www.wikidata.de-de.nina.az
Der Zwergbandwurm Hymenolepis nana Synonyme Rodentolepis nana Taenia nana ist ein zu den Bandwurmern Cestoda gehorender Parasit der Menschen und andere Primaten und Nagetiere als Endwirt befallt Eine Besonderheit unter den Bandwurmern nimmt der Zwergbandwurm insofern ein als er keinen Zwischenwirt benotigt also ein direkter Ubergang vom Menschen auf Nagetiere und umgekehrt moglich ist Fakultative Zwischenwirte sind verschiedene als Vorratsschadlinge eingestufte Kaferarten wie der Mehlkafer 1 ZwergbandwurmZwergbandwurm Hymenolepis nana SystematikKlasse Bandwurmer Cestoda Unterklasse Echte Bandwurmer Eucestoda Ordnung CyclophyllideaFamilie HymenolepididaeGattung HymenolepisArt ZwergbandwurmWissenschaftlicher NameHymenolepis nana Carl von Siebold 1852 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 3 Lebenszyklus 4 Schadwirkung 5 Vorbeugung und Behandlung 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDer Zwergbandwurm ist weltweit verbreitet in Mitteleuropa jedoch selten Es ist eine besondere Haufung des Befalls bei Kindern zu beobachten Merkmale BearbeitenDer Wurm kann eine Lange von einem bis vier Zentimeter in seltenen Fallen bis sechs Zentimeter und eine Breite von maximal zwei Millimeter erreichen Ansonsten tragt er alle Merkmale der Bandwurmer Er besitzt einen Hakenkranz und vier Saugnapfe am Kopf Scolex und nicht ausgepragte Proglottiden Der Hakenkranz ist das Unterscheidungsmerkmal zum Rattenbandwurm Hymenolepis diminuta 2 Die Eier sind rundlich bis oval etwa 50 µm gross und sind von einer dunnen glatten Schale umgeben Im Inneren befindet sich die mit 6 Haken bewehrte Onkosphare die von einer dunnen Membran mit Verdickungen und Filamenten an den Polen umgeben ist 1 Lebenszyklus BearbeitenEs kommen zwei Verbreitungswege vor Beim ersten werden die Eier von Mehlkafern aufgenommen in diesen entwickelt sich ein Cysticercoid das im Kafer verbleibt und sich einkapselt Wird befallenes Getreide von Menschen oder Ratten verzehrt wird das Cysticercoid aufgelost und die adulten Wurmer siedeln sich im Zwolffingerdarm an Der zweite und haufigere Verbreitungsweg ist jedoch die Autoinfektion bei der die Eier von einem befallenen Endwirt direkt aufgenommen werden Schadwirkung BearbeitenDie Symptome hangen von der Intensitat bei dieser Bandwurmart ist auch die direkte Vermehrung im Darm moglich und der Dauer des Befalls ab Anfanglich im ersten Jahr ist die Infektion meist symptomlos Da der Zwergbandwurm die innere Darmoberflache schadigt kann es spater zur Bildung weitlaufiger Nekrosen kommen Ausserdem setzt er von seinem Korper fur den Gastwirt potentiell giftige Metabolite ab Die Folge konnen z B diverse Allergien sein aber auch Storungen der Verdauung der Proteine Als aussere Anzeichen kommen dann etwa Kopfschmerzen Blasse Mudigkeitsgefuhle vor Haufig sind auch Magenverstimmung Blahungen Durchfalle und starke Bauchschmerzen unabhangig von der eingenommenen Nahrung Bei unterernahrten und immunschwachen Personen treten diese Symptome im verstarkten Masse auf Eine sich uber Jahre hinziehende Erkrankung bewirkt weiter einen markanten Gewichtsverlust insbesondere weil dieser Parasit gleich wie auch andere Bandwurmarten bei grosser Population viel Nahrstoff aus dem Chymus verbraucht Vorbeugung und Behandlung BearbeitenDem Befall mit Bandwurmern lasst sich mit hygienischen Massnahmen und dem Verhindern des Kontaktes von Anus zu Mund vorbeugen Durch den Zwergbandwurm ausgeloste Infektionserkrankungen lassen sich mit einer oralen Gabe von Praziquantel behandeln 3 Siehe auch BearbeitenParasiten des MenschenLiteratur BearbeitenJohannes Donges Parasitologie Mit besonderer Berucksichtigung humanpathogener Formen 2 Auflage Thieme Stuttgart 1988 ISBN 3 13 579902 6 Heinz Mehlhorn Gerhard Piekarski Grundriss der Parasitenkunde 6 Auflage Spektrum Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1158 0 Richard Lucius Brigitte Loos Frank Biologie von Parasiten 2 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 37707 8 Weblinks BearbeitenHelminths Cestoda In Dr Sadjjadi s Online Atlas of Parasitology Mikroskopbilder Einzelnachweise Bearbeiten a b M Muller et al Massenbefall mit dem Zwergbandwurm Hymenolepis nana beim Chinchilla In Parasiten Spezial 1 2010 Verleger Beilage zu Tierarztliche Umschau Kleintiermedizin S 17 20 Parasitic Deseases Memento vom 16 Juni 2010 im Internet Archive In Hamster Diseases englisch Marianne Abele Horn Antimikrobielle Therapie Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten Unter Mitarbeit von Werner Heinz Hartwig Klinker Johann Schurz und August Stich 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Peter Wiehl Marburg 2009 ISBN 978 3 927219 14 4 S 292 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zwergbandwurm amp oldid 233297174