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Die Hindenburg Kaserne ist eine ehemalige Kaserne in Magdeburg in Sachsen Anhalt Die Kaserne dient heute uberwiegend als Sitz von Behorden und ist denkmalgeschutzt Hindenburgkaserne Eingangsbereich 2013Sudseite Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur 3 Geschichte 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenSie befindet sich im Suden des Magdeburger Stadtteils Herrenkrug an der Adresse Tessenowstrasse 1 15 Sudlich verlauft die Jerichower Strasse die als Teil der Bundesstrasse 1 ausgewiesen ist westlich die Herrenkrugstrasse Im Sudwesten liegt der Jerichower Platz nordlich grenzt der Elbauenpark an Architektur BearbeitenDie Kaserne entstand bei der Aufrustung der Wehrmacht in den Jahren 1936 bis 1939 nach einem Entwurf des bekannten Architekten Heinrich Tessenow Die Gestaltung der Anlage erfolgte in einem martialisch monumental anmutenden Heimatstil Es ist die einzige Arbeit Tessenows in diesem Stil der in der Zeit des Nationalsozialismus aufgrund seiner offen geausserten kritischen Auffassung zum NS Baustil ansonsten keine grosseren offentlichen Auftrage mehr erhalten hatte Tessenow hatte sich an einer Musterzeichnung des Militars zu orientieren Es entstand ein grosserer Komplex mit Gebauden fur die Mannschaften Werkstatt und Wirtschaftsbauten sowie Garagen Es wurde Wert auf ein einheitliches Gesamtbild gelegt Die Gebaude sind um einen im Zentrum angelegten Formalausbildungsplatz angeordnet Im Sudwesten ist ein grosser Platz vorgelagert der vom Hindenburg Ehrenmal dominiert wird An der Sudseite des Gelandes befinden sich vier dreigeschossigen Mannschaftshauser in Zeilenbauweise Nordlich des Exerzierplatzes stehen eingeschossige mit Kruppelwalmdachern bedeckte Garagen Im Westen wurden Wach und Stabsgebaude sowie das Ehrenmal errichtet Im Stabsgebaude war auch ein Krankenrevier untergebracht Das Wachhaus verfugt uber eine offene Vorhalle einfassende Arkaden Deren Scheitelsteine sind mit von Gustav Seitz geschaffenen Eichenblattern verziert Auf der Ostseite entstand ein Exerzierhaus sowie eine Kraftfahrzeugwerkstatt mit Waffenmeisterei Die Fassaden aller Gebaude wurden mit groben Quadern aus Velpker Sandstein verkleidet Diese Gestaltung verleiht der Anlage eine trutzige wehrhafte Erscheinung Die Gestaltung des Stabsgebaudes und der Mannschaftshauser ist sehr ahnlich Sie unterscheiden sich vornehmlich durch ihre Lange Die Mannschafts und Stabsgebaude verfugen uber je zwei risalitartige von Turmhelmen bekronte Treppenturme in denen auch die Eingange angeordnet sind Die Eingange wurden mit Steinkugeln besetzten quadratischen Wandpfeilern betont Die Steinkugeln erinnern an Kanonenkugeln Vor dem Stabsgebaude werden die Wandpfeiler von Pyramiden bekront Auf der Ruckseite befinden sich gleichfalls die Risalite jedoch ohne Eingange An den Ecken der Gebaude ist jeweils die ausserste Fensterachse um eine Mauersteinstarke zuruckgesetzt In diesem Bereich befindet sich unterhalb des Dachs ein an Balkenkopfe erinnerndes Kranzgesims Die Fensterachsen sind in gleichen Abstanden angeordnet Die Fenster verfugen uber einen sehr flachen Segmentbogen einer schmalen Kragplatte und einer steinernen Fensterbank Bedeckt sind die Gebaude mit Walmdachern Im Inneren der Bauten besteht auf jeder Etage ein 2 5 Meter breiter Mittelflur der durch Fenster an den Stirnseiten und einen zwei oder drei Fensterachsen breiten Lichtflur belichtet wird Bei der Gestaltung der zweigeschossigen Wirtschaftsgebaude wurde wie beim Wachhaus das Motiv des Arkadenbogens genutzt In diesen Bauten befanden sich auch die Speisesale Im Erdgeschoss die fur die Mannschaften im Obergeschoss fur die Unteroffiziere Im Gebaudeinneren befanden sich Ausmalungen mit Schlachten und Uniformbildern sowie Stadtansichten von Stadten aus der naheren Umgebung Als Maler waren Friedrich Eberhardt Georg Ehmig Franz Lenk Otto Manigk Hanns Hubertus Graf von Merveldt Otto Niemeyer Holstein Hans Pfeiffer und Johannes Saas tatig Die strenge Gestaltung der Gebaude wird durch eine leichte Krummung der Erschliessungsstrasse und eine radiale Spreizung der Gebaudezeilen aufgelockert Daruber hinaus erfolgte auch zu Tarnzwecken eine starke Begrunung der Anlage Tessenow entwarf auch die Bepflanzung der Freiflachen und das Mobiliar der Kaserne Das Ensemble gilt als stadt und architekturgeschichtlich bedeutend Letzteres insbesondere im Hinblick auf ein wichtiges Werk eines der bedeutendsten deutschen Architekten des 20 Jahrhunderts Im ortlichen Denkmalverzeichnis ist die Kaserne unter der Erfassungsnummer 094 70034 als Baudenkmal verzeichnet 1 Geschichte BearbeitenIm Oktober 1938 wurde die Kaserne vom 1 Bataillon des Infanterie Regiments Nr 66 mot bezogen das zuvor in den Kasernen Ravensberg und Magdeburg untergebracht war Die Einheit gehorte zur 13 Infanterie Division und ab 1940 als Panzer Grenadier Regiment Nr 66 zur 13 Panzer Division Die Benennung erfolgte zu Ehren Paul von Hindenburgs Nach Ende des Zweiten Weltkriegs waren in der Kaserne sowjetische Truppen stationiert Zur Bundesgartenschau 1999 wurden die Garagen im nordlichen Teil der Anlage in das Bundesgartenschaugelande integriert Heute Stand 2016 befindet sich hier auch die Verwaltung des Elbauenparks In anderen Gebauden ist das Finanzamt Magdeburg untergebracht Das ehemalige Exerzierhaus dient als Theater der ehemalige Exerzierplatz wird als Parkplatz genutzt Literatur BearbeitenSabine Ullrich Magdeburger Kasernen Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt 2002 S 198 ff Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 S 530 Einzelnachweise Bearbeiten Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Kleine Anfrage KA 6 8670 PDF 10 MB auf padoka landtag sachsen anhalt de abgerufen am 15 Februar 2023 52 133139 11 669003 Koordinaten 52 7 59 3 N 11 40 8 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hindenburg Kaserne Magdeburg amp oldid 230920291