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Ingeborg Luscher 22 Juni 1936 in Freiberg Sachsen als Ingeborg Loffler ist eine deutsch schweizerische Malerin Fotografin und Videokunstlerin Ingeborg Luscher 2008 in ihrem Bernsteinzimmer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 2 1 Fotodokumentationen 2 2 Schwefel und Asche 2 3 Video 3 Bucher 4 Werke Auswahl 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenLuscher absolvierte nach dem Abitur in Berlin ein Schauspielstudium und arbeitete in den folgenden Jahren als Theater und Filmschauspielerin 1959 heiratete sie den Schweizer Farbpsychologen Max Luscher Sie begann neben der Schauspielerei mit einem Psychologiestudium an der Freien Universitat Berlin 1967 unternahm Luscher Reisen nach Indien und in die Tschechoslowakei Nach ihrer Trennung 1967 ubersiedelte sie nach Tegna im Tessin Von diesem Zeitpunkt an wendete sie sich als Autodidaktin der bildenden Kunst zu In Locarno bezog sie das ehemalige Atelier von Hans Arp 1969 dokumentierte sie das Werk des Einsiedlers und Sonderlings Armand Schulthess Ihre Fotodokumentation uber Schulthess wurde 1972 an der documenta in Kassel in der Abteilung Individuelle Mythologien ausgestellt Damals begann die Lebensgemeinschaft mit dem Ausstellungsmacher Harald Szeemann die bis zu dessen Tod im Jahre 2005 dauerte 1973 erhielt sie ein Schweizer Stipendium das ihr Reisen in die USA sowie nach Venezuela und Peru ermoglichte 1975 wurde in Locarno die gemeinsame Tochter Una Szeemann geboren Zwischen 1978 und 2005 unterrichtete sie neben ihrer kunstlerischen Arbeit an mehreren Akademien so an der Schule fur Gestaltung in Luzern der Ecole superieure de l art visuel in Genf der F F Kunstschule in Zurich und an den Sommerakademien fur bildende Kunst in Salzburg Berlin und Gomera Sie lebt und arbeitet seit 1967 in Tegna im Kanton Tessin Werk BearbeitenLuschers kunstlerisches Werk begann mit sogenannten Stummelbildern und konzeptionellen von ihrer Biographie bestimmten Arbeiten in die auch ihre Erfahrungen mit Hypnose einflossen Ihr Ehemann Harald Szeemann meinte 1992 Das Theatralische Autobiographische Emanzipatorische Bekennerische und Hedonistische ist heute angekommen in sich ruhenden von innen her geladenen skulpturalen Korpern und bildlichen Hommagen an das Licht nbsp Verstummelung 1970 Zu ihren ersten kunstlerischen Objekten gehorten die Inboxen Kasten mit visualisierten mathematischen Reihen die aufeinander gestapelt wurden und deren Oberflachen oder Rander sie durch die Einwirkung von Feuer veranderte Danach benutzte sie die Objekte die bereits ihre Form durch Feuereinwirkung verandert hatten wie die Stummel von Zigaretten oder Zigarren Sie schuttete sie zuhauf auf Fensterbanke klebte sie auf Alltagsgegenstande jeder Art oder Polizeiprotokolle Fotodokumentationen Bearbeiten Ab 1969 arbeitete Luscher an einer Bilddokumentation uber den Schweizer Einsiedler und Sonderling Armand Schulthess Schulthess lebte in seinem 18 000 m grossen Kastanienwald im Onsernonetal im Tessin in dem er sein eigenwilliges Projekt einer allumfassenden Sammlung des Wissens betrieb eine Enzyklopadie im Walde Luscher notierte ihre Gesprache mit Schulthess und fotografierte ihn und seine unglaublich vielfaltigen Objekte mit Wissensbrocken die er auf Blechtafelchen an Baume genagelt und gehangt und an Latten montiert hatte Schulthess Lebenswerk wurde nach seinem Tod von seinen verstandnislosen Erben in einer autodafe Aktion von 3 Tagen vollstandig vernichtet Zu den wenigen Zeugnisse uber dieses ungewohnliche Leben zahlt Luschers Buch Dokumentation uber A S Der grosste Vogel kann nicht fliegen 1982 dokumentierte sie auf ahnliche Weise in dem Buch Der unerhorte Tourist Laurence Pfautz das Leben eines weiteren gesellschaftlichen Aussenseiters und Obdachlosen wobei sie auch dessen eigene Texte benutzte 1976 begann die Serie der Zauberfotos in der sie inzwischen uber 500 Leute fotografiert hat Gaste des Hauses Kunstlerkollegen Nachbarn oder Verwandte die alle gebeten wurden zu zaubern An einem von Luscher bestimmten Ort werden jeweils 18 Aufnahmen gemacht von denen 9 Bilder fur eine Bildsequenz ausgewahlt werden Schwefel und Asche Bearbeiten Seit 1981 verwendet sie fur ihre Arbeiten organische Stoffe Es entstehen verschiedene Serien der Vulkanbilder Materialbilder aus Sand Erde Pigmenten Holzleim Gips und ahnlichem auf Karton Ab 1984 beginnt die Auseinandersetzung mit dem Element Schwefel von dessen Farbintensitat und Leuchtkraft sie fasziniert ist Schwefel und die Farbe Gelb werden zu dominierenden Elementen von Luschers bildhauerischer und malerischer Arbeit Kombiniert wird Gelb mit einem intensiven Schwarz das Luscher aus Asche und Acryl gewinnt Nachdem sie in einer ihrer ersten Arbeiten Steine den naturlichen Schwefeldampfen in der Solfatara ausgesetzt hatte uberzieht sie in der Folge verschiedene Objekte selbst mit Schwefelpulver und verwandelt sie in Lichtkorper Ab 1990 entstehen streng geometrisch geformte Blocke in Gelb und Schwarz in grossen Formaten und unterschiedlich kombiniert Auch in der Malerei werden unterschiedlichste Moglichkeiten des Zusammenspiels von Gelb und Schwarz erprobt von allen Abstufungen gelber und schwarzer Uberschichtungen und Ubermalungen von wolkenahnlichen Gebilden bis zu reiner Farbfeldmalerei Da sie mit Schwefelblute arbeitet kommt es auch bei Vermengungen nie zu neuen Farbwerten Gelb und Schwarz bleiben immer getrennt voneinander erhalten Video Bearbeiten Auf der Biennale von Venedig von 2001 zeigte Luscher erstmals ihr Fussball Video Fusion das ein vielstimmiges Echo in der Presse fand Spieler von Grasshoppers Zurich und dem FC St Gallen spielen gegeneinander gekleidet in italienische Massanzuge Business Hemden Krawatte und Fussballschuhe Schiedsrichter ist der Schweizer Urs Meier moderiert wird das Spiel in der deutschen Fassung von Beni Thurnheer in der italienischen von einem Sprecher der RAI Luscher sagt zu ihrem Film Ein Fussballspiel soll zur Parabel werden fur die Managerkaste die in Banken und Industrie Fusionen abwickelt Fussballer und Manager verhalten sich offenbar ahnlich Sie brauchen hartes Training Risikobereitschaft Siegeswillen Taktik die Fahigkeit zum Foul zu Tricks aber auch zur Phantasie Bucher BearbeitenIngeborg Luscher Dokumentation uber A S Der grosste Vogel kann nicht fliegen Fotos von Ingeborg Luscher Koln DuMont Schauberg cop 1972 ISBN 3 7701 0651 2 Ingeborg Luscher Herausgeberin Erlebtes und Erdaumeltes einander zugeordnet Oumansky Preis Fantonigrafica Venezia 1975 Ingeborg Luscher Die Angst des Ikarus oder Hulsenfruchte sind Schmetterlingsblutler Arbeit mit 13 ubermalten Polaroidfotos u Texten Aarau Frankfurt am Main Salzburg Sauerlander 1982 ISBN 3 7941 2275 5 Ingeborg Luscher AVANT APRES Sheer Prophecy True Dreams Hrsg centre d art contemporain Genf 1980 Ingeborg Luscher Kuratorin der Ausgabe Nr 21 der Zeitschrift Studio Oktober 1983 Jeder Winter hat seinen hellsten Tag Fotos und Texte zusammen mit Beitragen von Francesco Clemente Bernhard Johannes Blume Ulrike Rosenbach Michael Buthe Jorg Immendorff und James Lee Byars Ingeborg Luscher Der unerhorte Tourist Laurence Pfautz Aarau Frankfurt am Main Salzburg Sauerlander 1985 ISBN 3 7941 2712 9 nur erhaltlich bei Buchhandlung Libri amp Arte in Locarno Muralto Ingeborg Luscher Bilder und Adolf Muschg Text Japanische Gluckszettel Suhrkamp Insel Verlag 1996 ISBN 3 458 16814 1Werke Auswahl BearbeitenInboxes 1967 1968 Stummelbilder Arbeiten mit Zigarettenstummeln 1969 1972 Zaubererfotos Work in Progress Fotoserie ab 1976 Der grosste Vogel kann nicht fliegen Dokumentation der Enzyklopadie im Walde von Armand Schulthess Beginn der Dokumentation 1969 Ausgestellt auf der documenta 5 in Kassel Vulkanserien Collagen aus Erde Asche Holzstaub Kohle Acryl auf Karton oder Baumwollstramin ab 1985 bis 1987 Gli occhi della solfatara Eingeschwefelte Steine 1986 Castello Svevo Bari Italien Damit Du durch Venedig gehen kannst und keiner Dich erkennt Tarnkappe fur einen gesuchten Mann Skulptur aus Netzrinde von Dattelpalmen und Jute 1998 Lumen est omen Installation in der Feldkircher Johanneskirche 2000 Fei Ya Fei Ya fly fly Our Chinese Friends 1999 41 Biennale von Venedig Video 8 min Fusion 2001 42 Biennale von Venedig Video 13 40 min Das Bernsteinzimmer Installation Swarovski Kristallwelten Wattens Tirol 2003 Die hangenden Garten der Semiramis Installation Rovereto 2003 Wiesbaden 2006 Berlin 2008Literatur BearbeitenIngeborg Luscher Skulpturen Ausstellungskatalog Galerie Farideh Cadot Galerie Heike Curtze Galerie Elisabeth Kaufmann Galerie Krinzinger Roetherdruck Darmstadt 1998 Ingeborg Luscher Ausstellungskatalog Museum Wiesbaden 28 Marz 25 Juli 1993 Hrsg Volker Rattemeyer Wiesbaden 1993 ISBN 3 89258 022 7 Manuale Ein Nachschlagewerk zu jeder Arbeit von Ingeborg Luscher Samuel Herzog Text Niggli Verlag 1999 ISBN 3 7212 0354 2 Viveri polifonici Ausstellungskatalog zu Ingeborg Luscher Museum Mart Rovereto Mailand Skira 2004 Lass einen Zweig von weissem Flieder in Sudafrika Ausstellungskatalog zu Ingeborg Luscher Museum Wiesbaden 14 Mai 23 Juli 2006 Wiesbaden 2006 ISBN 3 89258 066 9 Ingeborg Luscher Spuren vom Dasein Werke seit 1968 Ausst Kat Situation Kunst fur Max Imdahl Bochum 2021 ISBN 978 3 941778 17 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ingeborg Luscher Sammlung von Bildern Literatur von und uber Ingeborg Luscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ingeborg Luscher in der Internet Movie Database englisch 1 2 Vorlage Toter Link www g26 ch Beschreibung von Installationen und anderen Arbeiten Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Materialien von und uber Ingeborg Luscher im documenta Archiv Videokatalog von Ingeborg Luscher auf videoart Ingrid Textor Luscher Ingeborg In SikartNormdaten Person GND 118929844 lobid OGND AKS LCCN n85182092 VIAF 96543550 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luscher IngeborgALTERNATIVNAMEN Loffler Ingeborg Geburtsname Luscher Loffler IngeborgKURZBESCHREIBUNG deutsche Filmemacherin Fotografin Konzept Video und InstallationskunstlerinGEBURTSDATUM 22 Juni 1936GEBURTSORT Freiberg Sachsen Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingeborg Luscher amp oldid 238203351