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Die Hof Sohne und Tochterschule in Hannover 1 auch kurz Hof Schule genannt 2 war eine im 18 Jahrhundert errichtete Bildungseinrichtung vor allem fur Zoglinge des hannoverschen Hofstaates Vornehmlicher Standort 1 der Koniglichen Hofschule 3 war die damalige Burgstrasse 23 1 Ecke Marstallstrasse 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Beschreibung 2 Personlichkeiten 3 Bilddokumente 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseGeschichte und Beschreibung Bearbeiten nbsp Die Hof Schule nahe dem Reitwall sudlich der koniglichen Remisen Plan der Residenzstadt Hannover mit Angabe der Hausnummern von Muller 1822Zur Zeit des Kurfurstentums Hannover initiierte der spatere Abt Johann Christoph Salfeld im Jahr 1787 1 eigenmachtig eine Hof Schule fur Sohne koniglicher Bediensteter 4 Diese Konkurrenz zu der alteren Lateinschule Hannovers fuhrte in der Folge zu einer Modernisierung des Lehrplanes der alteren Bildungseinrichtung 5 Als Vorbereitungsinstitut fur gelehrte Schulen sollte die Einrichtung anfangs sowohl auf den Besuch einer Universitat vorbereiten aber auch Bildungsanstalt fur diejenigen sein die ohne Hochschulstudium den spateren Stand eines Offizieres eines Kaufmannes oder eines Staatsdieners anstreben sollten 1 Nach drei Jahren positiver Entwicklung der von ihm gegrundeten Schule suchte Salfeld bei seinem Landesherrn um eine amtliche Genehmigung nach und legte zugleich nahe dass eine entsprechende Anstalt fur Madchen dem Bedurfnis der Zeit entsprache 1790 bewilligte der 4 aufgrund der Personalunion zwischen Grossbritannien und Hannover in England regierende 6 Konig Georg III 7 zugleich auch Gelder zur Errichtung einer Hof Tochter Schule 4 Ebenfalls 1790 wurde aus einer Stiftung der Witwe eines Kanzlei Beamten der Hof Sohne Schule nun auch eine Hof Tochter Schule beigesellt 5 Der Konig schenkte den beiden Lehrinstituten 8 zudem das bereits um das Jahr 1600 auf dem Grundstuck des ehemaligen Barsinghauser und Marienwerder Klosterhofes errichtete 1 Haus das mit der spateren Nummer 1014 an der Ecke zur Strasse Hinter den Mauren im Umfeld der Hofmarstalle stand 2 Das spater als Burgstrasse 23 gefuhrte Gebaude hatte zuvor noch als Wohnung fur den Hofprediger gedient Bis 1791 1 wurde das Haus per koniglicher Order zudem als Schulhaus eingerichtet 8 Die Hof Sohne und Hof Tochterschule wurde hauptsachlich fur die Nachkommen der koniglichen Bediensteten fur die den mittleren und unteren Klassen gebildet 9 Die Oberaufsicht uber die nach Geschlechtern getrennte Schule mit je einer Abteilung fur Jungen und einer Madchen die in der Regel bis zum 15 Lebensjahr die Einrichtung besuchten fuhrte der jeweilige Geistliche der Schlosskirchen Gemeinde 1 Zudem aber sollten an der Hof Sohne und Tochterschule der Altstadt Hannovers nicht nur die Kinder kurfurstlicher und koniglicher Diener unterrichtet werden sondern auch diejenigen Burgerkinder deren Eltern den per eigentlich vorgeschriebenen Parochialschulen eine Entschadigung zahlen konnten 10 Uber die Anfangsjahre der Schule schrieb der Grunder 1791 eine Kurze Nachricht im Sprachstil seiner Zeit siehe Literatur 1 Zur Zeit des Konigreichs Hannover schuf der Ingenieurmajor Georg Wilhelm Muller den 1822 herausgegebenen Plan der Residenzstadt Hannover mit Angabe der Hausnummern in dem die Hof Schule an der Burgstrasse noch das Haus mit der Nummer 1014 darstellt 2 1852 fragte das Konigliche Ministerium beim Magistrat der Stadt Hannover an ob diese die Hofschule als stadtische Einrichtung weiterfuhren wolle Nach positiver Entscheidung und Ubernahme der Schule wurde diese lediglich formell aufgelost Doch mit dem ubernommenen Haus samt Inventar und Lehrern wurde de facto als Tochter der Hofschule 4 1853 durch den Magistrat die alteste stadtische hohere Tochterschule Hannovers eroffnet 3 die am 11 April 1853 den Betrieb aufnahm 4 Der lange angestrebte Umzug aus den schlechten raumlichen Verhaltnissen und die Ubersiedlung der Hoheren Tochterschule in ein neues Schulgebaude am neuen Aegidientor erfolgte vom 19 bis 21 April 1854 4 bevor sie spater unter dem Namen Wilhelm Raabe Schule bekannt wurde 3 Anm 1 Nach der Grundung der Stadttochterschule II nahm diese 1859 ihren Betrieb in der damaligen Burgstrasse 23 auf bevor sie kurze Zeit spater 1861 in die Schulstrasse 1 ubersiedelte 11 Das Haus unter der damaligen Adresse Burgstrasse 23 diente anschliessend noch als Stadtleihamt Erst 1889 wurde es abgebrochen Seine ornamentierten Teile wurden teilweise in das Leibnizhaus transloziert 1 Personlichkeiten Bearbeiten1806 ubernahm der Philosoph und Bibliothekar Johann Georg Heinrich Feder die Direktion der Hofschule 12 zwischen 1819 und 1853 Burchard Giesewell Portratmaler und Zeichenlehrer 13 14 parallel dazu auch an der Neustadter Knabenschule engagiert 13 vor 1828 Superintendenten Witwe Christine Ballhorn erste Oberaufseherin der Hoftochterschule 15 ab 1828 Frau Konsistorialrat Koster Oberaufseherin der Hof Tochterschule 15 ab circa 1832 Louise Tittmann Oberaufseherin der Hof Tochterschule gab auch Malunterricht 16 1839 1840 und 1842 1846 Julius Tittmann Lehrer an der Hoftochterschule 17 Konrad Friedrich Stang Verfasser von Schulbuchern zur Mathematik 18 Bilddokumente BearbeitenVon dem ehemaligen Gebaude Burgstrasse 23 existieren mehrere Abbildungen darunter beispielsweise Fotografien des 1889 abgebrochenen Hauses 1 eine moglicherweise idealisierte Zeichnung des Hauses mit Grundstuck und Nebengebaude abgebildet in den Hannoverschen Geschichtsblattern von 1989 sowie in der Festschrift zur 100 Jahr Feier der Wilhelm Raabe Schule der Stadt Hannover 1853 1953 3 Siehe auch BearbeitenKnabenschule an der Burgstrasse Hannover 19 Literatur BearbeitenJ C Salfeld Kurze Nachricht von der ersten Entstehung und gegenwartigen Verfassung und Einrichtung der Sohne und Tochter Schulen bey der Koniglichen Hofgemeine zu Hannover von dem zweiten Hofprediger und Konsistorialassessor Salfeld 1791 1 Hof Schule zu Hannover In Hannoverscher Staatskalender auf das Jahr 1842 Hannover Druck und Verlag von Eberhard Berenberg 1842 S 458 Digitalisat uber Google BucherAnmerkungen Bearbeiten Davon abweichend wurde der Verbleib der Schule bis 1867 in der Burgstrasse Ecke Marstallstrasse dargestellt vergleiche Michael Sauer Die Entwicklung des hoheren Schulwesens in Hannover S 14 eingeschrankte Vorschau in der Google BuchsucheEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Arnold Noldeke Hof Sohne und Tochterschule abgebrochen 1889 sowie Burgstrasse 23 in ders Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover Teil 1 und 2 Denkmaler des alten Stadtgebietes Hannover In Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd 1 H 2 Teil 1 Hannover Selbstverlag der Provinzialverwaltung Schulzes Buchhandlung 1932 S 478ff 703f Digitalisat uber archive org a b c Vergleiche Georg Wilhelm Muller Geodat Plan der Residenzstadt Hannover mit Angabe der Hausnummern Ausschnitt von 1822 a b c d e Michael Sauer Die Entwicklung des hoheren Schulwesens in Hannover vom 19 Jahrhundert bis nach dem 2 Weltkrieg In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge 43 1989 S 1 30 hier S 14 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c d e f o V Geschichte der Schule Die Entwicklung der WRS von 1790 bis heute Chronik auf der Seite der hannoverschen Wilhelm Raabe Schule auf der Seite wrs hannover de in der Version vom 28 August 2018 a b Carl Hans Hauptmeyer 1787 und 1790 In Hannover Chronik S 104 105 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Klaus Mlynek Personalunion In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 498 Klaus Mlynek Georg III Kurfurst seit 1814 Konig von Hannover Konig von Grossbritannien und Irland In Hannoversches Biographisches Lexikon S 128 a b Rudolph Ludwig Hoppe Geschichte der Stadt Hannover Mit zwei Ansichten und einem Grundriss Schrift und Druck von Culemann s S 292 Hannover Verlag der Hellwingschen Hofbuchhandlung 1845 S 225 Digitalisat uber Google Bucher Reinhard Oberschelp Niedersachsen 1760 1820 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 35 Quellen und Untersuchungen zur allgemeinen Geschichte Niedersachsens in der Neuzeit Bd 4 Band 1 Wirtschaft Gesellschaft Kultur im Land Hannover und Nachbargebieten Hildesheim August Lax 1982 ISBN 978 3 7848 3418 4 und ISBN 3 7848 3418 3 S 184 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christian Gottfried Daniel Stein Reisen nach den vorzuglichsten Hauptstadten von Mittel Europa 1 Reise nach Berlin Rugen den Hansestadten Ostfriesland und Hanover mit 1 Kupfer und 1 Charte des nordlichen Teutschland Leipzig Hinrichs 1827 S 183 Digitalisat uber Google Bucher o V Lotte Kestner Schule 1859 bis heute auf der Seite lotte kestner schule de der gleichnamigen Realschule in Bothfeld Klaus Mlynek Feder Johann Georg Heinrich in Hannoversches Biographisches Lexikon S 115 a b Bernhard Dorries Helmut Plath Hrsg Alt Hannover 1500 1900 Die Geschichte einer Stadt in zeitgenossischen Bildern von 1500 1900 Vierte verbesserte Auflage 1977 Heinrich Feesche Verlag Hannover ISBN 3 87223 024 7 S 140 u o Hof Schule zu Hannover In Hof und Staats Handbuch fur das Konigreich Hannover auf das Jahr 1842 Hannover Druck und Verlag von Eberhard Berenberg 1842 S 458 Digitalisat uber Google Bucher a b Karin Ehrich Von Anstandsdamen Gehulfinnen und Oberlehrerinnen Lehrerinnen im offentlichen Schulwesen 1786 1933 in Christiane Schroder Monika Sonneck Hrsg Ausser Haus Frauengeschichte in Hannover hrsg vom Verein 750 Jahre Frauen und Hannover e V Hannover Reichold Verlag 1994 ISBN 978 3 930459 04 9 und ISBN 3 930459 04 3 S 13 28 hier v a S 14 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Bettina Wellhausen Die Feuersbrunst und die Vernichtung des alten Northeimer Rathauses 1832 in einem Zeitzeugenbericht In Northeimer Jahrbuch Zeitschrift fur Heimatforschung Denkmalpflege und Naturschutz hrsg vom Heimat und Museumsverein fur Northeim und Umgebung e V Northeim 2012 ISSN 0936 8345 vergleiche o V Tittmann Louise in der Datenbank Niedersachsische Personen Neueingabe erforderlich der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek GWLB in der Version vom 13 Dezember 2012 zuletzt abgerufen am 16 Oktober 2019 o V Tittmann Friedrich Julius in der Datenbank Niedersachsische Personen Neueingabe erforderlich der GWLB in der Version vom 13 Dezember 2012 zuletzt abgerufen am 16 Oktober 2019 Johann Georg Meusel Verfasser Johann Wilhelm Sigismund Lindner Bearb Johann Samuel Ersch Hrsg Stang Konrad Friedrich in ders Das gelehrte Teutschland im 19 Jahrhundert nebst Supplementen zur funften Ausgabe desjenigen im achtzehnten siebzehnter Nachtrag zu der vierten Ausgabe des Gelehrten Teutschlands welcher das neunzehnte Jahrhundert und die Supplemente des achtzehnten zur funften enthalt Lemgo Verlag der Meyer schen Hofbuchhandlung 1825 S 575 Digitalisat uber Google Bucher o V Centralblatt der Bauverwaltung W Ernst amp Sohn 1897 S 387f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche52 373654 9 731047 Koordinaten 52 22 25 2 N 9 43 51 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hof Sohne und Tochterschule amp oldid 238043844