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Patriarch Irenaios von Jerusalem als Emmanouil Skopelitis griechisch Emmanoyhl Skopeliths am 17 April 1939 auf Samos 10 Januar 2023 in Athen war ein griechischer orthodoxer Geistlicher und Patriarch der Orthodoxen Kirche von Jerusalem Leben BearbeitenIrenaios diente viele Jahre als Exarch des Heiligen Grabes in Athen Nach dem Tod von Patriarch Diodoros wurde Skopelitis im Jahr 2000 zum locum tenens dem vorlaufigen Oberhaupt der griechisch orthodoxen Kirche in Jerusalem ernannt und am 13 August 2001 in der traditionellen Wahl in der Grabeskirche in Jerusalem zum Patriarchen gewahlt Am 15 September 2001 wurde er im Beisein hoher kirchlicher und weltlicher Wurdentrager darunter Erzbischof Christodoulos der griechisch orthodoxen Kirche und Metropolit Nikolaus der Tschechischen und Slowakischen Orthodoxen Kirche als Patriarch der Heiligen Stadt Jerusalem und ganz Palastinas Syriens jenseits des Jordan Kana von Galilaa und des Heiligen Zion inthronisiert Anfang 2005 fast vier Jahre nach seinem Amtsantritt als Patriarch wurde Irenaios beschuldigt drei Grundstucke der griechischen Kirche in der Jerusalemer Altstadt an die religios zionistische Bewegung Ateret Kohanim verkauft zu haben eine judische Organisation deren erklartes Ziel es ist eine judische Mehrheit in der Jerusalemer Altstadt und in arabischen Vierteln in Ostjerusalem zu etablieren 1 Da die meisten orthodoxen Christen in diesem Gebiet Palastinenser sind und das Land in einem arabisch besiedelten Gebiet liegt von dem die meisten Palastinenser hoffen dass es Teil einer kunftigen palastinensischen Hauptstadt wird losten diese Anschuldigungen unter den Kirchenmitgliedern grosse Besorgnis aus Am 6 Mai 2005 verkundete der Heilige Synod von Jerusalem das Leitungsgremium des griechisch orthodoxen Patriarchats von Jerusalem in einer Abstimmung die eine Zweidrittelmehrheit erforderte das Ende der Amtszeit von Irenaios als Patriarch Anstelle des abgesetzten Irenaios der sich jedoch weigerte seine Absetzung zu akzeptieren wurde ein locum tenens ein vorlaufiges Kirchenoberhaupt ernannt Am 24 Mai 2005 wurde in Konstantinopel Istanbul eine panorthodoxe Sondersynode unter dem Vorsitz des Okumenischen Patriarchen Bartholomaus I des Primus inter pares der orthodoxen Ostkirche einberufen um die Entscheidungen der Heiligen Synode von Jerusalem zu uberprufen Die panorthodoxe Synode stimmte mit uberwaltigender Mehrheit dafur die Entscheidung der Heiligen Synode von Jerusalem zu bestatigen 2 3 Die Synode wahlte am 22 August 2005 Theophilos III von Jerusalem zum neuen Patriarchen von Jerusalem Die Wahl wurde von der panorthodoxen Synode von Konstantinopel bestatigt und Patriarch Theophilos III wurde am 22 November 2005 inthronisiert Nach alter Tradition erfordert die Absetzung eines Patriarchen von Jerusalem und die Wahl eines Nachfolgers theoretisch die Anerkennung der Regierungen in den Regionen in denen das Patriarchat zustandig ist derzeit sind dies Israel Palastina und Jordanien Jordanien und die Palastinensische Autonomiebehorde hatten die Entlassung vor seiner Inthronisierung im November 2005 anerkannt aber Irenaios wurde von Israel bis Dezember 2007 weiterhin als orthodoxer Patriarch von Jerusalem anerkannt und Israel lud ihn weiterhin zu offiziellen Regierungsveranstaltungen ein Im Dezember 2007 schloss sich Israel der jordanischen und palastinensischen Regierung an und erkannte Theophilos III als orthodoxen Patriarchen von Jerusalem an 4 Nach seinem Amtsantritt leitete Patriarch Theophilos III unverzuglich rechtliche Schritte vor israelischen Gerichten ein um den Verkauf der Gebaude ruckgangig zu machen Er behauptete dass der Verkauf nicht von der Synode dem Leitungsgremium der griechischen Kirche genehmigt worden sei und dass der fur den Verkauf verantwortliche Finanzdirektor Nikolas Papadimos von Ateret Cohanim Geld erhalten habe um das Geschaft voranzutreiben und dass er sich des Diebstahls und der Korruption in Bezug auf Gelder des Patriarchats schuldig gemacht habe Es wurde auch behauptet dass der von Ateret Cohanim fur die Gebaude gezahlte Preis deutlich unter dem Marktwert lag 5 Dennoch entschied der Oberste Gerichtshof Israels im Juni 2022 dass Ateret Cohanim die Grundstucke rechtmassig erworben hatte und dass die drei Grundstucke in der Jerusalemer Altstadt nun rechtmassig der judischen Organisation gehoren 6 5 7 Nach seiner Entlassung liess sich Irenaios in einer kleinen Wohnung im obersten Stockwerk des Gebaudes des griechischen Patriarchats von Jerusalem nieder Von Februar 2008 bis 2015 verliess Irenaios diese Wohnung nicht mehr und erhielt von seinen Anhangern uber einen Korb der von seiner Wohnung herabgelassen wurde Lebensmittel und zum Leben benotigte Artikel Er behauptete er sei dort von Theophilos III eingesperrt worden wahrend das griechische Patriarchat behauptete Irenaios habe sich freiwillig eingesperrt und konne seine Wohnung verlassen ziehe es aber vor aus Protest gegen die Verweigerung seiner Absetzung eingesperrt zu bleiben 1 3 Im Jahr 2011 bestatigte Irenaios in einem Interview mit der israelischen Zeitung Haaretz dass er nicht daran gehindert wurde das Gebaude zu verlassen dies aber aus Angst nicht zuruckkehren zu konnen nicht tat 3 Irenaios litt an einer Lungenerkrankung und verliess das Gebaude im November 2015 fur eine Operation Patriarch Theophilos III begab sich ins Krankenhaus um Irenaios zu besuchen der nach seiner Genesung in seine Wohnung im griechischen Patriarchat zuruckkehrte Als mogliches Zeichen der Versohnung verliess Irenaios im Marz 2016 erneut freiwillig seine Wohnung um an einem Empfang zu Ehren von Patriarch Theophilos III teilzunehmen 8 Im Jahr 2019 schickte Irenaios jedoch einen Brief an das griechische Konsulat in Jerusalem in dem er behauptete dass er weiterhin in einem Zustand der faktischen Gefangenschaft lebe dass ihm sein griechischer Pass gestohlen worden sei und dass Patriarch Theophilos III versuche ihn gegen seinen Willen in ein Kloster in der Nahe von Jericho zu versetzen 3 Irenaios erhielt Unterstutzung von der griechischen Regierung und im August 2019 kam er in einem Rollstuhl am Flughafen Ben Gurion an und bestieg einen Flug nach Athen 3 Irenaios starb nach langer Krankheit am 10 Januar 2023 im Alter von 83 Jahren in Athen 9 10 11 Patriarch Theophilos III hatte es abgelehnt Irenaios in Jerusalem zu bestatten Er wurde unter der Leitung von Eusebius Metropolit von Samos auf dem Friedhof von Moni Timiou Stavrou Heilig Kreuz Kloster auf seiner Geburtsinsel Samos beigesetzt 12 Weblinks BearbeitenWebsite von Patriarch Irenaios von JerusalemEinzelnachweise Bearbeiten a b Nir Hasson The Monk in the Window auf haaretz com vom 14 Januar 2011 abgerufen am 19 Januar 2023 englisch Orthodox leader demoted to monk auf news bbc co uk vom 16 Juni 2005 abgerufen am 19 Januar 2023 englisch a b c d e Ousted patriarch behind locked doors in Jerusalem auf jpost com vom 7 Januar 2011 abgerufen am 19 Januar 2023 englisch Court freezes recognition of Greek Patriarch auf jpost com vom 17 September 2011 Archiviert a b Nir Hasson Settler Group Strengthens Hold on Jerusalem s Christian Quarter After Victory in Court auf haaretz com vom 11 Juni 2019 abgerufen am 19 Januar 2023 englisch Sue Surkes Supreme Court upholds Greek church sales to far right group ending legal battle auf timesofisrael com vom 9 Juni 2022 abgerufen am 19 Januar 2023 englisch Christian Meier Siedler ubernehmen weiteres Grundstuck in Jerusalem auf faz net vom 28 Dezember 2022 abgerufen am 19 Januar 2023 Is One of Jerusalem s Longest running Religious Spats Over auf orthochristian com vom 29 Marz 2016 abgerufen am 19 Januar 2023 englisch Eirhnaios Pe8ane o prwhn patriarxhs Ierosolymwn auf tovima gr vom 10 Januar 2023 abgerufen am 19 Januar 2023 griechisch Former Patriarch of Jerusalem Irenaios has passed away auf greekcitytimes com vom 10 Januar 2023 abgerufen am 19 Januar 2023 englisch O Patriarxhs p Ierosolymwn Eirhnaios dinei thn megalyterh kai dyskoloterh maxh toy H aprepeia toy 8eofiloy Den ton 8elei oyte nekro pisw auf exapsalmos gr vom 10 Januar 2023 abgerufen am 19 Januar 2023 griechisch Der ehemalige Jerusalemer Patriarch Irenaus ist gestorben auf europeantimes news vom 11 Januar 2023 abgerufen am 19 Januar 2023VorgangerAmtNachfolgerDiodoros Patriarch Patriarch von Jerusalem 2001 2005Theophilos III von JerusalemNormdaten Person GND 1147210675 lobid OGND AKS VIAF 202151246517544131315 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME IrenaiosALTERNATIVNAMEN Emmanouil Skopelitis Irenaios von JerusalemKURZBESCHREIBUNG griechischer orthodoxer Geistlicher Patriarch der Orthodoxen Kirche von JerusalemGEBURTSDATUM 17 April 1939GEBURTSORT Samos GriechenlandSTERBEDATUM 10 Januar 2023STERBEORT Athen Griechenland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irenaios amp oldid 230566703