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Die IHK Wurzburg Schweinfurt ist die Industrie und Handelskammer fur die Region Mainfranken Der IHK Bezirk umfasst die unterfrankischen Stadte und Landkreise Wurzburg und Schweinfurt sowie die Landkreise Rhon Grabfeld Bad Kissingen Hassberge Main Spessart und Kitzingen Die IHK hat rund 71 000 Mitgliedsunternehmen und beschaftigt rund 140 hauptamtliche Mitarbeiter 1 Inhaltsverzeichnis 1 Sitz 2 Struktur 2 1 Ehemalige Prasidenten 3 Aufgaben 4 Geschichte 4 1 Von den Anfangen bis zum Ende der Weimarer Republik 4 2 Die Zeit des Nationalsozialismus 4 3 Die Nachkriegszeit 4 4 Neueste Geschichte 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 LiteraturSitz Bearbeiten nbsp IHK Geschaftsstelle in Schweinfurt Photo bearbeitet Die Hauptgeschaftsstelle befindet sich in Wurzburg im Stadtteil Zellerau In der Region ist die IHK mit einer Geschaftsstelle in Schweinfurt vertreten Struktur BearbeitenDas oberste Organ der IHK Wurzburg Schweinfurt ist die IHK Vollversammlung die sich aus 80 unmittelbar gewahlten sowie maximal zehn Prozent kooptierten ehrenamtlichen Mitgliedern zusammensetzt Die Vollversammlung wird entsprechend der IHK Satzung und der Wahlordnung alle vier Jahre neu gewahlt Der Vollversammlung sind grundsatzliche Entscheidungen vorbehalten So hat sie insbesondere Rechtsetzungskompetenz sie erlasst die Satzung und Beitragsordnung zudem stellt sie den Wirtschaftsplan fest und legt Beitrage und Gebuhren fest Der Wahlausschuss schlagt die Sitzverteilung fur die Wahlgruppen vor Die Sitzverteilung der Wahlgruppen wird von der scheidenden Vollversammlung vor der Wahl beschlossen Dabei sollen laut IHK Recht die wirtschaftlichen Besonderheiten der Region sowie die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Gewerbegruppen berucksichtigt werden 2 Massstabe sollen dabei die wirtschaftliche Leistungsfahigkeit der Wahlgruppe die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschaftigten und die absolute Zahl der Unternehmen der jeweiligen Wahlgruppe sein 3 Die Vollversammlung wahlt aus ihrer Mitte den Prasidenten zwei Vizeprasidenten sowie zwolf weitere Prasidialmitglieder Sie bestellt den Hauptgeschaftsfuhrer und bestimmt uber die grundlegenden Linien der IHK Politik Hauptgeschaftsfuhrer ist Sascha Genders Prasidentin ist derzeit Caroline Trips Die aus Stadt und Landkreis Wurzburg und Schweinfurt gewahlten Vollversammlungsmitglieder vertreten in den Bezirksausschussen Wurzburg und Schweinfurt jeweils subregionale Wirtschaftsinteressen Als ortliche Untergliederungen der IHK bestehen in den Landkreisen funf Gremialausschusse mit jeweils 15 gewahlten ehrenamtlichen Ausschussmitgliedern Ferner unterhalt die IHK diverse Fachausschusse sowie einen Berufsbildungsausschuss in dem je sechs Beauftragte der Arbeitgeber der Arbeitnehmer und der berufsbildenden Schulen aus Mainfranken Angelegenheiten der Berufsausbildung beraten Ehemalige Prasidenten Bearbeiten Ehemalige Prasidenten der IHK Wurzburg Schweinfurt sind 4 1843 1854 Anton Fischer Kaufmann Wurzburg 1854 55 und 1864 Karl Anton Kinzinger Kaufmann Wurzburg 1855 1863 Max Ebenauer Fabrikant Schweinfurt ab 1979 Werner H Dieter 23 September 1929 zuvor Vorsitzer der Geschaftsfuhrung bei der G L Rexroth GmbH 5 Aufgaben BearbeitenDie inhaltliche Arbeit der IHK Wurzburg Schweinfurt gliedert sich in die Geschaftsfelder Standortpolitik Existenzgrundung und Unternehmensforderung Aus und Weiterbildung Innovation und Umwelt International sowie Recht und Steuern Sie umfasst neben der wirtschaftlichen Interessenvertretung und Dienstleistungen fur die gewerbliche Wirtschaft auch mehr als 50 offentliche Aufgaben zum Beispiel Sachverstandigenbestellung oder auch die Funktion als Einheitlicher Ansprechpartner bei der Umsetzung der Europaischen Dienstleistungsrichtlinie Geschichte BearbeitenVon den Anfangen bis zum Ende der Weimarer Republik Bearbeiten Mit dem Wunsch nach Einrichtung einer Handelskammer meldeten sich in Bayern als erste Pfalzer Kaufleute im Jahr 1819 zu Wort 6 Konig Ludwig I erteilte am 19 Mai 1843 die Genehmigung zur Errichtung der Wirtschaftskammer die sich protokollarisch am 6 Juni konstituierte Die Handelskammer fur den Regierungsbezirk Unterfranken und Aschaffenburg mit Sitz in Wurzburg begann ihre Tatigkeit unter dem Vorsitz des Wurzburger Kaufmanns Anton Fischer Die Leistungen ruhten auf drei Saulen Sachverstandigentatigkeit fur die staatlichen Behorden Interessenvertretung gegenuber diesen Behorden Dienstleistungen fur die kammerzugehorigen Firmen 7 Die Anfange der mainfrankischen IHK reichen jedoch schon viel fruher zuruck Die alteste nachweisbare Quelle ist eine Urkunde des Furstbischofs Johann Philipp von Schonborn mit der Anordnung eine Anstalt zur Kontrolle der Privilegien auswartiger Woll und Tuchhandler zu grunden und dazu eine gehorige Anstalt zu machen die alteste Vorlauferin der spateren Handelsinnung beziehungsweise Handelskammer 1669 8 1914 wurde der Bau des ersten eigenen Kammergebaudes beendet Das klassische Feld auf dem die Kammer versuchte die Infrastruktur zu verbessern und damit die Voraussetzungen fur eine weitere Wirtschaftsentwicklung zu schaffen war die Verkehrspolitik Am Anfang der Weimarer Republik startete die Kammer eine grosse Initiative als es um die Mainkanalisierung ging 1917 Grundung Main Donau Stromverbund 1927 wurde der Name in Industrie und Handelskammer geandert Die Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten fand die Gleichschaltung in der Wurzburger IHK am 24 Marz 1933 statt An diesem Tag besetzte Gaufuhrer Heinrich Storrlein vom Nationalsozialistischen Kampfbund des Gewerblichen Mittelstandes mit einer Gruppe SA Manner das Kammergebaude zwang das Prasidium zum Rucktritt und ernannte sich selbst zum Prasidenten der IHK Reichswirtschaftsminister Walther Funk entwickelte den Gedanken die Parteigaue zu Grundeinheiten auch der staatlichen Gliederung zu machen und erliess im April 1942 eine Verordnung die die bisherigen Kammern aufloste und Gauwirtschaftskammern errichtete so auch in Mainfranken 9 Die Satzung der Kammer vom 1 Januar 1943 reproduzierte im Wesentlichen die ministerielle Verordnung sie war ein nachgeordnetes Vollzugsorgan der staatlichen Behorden insbesondere der Wirtschaftsamter So war sie beteiligt an der Umstellung von Betrieben auf Fertigung fur die Rustung sowie an den kriegsbedingten Stilllegungen und dem standigen Personalabbau zugunsten des Fronteinsatzes Die Kammer wirkte gutachterlich mit in der Rohstoff und Energiebewirtschaftung bei der Auslagerung kriegswichtiger Betriebe und an anderen Notmassnahmen die die Produktion aufrechterhalten sollten sowie beim Einsatz von Handwerksbetrieben zur Behebung von Fliegerschaden 10 Die Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg erwirkte Regierungsprasident Adam Stegerwald beim ortlichen Militarbefehlshaber die Erlaubnis die Reste der Gauwirtschaftskammer in eine Wirtschaftskammer fur Mainfranken zu uberfuhren Als Prasidenten schlug er den Generaldirektor der Wurzburger Firma Koenig amp Bauer vor Hans Bolza der von der Militarregierung dann in dieses Amt eingesetzt wurde Auf ihrer konstituierenden Sitzung vom 28 Mai 1945 firmierte die Kammer als Wirtschaftskammer Mainfranken und bezeichnete sich als Rechtsnachfolgerin der Gauwirtschaftskammer Mainfranken deren Vermogen und Personal die Entnazifizierung stand noch bevor sie ubernahm Der weiter amtierende Hauptgeschaftsfuhrer aus der Kriegszeit Wilhelm Hugo Zapf wurde im Zuge der Entnazifizierung entlassen an seine Stelle trat fur kurze Zeit der Diplomkaufmann Josef Klingler Erst mit der Bestellung von Alfred Brandenstein im August 1947 bis 1965 kam in die Geschaftsfuhrung Kontinuitat dem Dieter Schafer von 1966 bis 1993 nachfolgte Nach Abspaltungsbestrebungen von Aschaffenburg und Schweinfurt anderte ein Reformentwurf den Namen der Kammer in IHK Wurzburg Schweinfurt und sah als wesentliche Neuerung die Rotation des Prasidentenamtes im Turnus zwischen Wurzburg Schweinfurt und den Gremialbezirken vor was die IHK Gremialbezirke gleichgewichtig neben die beiden Stadte stellte und das 1948 eingefuhrte Prinzip der Drittelparitat vollendete Mit der am 11 April 1961 von der Vollversammlung verabschiedeten und am 6 Juli desselben Jahres vom Wirtschaftsministerium genehmigten neuen Satzung war so nach der Abtrennung der IHK Aschaffenburg eine Losung gefunden die den Bedurfnissen der mainfrankischen Wirtschaft entsprach 11 Neueste Geschichte Bearbeiten Am 16 Juli 1990 bezog die IHK die neue Hauptgeschaftsstelle im Wurzburger Stadtteil Zellerau Der Wegzug aus der Innenstadt wurde auch als Impuls fur den zu dieser Zeit noch unterentwickelten Stadtteil verstanden In Schweinfurt unterhalt die IHK im Gewerbegebiet Am Hainig eine Geschaftsstelle Im Jahr 2004 wurde die alte Geschaftsfuhrerstruktur durch eine Vorstands und Bereichsleiterebene ersetzt Heute bilden der Hauptgeschaftsfuhrer und zwei Stellvertreter den Vorstand insgesamt 12 Bereichsleiter verantworten die operativen Arbeitsbereiche Die IHK Wurzburg Schweinfurt ist an mehreren Einrichtungen zur Forderung der gewerblichen Wirtschaft in Mainfranken beteiligt unter anderem an der Technologie und Grunderzentrum TGZ GmbH deren Hauptgesellschafter sie neben Stadt und Landkreis Wurzburg ist Im Jahr 2018 feierte die IHK Wurzburg Schweinfurt ihr 175 jahriges Jubilaum Weblinks Bearbeitenhttp www wuerzburg ihk deEinzelnachweise Bearbeiten IHK Wurzburg Schweinfurt Abgerufen am 27 Dezember 2017 5 IHKG 5 IHKG Chronik der Prasidenten der IHK Wurzburg Schweinfurt IHK Wurzburg Schweinfurt abgerufen am 17 November 2022 Walter Habel Hrsg Wer ist wer Das deutsche Who s who 24 Ausgabe Schmidt Romhild Lubeck 1985 ISBN 3 7950 2005 0 S 222 Dieter Schafer Die Begrundung der Handelskammern in Bayern in Claus Grimm Hg Aufbruch ins Industriezeitalter 4Bde Munchen 1985 Bd 2 S 269 279 S 269f Harm Hinrich Brandt Ein tuchtiges Organ des Handels und Fabrikantenstandes Die Industrie und Handelskammer Wurzburg Schweinfurt in 150 Jahren 1993 S 91 Dieter Schafer Wie wir wurden was wir sind Schriftenreihe der IHK Wurzburg Schweinfurt Nr 37 2015 ISBN 978 3 943920 12 3 Dieter Schafer Die Begrundung der Handelskammern in Bayern in Claus Grimm Hg Aufbruch ins Industriezeitalter 4Bde Munchen 1985 Bd 2 S 170 Dieter Schafer Die Begrundung der Handelskammern in Bayern in Claus Grimm Hg Aufbruch ins Industriezeitalter 4Bde Munchen 1985 Bd 2 S 172 Dieter Schafer Die Begrundung der Handelskammern in Bayern in Claus Grimm Hg Aufbruch ins Industriezeitalter 4Bde Munchen 1985 Bd 2 S 230 Literatur BearbeitenDieter Schafer Die Begrundung der Handelskammern in Bayern in Aufbruch ins Industriezeitalter Munchen 1985 Band 2 S 269 279 S 269 f Harm Hinrich Brandt Ein tuchtiges Organ des Handels und Fabrikantenstandes Die Industrie und Handelskammer Wurzburg Schweinfurt in 150 Jahren IHK Wurzburg Schweinfurt 1993 ISBN 3 926879 14 9 Dieter Schafer Wie wir wurden was wir sind Schriftenreihe der IHK Wurzburg Schweinfurt Nr 37 2015 ISBN 978 3 943920 12 3 DigitalisatNormdaten Korperschaft GND 2013491 5 lobid OGND AKS 49 801288 9 909132 Koordinaten 49 48 4 6 N 9 54 32 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title IHK Wurzburg Schweinfurt amp oldid 238219319