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Der Himalaja Knoterich auch Himalaja Bergknoterich Himalaya Knoterich Vielahriger Knoterich Aconogonon polystachyum ist eine Pflanzenart aus der Familie der Knoterichgewachse Polygonaceae mit Heimat im Himalaya und benachbarten Gebirgszugen Ostasiens Die Art wurde als Zierpflanze kultiviert wurde als Neophyt nach Europa und Nordamerika eingeschleppt und ist dort wild wachsend etabliert Himalaja KnoterichHimalaja Knoterich Aconogonon polystachyum SystematikEudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Nelkenartige Caryophyllales Familie Knoterichgewachse Polygonaceae Gattung Berg Knoteriche Aconogonon Art Himalaja KnoterichWissenschaftlicher NameAconogonon polystachyum Wall ex Meisn Small Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Standort 4 Verwendung 5 Naturschutz 6 Taxonomie und Systematik 7 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenHimalaja Knoterich 1 2 3 4 5 ist eine aufrecht wachsende reich verzweigte ausdauernde Staude deren Triebe gelegentlich an der Basis verholzen Die Triebe entspringen meist zu Mehreren einem ausdauernden Wurzelstock wodurch sich dichte Herden oder Dickichte entwickeln konnen Seine Wuchshohe ist sehr variabel in verschiedenen Florenwerken werden Hohen von 30 Zentimeter bis 2 5 Meter meist ein seltener bis zwei Meter angegeben Die Triebe entspringen unterirdischen Erdsprossen Rhizomen Die Sprossachse ist aufrecht und reich verzweigt sie ist schwach behaart bis kahl und meist braunlich gefarbt sie ist meist etwas kantig Die Blatter besitzen wie typisch fur die Familie eine braune bis rotbraunliche Ochrea genannte Scheide um den angrenzenden Stangelabschnitt Internodium von ein bis vier Zentimeter Lange Die Laubblatter sind in der Regel deutlich kurz gestielt bis fast sitzend Die Blattspreite ist in der Grosse variabel meist etwa 5 bis 20 selten bis 30 Zentimeter lang und 3 bis 7 Zentimeter breit sie ist lanzettlich und am Ende zugespitzt Der Spreitengrund ist gerade abgestutzt bis herzformig Sie ist auf der Oberseite schwach behaart bis fast kahl oder nur auf den Blattadern behaart unterseits meist dicht weichhaarig filzig behaart Der Blutenstand ist eine endstandige reich verzweigte rispige Thyrse Die Einzelbluten sind weiss bis rosa oder rotlich gefarbt und 3 bis 5 Millimeter lang Die Blutenhulle besteht meist aus funf Perigonblattern die etwas ungleich gestaltet sind die ausseren drei sind grosser als die beiden inneren Sie sind langlich bis verkehrt eiformig Sie sind bis zur Basis frei und nicht verwachsen Bei Fruchtreife sind sie weder schwarzlich verfarbt noch vergrossert Die acht Staubblatter tragen rotlich gefarbte Staubbeutel Der Fruchtknoten ist dreikantig mit drei freien Griffeln mit kopfiger Narbe Die braunliche ca 2 5 Millimeter lange Frucht ist in die bleibende Blutenhulle eingeschlossen Die Art ist spat im Jahr bluhend in ihrer Heimat von Juni bis September in Mitteleuropa meist erst von September bis Oktober Die Bluten sind intensiv nach Vanille duftend Die Chromosomenzahl ist 2n 22 3 Verbreitung BearbeitenDas naturliche Verbreitungsgebiet der Art liegt im Himalaya in Indien Pakistan Afghanistan Bhutan Sikkim und Nepal sowie in China und im Norden Myanmars In China ist sie angegeben fur den Westen des Landes in Sichuan Yunnan und im Autonomen Gebiet Tibet In Europa wurde sie zunachst adventiv fur Nordwesteuropa und die Schweiz angegeben 6 Inzwischen ist sie in der gesamten Schweiz eingeburgert 7 In Deutschland sind bisher nur wenige eingeburgerte Vorkommen in den sudwestlichen Mittelgebirgen im Schwarzwald und im Allgau fest etabliert 8 sie kommt aber vereinzelt aus Kultur verwildert weit daruber hinaus vor diese Vorkommen gelten derzeit noch nicht als etabliert In Polen gilt nur ein Vorkommen im Schlosspark von Niepolcko als fest etabliert 9 In England tritt die Art bisher vorwiegend subspontan an Stellen an denen Gartenabfalle abgelagert werden auf ihre Etablierung wird aber als wahrscheinlich eingeschatzt 10 Standort Bearbeiten nbsp eingeburgerter Massenbestand in Finistere Frankreich Die Art wachst in ihrer Heimat im Gebirge sie wird in China in Hohen zwischen 2200 und 4500 Meter 1 in Pakistan von 1500 bis 3000 Meter 2 angegeben Neophytische Bestande kommen in nordlicheren Breiten auch tiefer in Alaska bis auf Meereshohe 4 vor Die Art bevorzugt in Europa relativ kuhle meist luftfeuchte Standorte Sie wird gefunden an Gewasserufern an Wald und Strassenrandern und an Boschungen wo sie oft in artenarmen Reinbestanden wachst 7 6 Wie andere invasive Knotericharten vermehrt sich die Art in Europa vorwiegend vegetativ uber die Rhizome sie kommt oft nicht zur Samenreife Die Art ist bodenvag und kann Boden vom sauren bis in den neutralen Bereich um pH 7 besiedeln Sie bevorzugt klar nahrstoffreiche Boden Sie ist nur moderat schattentolerant 4 Verwendung BearbeitenDer Himalaja Knoterich wird in seiner Herkunftsregion gelegentlich phytomedizinisch verwendet Das Kraut wird zum Beispiel bei Verdauungsbeschwerden verwendet 11 12 Die Art wird nach wie vor gelegentlich im Gartenhandel als Zierpflanze angeboten Wegen der Gefahr als invasiver Neophyt wird aber von ihrer Verwendung abgeraten 13 Naturschutz BearbeitenDie Art gilt in der Schweiz als invasiver Neophyt und wurde als solche in die Schwarze Liste der invasiven Neophyten sowie in die Liste der Verordnung uber den Umgang mit Organismen in der Umwelt Freisetzungsverordnung aufgenommen Damit ist der Umgang mit der Pflanze mit Ausnahme ihrer Bekampfung und der Handel mit ihr als Zierpflanze in der Schweiz verboten 7 Die Art ist Bestandteil der Schwarzen Liste der EU mit Wirksamkeit ab dem 2 August 2022 Ab diesem Zeitpunkt sind verpflichtend Massnahmen zur Kontrolle der Art in allem EU Landern notig 14 Ein und Ausbringen Befordern Halten Vermehren und Freisetzen sind damit verboten Taxonomie und Systematik BearbeitenDie Art wurde als Polygonum polystachyum im Jahr 1832 erstbeschrieben Uber ihre Gattungszugehorigkeit gibt es keine Einigkeit Neben der Zuordnung zur Gattung Aconogonon auch Aconogonum geschrieben wird sie von anderen Taxonomen auch in den Gattungen Persicaria Rubrivena und Koenigia gefuhrt Bei Zuordnung zur Gattung Persicaria bevorzugten viele Autoren den Namen Persicaria wallichii Greuter amp Burdet da es zur Kombination Persicaria polystachya Wall ex Meisn H Gross das Homonym Persicaria polystachya Opiz gibt Die Gattung Aconogonon wurde 1826 von Karl Friedrich Meissner als Polygonum sect Aconogonon eingefuhrt und 1837 von Ludwig Reichenbach zur eigenstandigen Gattung erhoben Die Zugehorigkeit des Himalaja Knoterichs wurde vor allem anhand des lockeren rispigen Blutenstands und der schief abgeschnittenen Ochrea begrundet was sie allerdings mit der Gattung Rubrivena eingefuhrt als Persicaria sect Rubrivena gemeinsam hat Uber die Gliederung des Tribus Persicariae in Arten war anhand morphologischer Merkmale daher keine Einigkeit zu erzielen phylogenomische Untersuchungen anhand des Vergleichs homologer DNA Sequenzen legten eine Einordnung in eine eigene Gattung Rubrivena nahe die Schwestergruppe von Koenigia und Aconogonon zusammen ware 15 16 Nach einer neueren Analyse erscheint eine Stellung relativ basal zu den in Aconogonon gefuhrten Arten wahrscheinlicher allerdings wurde den Ergebnissen zufolge die Anerkennung der Gattung Aconogonon auch in einer weit gefassten Abgrenzung die Gattung Koenigia paraphyletisch machen Die Autoren schlagen daher vor alle Arten in eine weit gefasste Gattung Koenigia einzubeziehen die Art musste dann Koenigia polystachya Wall ex Meisn T M Schust amp Reveal heissen 17 In der Unionsliste wird sie als Koenigia gefuhrt beim BfN in FloraWeb findet sich die Art weiterhin unter Aconogonon 8 In der deutschen Standardliste der Farn und Blutenpflanzen wird sie Stand Oktober 2018 als Aconogonon polystachyum aufgefuhrt 18 Einzelnachweise Bearbeiten a b Polygonum polystachyum in Li Anjen Bao Bojian Alisa E Grabovskaya Borodina Suk pyo Hong John McNeill Sergei L Mosyakin Hideaki Ohba Chong wook Park 2003 Polygonaceae Flora of China 5 277 350 a b Rubrivena polystachya in M Qaiser Polygonaceae Flora of Pakistan 205 a b Persicaria wallichii in Craig C Freeman amp James E Reveal Polygonaceae in Flora of North America vol 5 Magnoliophyta Caryophyllidae part 2 Oxford University Press 1993 ISBN 978 0 19 522211 1 auf Seite 581 a b c Alaska Natural Heritage Program Himalayan knotweed Persicaria wallichii Fact Sheet Alaska Center for Conservation Science University of Alaska download Eckehart J Jager Friedrich Ebel Peter Hanelt Gerd K Muller Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland Band 5 Krautige Zier und Nutzpflanzen Spektrum Akademischer Verlag Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 0918 8 auf Seite 210 a b Dietmar Brandes 1989 Hinweis auf Verwilderungen von Polygonum polystachyum Wall Ex Meisn Floristische Rundbriefe 23 1 50 51 a b c Himalaja Knoterich Polygonum polystachyum Invasive Neophyten Bedrohung fur Natur Gesundheit und Wirtschaft Art der Schwarzen Liste www infoflora ch PDF 2012 a b Himalaja Bergknoterich Aconogonon polystachyum FloraWeb Daten und Informationen zu Wildpflanzen und zur Vegetation Deutschlands herausgegeben vom BfN Bundesamt fur Naturschutz mit Verbreitungskarte Datenstand Oktober 2013 Wanda Bacieczko Agnieszka Borcz Emilia Kaszycka 2015 Ecological characteristics of Polygonum polystachyum population in north western Poland West Pomerania Niepolcko Polish Journal of Natural Sciences 30 1 35 46 Himalayan knotweed Persicaria wallichii Rapid Risk Assessment Summary Sheet updated September 2015 NNSS GB non native species secretariat Hao Da Xiao Jie Gu Pei Gen Xiao Medicinal Plants Chemistry Biology and Omics Woodhead Publishing 2015 ISBN 978 0 08 100103 5 auf Seite 483 Umberto Quattrocchi CRC World Dictionary of Medicinal and Poisonous Plants Common Names Scientific Names Eponyms Synonyms and Etymology CRC Press 2016 ISBN 978 1 4822 5064 0 auf Seite 3035 Knoterich Staude des Jahres 2012 PDF Faltblatt Bund deutscher Staudengartner Durchfuhrungsverordnung EU 2022 1203 der Kommission vom 12 Juli 2022 zur Anderung der Durchfuhrungsverordnung EU 2016 1141 zwecks Aktualisierung der Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung Amtsblatt der Europaischen Union L 186 10 vom 16 Juli 2022 deutsche Fassung Gabriele Galasso Enrico Banfi Fabrizio De Mattia Fabrizio Grassi Sergio Sgorbati Massimo Labra 2009 Molecular phylogeny of Polygonum L s l Polygonoideae Polygonaceae focusing on European taxa preliminary results and systematic considerations based on rbcL plastidial sequence data Atti della Societa italiana di scienze naturali e del Museo civico di storia naturale di Milano 150 1 113 148 Adriana Sanchez Tanja M Schuster Janelle M Burke Kathleen A Kron 2011 Taxonomy of Polygonoideae Polygonaceae A new tribal classification Taxon 60 1 151 160 JSTOR 41059829 Tanja M Schuster James L Reveal Michael J Bayly Kathleen A Kron 2015 An updated molecular phylogeny of Polygonoideae Polygonaceae Relationships of Oxygonum Pteroxygonum and Rumex and a new circumscription of Koenigia Taxon 64 6 1188 1208 doi 10 12705 646 5 Aconogonon polystachyum in Listen der Gefasspflanzen in Deutschland Standardliste der Farn und Blutenpflanzen Deutschlands EDIT European Distributed Institute of Taxonomy abgerufen am 17 Oktober 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Himalaja Knoterich Aconogonon polystachyum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aconogonon polystachyum in Thomas Meyer Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Rolf Wisskirchen Die Gattung Aconogonum offene naturfuehrer de Invasive Neophyten Polygonum polystachyum Himalaya Knoterich www neophyten schweiz ch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Himalaja Knoterich amp oldid 236077645