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Ich zwing dich zu leben ist ein Film der DEFA von Ralf Kirsten aus dem Jahr 1978 nach der Erzahlung Gambit von Karl Sewart aus dem Jahr 1972 FilmTitel Ich zwing dich zu lebenProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1978Lange 88 MinutenStabRegie Ralf KirstenDrehbuch Ralf KirstenProduktion DEFAMusik Siegfried MatthusKamera Jurgen BrauerSchnitt Ursula ZweigBesetzungRolf Ludwig Lehrer Grubler Anne Else Paetzold Helga Grubler Peter Welz Sohn Wolfgang Robert Pfeiffer Direktor Heschke Horst Kotterba Fahnleinfuhrer Wulf Eberhard Kirchberg SS Offizier Dieter Bellmann Fluchtiger Landser Erich Mirek Vater Kuhnert Elsa Grube Deister Frau Kuhnert Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAuf dem Hof der Schule eines kleinen erzgebirgischen Dorfes werden mehrere Schuler zum freiwilligen Einsatz in den Reihen der SS als letztes Aufgebot gegen die herannahende Rote Armee verabschiedet Mit dabei ist Wolfgang der 15 jahrige Sohn des Lehrers Grubler wahrend dessen Vater im Klassenzimmer das Geschehen mit anhoren muss Der Junge im faschistischen Deutschland aufgewachsen mochte noch im Fruhjahr 1945 in fanatischer Verblendung zu einem militarischen Abenteuer kommen meldet sich freiwillig demonstriert die ihm anerzogene trotzige Nibelungentreue Entsetzen erfullt den Vater Gewiss er hat den faschistischen Machthabern freiwillig unfreiwillig seine Dienste angetragen sich in stille Opposition gefluchtet aber nun beruhrt ihn eine todliche Gefahr ganz unmittelbar Den eigenen Sohn mochte er da der Krieg nur noch eine Sache von Tagen ist nicht mehr auf dem Altar wahnsinniger Durchhaltefanatiker geopfert sehen Vater Grubler sieht keine andere Moglichkeit seinen Sohn zu retten als ihn in der Nacht vor seinem Einsatz zu fesseln und weit entfernt in den Wald zu entfuhren Ein Zweikampf wird ausgefochten Der Junge ein Kind noch hasst seinen Vater todlich nicht nur weil er in ihm einen Versager sieht sondern einen Menschen der ihn plotzlich mit Gewalt daran hindert seinen Idealen zu leben dem was er an mythischem Blut und Boden Ritual aufgenommen hat Nun sitzen sie in einem Erdloch Vater und Sohn sich seit Tagen argwohnisch belauernd und mit sehr gegensatzlichen Absichten und Hoffnungen auf eine Zukunft von der sie beide keine Vorstellung haben Der Fahnleinfuhrer Wulf organisiert die Suche nach seinem Freund Wolfgang und dessen Vater Die beiden bekommen das mit und Wolfgang der seine Befreiung nahen sieht gibt sich lautstark zu erkennen Dadurch entdeckt ist sein Vater aber gewillt von ihm abzulenken und lenkt die Hitlerjungen auf eine falsche Spur Wulf der von dem vor den Russen fliehenden Direktor der Schule noch ein Jagdgewehr geschenkt bekommen hat erschiesst damit Wolfgangs Vater Die Rote Armee ist schon in Sichtweite Produktion BearbeitenIch zwing dich zu leben wurde von der Kunstlerischen Arbeitsgruppe Babelsberg unter dem Arbeitstitel Gambit auf ORWO Color gedreht und hatte am 20 April 1978 im Berliner Kino Kosmos Premiere Die Erstausstrahlung im 1 Programm des Fernsehen der DDR erfolgte am 8 Mai 1980 Kritik BearbeitenIm Neuen Deutschland findet Horst Knietzsch dass Ralf Kirsten mit diesem Film in mehrfacher Hinsicht Mut zur konsequenten psychologischen Aufbereitung des Stoffes zum sparsamen Einsatz von Musik nach dramaturgischen Gesichtspunkten oder nur zur Stutzung von Emotionen Vertrauen in die Aussagekraft der Bilder der Moglichkeiten der Kamera bewiesen hat Da ist manches was den Zuschauer formal zu provozieren vermag da ist vieles was des Bedenkens und des Nachdenkens wert ist 1 Gunter Sobe schrieb in der Berliner Zeitung dass diese Geschichte gleichnishaft einen Konflikt verdeutlichen will dem sich von Mai 1945 an Millionen zu stellen hatten Man war millionenfach in die Irre gerannt millionenfach war nun das Umdenken zu lernen Ein Stoff der viele angeht also 2 In der Neuen Zeit bemerkt H U nach der Premiere dass Rolf Ludwig mit der lebensechten Verkorperung dieser Figur seinen bedeutenden Filmrollen eine weitere hinzugefugt hat Prazise Charakteristik die Unbeholfenheit dieses Mannes die Berufseigentumlichkeiten die ruhrenden Versuche das Verhaltnis zu seinem ihm entglittenen Sohn wieder neu zu begrunden das schlechte Gewissen und das Ausbrechen in eine geradezu starrsinnige Entschlossenheit die seinem Wesen gar nicht entspricht 3 Das Lexikon des internationalen Films bezeichnete den Film als kammerspielhaften dichten und schauspielerisch bemerkenswerten Film der am Beispiel einer zugespitzten Situation zur Auseinandersetzung mit dem Faschismus und falschen Heldenbildern anregen will 4 Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 263 Weblinks BearbeitenIch zwing dich zu leben in der Internet Movie Database englisch Ich zwing dich zu leben bei filmportal de Ich zwing dich zu leben bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Horst Kietzsch im Neuen Deutschland vom 22 April 1978 Gunter Sobe in der Berliner Zeitung vom 25 April 1978 H U in der Neuen Zeit vom 27 April 1978 Ich zwing dich zu leben In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 2 Marz 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ich zwing dich zu leben amp oldid 196094103