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Als Isostere werden in der Chemie zwei Molekule oder Ionen bezeichnet die dieselbe Anzahl und Anordnung von Atomen also gleiche Geometrie jedoch nicht zwingend die gleiche Elektronenkonfiguration aufweisen Ist zusatzlich die Elektronenkonfiguration identisch so sind die Teilchen zueinander isoelektronisch 1 Ist lediglich die Anzahl der Valenzelektronen gleich spricht man von isovalenzelektronisch Isostere Verbindungen haben haufig sehr ahnliche physikalische Eigenschaften daher kann man vielfach von bekannten Verbindungen Ruckschlusse auf unbekannte isostere Verbindungen ziehen Dieses Prinzip hat auch in der pharmazeutischen Chemie bei der Suche nach neuen Arzneistoffen Einzug gehalten Hier wird die Isosterie auch als Bioisosterie bezeichnet Beispiele BearbeitenBeispiele sind 2 Kohlenmonoxid CO und Stickstoff N2 Molekule aus jeweils zwei Atomen und je zehn Valenzelektronen Kohlendioxid CO2 und Distickstoffoxid N2O Diazomethan H2CN2 und Ethenon Keten H2C C O Benzol C6H6 und Borazin B3N3H6 Molekule aus jeweils zwolf Atomen und 30 Elektronen Eine CH Gruppe im Benzol ist isoster mit dem einen Stickstoffatom im Pyridin Azalogie 3 Isostere Verbindungen lassen sich auffinden indem man von zwei Atomen einer beliebigen Verbindung eines durch ein Atom aus einer um x hoheren Gruppe des Periodensystems und das andere durch ein Atom einer um x niedrigeren Gruppe des Periodensystems ersetzt Fur das 1 Beispiel weiter oben bedeutet dies Stickstoff ist in Gruppe 15 wahrend Kohlenstoff in Gruppe 14 15 1 und Sauerstoff in Gruppe 16 15 1 ist Geschichte BearbeitenDer Begriff Isosterie wurde von Irving Langmuir 1919 gepragt und von Hans Erlenmeyer auf biologisch aktive Substanzen ausgedehnt 4 5 Die Isosterie sollte nicht mit der Allosterie oder mit dem Begriff Isostere aus der physikalischen Chemie verwechselt werden Einzelnachweise Bearbeiten A F Holleman E Wiberg N Wiberg Lehrbuch der Anorganischen Chemie 102 Auflage Walter de Gruyter Berlin 2007 ISBN 978 3 11 017770 1 S 134 Otto Albrecht Neumuller Hrsg Rompps Chemie Lexikon Band 3 H L 8 neubearbeitete und erweiterte Auflage Franckh sche Verlagshandlung Stuttgart 1983 ISBN 3 440 04513 7 S 1968 Heribert Offermanns Azalogie Prinzip hin und zuruck In Nachrichten aus der Chemie Band 59 2011 S 1152 1153 doi 10 1002 nadc 201290011 Hans Erlenmeyer Ernst Willi Zusammenhange zwischen Konstitution und Wirkung bei Pyrazolonderivaten In Helvetica Chimica Acta Band 18 1935 S 740 doi 10 1002 hlca 193501801101 Hans Erlenmeyer Martin Leo Uber Pseudoatome In Helvetica Chimica Acta Band 15 1932 S 1171 doi 10 1002 hlca 193201501132 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isosterie amp oldid 212171227