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Das Institut fur Kulturpflanzenwissenschaften an der Universitat Hohenheim ist der Zusammenschluss des fruheren Instituts fur Acker und Pflanzenbau sowie des Instituts fur Pflanzenernahrung Inhaltsverzeichnis 1 Organisation 2 Geschichte 3 Bekannte Lehrer Absolventen und Forderer des Instituts 4 Literatur 5 WeblinksOrganisation BearbeitenDie Fachgebiete untersuchen vielfaltige grundlegende Fragestellungen zu Kultur und Nutzpflanzen und entwickeln optimale Anbausysteme fur die konventionelle Landwirtschaft wie auch den okologischen Landbau Neben klassischen pflanzenbaulichen und statistischen Fragen werden insbesondere Biomasse Bioenergieproduktionssysteme untersucht pflanzenernahrerische Fragestellungen bearbeitet der Bluhzeitpunkt und die Qualitat pflanzlicher Produkte untersucht Das Institut besteht aus folgenden Fachbereichen Allgemeiner Pflanzenbau Biostatistik Dungung und Bodenstoffhaushalt Ernahrungsphysiologie der Kulturpflanzen Ertragsphysiologie der Sonderkulturen Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergiepflanzen Physiologie der Ertragsstabilitat Qualitat pflanzlicher Erzeugnisse Koordination fur okologischen Landbau und VerbraucherschutzGeschichte BearbeitenMit Margarete von Wrangell 1877 1932 wurde eine deutsch baltische Agrikulturchemikerin zur Grundungsdirektorin gewahlt die 1923 zusatzlich auf den neu gegrundeten Lehrstuhl Pflanzenernahrung der Hochschule Hohenheim berufen wurde und damit die erste ordentliche Professorin an einer deutschen Hochschule war Sie forschte hauptsachlich uber die Pflanzenverfugbarkeit von Phosphat im Boden Neben Feld und Gefassversuchen wurden auch Laborversuche mit Bodenorganismen durchgefuhrt Nach ihrem Tod im Jahr 1932 wurde Kurt Maiwald als ihr Nachfolger an das Institut berufen Zur selben Zeit begann 1933 das Dritte Reich in welchem die NSDAP immer starker Kontrolle auf Wissenschaft und Lehre auszuuben die meisten leitenden Positionen wurden von Parteimitgliedern ubernommen Im Hinblick auf den bevorstehenden Krieg stellte erneut die Autarkie eines der wichtigsten politischen Ziele dar welches man im Zuge der Erzeugerschlacht mit der die Rationalisierung der Nahrungsmittelversorgung und die damit verbundene Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung erreicht werden sollten Um dies auf politischer Ebene umsetzen zu konnen wurde der Reichsnahrstand gegrundet Nach dem Zweiten Weltkrieg brach die Nahrungsmittelversorgung zusammen und es war zunachst oberste Prioritat diese wieder sicherzustellen Vor diesem Hintergrund wurde am Institut schwerpunktmassig uber den Umsatz von organischem Material geforscht sowie uber die Verwertung von Siedlungsabfallen auch mit der Stickstoffbilanz in landwirtschaftlichen Produktionssystemen Untersuchungen angestellt In der Bundesrepublik Deutschland stieg die landwirtschaftliche Produktivitat durch Fortschritte in der Pflanzenzuchtung der Mechanisierung der Flurbereinigung und der Mineraldungung stark an und gipfelte schliesslich in einer Uberproduktion Zu dieser Zeit gewannen auch Aspekte der Nahrungsmittelqualitat mehr an Bedeutung Die Forschungsschwerpunkte unter Gerhard Michael ab 1960 am Institut bewegten sich somit von anwendungsorientierten Themen zur Grundlagenforschung in den Bereichen der Ertragsphysiologie und der Qualitat von Ernteprodukten Fett und Proteinzusammensetzung ausserdem wurden am Institut die Mechanismen der pflanzlichen Aufnahme und des Transportes der Nahrstoffe untersucht Mit der Hilfe von Marschner brachte Michael auch die Isotopentechnologie ans Institut In den Jahren 1973 und 1974 konnten mit Helmut Beringer und Peter Martin zwei neue Professuren am Institut besetzt werden Als Michael sich 1976 in den Ruhestand begab wurde sein Schuler und langjahriger Assistent Marschner neuer Institutsleiter Marschner war zwischenzeitlich an der Technischen Universitat Berlin als Professor tatig und nahm anschliessend den Ruf nach Hohenheim an Im Rahmen des Beginns des Technologiezeitalters fand neben einer Revolution der Labortechnologie mit schnelleren und empfindlicheren Analysemoglichkeiten auch eine rasche Entwicklung der Computertechnologie statt Dies fuhrte auch zu einer Verbesserung der Kommunikation und machte die Wissenschaft internationaler Im Gegensatz zum technischen Fortschritt entwickelte die Gesellschaft zu dieser Zeit auch ein wachsendes Umweltbewusstsein Neben Schwermetallbelastung der Boden und der Verschmutzung von Wasser und Luft wurde das Waldsterben zu einer wichtigen Problematik Die Forschung unter Marschner beschaftigte sich schwerpunktmassig mit der Nahrstoffaufnahme von Pflanzen und der Bedeutung der Rhizosphare Daneben spielten umweltrelevante Themen Mykorrhiza Forschung und internationale Kontakte und Zusammenarbeit mit China Westafrika und der Turkei eine wichtige Rolle fur das Institut Marschner fuhrte verschiedene Forschungsgruppen am Institut zusammen Diese wurden von den Professoren Walter J Horst Norbert Claassen Volker Romheld und Sven Schubert geleitet Marschner verstarb im Jahr 1996 unerwartet als letzter berufener Institutsdirektor Es dauerte einige Jahre mit zwei Berufungsverfahren bis 2001 Nicolaus von Wiren als Nachfolger berufen und zum geschaftsfuhrenden Direktor gewahlt wurde Zu dieser Zeit etablierte sich die Molekularbiologie in der Pflanzenernahrung Von Wiren legte sich auf diesen Schwerpunkt fest indem er Ammonium Eisen und Harnstofftransport der Pflanze auf molekularbiologischer Ebene untersuchte In dieser Zeit deckte Romheld starker praxisorientierte Themen wie die Dungung und vor allem Rhizospharenprozesse ab 2004 kam Torsten Muller als neuer Professor ans Institut und ubernahm mit dem Fachgebiet Dungung mit Bodenchemie spater Dungung und Bodenstoffhaushalt schliesslich Aufgaben von Romheld der 2008 in den Ruhestand ging Auch Muller sieht seinen Forschungsschwerpunkt eher in anwendungsbezogenen Themen aus den Bereichen Dungung und Bodenstoffhaushalt einschliesslich Spurengasanalytik sowie in der Prozess Modellierung 2009 verliess von Wiren das Institut um seine Forschung am IPK Gatersleben weiterzuverfolgen und Uwe Ludewig wurde als Nachfolger fur das Fachgebiet Ernahrungsphysiologie der Kulturpflanzen berufen Unter Mullers Geschaftsfuhrung wurden die beiden Fachgebiete des Instituts durch eine Fusion mit anderen Fachgebieten Bestandteil des jetzigen Instituts fur Kulturpflanzenwissenschaften Ludewig nutzt ebenfalls Technologien der Molekularbiologie und hat das Anliegen Grundlagenthemen und anwendungsbezogene Themen mit in seine Forschung mit einzubeziehen Schwerpunkte sind Ammonium Phosphor und Mikronahrstoffernahrung Seit 2011 ist Gunter Neumann der seit 1995 am Institut arbeitet ausserplanmassiger Professor Er beschaftigt sich vorwiegend mit Rhizospharenprozessen und Bioeffektoren 2013 erhielt Christian Zorb den Ruf fur das Fachgebiet Qualitat pflanzlicher Erzeugnisse in welchem auch Qualitatsaspekte der Dungung bearbeitet werden Markus Weinmann koordiniert u a im Rahmen der EU Donauraumstrategie das Projekt Balkan Green Deal Bekannte Lehrer Absolventen und Forderer des Instituts BearbeitenMargarete von Wrangell 1877 1932 deutsch baltische Agrikulturchemikerin erste Institutsleiterin und erste Lehrstuhlinhaberin in Deutschland Klara Bradacova tschechische Pflanzenphysiologin im Biofector Projekt engagiert Walther Brouwer 1895 1979 Pflanzenbauwissenschaftler Kurt Maiwald 1899 1960 Agrikulturchemiker Georg Gliemeroth 1907 1982 Pflanzenbauwissenschaftler Gerhard Michael 1911 2004 Agrikulturchemiker auf dem Gebiet der Pflanzenernahrung Horst Marschner 1929 1996 Pflanzenphysiologe Fachgebiet Mineralstoffwechsel Walter Aufhammer 1938 Pflanzenbauwissenschaftler Volker Romheld 1941 2013 Agrarwissenschaftler Professor fur Pflanzenernahrung Torsten Muller 1961 Agrarwissenschaftler fur Bodenchemie und Dungung Nicolaus von Wiren 1962 Agrarbiologe insbesondere der Ernahrungsphysiologie der Kulturpflanzen Iris Lewandowski 1964 Pflanzenbauwissenschaftlerin und Co Vorsitzende des Biookonomierates Uwe Ludewig 1967 Agrarwissenschaftler insbesondere der Pflanzenphysiologie Gunter Neumann 1958 Agrarwissenschaftler insbesondere der Pflanzenphysiologe Spezialist fur Rhizospharen Forschung Markus Weinmann 1974 Pflanzenphysiologe insbesondere im Projekt Biofector engagiertLiteratur BearbeitenUlrich Fellmeth Harald Winkel Hrsg Hohenheimer Themen Sonderband PDF 4 0 MB Die akademischen Lehrer an der Universitat Hohenheim 1968 bis 200 Stuttgart Hohenheim 2008 ISSN 0942 0509 Helena Hamann Die Geschichte des Instituts fur Pflanzenernahrung der Universitat Hohenheim Masterarbeit Inst f Kulturpflanzenwissenschaften Universitat Hohenheim 2011 102 S Ernst Klein Die akademischen Lehrer der Universitat Hohenheim Landwirtschaftliche Hochschule 1818 1968 Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Forschungen 45 Band W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1968 Manfred G Raupp Probleme des Agrarmarktes in Deutschland in Der Landbaumann Ackerbauschule Hohenheim 1971 Harald Winkel Hrsg Festschrift fur Gunther Franz Geschichte und Naturwissenschaft in Hohenheim Verlag Thorbecke Sigmaringen 1982 ISBN 0 7181 2842 7 Weblinks BearbeitenInstitut fur Pflanzenernahrung an der Universitat Hohenheim Nicolaus von Wiren Mineralstoffwechsel und Pflanzenernahrung Tagung Pflanzenernahrung Hohenheim 2016Normdaten Korperschaft GND 5274434 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Kulturpflanzenwissenschaften amp oldid 217021934