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Die Horlache auch Horlachgraben genannt ist der wasserreichste und bekannteste Teil des Raunheim Ginsheimer Flutgrabens der sich als Beinesgraben bis zur Mundung in den Schwarzbach fortsetzt kurz bevor dieser selbst in den Ginsheimer Altrhein einmundet In der Horlache zeigen sich die Reste eines fruheren langst verlandeten Mainarms als Altwasser Horlache Raunheim Ginsheimer FlutgrabenMainarm Raunheim Ginsheimer FlutgrabenMainarm Raunheim Ginsheimer FlutgrabenDatenGewasserkennzahl DE 239872Lage Oberrheinisches Tiefland Rhein Main Tiefland UntermainebeneDeutschland Hessen Kreis Gross GerauFlusssystem RheinAbfluss uber Schwarzbach Rhein NordseeUrsprung Regenruckhaltebecken49 59 56 N 8 26 38 O 49 998778 8 443861 87Quellhohe ca 87 m u NHN 1 Mundung in den Schwarzbach sudlich von Ginsheim49 957556 8 356667 82 3 Koordinaten 49 57 27 N 8 21 24 O 49 57 27 N 8 21 24 O 49 957556 8 356667 82 3Mundungshohe ca 82 3 m u NHN 2 Hohenunterschied ca 4 7 mSohlgefalle ca 0 32 Lange 14 5 km 3 Einzugsgebiet 29 98 km 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Verlauf 2 Daten 3 Geschichte 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenVerlauf Bearbeiten Die Horlache hat keine Quelle vielmehr handelt es sich um eine Reihe von 13 Becken ohne oberirdischen Abfluss oder Anbindung die sich auf einer Lange von sechseinhalb Kilometer von der Raunheimer Stadtgrenze sudwarts durch das Stadtgebiet Russelsheims schlangelt Die Horlache beschreibt dabei eine Schleife um den Stadtteil Hassloch den sie von Norden Osten und Westen umgibt 4 Sie begleitet den westlichen Ortsrand von Konigstadten und geht dann mit einer Wendung nach Westen uber in den weniger als Gewasser sondern eher nur als Graben wahrnehmbaren und acht Kilometer langen Beinesgraben der sich sudlich von Bauschheim am Nordufer des Bornchensees entlang dem Schwarzbach nahert In diesen mundet er unterirdisch unter dem gegen den Rhein schutzenden Hochwasserdeich kurz unterhalb des Schwarzbach Hochwassersperrwerks das bei Hochwasser des Rheins geschlossen wird Ein zugehoriges Pumpwerk schafft das dahinter im Schwarzbach sich anstauende Wasser auf die Rheinseite des Deichs Wahrend die Horlache auf Russelsheimer Stadtgebiet als Fliessgewasser mit der Gewasserkennzahl 239872 erfasst ist zeigt sich das Grabensystem auch noch in Raunheim In dem Stadtviertel An der Lache begleitet ein 550 Meter langes Becken das Areal der Anne Frank Schule 5 und nordostlich davon Richtung Bahnhof liegt noch ein rund 6000 Quadratmeter grosser Teich Bis hierher gerechnet verlangert sich die Horlache um eineinhalb Kilometer auf acht Kilometer mit Beinesgraben zusammen sind es dann 16 Kilometer Daten BearbeitenDer gesamte Raunheim Ginsheimer Flutgraben Horlache und Beinesgraben zusammen haben ein oberirdisches Einzugsgebiet von 29 98 km Dieses umfasst im Norden namentlich auch den Raunheimer Waldsee 3 Geschichte BearbeitenDer Untermain floss nicht immer so wie wir ihn heute kennen Die Gewasserlandschaft sah fruher wesentlich anders aus Sie war durchzogen von Main und Neckar Altarmen Der Main oder ein Mainarm lief fruher ostlich an Russelsheim vorbei bis Konigstadten und knickte dann scharf nach Westen ab zum Rhein bei Ginsheim Auch der Neckar mundete nahe Trebur in den Rhein 6 Das Gebiet war sehr feucht davon zeugen zahlreiche Flurnamen wie Teufelsee Ramsee Breitsee Bollensee Erslache Burggrafenlache Horlache Grosslache und Merschheimer Lache Da nutzbares Ackerland und Wiesen rar waren begannen in Hassloch ansassige Monche im 13 Jahrhundert mit ersten Entwasserungsmassnahmen So entstand der Flutgraben der von Raunheim kommend an Hassloch Konigstadten Hof Schonau und Bauschheim vorbei zum Rhein fuhrte Dabei bedienten sich die Monche weitgehend alter Mainarme Mit der Trockenlegung des Umlandes verlandete der Flutgraben im Laufe der Jahrhunderte zunehmend und wurde zum Teil auch zugepflugt und eingeebnet 7 Zwischen 1959 und 1971 begann man in Russelsheim zur Grundwasseranreicherung und zur Entlastung der Klaranlage Teile des Flutgrabens fur das Regenwasser von Dachern und Strassen als Regenruckhaltebecken auszubaggern Am 11 November 1960 wurde der Angelsportverein ASV Russelsheim 1930 Pachter von neun Horlache Becken die restlichen vier erhielt der ASV Konigstadten Im Laufe der Jahre wurde das technische Bauwerk Horlachgraben immer mehr zu einem wertvollen Lebensraum fur viele Pflanzen und Tiere Von den mittlerweile 17 im Horlachgraben lebenden Fischarten stehen acht auf der Roten Liste 8 Nach ca 15 Jahren wurde der Horlachgraben krank Einschwemmungen von allerlei Stoffen von Strassen und Dachern durch das Regenwasser sowie grosser Laubeintrag durch nicht biotopgerechte Uferbepflanzung mit zahlreichen Pappeln fuhrten zu einer schnellen Verschlammung des Gewassers Sauerstoffmangel und kleinere Fischsterben waren die Folge grossere Fischsterben konnten durch standige chemische Untersuchungen und Beobachtungen sowie dem raschen Einsatz der Feuerwehr mehrfach verhindert werden Nach regelmassig durchgefuhrten Untersuchungen von Wasser und Sedimenten sowie nach Erstellung eines Biotopkatasters stellte der ASV Russelsheim 1930 mit NABU und BUND 1984 einen Antrag an die Stadt auf Renaturierung des Horlachgrabens Dieser Antrag enthielt im Wesentlichen die Forderung nach regelmassiger Entschlammung schrittweiser Fallung der Pappeln biotopgerechter Uferbepflanzung und Schaffung einiger Flachzonen am Gewasser Ein erster Erfolg war die schrittweise Fallung der Pappeln 1987 wurde die erste wirksame Entschlammung am Becken 5 von einer hollandischen Spezialfirma durchgefuhrt Dieses Becken war vom Umkippen bedroht Auch andere Becken des Horlachgrabens wurden schrittweise entschlammt Nach der letzten Entschlammung von Becken 4 und 5 im Jahre 2001 wurde dort eine Tiefenbeluftungsanlage als Pilotprojekt installiert Durch die Anreicherung des Tiefenwassers mit Sauerstoff soll ein besserer Abbau der jahrlich anfallenden Biomasse erreicht werden und so die Zeitspanne zwischen den notwendig werdenden Entschlammungen vergrossert werden Verein und Stadt Russelsheim wollen sicherstellen dass der Horlachgraben ein beliebtes Naherholungsgebiet bleibt welches im Biotopkataster als schutzwurdiges Biotop ausgewiesen ist 9 10 Einzelnachweise Bearbeiten Interpolation der Hohenlinien nach Hintergrundkarte WRRL Interpolation der Wasserspiegeldaten des Rheins nach Hintergrundkarte WRRL a b c Raunheim Ginsheimer Flutgraben auf dem Gewasserkartendienst des Hessischen Ministeriums fur Umwelt Klimaschutz Landwirtschaft und Verbraucherschutz Hinweise ASV Russelsheim 1930 Unser Vereinsgewasser Der Horlachgraben Entfernungen messen mit google maps Karl Dittmarsch Der Main von seinem Ursprung bis zur Mundung Zabern 1843 S 412 Google Books ASV Russelsheim 1930 Der Horlachgraben Geschichte ASV Russelsheim 1930 Der Horlachgraben Entstehung ASV Russelsheim 1930 Der Horlachgraben Hege main Russelsheim Mainvorland Horlache Monchbruch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horlache amp oldid 226803689