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Ein Hibernakel zu lateinisch hibernare Uberwintern ist ein selten gebrauchter Ausdruck fur ein von manchen Pflanzen und einigen Wassertieren angelegtes vegetatives Dauerstadium als Uberwinterungsorgan Bei Pflanzen wird der Ausdruck nur fur Wasserpflanzen und Sumpfpflanzen wie Sonnentaue und Fettkrauter gebraucht Es handelt sich um unterschiedlich weit entwickelte Knospen die an den Spitzen gestreckter Sprosse in Blattachseln oder an den Spitzen im Wasser wachsender Auslaufer entstehen 1 Diese losen sich beim Absterben der Mutterpflanze von dieser und sinken zum Gewassergrund ab Sie enthalten eingelagerte Reservestoffe die entweder im Achsengewebe oder in den die Knospe einhullenden Knospenschuppen gespeichert werden Vegetative Vermehrungsorgane ahnlichen Aufbaus bei Landpflanzen wie zum Beispiel Brutzwiebeln werden normalerweise nicht als Hibernakel bezeichnet Verbreitete Synonyme fur Hibernakel in der Botanik sind Winterknospen Turionen Brutkorper Gemmen oder Bulbillen Auch bei in der Regel unbeweglichen oder wenig beweglichen oft koloniebildenden Wassertieren werden der vegetativen Vermehrung dienende Zooide gelegentlich als Hibernakel bezeichnet Sie dienen hier zum Uberdauern ungunstiger Lebensbedingungen neben der Winterruhe etwa auch bei Uberwarmung dem Austrocknen des Gewassers oder stark vermindertem Sauerstoffgehalt und auch zur Vermehrung und Verbreitung Der Ausdruck wird etwa bei Moostierchen Bryozoa der Klasse Gymnolaemata fur solche Uberdauerungsstadien gebraucht 2 Alternative Bezeichnungen sind etwa Dauerknospen und Statoblasten bei Bryozoen Gemmulae bei Susswasserschwammen Podocysten bei Nesseltieren Zu beachten ist dass der ahnlich klingende Ausdruck Hibernakulum eine andere Bedeutung besitzt Damit werden Winterquartiere zum Beispiel von Winterschlaf haltenden Tierarten wie Fledermausen bezeichnet 3 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Muhlberg 2010 Wuchsformen der aquatischen Angiospermen Teil 1 Schlechtendalia 20 5 20 Emmy R Woss 2005 Biologie der Susswassermoostiere Bryozoa Denisia 16 21 48 zobodat at PDF Matthias Schaefer Worterbucher der Biologie Okologie Gustav Fischer Verlag Jena 3 Auflage 1992 ISBN 3 334 60362 8 Weblinks BearbeitenEintrag Hibernakel im Duden online Worterbuch www duden de Eintrag Hibernakeln im Lexikon der Biologie www spektrum de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hibernakel amp oldid 215482800