www.wikidata.de-de.nina.az
Der I Stadtische Friedhof Eisackstrasse befindet sich im Berliner Ortsteil Schoneberg des Bezirks Tempelhof Schoneberg Er wurde 1883 angelegt Verkleinerungen des Friedhofs erfolgten im Rahmen des Umbaus Berlins zur Welthauptstadt Germania und durch den Bau der Stadtautobahn A 100 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Selbststandiges Schoneberg 1 2 Weimarer Republik 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Nachkriegszeit 2 Beigesetzte Personlichkeiten 3 Entwicklung der Friedhofsflache 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenSelbststandiges Schoneberg Bearbeiten nbsp Ursprungliche Ausdehnung und Lage des FriedhofsDer 1883 angelegte Friedhof war der erste Gemeindefriedhof von Schoneberg Seine Grosse betrug damals 44 133 m wovon 7 605 m auf die Wege entfielen 1 Weimarer Republik Bearbeiten Mit der Eingemeindung Schonebergs nach Gross Berlin wurde der Friedhof 1920 ein stadtischer Friedhof des neu entstandenen Bezirks Schoneberg von Berlin Im Zuge von Planungen fur das Sudgelande sollte langfristig der Friedhof in einen Park umgewandelt werden Am 23 Februar 1928 beschloss das Bezirksamt die Schliessung des Friedhofs Die Abstimmung mit Magistrat und Polizeiprasidenten zog sich uber eineinhalb Jahre hin und erst am 10 September 1929 genehmigte der Polizeiprasident die Schliessung 2 Nachdem jedoch bereits 1932 ein Mangel an Grabstellen auftrat wurde der Friedhof wieder eroffnet 3 Bis 1944 sollte noch bestattet werden sodass nach Ablauf der 25 jahrigen Ruhefrist das Gelande ab 1969 fur andere Zwecke zur Verfugung gestanden hatte Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten nbsp Ehrengrab fur Rudolph WildeIm Zuge des geplanten Umbaus Berlins zur Welthauptstadt Germania sollte im Bereich des heutigen Bahnhofs Sudkreuz der monumentale Sudbahnhof entstehen Die Auswirkungen der Umgestaltung der Gleisanlagen reichten bis zum Schoneberger Friedhof Im Februar 1938 teilte die Reichsbahn mit dass sie in diesem Zusammenhang eine im nordostlichen Bereich schrag uber den Friedhof verlaufende Flache fur eine Bahntrasse benotige Baubeginn sollte bereits im Juni des gleichen Jahres sein Aber die Trassenplanung der Reichsbahn wurde erst im Januar 1939 abgeschlossen Die Entwidmung der Flache durch den Polizeiprasidenten erfolgte am 3 April 1939 Am 19 Juni begannen die Abtransporte der Grabsteine einen Monat spater am 17 Juli 1939 die Umbettungen Wenn die Nachfahren keine neue Grabstelle auf einem anderen Friedhof erwarben erfolgte die Umbettung auf die ausserhalb Berlins gelegenen Wilmersdorfer Waldfriedhofe Stahnsdorf oder Guterfelde noch abgelegener als ersterer Auch das Grab von Rudolph Wilde dem ersten Burgermeister von Schoneberg war betroffen und wurde in den verbleibenden Friedhofsteil verlegt Am 9 August 1939 waren die Umbettungen beendet Insgesamt wurden 2778 Umbettungen durchgefuhrt 4 nbsp Skulptur Der Schlaf von Hermann HosaeusDie Friedhofskapelle und die Abortraume die ebenfalls auf der Bahntrasse lagen wurden vorerst nicht abgerissen und weiter benutzt Ein im Juli 1939 entworfener Ersatzbau 5 wurde nicht realisiert Noch im Marz 1942 fragte die Friedhofsverwaltung bei der Reichsbahn an wann mit einem Abriss der Friedhofsbauten zu rechnen sei 4 Nachdem die Kapelle fur die Germania Plane nicht abgerissen wurde erfolgte ihre Zerstorung im Zweiten Weltkrieg Der Anbau mit Buro und Aufenthaltsraum blieb jedoch erhalten und der Aufenthaltsraum wurde nun in der Nachkriegszeit in eine kleine Feierhalle umgebaut 6 1951 fertiggestellte Plane zum Wiederaufbau der Kapelle wurden nicht mehr ausgefuhrt 7 Nachkriegszeit Bearbeiten Annahernd im gesamten geraumten Friedhofsbereich hatte die Reichsbahn bereits mit Gelandeabtragungen begonnen Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde hier die Kleingartenkolonie Maxstrasse e V angesiedelt die diesen Namen bis heute tragt obwohl die Maxstrasse 1963 in Karntener Strasse umbenannt wurde Die Friedhofsflache verkleinerte sich dadurch um etwa ein Drittel Ein kleiner geraumter Bereich um die Kapelle wurde nach dem Krieg wieder neu belegt nbsp Grabmal von Eduard Bernstein nbsp Grabmal fur Kurt Hermann RosenbergViel einschneidender als der Zweite Weltkrieg war fur den Friedhof der Bau der Stadtautobahn A 100 Diese fuhrt diagonal uber das Friedhofsgelande und halbierte die ja bereits verkleinerte Friedhofsflache Buro und Feierhalle lagen nun abseits des Friedhofs auf einer kleinen Restflache und wurden abgerissen Als Ersatz wurde ein kleiner schmuckloser Bau am neuen Haupteingang an der Eisackstrasse errichtet Die Grosse des Friedhofs betrug nun nur noch 18 380 m 8 Die Skulptur Der Schlaf von Hermann Hosaeus von 1907 wurde 1969 bei der Gelandefreimachung fur den Autobahnbau von einer eingeebneten privaten Grabstelle in die Sudecke des Restfriedhofs versetzt 9 Der mittlerweile enorme Verkehrslarm der angrenzenden Autobahn fuhrt zu einem fur einen Friedhof unpassenden Ambiente Die Bestattungen gingen dadurch deutlich zuruck und viele Grabstellen sind seit Jahren ungenutzt Seit dem 1 Januar 2006 finden nun endgultig keine Beisetzungen mehr auf dem Friedhof statt 10 sodass der Friedhof entsprechend einem Beschluss des Bezirks Tempelhof Schoneberg 2036 geschlossen werden kann Beigesetzte Personlichkeiten BearbeitenAuf dem I Stadtischen Friedhof Eisackstrasse beigesetzte Personlichkeiten sind Alexander Meyer 1832 1908 Journalist und Politiker 11 Rudolph Wilde 1857 1910 Kommunalpolitiker und Oberburgermeister von Schoneberg Ehrengrab Eduard Bernstein 1850 1932 Publizist und Politiker Mitglied des Deutschen Reichstags Ehrengrab Kurt Hermann Rosenberg 1884 1975 Maler und Bildhauer Heinrich Bauer 1896 1975 Schriftsteller Friedrich Wegehaupt 1904 2000 Kommunalpolitiker und Trager des Bundesverdienstkreuzes 1 Klasse Ehrengrab Entwicklung der Friedhofsflache Bearbeiten nbsp 1885 nbsp 1945 nbsp 1970Siehe auch BearbeitenBerliner Bestattungswesen Liste von Begrabnisstatten bekannter Personlichkeiten Liste der Friedhofe in BerlinLiteratur BearbeitenHans Jurgen Mende Lexikon Berliner Grabstatten Haude amp Spener Berlin 2005 ISBN 3 7759 0476 X Architekten und Ingenieur Verein zu Berlin Hrsg Berlin und seine Bauten Teil X Band A Anlagen und Bauten fur die Versorgung 3 Bestattungswesen Wilhelm Ernst amp Sohn Berlin 1981 ISBN 3 433 00890 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons I Stadtischer Friedhof Eisackstrasse Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ubersichts Plan des 1 stadtischen Friedhofes in der Maxstrasse Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schoneberg Landesarchiv Berlin A Rep 009 Nr 32347 Helmut Winz Es war in Schoneberg Aus 700 Jahren Schoneberger Geschichte Bezirksamt Schoneberg von Berlin Hrsg Berlin 1964 a b Landesarchiv Berlin A Rep 009 Nr 31447 Plan fur ein neues Buro und Unterkunftshaus auf dem Friedhof Maxstrasse in Schoneberg Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schoneberg Plan I Friedhof Max Str Abt I 14 Oktober 1958 Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schoneberg Plan Wiederherstellung der Kapelle auf dem stadtischen Friedhof Maxstrasse 26 Mai 1951 Archiv zur Geschichte von Tempelhof und Schoneberg Angabe nach Mende Berlin und seine Bauten nennt 16 884 m die Stiftung Historische Friedhofe 17 067 m Stefanie Endlich Bernd Wurlitzer Skulpturen und Denkmaler in Berlin Stapp Verlag Berlin 1990 ISBN 3 87776 034 1 S 92 Bezirksamt Tempelhof Schoneberg Pressemitteilung Nr 572 26 Oktober 2005 Friedenauer Lokal Anzeiger 1 Juli 1908 zlb de52 476111111111 13 346111111111 Koordinaten 52 28 34 N 13 20 46 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title I Stadtischer Friedhof Eisackstrasse amp oldid 235932927