines Engagements in der Bewegung fur Burgerrechte und Freiheit eine wichtige Kraft des Liberalismus im Japan der Meiji Zeit Zum politischen Erbe gehoren insbesondere der japanische Parlamentarismus und das entstehen erster Parteien in Japan bzw in Ostasien So grundete und fuhrte Itagaki 1874 die Aikoku Kōtō 愛国公党 Offentliche Partei der Patrioten 1875 die Aikokusha 愛国社 Patriotische Gesellschaft 1881 die Jiyutō 自由党 Liberale Partei und 1889 den Daidō Kurabu 大同倶楽部 Club der Grossen Harmonie In der Folgezeit bis heute entstanden in Japan uber 250 Parteien inklusive der ostasiatischen Nachbarstaaten sogar uber 1 100 5 Sein Abbild zierte die ehemaligen 50 Sen Noten und 100 Yen Banknoten der Japanischen Zentralbank Ehrungen BearbeitenMai 1887 hakushaku September 1896 Grosser Orden der Aufgehenden Sonne erster Ordnung am Band Kun ittō Kyokujitsu Daijushō Juli 1919 Orden der Paulownienblute erster Ordnung am Band Kun ittō Kyokujitsu Tōka Daijushō Familie BearbeitenUrgrossvater Inui Masaaki Grossvater Inui Nobutake Vater Inui Masashige Mutter Die jungere Schwester des Yamanouchi Katsunaga Name unbekannt Erste Ehefrau Die jungere Schwester des Hayashi Masunojo Masamori Name unbekannt Zweite Ehefrau Die zweite Tochter des Nakayama Yaheiji Hidemasa Name unbekannt Dritte Ehefrau Rin Tochter des Kotani Zengorō 10 September 1840 28 Juni 1885 Hochzeit 1859 Vierte Ehefrau Kinuko adoptierte Tochter des Fukuoka Takachika Eigentlich siebte Tochter des Araki Isoji 8 Juni 1859 13 April 1938 Hochzeit 1889 Erster Sohn Itagaki Hokotarō 4 Juli 1868 4 Februar 1942 Name der Mutter Kotani Zweiter Sohn altester unehelicher Sohn Inui Seishi 17 April 1868 18 Juni 1941 Name der Mutter Yaku Tochter des Arztes Hagiwara Fukusai Dritter Sohn zweiter unehelicher Sohn Araki Magozaburō 6 Oktober 1885 Name der Mutter Fukuoka Vierter Sohn Itagaki Masami 4 April 1889 Name der Mutter Fukuoka Funfter Sohn Inui Muichi 14 November 1897 6 Dezember 1918 Name der Mutter Fukuoka Alteste Tochter Hyō 4 August 1860 verheiratet mit Kataoka Kumanosuke Zweite Tochter Gun 20 April 1864 verheiratet mit Miyaji Shigeharu Dritte Tochter En 21 Juni 1872 Vierte Tochter Chiyoko 12 April 1893 Funfte Tochter Ryōko 1 Januar 1895 Literatur BearbeitenJunji Banno Japan s Modern History 1857 1937 A New Political Narrative Routledge London New York 2014 ISBN 9781138775176 Marius B Jansen The Cambridge History of Japan Volume 5 The Nineteenth Century Cambridge University Press Cambridge New York New Rochelle Melbourne Sydney 1989 ISBN 9781139055093 Wilhelm Rohl History of Law in Japan since 1868 Brill Leiden NL 2005 ISBN 90 04 13164 7 Richard Rohl Japanese Political History since the Meiji Renovation 1868 2000 Palgrave MacMillan New York 2001 ISBN 9781850654476 Carl Steenstrup History of Law in Japan until 1868 Handbuch der Orientalistik Funfte Abteilung Japan Sechster Band Staat Staatsdenken Zweiter Abschnitt Rechtswesen Brill Leiden NL 1996 ISBN 90 04 10453 4 Stephen Vlastos Opposition Movement in Early Meiji 1868 1885 In Jansen The Cambridge History of Japan S 367 ff Thomas Weyrauch Die Parteienlandschaft Ostasiens Longtai Heuchelheim 2018 ISBN 978 3 938946 27 5 S Noma Hrsg Itagaki Taisuke In Japan An Illustrated Encyclopedia Kodansha 1993 ISBN 4 06 205938 X S 635 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Itagaki Taisuke Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mayo Marlene J The Korean Crisis of 1873 and Early Meiji Foreign Policy in The Journal of Asian Studies Vol 31 No 4 1972 S 793ff Fraser Andrew The Osaka Conference of 1875 in Journal of Asian Studies Vol 26 No 4 Aug 1967 S 606f Schriftlicher Bericht des Dektektivs Tantei Jōshinsho Digitalisat der Nationalen Parlamentsbibliothek 21 Februar 2021 japanisch S 25 rechte Seite Spalte 5 6 von rechts Koyano Ton Nihon no Yumei Ichizoku Gentōshashinsho 2007 Rohl History of Law in Japan since 1868 S 29 ff Weyrauch Die Parteienlandschaft Ostasiens S 25 ff 36 38 Thomas Weyrauch Itagaki Taisuke 100 Jahre danach In Verband Deutsch Japanischer Gesellschaften e V vom 16 05 2019 https www vdjg de itagaki taisuke 100 jahre danach Sims Japanese Political History since the Meiji Renovation S 45 Vlastos Opposition Movement in Early Meiji S 402 ff Japanischer Name Wie in Japan ublich steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen Somit ist Itagaki der Familienname Taisuke der Vorname Normdaten Person GND 1118634047 lobid OGND AKS LCCN n85227146 NDL 00022055 VIAF 30981211 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Itagaki TaisukeALTERNATIVNAMEN 板垣退助 japanisch 板垣猪之助 japanisch Kindheitsname Itagaki Inosuke Kindheitsname 無形 japanisch Pseudonym Mukei Pseudonym 板垣正躬 japanisch 1 postumer Name Itagaki Masami 1 postumer Name 板垣正形 japanisch 2 postumer Name Itagaki Masakata 2 postumer Name KURZBESCHREIBUNG japanischer StaatsmannGEBURTSDATUM 21 Mai 1837GEBURTSORT KōchiSTERBEDATUM 16 Juli 1919 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Itagaki Taisuke amp oldid 231620851