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Die Hochsee Enklave im Ochotskischen Meer im Englischen aufgrund ihrer Form Peanut Hole deutsch Erdnussloch 1 S 443 ist eine Meeresflache im Ochotskischen Meer auf der Seevolkerrecht Teil des internationalen Seerechts gilt weil alle Landmassen mindestens 200 Seemeilen sm entfernt liegen Sie ist etwa 35 sm breit und 300 sm lang mit einer Flache von ca 10 500 Quadratseemeilen Diese Enklave wird gebildet vom Abstand zum russischen Festland im Norden der Halbinsel Kamtschatka im Osten der Inselkette Kurilen im Suden und der Insel Sachalin im Westen Dieses Meeresgebiet ist in seiner 200 sm Grenze die die ausschliessliche Wirtschaftszone territorialer Entitaten markiert vollstandig von russischem Hoheitsgebiet Exclusive Economic Zone EEZ eingeschlossen und nicht mit anderen internationalen Gewassern verbunden Innerhalb dieser EEZ kann Russland alleinig Fischfang betreiben oder Konzessionen an andere Staaten vergeben 2 Die Enklave war von 1991 bis 2014 Gegenstand internationaler Streitigkeiten Im Marz 2014 wurde die Meeresflache der Verfugungsberechtigung Russlands zugesprochen auch wenn die EEZ kein Hoheitsgebiet sondern ein Gebiet besonderer Hoheitsrechte und effektiver Gerichtsbarkeit ist Ochotskisches Meer und Beringmeer auf einer Karte von 1886Das Erdnussloch mit 200 Seemeilen Abstanden russischer LandmassenEin ahnliches Gebilde existiert sudlich der japanischen Hauptinseln Im Unterschied zum Ochotskischen Meer wird diese Enklave aber nicht von festen Landmassen sondern von Inselketten geformt die einen wesentlich hoheren Meerwasseraustausch und Wechsel von Fischbestanden erlauben Das Ochotskische Meer besitzt eine reiche Biodiversitat und hohe Fischvorkommen Der Fang von Seelachs ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor fur diese Region Russlands Japan Sudkorea Polen und China hatten Konzessionen erworben um innerhalb der russischen EEZ Seelachs fischen zu durfen Im Herbst 1991 begannen viele andere Nationen im Erdnussloch nach Seelachs zu fischen Russland befurchtete dass das okologische Gleichgewicht gestort wurde wenn dem Meer zu viel Fisch entnommen wurde da das ganze Ochotskische Meer ein Lebensraum fur die Fische sei und brachte das Thema in die Konferenz der Vereinten Nationen UN ein Es sprach von ubermassigem Raubbau und straddling stock angespannte Lage der Fischbestande 1 S 446 Es kam zu Zwischenfallen wenn russische Behorden auslandische Fischerboote am Fang hindern wollten 3 Die russischen Behorden standen unter Druck von Seiten der einheimischen Fischereiindustrie die russische Gerichtsbarkeit auf die Enklave im Ochotskischen Meer auszudehnen Die UN befurchtete ein solches Vorgehen wurde die Lebensfahigkeit des Seerechtsubereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 beeintrachtigen und konnte die weitere Lebensfahigkeit des EEZ Regelwerks weltweit gefahrden wenn andere Staaten ihre Hoheitsgewalt auch auf ihre eigenen gebietsubergreifenden Bestande vergrossern 1 S 446 447 Bis 1992 waren die Seelachs Bestande signifikant zuruckgegangen Wahrend 1989 noch 1 4 Mio t Fisch dem Meer entnommen werden konnte gingen die Fange 1992 auf unter 7000 t zuruck 1 S 454Zwei Ereignisse losten das Problem unabhangig voneinander 1993 beschlossen die vier Lander die mit Russland Konzessionsvereinbarungen geschlossen hatten bis Herbst 1995 nicht in der Hochsee Enklave zu fischen damit sich die Seelachsbestande erholen konnten liessen aber offen wie es danach weitergehen wurde 1 S 454 Zur gleichen Zeit gab es im Beringmeer ebenfalls Fischereistreitigkeiten um internationale Gewasser die von der UN mit dem sogenannten Donut Hole Agreement beigelegt werden konnten 4 Im Unterschied zum Donut Hole das mehr als 60 mal grosser ist als das Peanut Hole erholten sich die Fischbestande im Ochotskischen Meer schnell Gleichzeitig beschloss die Duma mit dem russischen Memorandum am 16 April 1993 jeglichen Fischfang im zentralen Ochotskischen Meer auch fur russische Flotten zu verbieten das zwei Monate spater in Kraft trat Sudkorea und China legten Protest dagegen ein einigten sich dann aber mit Russland innerhalb der EEZ fischen zu durfen Offensichtlich erholten sich die Bestande auch deshalb weil die russische Misswirtschaft durch allgemeinen Niedergang der Fischereiflotten gekennzeichnet war 1 S 456 457Unabhangig davon trat am 16 November 1994 das 1982 beschlossene Seerechtsubereinkommen in Kraft das von 60 Nationen ratifiziert worden war 5 Es konnte sicherstellen dass sich bedrohte Fischbestande rasch wieder erholen konnten 1 S 457 458Ein zweiter Losungsschritt war der Antrag der Russischen Foderation bei den Vereinten Nationen die Hochsee Enklave rechtlich dem russischen EEZ Gebiet zuzuschlagen um zukunftige Konflikte zu vermeiden Die wandernden Fischschwarme konnten nicht der einen oder anderen Zone zugeordnet werden und ein Abfischen ausserhalb der EEZ Gewasser hatte unmittelbar Einfluss auf die EEZ Gewasser selbst Im November 2013 akzeptierte der Unterausschuss der UN die russischen Argumente sodass sich im Marz 2014 die Gesamtkommission der UN fur den russischen Entwurf aussprechen konnte 6 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Jon K Goltz The Sea of Okhotsk Peanut Hole How the United Nations Draft Agreement on Straddling Stocks Might Preserve the Pollack Fishery 1 Mai 1995 William T Burke The International law of Fisheries Oxford University Press New York 1994 S 31 Consequences of Unscientific Fishing for Alaska Pollack in the Enclave of the Sea of Okhotsk U N Doc A Conf 164 L 21 1993 William V Dunlap The International Journal of Marine and Coastal Law Band 10 Number 1 1995 S 114 135 United Nations Convention on the Law of the Sea 10 Dezember 1982 Gabriele Goettsche Wanli The United Nations Convention on the Law of the Sea Multilateral Diplomacy at Work Band LI Nr 3 Conference Diplomacy Dezember 201455 493888888889 149 49555555556 Koordinaten 55 N 149 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochsee Enklave im Ochotskischen Meer amp oldid 230063241