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KlassenzeichenBootsmasseLange uA max 3 355 mBreite uA max 2 250 mMasthohe max 6 250 mGewicht segelfertig typisch 30 40 kgSegelflacheGrosssegel 8 25 m SonstigesTakelungsart CatYardstickzahl 72 mit Foils und 113 ohne Foils 1 Klasse Internationale KonstruktionsklasseDie International Moth Class Motte ist eine Einhand Segelbootklasse mit einer Lange von 3 35 m Eine moderne Motte wird bei ausreichend Wind durch Tragflugel aus dem Wasser gehobenBei modernen Motten sind unter dem Rumpf zwei Tragflugel montiert Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Konstruktion 4 Bauweise 5 Markt 6 Waszp 7 Erwahnenswertes 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Motte ist eine moderne und schnelle Cat getakelte Einhandjolle die hauptsachlich zum Regattasegeln verwendet wird Sie ist die einzige von World Sailing anerkannte Einhand Jollen Konstruktionsklasse 2 Weil ihre Vermessungsregeln dem Konstrukteur weitgehende Freiheiten erlauben haben sich schon sehr fruh moderne Materialien wie kohlenstofffaserverstarkter Kunststoff KFK durchgesetzt Damit wenig Widerstand erzeugt wird ist der Rumpf nur 35 cm breit Um den Segeldruck aus dem 8 m Segel auszugleichen sitzt der Segler auf einem 2 25 m breiten Auslegerrahmen 2017 wogen aktuelle Konstruktionen segelfertig um die 30 kg Seit 2000 werden Tragflugel Hydrofoils entwickelt die den Rumpfwiderstand drastisch senken weil sie den Rumpf schon bei geringer Geschwindigkeit aus dem Wasser heben und die Bootsgeschwindigkeit nahezu verdoppeln Die kurzzeitig erreichbare Spitzengeschwindigkeit liegt bei uber 35 Knoten 65 km h 3 Zum Vergleich die beim 35 America s Cup genutzten AC50 Tragflugel Boote waren 15 Meter lang und trugen an einem 23 m langen Mast ein Flugelsegel von 100 m Flache Diese erreichten Durchschnittsgeschwindigkeiten von etwa 30 kn kosteten aber rund 10 Millionen US Dollar 4 verglichen mit etwa 12 000 bis 20 000 die eine neue Motte im Jahre 2017 kostet 5 Geschichte BearbeitenDie moderne Motte 6 ist ein Resultat zweier sehr verschiedener Entwicklungen 1928 entwarf und baute Len Morris in Melbourne Australien eine 11 Fuss Knickspant Scow Boot mit flachen Boden und breitem nicht spitz zulaufenden Bug mit Cat Takelung und einem 7 4 m grossen Segel Die Segeleigenschaften erwiesen sich als so gut dass noch zwei weitere Boote gebaut wurden In der Folge wurde ein einfaches Regelwerk geschaffen um Regatten segeln zu konnen Es entstand eine kleine Flotte dieser Boote mit sehr freien Regeln bei denen im Prinzip nur die Lange die Breite und die Segelflache limitiert waren 7 Etwa zur gleichen Zeit grundete Captain Joel van Sant in North Carolina USA eine Konstruktionsklasse namens American Moth Boat mit ahnlichen Massen Diese Boote waren Skiffs hatten also im Gegensatz zu den australischen Scows einen scharfen Vorsteven Das amerikanische Segelmagazin The Rudder berichtete daruber und als die Melbourner Segelgruppe davon horte und die Ahnlichkeit der beiden Bootstypen bemerkte benannte sie ihre Klasse in Moth um Beide Bootstypen entwickelten sich in den nachsten 30 Jahre separat 8 Unabhangig davon grundeten einige britische Segler in den fruhen 30er Jahren die British Moth Class die den amerikanischen Moth Entwurfen ahnelt aber sehr einschrankende Bau und Konstruktionsregeln hat Diese Klasse existiert bis heute 9 Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs das Interesse in anderen Teilen Europas an einem einfach und billig zu bauenden Segelboot das bequem zu transportieren war In den fruhen 60er Jahren schliesslich wurden auch hier Boote konstruiert und gebaut die den Regeln der amerikanischen Klasse entsprachen Ein Entwurf davon die Europe Moth des Belgiers Alois Roland war auf Regatten so erfolgreich dass sie in grosseren Stuckzahlen gebaut wurde und die Eigner 1963 eine Einheitsklasse grundeten Schon in den fruhen Jahren hatten die amerikanischen Moth Segler die International Moth Class Association gegrundet Das Ziel war einheitliche Regeln weltweit zu etablieren um Weltmeisterschaften durchfuhren zu konnen Die Annaherung der verschiedenen kontinentalen Gruppen initiiert bei einem Treffen in 1965 verlief jedoch zah und erst 1971 konnte ein gemeinsames Regelwerk erstellt werden Die Klasse wurde 1972 von der IYRU als Internationale Einhand Konstruktionsklasse anerkannt und war damit potentiell fahig an Olympischen Spielen teilzunehmen Zu diesem Zeitpunkt existierten Flotten in den USA Australien England Frankreich Schweiz Belgien Deutschland Schweden Neuseeland sowie kleinere Gruppen in anderen europaischen Landern Der Vorstellung der Laser Jolle 1970 bewirkte einen Umstieg der meisten US amerikanischen Moth Segler sodass die Klasse dort fast bedeutungslos wurde In den Jahren nach 1970 war die Klasse vom Zweikampf UK gegen Australien bestimmt Nachdem auch in Australien Skiffs popularer wurden herrschte Waffengleichheit bei allen Wetterlagen Nur wenn aussergewohnlich leichter Wind herrschte konnten sich Mitteleuropaer in bedeutenden Regatten behaupten Die Boote wurden leichter und damit schneller Entwicklungen wie das Taschensegel und nach 2000 die Tragflugel machten die Moth fur grossere Kreise interessant Obwohl der Trend im Segelsport sich hin zum Einheitsklassensegeln entwickelt ist die International Moth mit ihrer grossen Konstruktionsfreiheit eine weltweit anerkannte und beliebte Klasse Viele Weltklassesegler benutzten eine Foilmoth als Trainingsgerat Konstruktion Bearbeiten nbsp Feste Flugel nbsp Skippy II Roger AngellAuch wenn es gerade in Festland Europa einige Werften gab die Motten industriell und damit aus GFK fertigten war sie nach wie vor ein Boot fur Selbstbauer Vorherrschend war eine Sperrholzkonstruktion mit leichtem Spantwerk In den ersten Jahrzehnten der Klasse war die Konstruktion der Boote gepragt durch die vorherrschenden Wetterlagen der jeweiligen Region Scows in Australien fur Starkwind V Spant mit flachem Gleitboden in England fur Mittelwind und in Kontinentaleuropa ein ausgepragter Rundspant fur Leichtwindbedingungen Das anderte sich spatestens ab der WM 1968 in Cannes als ein Teilnehmer ein Aluminiumgestell auf seine Moth schnallte das seinen Korper und damit sein Ausreitgewicht maximal nach aussen bringen konnte Das befeuerte die Entwicklung schmalerer leichterer Rumpfe die fur einen grosseren Windstarkenbereich geeignet waren Zwar gab es um die Rechtmassigkeit dieser Konstruktionen allerlei Diskussion und einige Konstrukteure antworteten auf die Herausforderung mit der Konstruktion schmalerer Rumpfe mit maximal breiten Auftriebskorpern an den Seiten Als aber die Ausreitrahmen anerkannt wurden waren sie bald unverzichtbar beim Entwurf schneller Motten 10 Bald waren Boote entwickelt die eine Wasserlinienbreite von nur noch 35 cm hatten 11 Solch schmale Rumpfe hatten einen gravierenden Nachteil auf raumen und Vorwindkursen fehlte es an Auftrieb am Bug um Vorwartskenterungen bei boigem oder starkem Wind zu verhindern Das hohe Rigg und der kurze Rumpf hatte kaum Reserven fur solche Bedingungen Nach anfanglichen Versuchen mit kleinen Flugeln am Bug setzte sich das bis heute gebrauchliche T Foil Ruder durch ein Ruder das am unteren Ende mit einem waagerechten Flugel ausgerustet ist der einen leichten Anstellwinkel aufweist oder der asymmetrisch geformt Abtrieb bei Fahrt voraus erzeugt 12 Dadurch zieht das Ruder mit dem Flugel das Boot achtern nach unten wenn es vorn unterzutauchen droht Ein weiterer erfreulicher Effekt war dass dadurch die Nickbewegungen in kurzer Welle gemildert wurden was ein langeres Anliegen der Stromung am Segel speziell im oberen Bereich ermoglichte und damit die Segelleistungen verbesserte Der weitere logische Schritt war die Verbesserung des Rumpfes auch uber Wasser Das Vordeck verschwand und die Seiten wurden einfach oben zusammen gebogen Nur im Auflagebereich der Rahmen die bald ebenfalls aus KFK gebaut wurden war der Rumpf etwas breiter um die Last auf den Rohren etwas abzumildern Um das Jahr 2000 war die Rumpfkonstruktion soweit ausgereift dass bis heute nur Kleinigkeiten geandert werden Die schmaleren Rumpfe waren einfacher und leichter zu bauen und als in den 1980er und 1990er Jahren moderne Materialien wie Aramid und Kohlenstofffasern auch fur den Amateur bezahlbar wurden sank das Rumpfgewicht auf unter 10 kg Als sich auch KFK Masten etablieren konnten wog somit eine segelfertige Motte nicht mehr als 30 kg Zusammen mit Segeln aus Biaxial orientierter Polyester Folie Mylar und anderen fortschrittlichen Materialien wurde die Moth zu einem bezogen auf die Lange ausserst schnellen Segelboot Fur eine bessere Aerodynamik und mehr Vortriebskraft haben sich zunehmend Taschensegel wie sie seit Jahrzehnten beim Windsurfen benutzt werden durchgesetzt Diese werden nicht in eine Schiene an der Achterkante des Mastes eingezogen sondern uber den Mast gestulpt Um diesen im Biegeverhalten kontrollieren zu konnen werden weiterhin Stage verwendet was das Setzen des Segels und des Mastes im Boot schwieriger macht aber fur eine bessere Leistung des Riggs in Kauf genommen wird Ab 2000 begannen die Experimente mit Tragflugeln 13 die nach umfanglichen klasseninternen Diskussion zugelassen wurden Mit der Fahigkeit den gesamten Rumpf weit aus dem Wasser zu heben brach eine neue Zeitrechnung nicht nur im Mothsegeln an Auf allen Kursen konnten die erreichbaren Geschwindigkeiten nahezu verdoppelt werden Mit ausgereiften Verstellmechanismen und erprobten Tragflugelprofilen versehene Motten waren fur jeden einigermassen erfahrenen Mothsegler beherrschbar und verbreiteten sich rasch Die publizierten spektakularen Bilder und Geschwindigkeiten zogen mehr und mehr Segler an vor allem auch aus dem professionellen Lager Ab 2005 wurden die grossen Veranstaltungen wie Europa und Weltmeisterschaften von Seglern beherrscht die ihr Geld bei Regatten wie Volvo Ocean Race oder America s Cup verdienten Viele Olympiateilnehmer vor allem aus den Skiff Klassen wie 49er stiegen um auf die Moth wenn auch meist nur fur die grossen Anlasse Bauweise BearbeitenSeit dem Beginn des 21 Jahrhunderts ist moderne Technik fur eine im Regattasport erfolgreiche Moth unerlasslich Um die maximale Festigkeit der Rumpfe und Tragflugel sicherzustellen werden unidirektionale Gelege aus KFK auf Kerne aus Waben oder Schaummaterial appliziert Matrix ist dabei normalerweise Epoxydharz das im Injektionsverfahren zwischen die Kohlenstofffasern gedruckt wird Ein etwas weniger aufwendiges Verfahren ist die Verwendung von sog Prepregs mit einer Matrix vorgetrankte Fasergewebe oder gelege die unter Druck und Warmezufuhr ausharten Auch die Masten bestehen heutzutage aus KFK und es werden auf das Seglergewicht abgestimmte Biegecharakteristiken angeboten Hatten sie fruher ein aerodynamisches Profil sind sie heute eher rund Die Segel werden mit durchgehenden Segellatten die sich mit V formigen Formteilen am Mast abstutzen in die gewunschte Form gebracht camber inducer Markt BearbeitenDie Moth Klasse war in den Anfangsjahren bis zu den 1970ern mit einigen Ausnahmen eine Selbstbauerklasse Serienboote wurden nur von kleinen Werften hergestellt Erst im neuen Jahrtausend als die Verwendung von modernsten Materialien Kohlenstoff und Aramidfasern und Herstellungsverfahren der Kunststoffe Vakuum Verfahren Autoklav aufwandiger wurde wurde der Markt auch fur grossere Werften interessant Herauszuheben ist hier McConaghy in Australien die den vom Designer Andrew McDougall entworfenen Typ Mach II bauen In England sind kleinere Werften wie McGuire Boats 14 Exocet und Aardvark Racing 15 Ninja erfolgreich Waszp BearbeitenDa eine konkurrenzfahige segelfertige Moth heutzutage 2017 um die 20 000 Euro kostet entwickelte Andrew McDougall die Waszp 16 ein in die Regeln der Klasse entworfenes Boot das durch Verwendung von Aluminium statt KFK Bauteilen billiger herzustellen ist Ziel ist die Grundung einer Einheitsklasse Aber die Waszp ist nach den Regeln der International Moth vermessungsfahig und kann somit an Regatten der Klasse teilnehmen Das Boot wiegt 48 kg und erreicht Geschwindigkeiten jenseits von 25 Knoten 17 Erwahnenswertes BearbeitenDer verstorbene Konig von Thailand Bhumipol konstruierte baute und segelte seine eigene Motte in den 1960er Jahren 18 Einzelnachweise Bearbeiten Yardstick 2015 PDF Seite 3 www kreuzer abteilung org Memento vom 21 Marz 2017 im Internet Archive lt imoth de Was ist eine Moth abgerufen am 20 August 2007 http sailinganarchy com 2014 05 14 thats the goss abgerufen am 1 Dezember 2017 The 10 Million Boat That Will Win the America s Cup https www outsideonline com 2083841 10 million boat will win americas cup abgerufen am 1 Dezember 2017 Yacht Juli 2015 http www yacht de yachten jollen neue boote waszp foilen fuer jedermann a99555 html abgerufen am 1 Dezember 2017 Mehrere Jahrgange der englischen Yearbooks die Unmengen an Informationen uber die Zeit zwischen 1960 und 1980 bieten Archives abgerufen am 1 Dezember 2017 Australische Anfange http www victorianclassicdinghynetwork org moth engl abgerufen am 1 Dezember 2017 amerikanische Anfange https maineboats com print issue 133 twomoths engl abgerufen am 1 Dezember 2017 British Moth http www britishmoth co uk about the class engl abgerufen am 1 Dezember 2017 IMCA UK Yearbook 1980 pdf In Google Docs google com abgerufen am 3 Dezember 2017 IMCA Siehe z B im IMCA Jahrbuch 1992 PDF Abgerufen am 3 Dezember 2017 englisch Doug Bird Design Comparison Seite 12f PDF In IMCA Yearbook 2000 IMCA UK 2000 abgerufen am 3 Dezember 2017 englisch The Worlds 2000 PDF In IMCA Yearbook 2000 Seite 16 IMCA UK 2000 abgerufen am 3 Dezember 2017 englisch Exoxet Archivierte Kopie Memento vom 2 Dezember 2017 im Internet Archive abgerufen am 1 Dezember 2017 Aardvark aardvarkracing co uk abgerufen am 1 Dezember 2017 Dave Reed Best One Design Waszp In SailingWorld com 19 Dezember 2016 abgerufen am 3 Dezember 2017 englisch WASZP Games Final Countdown In WASZP com Abgerufen am 3 Dezember 2017 englisch King of the seas HM changed the face of Thai sailing In 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