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Hugo Albert Borst 13 Januar 1881 in Goppingen 20 Oktober 1967 war ein deutscher Kaufmann privater Kunstsammler und Kunstmazen Lange Zeit war er kaufmannischer Direktor der Robert Bosch GmbH Stuttgart Emil Stumpp Hugo Borst 1926 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kunstsammler 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHugo Borst war der Sohn des Kaufmanns Otto Herrmann Borst Im Alter von 19 Jahren trat Borst in die Firma seines Onkels Robert Bosch ein Er hatte Teil an dem Aufstieg der Personengesellschaft Robert Bosch vor dem Ersten Weltkrieg zu einem bedeutenden internationalen Branchenunternehmen Nach der wirtschaftlichen Krise 1925 entliess Robert Bosch seinen Neffen den er dafur verantwortlich gemacht hatte 1 Danach konzentrierte sich Borst auf seine Kunstsammlung Kunstsammler BearbeitenBorst begann bereits vor dem Ersten Weltkrieg mit seiner Kunstsammlung Zu seinen ersten Werken gehorten Bilder von Paula Modersohn Becker Insbesondere Werke der Grundungsmitglieder der Stuttgarter Sezession nahm er in seine Sammlung auf Reinhold Nagele Jakob Wilhelm Fehrle Bernhard Pankok und Heinrich Altherr Ausserdem kaufte er Werke von Adolf Holzel und seinen Schulern In Zusammenarbeit mit Otto Fischer dem damaligen Leiter der Staatsgalerie in Stuttgart sammelte er franzosische Expressionisten die Otto Fischer fur die Staatsgalerie nicht kaufen durfte 1 Borst unterhielt als privater Kunstsammler in Stuttgart die eigene offentliche Galerie Kunstlerhaus Sonnenhalde Von der Eroffnung dieser Galerie am Gahkopf 3 im Stuttgarter Norden im Jahr 1931 an bis zu seinem Tode 1967 machte er uber 600 Skulpturen und Gemalde der Offentlichkeit zuganglich Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus hielt Hugo Borst mit grossem Mut Werke verfemter Kunstler wie z B Rudolf Schlichter fur die Offentlichkeit zuganglich Sogar wahrend des Zweiten Weltkrieges blieb die Sammlung jeweils samstags nachmittags bis 1943 zuganglich Die Raumlichkeiten wurden bei den Luftangriffen 1944 beschadigt die ausgelagerten Kunstwerke blieben jedoch unversehrt Von 1946 bis 1961 diente die Galerie als Ausweichquartier fur den Wurttembergischen Kunstverein Stuttgart der hier seine ersten Ausstellungen nach dem Krieg veranstaltete Kunstlerisch galt Borsts Interesse vor allen Dingen dem deutschen Expressionismus und der franzosischen Moderne Als Mazen forderte er junge Talente wie Adolf Holzel Oskar Schlemmer Willi Baumeister Reinhold Nagele und Jakob Wilhelm Fehrle Borsts Sammlung von Werken dieser Kunstler reprasentiert den wichtigen Beitrag Stuttgarts zur klassischen Moderne Neben seiner Kunstsammlertatigkeit ubernahm Hugo Borst leitende Funktionen in Stuttgarter Kulturinstitutionen Von 1927 bis 1948 hatte er den Vorsitz des Stuttgarter Galerievereins den Freunden der Staatsgalerie Stuttgart inne Zu seinem 75 Geburtstag im Jahr 1956 wurde Borst vom Bundesprasidenten Theodor Heuss mit dem Grossen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet Diese Wurdigung galt einerseits seinen herausragenden Verdiensten die er sich um die Kunstkultur in Stuttgart erworben hatte Andererseits wurde mit dem Verdienstkreuz die grosse Unternehmerpersonlichkeit Hugo Borst geehrt Seine private Kunstsammlung ging nach seinem Tode nahezu vollstandig an die Staatsgalerie Stuttgart uber in der es einen eigenen Hugo Borst Saal gibt Werke BearbeitenHugo Borst Bucher die die grosse und die kleine Welt bewegten Versuch einer Kulturgeschichte in Erstausgaben von 1749 1899 nach Erscheinungsjahren geordnet im Rahmen meiner Sammlung schongeistiger und wissenschaftlicher deutscher und fremdsprachiger Literatur Stuttgart 1969 Hugo Borst Wie ich Sammler wurde Erinnerungen und Bekenntnisse Stuttgart 1941 Hugo Borst Kopfe aus der Sammlung von Hugo und Martha Borst in Stuttgart Stuttgart 1938 Hugo Borst Neue Kunst in Stuttgarter Privatbesitz Sammlung Hugo Borst Stuttgart 1931 Hugo Borst und W Hellpach Das Problem der Industriearbeit Berlin 1925 ISBN 978 3 642 93885 6 Hugo Borst Kopf hoch 60 Soldatenlieder fur die Kriegsjahre 1914 1917 unseren tapferen wurttembergischen Truppen im Feld gewidmet Stuttgart 1914 Hugo Borst Das sogenannte Taylor System vom Standpunkt des Organisators betrachtet Vortrag vom 15 Januar 1914 Stuttgart 1914 Literatur BearbeitenCarla Heussler Liebe zur Kunst mit Blick auf die Moderne Die Sammlung von Hugo Borst in der Zeit des Nationalsozialismus Schwabische Heimat 72 Jg 2021 Heft 2 S 12 20 online Dietrich Heissenbuttel Stuttgart ohne Geschichte In Schwabische Heimat 70 Jg 2019 Heft 1 S 11 17 online Das Gluck des Sammlers Hommage an Hugo Borst Freund und Forderer der schonen Kunste Stuttgart 2006 Selbstbildnisse aus der Sammlung Hugo Borst Staatsgalerie Stuttgart Ausstellungskatalog Stuttgart 1992 Trude Fischer Borst u a Die Sammlung Hugo Borst in Stuttgart Dokumentation und Chronik Bilder und Plastiken aus Deutschland Frankreich und der Schweiz Stuttgart 1970 Rudolf Adolph Hugo Borst Aschaffenburg 1963 Die Schweiz in der Sammlung Hugo Borst 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