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Das Herzogliche Mausoleum ist eine Begrabnisstatte der Grossherzoge von Oldenburg und ihrer Familien Es befindet sich auf dem Areal des Gertrudenfriedhofs in der niedersachsischen Stadt Oldenburg Herzogliches Mausoleum auf dem GertrudenkirchhofHerzogliches Mausoleum in Oldenburg 2017 DatenOrt Kirchhofstrasse OldenburgArchitekt Johann Heinrich Gottlieb BeckerBauherr Herzog Peter I von OldenburgBaustil KlassizismusBaujahr 1786 1791Koordinaten 53 8 54 3 N 8 12 53 4 O 53 148417 8 214833 Koordinaten 53 8 54 3 N 8 12 53 4 O Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Bestattungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAls im November 1785 Friederike die Ehefrau des oldenburgischen Regenten Peter Friedrich Ludwig von Holstein Gottorp ab 1823 als Peter I Herzog von Oldenburg bei der Geburt des dritten Kindes starb und die bisherige Furstengruft in der inzwischen baufalligen Lambertikirche nicht mehr als fur Beisetzungen geeignet galt fasste der Witwer den Entschluss zur Errichtung eines Mausoleums 1 Mit den Planungen fur das Mausoleum wurde Johann Heinrich Gottlieb Becker 1747 1818 beauftragt der damals gerade das Schloss Rastede zur Sommerresidenz umbaute Baubeginn fur die am nordostlichen Rand des St Gertrudenkirchhofs dem neuen Hauptfriedhof vor den Toren der Stadt gelegene Grabkapelle war im Marz 1786 1 Bei der Errichtung engagierte sich der Herzog auch selbst und griff mehrfach entscheidend in die Planungen des Architekten ein 1 Nach Fertigstellung der wesentlichen Teile des Mausoleums wurde die bisher in der Schlosskapelle Eutin ruhende Herzogin Friederike 1790 hier beigesetzt 1829 folgte ihr Ehemann und Bauherr Peter I Nach seinem Tod wurde das Mausoleum zur Grablege der ubrigen Regenten von Oldenburg und ihrer Nachfolger bestimmt Bis heute werden die Mitglieder des herzoglich oldenburgischen Hauses hier bestattet Das Mausoleum wurde in den Jahren 2012 2013 aufwandig restauriert 2 3 4 5 im November 2013 erhielt die Offentlichkeit erstmals die Gelegenheit das normalerweise nicht zugangliche Gebaude auch von innen zu besichtigen 6 Architektur BearbeitenBei der Errichtung des Mausoleums engagierte sich der Herzog auch selbst und griff mehrfach entscheidend in die Planungen des Architekten ein Wahrend sich Becker bei seinen Entwurfen noch an der spatbarocken Formensprache orientierte und z B noch einen Bau mit Laterne und barockem Wappen im Giebelfeld vorsah vertrat der Herzog einen schnorkellosen Klassizismus dessen klare erhabene Formensprache seinem Selbstbild als aufgeklarter Herrscher entsprach Das Mausoleum war das erste Bauwerk in Oldenburg im klassizistischen Stil das schon in der Planungsphase einen stadtebaulichen Akzent setzen und uber die folgenden Jahrzehnte als Vorbild fur weitere Bauvorhaben in der Stadt dienen sollte 1 Der nahezu quadratische Zentralraum des Mausoleums der auf einem Sockelgeschoss ruht ist mit einem flachen Satteldach gedeckt Aussen ziert ihn ein umlaufender Triglyphenfries Den Innenraum uberspannt ein Spiegelgewolbe das mit stark profilierten Kassettenfeldern und Stuckranken in den Zwickeln geschmuckt ist Der Lichteinfall von oben wird durch eine rund eine Tonne schwere Kuppel ermoglicht die mit hauchdunnem geatztem Glas versehen ist In die Nordwand des Innenraums sind drei Nischen eingelassen deren mittlere sandsteingefasste dem Gedenken der Herzogin Friederike gewidmet ist 1824 und 1831 wurden zwei Marmorskulpturen des Stuttgarter Bildhauers Johann Heinrich Dannecker im Innenraum des Mausoleums aufgestellt Die Grabinschrift am Marmorkenotaph des herzoglichen Paares sagt uber den Bauherrn Herzog Peter I Vater dem Lande zu seyn war ihm hochster Beruf Der Abgang zur Gruft im Untergeschoss der Anlage befand sich zunachst direkt unterhalb der Glaskuppel wurde aber 1895 an seinen heutigen Platz verlegt 1 Das Mausoleum ist inzwischen als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft 7 8 Bestattungen BearbeitenHeute befinden sich die sterblichen Uberreste folgender Personen im Herzoglichen Mausoleum Herzogin Friederike 1765 1785 Gemahlin von Herzog Peter I Prinzessin Adelheid 1800 1820 1 Gemahlin von Grossherzog August I Prinzessin Ida 1804 1828 2 Gemahlin von Grossherzog August I Herzog Peter I 1755 1829 Sohn von Georg Ludwig von Schleswig Holstein Gottorf Amalie von Schweden 1805 1853 Tochter von Konig Gustav IV Adolf und Friederike von Baden Grossherzogin Cecilie 1807 1844 3 Gemahlin von Grossherzog August I Grossherzog August I 1783 1853 Sohn von Herzog Peter I und Herzogin Friederike Prinzessin Elisabeth 1857 1895 1 Gemahlin von Grossherzog Friedrich August Grossherzog Peter II 1827 1900 Sohn von Grossherzog August I und Prinzessin Ida Grossherzogin Elisabeth 1826 1896 Gemahlin von Grossherzog Peter II Grossherzog Friedrich August 1852 1931 Sohn von Grossherzog Peter II und Grossherzogin Elisabeth Prinzessin Rixa 1924 1939 Tochter von Nikolaus von Oldenburg und dessen 1 Gemahlin Helene Grossherzogin Elisabeth 1869 1955 2 Gemahlin von Grossherzog Friedrich August Nikolaus von Oldenburg 1897 1970 Sohn von Grossherzog Friedrich August und Grossherzogin Elisabeth Anton Gunther von Oldenburg 1923 2014 Sohn von Nikolaus von Oldenburg und dessen 1 Gemahlin Helene Donata geb von Castell Rudenhausen 1950 2015 2 Gemahlin von Friedrich August von Oldenburg 1936 2017 Ameli geb von Lowenstein Wertheim Freudenberg 1923 2016 Gemahlin von Anton Gunther von Oldenburg Friedrich August von Oldenburg 1936 2017 Sohn von Nikolaus von Oldenburg und dessen 1 Gemahlin HeleneLiteratur BearbeitenMichael W Brandt Das Oldenburger Mausoleum Grablege einer neuen Dynastie In Jorgen Welp Red Dem Wohle Oldenburgs gewidmet Aspekte kulturellen und sozialen Wirkens des Hauses Oldenburg 1773 1918 Veroffentlichungen der Oldenburgischen Landschaft Bd 9 Hrsg von der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 2004 ISBN 3 89995 142 5 S 65 ff Jorg Deuter Das herzogliche Mausoleum auf dem Oldenburger Gertrudenfriedhof 1786 1790 und seine Baugeschichte in Klassizismus Baukunst in Oldenburg 1785 1850 Oldenburg 1991 S 75 102 ISBN 3 89442 108 8 Erstmalige Veroffentlichung der Bauzeichnungen und dadurch gesicherte Urheberschaft Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogliches Mausoleum Oldenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt Oldenburg Das Mausoleum Katrin Zempel Bley Herzogliches Mausoleum erstrahlt in neuem Glanz online Zugriff am 17 April 2021 Christiane Rossner Wegweiser aus Liebe online Zugriff am 17 April 2021 Liste der Bestattungen im Herzoglichen MausoleumEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Christiane Rossner Wegweiser aus Liebe online Zugriff am 17 April 2021 Felix Zimmermann im Oldenburger Lokalteil am 12 Januar 2012 Memento vom 2 Dezember 2013 im Internet Archive Kulturland Oldenburg Ausgabe 2 2010 Memento vom 8 Januar 2016 im Internet Archive Kulturland Oldenburg Ausgabe 3 2013 Memento des Originals vom 20 April 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www oldenburgische landschaft de Zempel Bley Katrin Sanierung historisch wertvoller Grabstatten OOZ Oldenburger Onlinezeitung 22 Dezember 2014 Die von der Oldenburgischen Landschaft verwaltete Stiftung Oldenburgischer Kulturbesitz SOK kummert sich seit Dezember 2014 um die Sanierung zahlreicher historisch wertvoller Graber und hat jetzt den ersten Unterstutzer gefunden 10 000 Euro investiert die VR Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland in sechs Objekte Wir halten das Areal fur historisch sehr bedeutsam und mochten es der Nachwelt erhalten sagt der Vorsitzende der Stiftung Harald Lesch Dazu gehort unter anderem die Grabstele des Grafen Detlev Hans von Schmettau von 1795 die von dem Kopenhagener Hofbildhauer Johannes Wiedewelt stammt Hervorzuheben sind auch die Grabstatte der Wicherine Gerhardine Johanne Georg 1837 bei der nicht nur die Stele sondern auch die erhaltene eiserne Umzaunung restauriert werden sollen sowie die Grabsaule fur Johann Hermann Detmers 1831 Diese und weitere Graber befinden sich in direkter Nachbarschaft des jungst vollstandig restaurierten herzoglichen Museums auf dem Oldenburger Gertrudenfriedhof Es handelt sich um ein wertvolles Ensemble von historischen Grabstatten und Grabsteinen die alle dringend saniert werden mussen weil sie sonst dem Verfall preisgegeben wurden Fachleute nennen das Areal auch die gute Stube Nordwest Zeitung 22 November 2013 Abgerufen am 24 November 2013 Felix Zimmermann im Oldenburger Lokalteil am 12 Januar 2012 Memento vom 2 Dezember 2013 im Internet Archive Kulturland Oldenburg Ausgabe 2 2010 Memento vom 8 Januar 2016 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogliches Mausoleum Oldenburg amp oldid 234149922