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Hilde Rubinstein geboren 7 April 1904 in Augsburg gestorben 5 August 1997 in Goteborg war eine deutsche Malerin und Dichterin Sie publizierte unter verschiedenen Pseudonymen wie Katarina Brendel und Hilde B Winrich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHilde Rubinstein stammte aus einer judischen Familie ihr Vater war ein aus dem zaristischen Russland geflohener Ingenieur ihre Mutter Deutsche Sie wuchs in Hannover und Koln auf 1 Als Jugendliche fasste sie den Entschluss Malerin zu werden was von ihren Eltern unterstutzt wurde 1920 kam die Familie berufsbedingt nach Koln wo Hilde Rubinstein die Kolner Werkschulen besuchte und Bildhauerkurse bei Georg Grasegger belegte Kurzzeitig studierte sie 1923 an der Kunstakademie Dusseldorf 1923 1924 war sie Bauhausschulerin in Weimar bei Paul Klee und Johannes Itten brach jedoch die Ausbildung nach wenigen Monaten wieder ab Als Meisterschulerin von Richard Seewald konnte sie 1925 ein Meisteratelier der Kolner Werkschulen beziehen Im Folgejahr ermoglichte ihr ein Stipendium einen Parisaufenthalt wo unter anderem eine Reihe von Aquarellen mit Strassenszenen entstanden Auch freundete sie sich dort mit dem Maler Willem Grimm an 1928 hatte Hilde Rubinstein ihre erste Einzelausstellung im Kunstgewerbemuseum Koln wo ihre Pariser Aquarelle auf Zuspruch durch die Fachpresse trafen Die Zeitschriften Der Querschnitt Die literarische Welt und Jugend veroffentlichten Reproduktionen ihrer Werke Neben der Malerei begann sie mit dem Schreiben Ihr erstes Drama Winterkrieg 1926 eine dramatische Ballade in elf Szenen wurde von dem Theaterverlag Felix Bloch Erben angenommen kam jedoch nicht zur Auffuhrung Um 1928 heiratete Hilde Rubinstein den Physikstudenten Otto Weinreich in Koln Ihre finanzielle Lage war in Zeiten der beginnenden Wirtschaftskrise prekar da ihr Vater 1924 verstorben war und Weinreich nichts zum Haushaltseinkommen beitrug Sie verliess schliesslich ihren Ehemann und zog nach Berlin wo 1930 ihre Tochter Anna Barbara zur Welt kam Ihr Ehedrama Eigener Herd ist Goldes Wert wurde 1932 an der Jungen Volksbuhne in Berlin uraufgefuhrt wie auch weitere Stucke von Hilde Rubinstein Sie wurde in den Verband deutscher Buhnenschriftsteller aufgenommen Als Mitglied der KPD wurde Hilde Rubinstein 1933 inhaftiert sie emigrierte 1934 uber Belgien und die Niederlande 1935 nach Schweden 1936 und 1937 lebte sie in der Sowjetunion wo sie wegen trotzkistischer Tatigkeit zehn Monate inhaftiert wurde und ihr die Auslieferung ans Deutsche Reich drohte Sie fluchtete nach Polen und kam uber Lettland wieder nach Schweden Zunachst schlug sie sich mit verschiedenen Aushilfsarbeiten durch dann arbeitete sie als Malerin und Schriftstellerin Ihre Mutter und ihr Bruder kamen im Holocaust ums Leben ihre Schwester emigrierte nach Argentinien Nach dem Krieg blieb Hilde Rubinstein in Schweden wo sie in Goteborg lebte Dort stellte sie in den 1940er und 1950er Jahren ihre im expressiv realistischen Stil gehaltenen Bilder in verschiedenen Galerien aus Sie schrieb nun auch auf Schwedisch und konnte mit dem Roman Atomskymning 1953 deutsch Atomdammerung 1960 einen Erfolg verbuchen Das mit einem Literaturpreis ausgezeichnete Werk behandelt das Thema einer moglichen Atomkatastrophe das sie erneut in ihrem Theaterstuck Tiefgefrorenes Reh 1970 aufgriff Rubenstein widmete sich nun ganz der Schriftstellerei und gab die Malerei auf Sie verfasste unter anderem weitere Romane Gedichte kulturkritische Essays Erzahlungen und Horspiele Haufig thematisierte sie dabei den Nationalsozialismus Ausgrenzung und Verfolgung Hilde Rubinstein die ihre Begabung insbesondere im Schreiben von Dramen sah verfasste im Exil zudem mehr als 20 zeitkritische Theaterstucke die jedoch nie zur Auffuhrung kamen In den 1980ern kehrte sie fur einige Jahre nach West Berlin zuruck Sie starb 1997 mit 93 Jahren in Goteborg Ihr Nachlass befindet sich in der Akademie der Kunste Berlin Nur von wenigen ihrer Bilder ist der Verbleib bekannt Werke BearbeitenTellurische Nachrichten Harald Schmid Berlin 1983 Atomdammerung Scheffel Zurich 1960 Tiefgefrorenes Reh Stucke Lyrik Prosa Henschel Berlin 1987 Lobet den Zorn eurer Sohne und Tochter Atelier Andernach 1977 Ich wollte nichts als glucklich sein Gefangnistagebucher unter Hitler und Stalin und andere verstreute Texte Igel Paderborn 1999 ISBN 3 927104 33 7 Literatur BearbeitenSonja Hilzinger Hilde Rubinstein 1904 1997 Eine Spurensuche In Zeitschrift fur Museum und Bildung Nr 63 2005 Claudia Schoppmann Rubinstein verheiratete Weinreich Hilde In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 157 f Digitalisat Hilde Rubinstein In Ingrid von der Dollen Malerinnen im 20 Jahrhundert Bildkunst der verschollenen Generation Geburtsjahrgange 1890 1910 Hirmer Munchen 2000 ISBN 3 7774 8700 7 S 351 Claudia Schoppmann Hilde Rubinstein In dieselbe Im Fluchtgepack die Sprache Deutschsprachige Schriftstellerinnen im Exil Uberarbeitete Auflage Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1995 ISBN 3 596 12318 6 S 38 47 Anne Sturzer Hilde Rubinstein eine emanzipierte Kommunistin In Dramatikerinnen und Zeitstucke ein vergessenes Kapitel der Theatergeschichte von der Weimarer Republik bis zur Nachkriegszeit Metzler Stuttgart 1993 ISBN 978 3 476 00890 9 S 50 ff online Anne Sturzer Schreiben tue ich jetzt nichts keine Zeit Zum Beispiel Die Dramatikerinnen Christa Winsloe und Hilde Rubinstein im Exil In Gesellschaft fur Exilforschung Hrsg Frauen und Exil Ein internationales Jahrbuch Band 11 Munchen 1993 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hilde Rubinstein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hilde Rubinstein Archiv im Archiv der Akademie der Kunste Berlin Hilde Rubinstein im Literaturportal Bayern Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek Teilnachlass Hilde Rubinstein im Deutschen Exilarchiv der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Claudia Schoppmann Im Fluchtgepack die Sprache Deutschsprachige Schriftstellerinnen im Exil Uberarbeitete Auflage Fischer Taschenbuch Frankfurt am Main 1995 S 38 Normdaten Person GND 11913845X lobid OGND AKS LCCN n88170934 VIAF 47565000 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rubinstein HildeALTERNATIVNAMEN Weinreich Hilde Ehename Weinreich Brunhilde Brendel Katarina Pseudonym Winrich Hilde Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutsche Malerin und DichterinGEBURTSDATUM 7 April 1904GEBURTSORT AugsburgSTERBEDATUM 5 August 1997STERBEORT Goteborg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hilde Rubinstein amp oldid 221837659