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Hubert Ripka 26 Juli 1895 in Koberice u Brna Osterreich Ungarn 1 7 Januar 1958 in London war ein tschechoslowakischer Autor und Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Schriften 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenRipka war der Sohn eines Forsters Er studierte an der Karls Universitat Prag Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er von 1925 bis 1930 als Redakteur der Zeitung Narodni osvobozeni Nationale Befreiung einem Organ der Tschechoslowakischen Legion Danach war er von 1930 bis 1938 Redakteur der Zeitung Lidove noviny Volkszeitung fur die er als diplomatischer Korrespondent vor allem uber Fragen der Aussenpolitik und der Beziehungen der europaischen Machte schrieb Neben seiner journalistischen Tatigkeit war Ripka in den 1930er Jahren ein enger Berater des tschechoslowakischen Prasidenten Edvard Benes Offentliche Aufmerksamkeit erregte Ripka 1938 durch seine Gegnerschaft zu der im September 1938 zwischen dem Deutschen Reich und den Westmachten Grossbritannien und Frankreich verhandelten Regelung zur Beilegung der deutschen Gebietsforderungen gegenuber der Tschechoslowakei d h dass dem Reich zur Befriedigung seiner Anspruche erlaubt werden sollte die sogenannten Sudetengebiete vom tschechoslowakischen Staat abzutrennen und dem eigenen Staat einzuverleiben die schliesslich gegen die entgegengesetzte Auffassung Ripkas und des von ihm beratenen Benes sowie gegen ihre entsprechenden Verhinderungsanstrengungen im Munchner Abkommen von den Grossmachten offiziell stipuliert wurde 1939 siedelte Ripka nach Frankreich uber wo er das Buch Munich Before and After veroffentlichte das die Appeasement Politik der amtierenden britischen und franzosischen Regierungen scharf kritisierte Ebenfalls 1939 wurde er Mitglied des Tschechoslowakischen Nationalausschusses in Paris 1940 wanderte Ripka nach Grossbritannien aus wo er Mitglied des tschechoslowakischen Nationalkomitees in London wurde Ausserdem bekleidete er von 1940 bis 1945 den Posten eines Staatssekretars im Aussenministerium der tschechoslowakischen Exilregierung Zudem oblag ihm die Beaufsichtigung der wahrend des Krieges an die Bevolkerung der Tschechoslowakei ausgestrahlten Sendungen der BBC Politisch propagierte Ripka in seiner Position als Staatssekretar des tschechoslowakischen Exilaussenministeriums u a die Wiederherstellung eines unabhangigen osterreichischen Staates dessen Unabhangigkeit durch internationale Garantien sowie durch internationale Massnahmen zur Liquidierung pangermanischer Tendenzen gewahrleistet werden sollte Von den nationalsozialistischen Polizeiorganen wurde Ripka Ende der 1930er Jahre als wichtige Zielperson eingestuft Im Fruhjahr 1940 setzte das Reichssicherheitshauptamt in Berlin ihn auf die Sonderfahndungsliste G B ein Verzeichnis von 2820 Personen die im Falle einer erfolgreichen Invasion der britischen Inseln durch die Wehrmacht von Sondereinheiten der SS systematisch aufgespurt und verhaftet werden sollten 2 1945 kehrte Ripka nach Prag zuruck wo er von April 1945 bis Februar 1948 in der neuen Regierung unter Benes das Amt des Ministers fur Aussenhandel ubernahm Von 1946 bis 1948 gehorte er zudem parallel der verfassungsgebenden Versammlung der Tschechoslowakei an Als Aussenhandelsminister schloss Ripka u a einen Vertrag mit der Sowjetunion uber tschechoslowakische Uraniumlieferungen an diese ab was spater mit zum Erfolg des sowjetischen Nuklearwaffenprogramms fuhrte Nach der kommunistischen Machtergreifung in der Tschechoslowakei im Februar 1948 Februarumsturz verliess Ripka die Tschechoslowakei erneut und ging erneut ins Exil nach Grossbritannien Dort ubernahm er die Aufgabe eines Beauftragten fur Aussenpolitik des tschechoslowakischen Exils nach 1948 Zeitweise lebte er auch in New York wo er an der New School of Social Research lehrte und an Treffen des Council of Free Czechoslovakia teilnahm Schriften BearbeitenMunich Before and After A Fully Documented Czechoslovak Account of the Crises of September 1938 London 1939 Russia and the West 1942 The Soviet Czechoslovak treaty London Czechoslovak Ministry of Foreign Affairs Information Service 1943 speech delivered before the State council on the 15th december 1943 The Repudiation of Munich London 1943 Die Tschechoslowakei in der Weltallianz 1943 German Massacres in Occupied Czechoslovakia 1943 East and West London 1944 The Future of the Czechoslovak Germans London 1944 auch auf Deutsch als Die Zukunft der tschechoslowakischen Deutschen 1944 Austria and Czechoslovakia 1944 zusammen mit Maria Koestler und Emil Winter Czechoslovakia Enslaved The Story of the Communist Coup d Etat Victor Gollancz London 1950 A Federation of Central Europe 1953 Eastern Europe in the Post War World Methuen 1961 Literatur BearbeitenZ Brezina The Czechoslovak Democrat The Life Writing and Politics of Hubert Ripka from 1918 to 1934 Boston 2008 Vladimir Gonec Hubert Ripka und das Europadenken im Exil in den Funfzigerjahren In Jose M Faraldo Paulina Gulinska Jurgiel Christian Domnitz Europa im Ostblock Vorstellungen und Diskurse 1945 1991 S 371 387 Einzelnachweise Bearbeiten David Hertl Hubert Ripka muz ktery veril In rozhlas cz Abgerufen am 14 Mai 2016 tschechisch Eintrag zu Ripka auf der Sonderfahndungsliste G B Normdaten Person GND 116557354 lobid OGND AKS LCCN n90647331 VIAF 34589851 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ripka HubertKURZBESCHREIBUNG tschechoslowakischer Autor und PolitikerGEBURTSDATUM 26 Juli 1895GEBURTSORT Koberice u Brna MahrenSTERBEDATUM 7 Januar 1958STERBEORT London Vereinigtes Konigreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Ripka amp oldid 235109718