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Dieser Artikel behandelt den US amerikanischen General und Generalstabschef der Luftwaffe Hoyt Vandenberg Fur seinen gleichnamigen Sohn Major General H Vandenberg siehe Hoyt S Vandenberg II Hoyt Sanford Vandenberg 24 Januar 1899 in Milwaukee Wisconsin 2 April 1954 in Washington D C war ein US amerikanischer General der US Air Force Er war wahrend des Zweiten Weltkrieges Luftwaffenbefehlshaber in Europa 1946 47 Direktor der Central Intelligence Agency und von 1948 bis 1953 Chief of Staff of the Air Force Hoyt S VandenbergVandenberg war als Pilot und Stabsoffizier in jeder Hinsicht ein Karrieresoldat Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er einer der wichtigsten Planer der alliierten Luftwaffeneinsatze auf dem nordafrikanischen und europaischen Kriegsschauplatz und Chef des grossten Luftwaffenverbandes der Geschichte Er war mit 48 Jahren der jungste General seit Ulysses S Grant und wurde 1948 der zweite Chief of Staff of the Air Force CSAF Als CSAF wahrend der ersten Jahre des Kalten Krieges war er ein Verfechter der Strategie der nuklearen Abschreckung und initiierte den Aufbau der strategischen Luftwaffenkomponente Er forderte die Raketenentwicklung die Verbreitung von Computern Atomwaffenexperimente und den Ubergang zu strahlgetriebenen Flugzeugen Hoyt Vandenberg war einer der Vater einer unabhangigen Teilstreitkraft Luftwaffe und der Grundervater des Nachrichtendienstes CIA Die US Air Force ging 1947 aus den US Army Air Forces und diese wiederum unter Vandenbergs Mitwirkung 1941 aus dem United States Army Air Corps hervor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Erste Jahre als Pilot 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Aufbau der CIA 1 5 Nachkriegszeit und Koreakrieg 1 6 Krankheit und Tod 2 Familie 3 Rezeption 4 Auszeichnungen 5 Verweise 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Hoyt Vandenberg wurde 1899 in Milwaukee geboren wuchs aber in Lowell Massachusetts auf Er interessierte sich schon sehr fruh fur militarische Dinge las Bucher uber den Ersten Weltkrieg und Pershings Expedition nach Mexiko und fasste gegen den Widerstand seines Vaters des Geschaftsmannes William Collins Vandenberg den Entschluss Soldat zu werden Uber die Beziehungen seines Onkels des spateren Senators Arthur H Vandenberg aus Michigan erhielt er eine der begehrten staatlichen Nominierungen fur die US Military Academy West Point und besuchte in Washington Kurse in Englisch und Mathematik um sich auf die Aufnahmeprufung vorzubereiten 1923 graduierte er als 240 von 262 Kadetten Da er wegen seines schlechten Abschneidens fur die Kavallerie nicht infrage kam entschied er sich fur die Fliegerei und erhielt seine Ernennung zum Second Lieutenant im fliegerischen Dienst der US Army Im Februar 1924 absolvierte er die Fliegerschule in Brooks Field Texas und im September desselben Jahres die Fliegerschule fur Fortgeschrittene Air Service Advanced Flying School in Kelly Field Texas Erste Jahre als Pilot Bearbeiten Zum 3 Kampfgeschwader in Kelly Field versetzt wurde er Chef der 90 Staffel Im Oktober 1927 wurde er Fluglehrer an der Air Corps Primary Flying School in March Field Kalifornien und wechselte im Mai 1929 als First Lieutenant zur 6 Jagdstaffel auf Schofield Barracks Hawaii uber die er im November das Kommando erhielt Nach seiner Ruckkehr 1931 wurde er Fluglehrer in Randolph Field Texas und wurde 1933 Flight Commander und stellvertretender Stage Commander 1934 35 besuchte er die Air Corps Tactical School in Maxwell Field Alabama Zwei Monate spater nahm er am Generalstabslehrgang des Command and General Staff College in Fort Leavenworth Kansas teil Danach wurde er Lehrer an der Air Corps Tactical School in Maxwell Field bis er 1936 auf das Army War College in Washington ging die er drei Jahre spater abschloss Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Anschliessend war er Generalstabsoffizier im Stab des Chief of Air Corps und wechselte ein paar Monate nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges als Major und Generalstabsoffizier fur Operationen und Ausbildung zum Fliegerstab Air Staff Henry H Arnolds in Washington Fur seine Verdienste in diesen Positionen wurde Vandenberg seit Januar 1942 Colonel mit der Distinguished Service Medal ausgezeichnet Im Juni 1942 begleitete Vandenberg seinen Vorgesetzten General Arnold nach England und blieb auf Anforderung von Carl A Spaatz dort um an der Planung und Organisation der Luftwaffeneinsatze in Nordafrika Operation Torch mitzuarbeiten Im Oktober wurde er von Arnold als Chef des Stabes in James Doolittles 12th Air Force an deren Aufstellung er beteiligt gewesen war ausgewahlt und erhielt im Dezember seinen ersten Stern Beforderung zum Brigadier General Am 18 Februar 1943 wurde er ebenfalls unter Doolittle Chef des Stabes der Northwest African Strategic Air Force mit der er 26 Einsatze uber Tunesien Italien Sardinien Sizilien und Pantelleria flog Fur seine Verdienste in dieser Zeit erhielt er den Silver Star und das Distinguished Flying Cross und wurde in Anerkennung seiner organisatorischen Fahigkeiten in die 1942 geschaffene amerikanische Ehrenlegion Legion of Merit aufgenommen Im August 1943 kehrte Vandenberg als einer von vier stellvertretenden Stabschefs in Arnolds Stab zuruck Einen Monat spater begleitete er den amerikanischen Botschafter Harriman in die Sowjetunion und nahm an den Konferenzen von Quebec Teheran und Kairo teil Im Marz 1944 kehrte er als Major General mit Eisenhower nach England zuruck und wurde im April stellvertretender Oberbefehlshaber der alliierten Luftwaffe und Befehlshaber der amerikanischen Luftwaffenkomponente Im August 1944 ubernahm er als Nachfolger Lewis H Breretons das Kommando uber die Ninth Air Force den mit 180 000 Mann und 4 000 Flugzeugen grossten taktischen Luftwaffenverband der Geschichte und erhielt fur seinen Anteil an der Planung der Invasion in der Normandie seine zweite Distinguished Service Medal Aufbau der CIA Bearbeiten Im Juli 1945 wurde er Assistant Chief of Air Staff im Hauptquartier des Fliegerkorps US Army Air Corps USAAC und 1946 berief ihn Eisenhower zum Direktor der nachrichtendienstlichen Abteilung G 2 im War Department Chief of Army Intelligence Auf diesem Posten blieb er gut vier Monate bis er am 10 Juni von Prasident Truman als zweiter Direktor des in der Nachfolge des nach Kriegsende aufgelosten Office of Strategic Services neu gegrundeten zentralen Nachrichtendienstes Central Intelligence Group CIG vereidigt wurde Sein Vorganger in diesem Amt Admiral Sidney W Souers hatte ihn als Nachfolger vorgeschlagen da ihm Vandenberg der richtige Mann zu sein schien um den neuen streitkrafteunabhangigen Nachrichtendienst aufzubauen Vandenberg hatte seiner Ansicht nach als Neffe eines einflussreichen Senators die politischen Beziehungen als militarischer Fuhrer im Kriegseinsatz die Fuhrungsqualitaten und als Eisenhowers Nachrichtendienstchef die Fachkenntnisse Souers Einschatzung stellte sich als richtig heraus Vandenberg hatte als Einsatzplaner und Luftflottenfuhrer im Krieg die grosse Bedeutung koordinierter Informationsgewinnung und auswertung erfahren und war daher in der Lage uber den Tellerrand seiner Truppengattung hinauszuschauen Wahrend seiner elfmonatigen Dienstzeit als Director of Central Intelligence DCI gelang es ihm den Nachrichtendienst aus der Zustandigkeit der Armee herauszulosen und die CIG zu einer selbststandigen Bundesbehorde mit eigenem Aufgabenbereich eigenem Haushalt und eigener Personalverantwortung zu entwickeln Er setzte sich fur eine Verdoppelung des Budgets ein erhohte die Zahl der Mitarbeiter und grundete neue Abteilungen Office of Special Operations Office of Reports and Estimates Gegen den Widerstand des Innenministeriums und des FBI dessen nachrichtendienstliche Tatigkeit in Lateinamerika die CGI im Juli ubernahm gelang es ihm fur seine Behorde die alleinige Zustandigkeit fur verdeckte Informationssammlung und auswertung und fur die Gegenspionage im Ausland zu erhalten und zusatzlich die Kompetenz unabhangige Untersuchungen und Analysen durchzufuhren Vandenberg erfullte seine Aufgabe wie immer mit grosser Energie und Erfindungsreichtum So gelang es ihm zum Beispiel die New York Times und moglicherweise auch andere Presseorgane dazu zu bringen der CIG Einsicht in ihr Archiv von vertraulichen Informationsdossiers zu gewahren und konnte so auf einen Schlag wesentlich mehr Basisinformationen gewinnen als es der CIG alleine jemals moglich gewesen ware 1 Aber obwohl er in dieser Position eine der treibenden Krafte zur Grundung eines unabhangigen Nachrichtendienstes war der dann durch das Gesetz uber die Nationale Sicherheit 1947 als Central Intelligence Agency tatsachlich realisiert wurde war diese Verwendung nicht ganz nach seinem Geschmack er betrachtete sie eher als Sprungbrett fur seine weitere Karriere in der Luftwaffe seine Mitarbeiter nannten ihn deshalb spottisch the sparkplug die Zundkerze Nachkriegszeit und Koreakrieg Bearbeiten nbsp Hoyt S VandenbergIm April 1947 kehrte er zur Army Air Force zuruck und wurde nach der Grundung der United States Air Force am 26 Juni 1947 ihr erster stellvertretender Befehlshaber und Chef des Luftstabes Am 1 Oktober 1947 wurde er zum General und Stellvertretenden Chief of Staff of the Air Force ernannt und am 30 April 1948 kurz vor der sowjetischen Blockade Berlins folgte er General Carl Spaatz als CSAF nach In dieser Funktion stand er als Mitglied der Joint Chiefs of Staff gemeinsam mit J Lawton Collins fur die US Army Forrest P Sherman fur die US Navy und Omar N Bradley als Vorsitzenden an der Spitze der US Streitkrafte Obwohl eine zweite Amtszeit in Friedenszeiten nicht ublich war bestatigte der Senat 1952 Prasident Trumans Nominierung fur weitere 14 Monate bis zum 30 Juni 1953 Zum einen wollte Truman Vandenberg damit ermoglichen mit vollendeten 30 Dienstjahren in den Ruhestand zu gehen und zum anderen konnte so die Entscheidung fur einen Nachfolger Staatssekretar der US Air Force Finletter befurwortete den Chef des Strategic Air Command Curtis LeMay fand aber keine Zustimmung hinausgeschoben werden Krankheit und Tod Bearbeiten Schon lange schwer krank ging Vandenberg am 30 Juni 1953 einen Monat vor Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens mit Nordkorea in den Ruhestand und starb im April des folgenden Jahres im Walter Reed Military Hospital an Krebs Er wurde am 5 April 1954 auf dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt Familie BearbeitenVandenberg war seit 1923 mit Gladys Merritt Rose verheiratet die er wahrend seiner Zeit in West Point kennengelernt hatte Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor eine Tochter Gloria und ein Sohn Hoyt S Vandenberg II der ebenfalls Pilot und Luftwaffenoffizier wurde und 1981 als Major General in den Ruhestand ging Gladys Vandenberg die nach ihrem Tod 1978 neben ihrem Mann beigesetzt wurde grundete 1948 die Ladies of Arlington eine Gruppe von Ehefrauen oder Witwen von Offizieren die in Vertretung der Stabschefs von Armee Luftwaffe und Marine an jedem Begrabnis auf dem Nationalfriedhof teilnehmen Rezeption BearbeitenAm 4 Oktober 1958 wurde der Luftwaffenstutzpunkt Cooke Air Force Base in Lompoc Kalifornien in Vandenberg Air Force Base umbenannt Vandenberg AFB ist die grosste und bedeutendste Luft und Raumfahrtbasis an der Pazifikkuste und neben Cape Canaveral der zweite Raketenstartplatz der USA Hier werden Raketen getestet und militarische Satelliten in die Erdumlaufbahn transportiert 1961 wurde der ehemalige 13 000 Tonnen Transporter General Harry Taylor AP 145 von 1943 als USNS General Hoyt S Vandenberg T AGM 10 erneut in Dienst gestellt Er wurde 1996 ausser Dienst gestellt und ist am 27 Mai 2009 als zweitgrosstes kunstliches Riff der Welt vor der Kuste Floridas versenkt worden Die amerikanische Air Force Association vergibt seit 1948 jahrlich den Hoyt S Vandenberg Award fur den herausragendsten Beitrag auf dem Gebiet der Raumfahrt Ausbildung Auszeichnungen BearbeitenAuswahl der Dekorationen sortiert in Anlehnung der Order of Precedence of the Military Awards nbsp Army Distinguished Service Medal 2 nbsp Silver Star nbsp Legion of Merit nbsp Distinguished Flying Cross nbsp Bronze Star nbsp Air Medal 5 nbsp Grosskreuz des agyptischen Nil Ordens nbsp Grossoffizier des belgischen Leopoldsorden mit Palme nbsp Grossoffizier des brasilianischen Ordens vom Kreuz des Sudens nbsp Croix de guerre mit Palme nbsp Order of the Bath nbsp Grosskreuz des Militar und Zivildienst Orden Adolphs von Nassau nbsp Kriegskreuz von Luxemburg nbsp Grosskreuz des Ordens von Oranien Nassau nbsp Kommandeurskreuz mit Stern des Ordens der Wiedergeburt Polens nbsp Grosskreuz des Ritterordens von AvisVerweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Mark M Boatner The Biographical Dictionary of World War II Novato CA Presidio 1996 S 584 585 ISBN 0 89141 548 3 Charles R Christensen An Assessment of General Hoyt S Vandenberg s Accomplishments as Director of Central Intelligence IN Intelligence and National Security 11 no 4 Oktober 1996 S 754 764 James E David Vandenberg Hoyt Sanford American National Biography Online Februar 2000 Access Date Wed Aug 24 2005 16 41 25 GMT 0200 Keith D McFarland Vandenberg Hoyt S In Stanley Sandler Hg The Korean War An Encyclopedia New York Garland Publishing 1995 S 343 344 ISBN 0 8240 4445 2 Phillip Meilinger Hoyt S Vandenberg The Life of a General Bloomington IN Indiana University Press 1989 ISBN 0 253 32862 4 Phillip S Meilinger American Airpower Biography A Survey of the Field Maxwell AFB Alabama Air University Press 1995 Noel Parrish Hoyt S Vandenberg Building the New Air Force In John Frisbee Hg Makers of the United States Air Force Honolulu Hawaii University Press of the Pacific 2005 ISBN 1 4102 2220 9 Jon Reynolds Education and Training for High Command General Hoyt S Vandenberg s Early Career Dissertation Durham NC Duke University 1980 Robert Smith The Influence of USAF Chief of Staff Hoyt S Vandenberg on United States National Security Policy Dissertation Washington D C American University 1965 C Thomas Thorne Jr und David S Patterson Foreign Relations of the United States 1945 1950 Truman Series Emergence of the Intelligence Establishment Washington DC United States Government Printing Office 1996 Einfuhrung und Dokumente 155 195 ISBN 0 16 045208 2 onlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Hoyt Vandenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Umfangreiche Bibliographie zusammengestellt von Diana Simpson Bibliographer Air University Library Maxwell AFB AL Februar 2003 engl Vandenbergs offizielle Biographie engl Zeitungsartikel uber Hoyt S Vandenberg in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Lit Meilinger 1989VorgangerAmtNachfolgerSidney William SouersDirektor der CIG 1946 1947Roscoe H HillenkoetterStabschefs der US Air Force Spaatz Vandenberg Twining White LeMay McConnell J Ryan Brown Jones Allen Gabriel Welch Dugan Loh interim McPeak Fogleman Eberhart interim M Ryan Jumper Moseley McNabb interim Schwartz Welsh Goldfein Brown AllvinVice Chiefs of Staff of the Air Force Vandenberg Fairchild Twining White LeMay Smith McKee McConnell Blanchard Holloway Ryan Meyer Wade Ellis McBride Allen Hill Mathis O Malley Skantze Welch Piotrowski Hatch Loh Carns Moorman Eberhart Lyles Handy Foglesong Moseley Corley McNabb Fraser Chandler Breedlove Spencer Goldfein Wilson Normdaten Person GND 118905570 lobid OGND AKS LCCN n88118345 VIAF 15568363 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vandenberg Hoyt S ALTERNATIVNAMEN Vandenberg Hoyt SanfordKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Vier Sterne General Luftflottenkommandeur im Zweiten Weltkrieg CIA Direktor Generalstabschef der LuftwaffeGEBURTSDATUM 24 Januar 1899GEBURTSORT Milwaukee WisconsinSTERBEDATUM 2 April 1954STERBEORT Washington D C Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hoyt S Vandenberg amp oldid 237813986