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Die Irmensaule auch Mariensaule oder Marienleuchter genannt ist ein historischer Kunstschatz der Teil der Ausstattung des Hildesheimer Doms ist Sie befindet sich heute mittig im Hochchor des Doms vor der Apsis 1 Ob die Irmensaule mit dem sachsischen Hauptheiligtum Irminsul identisch ist aus dessen Resten gefertigt wurde oder kein Zusammenhang besteht ist ungeklart 2 Oberer Teil der Irmensaule in aktueller Version mit Kreuz an ihrem neuen Standort im Chorraum 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte und Legende 2 1 Standort im Hildesheimer Dom 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Schaft der Irmensaule ist 1 85 Meter hoch und besteht aus Kalksinter Er steckt in einer Basis aus Bronze auf einem Steinsockel Der untere Durchmesser betragt 26 Zentimeter Mittig und oben umfasst den Schaft jeweils eine Ringwulst aus Bronze Am oberen Ende befindet sich ein Metallkelch Kupfer mit einem Postament Als Abschluss der Saule befand sich hier bis 1651 zunachst ein eiserner Dorn auf dem Kerzen aufgesteckt worden sein sollen Mitte des 17 Jahrhunderts wurde eine Lichtkrone mit insgesamt 14 Lichtschalen hinzugefugt 2 1651 wurde der Abschluss durch eine holzerne Marienfigur ersetzt 1741 durch eine silberne Marienfigur 2014 durch ein Kristallkreuz 2 nbsp Zeichnung der Irmensaule 1612 in ihrer ersten Version mit Kupferreif und Dorn nbsp Zeichnung der Irmensaule in ihrer dritten Version aus dem Jahr 1741 mit silberner Madonna Die Kupferblechzier tragt eine Inschrift die das Anzunden der Kerze auf dem Leuchter im Anschluss an Mt 5 15 16 EU geistlich deutet 3 NE DAMNENT TENEBRE QVOD FECIT ACTIO VITE JVNCTA FIDES OPERI SIT LVX SVPER ADDITA LVCI SIC FRVCTVS VESTRI VESTRO SINT GLORIA PATRI Damit die Dunkelheiten nicht zuschanden machen was die Handlung des Lebens vollzog sei der mit dem Werk verbundene Glaube das dem Licht hinzugefugte Licht So mogen eure Fruchte eurem Vater zur Verherrlichung dienen Geschichte und Legende BearbeitenLaut einer seit dem 16 Jahrhundert dokumentierten Uberlieferung von Johannes Letzner sollen sich im Hildesheimer Dom Uberreste der Irminsul befinden Dieses Heiligtum der Sachsen soll in Westfalen gestanden haben und wurde 772 auf Veranlassung Karls des Grossen von den Franken zerstort Die Uberreste sollen rund 50 Jahres spater wiedergefunden und nach Hildesheim in den Dom gebracht worden sein 4 Der Historiker Walther Matthes schreibt zu dieser Uberlieferung Es heisst dort dass bei der Anlage des Klosters Corvey ab 822 die in der Zeit Ludwigs des Frommen erfolgte im Erdboden eine alte Steinsaule gefunden worden und dass es die von Karl dem Grossen eroberte Irminsul gewesen sei die man nach der Zerstorung an diese Stelle gebracht und dort vergraben habe Weiterhin wird geschildert wie man die freigelegte Heidensaule von diesem Fundort unter dramatischen Umstanden nach Hildesheim schaffte um sie dort im Dom als Kerzentrager aufzustellen 5 Aufgrund der Verwendung von Kalksinter sowie aufgrund der Inschrift haben Wissenschaftler die Entstehung der Irmensaule sehr grob zwischen dem 11 und 12 Jahrhundert datiert 2 Gegen 1600 soll die Irmensaule durch den Hildesheimer Kanoniker Asche von Heimburg restauriert worden sein wobei die Inschrift der Kupferblechzier wiederentdeckt und erneuert wurde Darauf weist der Dichter und Gelehrte Heinrich Meibom in seiner Schrift Irminsula Saxonia von 1612 hin In dieser bildet er auf dem Abschlussblatt auch eine Zeichnung der Irmensaule ab die an einen Kerzenleuchter erinnert 6 Wahrend der Sanierung des Hildesheimer Doms von 2010 bis 2014 wurde die Irmensaule abgebaut und ab Juni 2010 im Rheinischen Landesmuseum Bonn gezeigt Im Zuge der Domsanierung wurde die Irmensaule erneut umgestaltet Die silberne Marienfigur wurde abmontiert und durch ein Kristallkreuz ersetzt Im Februar 2014 wurde sie wieder im Dom aufgestellt jedoch an einem neuen Standort 7 Die Saule mit Kreuz steht heute in der Mitte des Hochchors Standort im Hildesheimer Dom Bearbeiten nbsp Irmensaule an ihrem ursprunglichen Platz in der Mitte des Doms ca 1910 Die Saule wurde innerhalb des Doms mehrfach versetzt Ursprunglich stand sie in der Mitte des Doms vor dem Kreuzaltar vor den Stufen der Vierung Dann wurde sie in den ehemaligen Godehardichor versetzt Seit 2014 steht sie in der Mitte des Hochchors vor der Apsis Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Irmensaule Hildesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Irmensaule auf der Website des Hildesheimer DomsEinzelnachweise Bearbeiten Mariendom Hildesheim Die Irmensaule a b c d Christine Wulf DI 58 Stadt Hildesheim Nr 58 In inschriften net urn nbn de 0238 di058g010k0005803 Hildesheimer Geschichten Hermann Josef Brand Die Marien Irmensaule Johannes Letzner 1590 Corbeische Chronik Hamburg Online Walther Matthes Corvey und die Externsteine Schicksal eines vorchristlichen Heiligtums in karolingischer Zeit Stuttgart 1982 ISBN 3 87838 369 X S 13 Heinrich Meibom Irminsula Saxonica hoc est ejus Nominis Idoli sive Numinis tutelaris apud antiquissimos Saxones paganos culti Helmstadt 1612 weblink Bistum Hildesheim 24 Februar 2014 Irmensaule kehrt in Dom zuruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irmensaule Hildesheimer Dom amp oldid 239380487