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Herwig Nachtmann 4 August 1940 in Innsbruck ist ein osterreichischer Zeitungsverleger Rechtsextremist und ehemaliger Proponent der Nationaldemokratischen Partei NDP 1 1995 wurde Nachtmann wegen Veroffentlichung eines holocaustleugnenden Artikels zu einer Geldstrafe und einer bedingten Haftstrafe verurteilt Inhaltsverzeichnis 1 Sudtirol Terrorismus und NDP 2 Aktionen gegen Kunstfreiheit 3 Aula Verlag 4 Deutsche Burschenschaft 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSudtirol Terrorismus und NDP BearbeitenIn den 1960er Jahren hatte Nachtmann Kontakt zum Befreiungsausschuss Sudtirol um Norbert Burger In einem der sogenannten Sudtirol Prozesse wurde Nachtmann 1970 in Florenz in Abwesenheit verurteilt 2 In dieser Zeit war er zudem Proponent der spater verbotenen Nationaldemokratischen Partei NDP in Osterreich 1 1975 war er Leiter der NDP Nachwuchsorganisation Jungen Nationaldemokraten fur den Bereich Tirol 3 und nahm 1981 als Angehoriger der Kameradschaft der ehemaligen Sudtiroler Freiheitskampfer am Begrabnis des Hitler Nachfolgers Karl Donitz teil 4 Bis 1991 war Nachtmann Mandatstrager in der vom Verfassungsschutz uberwachten Hermann Niermann Stiftung 2 Aktionen gegen Kunstfreiheit BearbeitenNachtmann war Vorsitzender der Grazer Burgerinitiative gegen Religionsverhohnung offentliche Perversitat und Steuergeldverschwendung 5 und protestierte vielfach offentlich gegen seiner Meinung nach obszone Kunst So entleerte er 1981 aus Protest gegen eine Ausstellung von Hermann Nitsch eine Fuhre Mist vor dem Grazer Kulturhaus 6 1983 erreichte Nachtmann mit einer Klage die Beschlagnahmung von Herbert Achternbuschs Film Das Gespenst nach Paragraph 36 Mediengesetz Es handelte sich um die ersten Beschlagnahmungsfalle in Osterreich nach der Verankerung der Freiheit der Kunst im Staatsgrundgesetz 7 Aula Verlag BearbeitenAnfang der 1990er Jahre war Nachtmann Geschaftsfuhrer des osterreichischen Aula Verlages und Chefredakteur der rechtsextremen Zeitschrift Die Aula Als solcher verantwortete er 1994 die Veroffentlichung des Artikels Naturgesetze gelten fur Nazis und Antifaschisten in dem eine Holocaust leugnende Schrift von Walter Luftl als Meilenstein auf dem Weg zur Wahrheit bezeichnet wurde 8 Der sogenannte Luftl Report in dem die technische Durchfuhrbarkeit des Holocaust bestritten wird war 1992 im neonazistischen Journal of Historical Review veroffentlicht worden 1995 wurde Nachtmann daher wegen Verstosses gegen das Verbot der NS Wiederbetatigung zu einer Geldstrafe von 240 000 Schilling und 10 Monaten Haft auf Bewahrung verurteilt Das Land Steiermark und die FPO stellten als Folge des Prozesses ihre Forderung des Magazins ein Das Oberste Gericht Osterreichs lehnte 1996 eine Nichtigkeitsbeschwerde Nachtmanns ab reduzierte jedoch die Strafe auf 192 000 Schilling und 8 Monate Haft Ein Einspruch gegen die Verurteilung vor der Europaischen Kommission fur Menschenrechte wurde 1998 abgewiesen 9 Nach seiner Verurteilung gab Nachtmann den Chefredakteurs Posten der Aula auf sein Nachfolger wurde Otto Scrinzi Deutsche Burschenschaft BearbeitenNachtmann ist Alter Herr der Akademischen Burschenschaft Brixia Innsbruck die vom Bundesinnenministerium 1995 als Kaderschmiede nationaler und rechtsextremer Gesinnung 10 eingestuft wurde und der er seit seiner Studienzeit angehort Von 2005 bis 2008 war er gewahlter Schriftleiter der Burschenschaftlichen Blatter des Verbandsorgans der Deutschen Burschenschaft Literatur BearbeitenHerwig Nachtmann Sudtirol In Andreas Molzer Osterreich und die deutsche Nation Aula Verlag 1985 ISBN 3 900600 00 7 S 313ff Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 4 M Q Winter Heidelberg 2000 ISBN 3 8253 1118 X S 159 Brigitte Bailer Galanda Handbuch des osterreichischen Rechtsextremismus Dokumentationsarchiv des Osterreichischen Widerstandes 1993 ISBN 3 216 30053 6 S 121 Weblinks BearbeitenDOW PDF 1 6 MB Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Funktionare Aktivisten und Ideologen der rechtsextremen Szene in OsterreichEinzelnachweise Bearbeiten a b Die Republik Osterreichisches Nationalinstitut 1968 S 14 a b Drucksache 13 185 des Deutschen Bundestages vom 10 Januar 1995 Memento des Originals vom 6 Oktober 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot dip21 bundestag de Herbert Dachs Handbuch des politischen Systems Osterreichs Manz 1992 S 291 Gabriele Nandlinger Ehre Freiheit Vaterland Burschenschaften als Refugium fur intellektuelle Rechtsextremisten Dossier Rechtsextremismus Bundeszentrale fur politische Bildung 23 April 2007 Brigitte Bailer Galanda Handbuch des osterreichischen Rechtsextremismus Dokumentationsarchiv des Osterreichischen Widerstandes 1993 S 121 Christine Resch Kunst als Skandal der steirische Herbst und die offentliche Erregung Verlag fur Gesellschaftskritik 1994 S 74ff Gerhard Ruiss Johannes Vyoral Hrsg Der Zeit ihre Kunst Der Kunst ihre Freiheit Der Freiheit ihre Grenzen Zensurversuche und modelle der Gegenwart Wien 1990 ISBN 978 3 900419 03 5 Die Aula Ausgabe 7 8 1994 S 15 Wortlaut der Erklarung der EKMR PDF Datei 70 kB dokumentiert durch das Osterreichische Institut fur Menschenrechte Bundesministerium fur Inneres Gruppe C Abteilung II 7 Rechtsextremismus in Osterreich Jahreslagebericht 1994 Wien 1995 S 11 PersonendatenNAME Nachtmann HerwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Zeitungsverleger und RechtsextremistGEBURTSDATUM 4 August 1940GEBURTSORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herwig Nachtmann amp oldid 235108668