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Hermann Heinrich Christian Joachim 6 August 1868 in Hamburg 31 Oktober 1931 ebenda war ein deutscher Historiker und Altphilologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben und berufliches Wirken 2 Ehrenamtliches Engagement 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben und berufliches Wirken BearbeitenDer Vater von Hermann Joachim unterrichtete als Oberlehrer an den Schulen des Klosters St Johannis Hermann Joachim erhielt zunachst Privatunterricht an der Schule des Dr Otto Von 1879 bis 1887 besuchte er die Gelehrtenschule des Johanneums die er mit Auszeichnung verliess Im selben Jahr nahm er an der Universitat Bonn ein Studium der klassischen Philologie Theologie und Geschichte auf Im dortigen sogenannten Hamburger Kreis lernte er unter anderem Aby Warburg und Hans Nirrnheim kennen mit dem er spater zusammenarbeitete Joachim konzentrierte sich auf Altertumswissenschaften und wurde dabei wesentlich von seinen Lehrern Franz Bucheler und Hermann Usener gepragt In seiner Promotion zum Dr phil beschaftigte er sich 1892 mit einer textkritischen Quellenprufung eines Werkes von Theophrastos von Eresos Im Februar 1983 absolvierte er die Prufung fur das hohere Lehramt Er durfte in allen Klassen Griechisch Latein und Religion und in den mittleren Klassen Propadeutik und Geschichte unterrichten Zum 1 Marz 1893 erhielt Joachim eine Stelle als Volontar im Hamburger Staatsarchiv Im selben Jahr wurde er zum wissenschaftlichen Hilfsarbeiter ernannt In den Folgejahren galt er als anerkannter Fachmann fur rechtliche Fragestellungen und die Geschichte der Organisation der Verwaltung in Hamburg Da er Unterlagen des Amtsarchivs und Amtsgerichts aus Ritzebuttel an zentraler Stelle sammelte und bewertete arbeitete er spater als rechtliche Gutachter in Fragen des Deich und Wasserrechts Ausserdem ordnete er das Archiv der Allgemeinen Armenanstalt neu und verfasste mehrere Gutachten mit Bezug zur Wohlfahrtspflege 1899 richtete das Staatsarchiv neue Planstellen ein Hermann Joachim wurde dabei zum Wissenschaftlichen Assistenten mit Beamtenstatus befordert 1919 erhielt er einen Professorentitel ein Jahr spater ubernahm er als Archivrat die Leitung der Abteilung fur Senatsakten Joachim verfasste bemerkenswerte Gutachten zur Namensfindung neuer Strassen bei denen er historische Zusammenhange berucksichtigte 1926 wurde er zum Oberarchivrat und damit zweithochsten Beamten der Einrichtung ernannt Der Hamburger Senat beschloss Joachim aus Kostengrunden in Ruhestand zu versetzen er starb jedoch nach vorherigen langeren Herzrhythmusstorungen noch wahrend der Dienstzeit Ende Oktober 1931 Ehrenamtliches Engagement BearbeitenHermann Joachim arbeitete nebenberuflich fast 40 Jahre karitativ Seit 1894 arbeitete er als Pfleger spater als Bezirksvorsteher fur die hamburgische Armenpflege fur die er 1901 das Handbuch der Wohltatigkeit schrieb Dieses umfasste Angaben zu ungefahr 820 offentlichen und privaten Wohlfahrtsorganisationen und Stiftungen in Hamburg Er referierte haufig zum Fursorge und Sozialrecht darunter 1900 bei einer Veranstaltung des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins oder 1901 im Volksheim Weitere Vortrage hielt er uber die Geschichte des Armenwesens in Hamburg Hierzu sprach er 1914 bei den Akademischen Ferienkursen und 1915 im Verein fur Hamburgische Geschichte Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs arbeitete er auch fur die Hamburger Kriegshilfe Seine Freizeit widmete Joachim uberwiegend dem Verein fur Hamburgische Geschichte dem er seit 1905 angehorte Zusammen mit Hans Nirrnheim verwendete er viel Energie darauf die Vereinsstrukturen zu uberarbeiten Von 1905 bis 1930 organisierte Joachim das Vortragswesen neu Er verpflichtete angesehene Referenten thematisierte aktuelle wissenschaftliche Diskussionen und behandelte regelmassig bedeutende Abschnitte und Jahrestage der Hamburger Geschichte Dadurch entwickelte sich der Verein zu einer ausserhalb Hamburgs bekannten Institution auch weil weder das Allgemeine Vorlesungswesen die Hamburger Universitat noch die Volkshochschule der Stadtgeschichte darstellten Ab 1908 wirkte Joachim auch im Redaktionsausschuss des Vereins Er hatte massgeblichen Anteil an der Professionalisierung der Vereinszeitschrift Joachim arbeitete grosstenteils im Hintergrund und mass offentlicher Wahrnehmung wenig Bedeutung bei Von 1916 bis 1921 gehorte er dem Vereinsvorstand an legte das Amt nach dieser Amtsperiode freiwillig nieder Der Verein fur Hamburgische Geschichte verlieh Joachim 1930 die Lappenberg Medaille in Bronze Im Januar 1932 richtete der Verein gemeinsam mit dem Staatsarchiv eine Gedenkveranstaltung aus Bis 1937 veroffentlichte der Verein Arbeiten aus dem Nachlass Joachims Werke BearbeitenJoachim beschaftigte sich in seinen Werken mit der Geschichte und Organisation des Gemeinwesens Dabei arbeitete er streng textkritisch Diese Arbeitsweise hatte er aus der Altphilologie ubernommen 1905 stellte er in einem umfangreichen in der deutschen Stadtgeschichtsforschung stark diskutierten Artikel die Gilde und Stadtgemeine in Freiburg im Breisgau dar 1912 konnte er ein Diplom Ludwig des Frommen textkritisch rekonstruieren Es handelte sich um die alteste Fassung der Grundungsurkunde des Hamburger Erzbistums Joachim hinterliess zahlreiche Entwurfe und Literatursammlungen zum gesellschaftlichen Leben Hamburgs Darin beschaftigte er sich unter anderem mit dem Waisenhaus dem Werk und Zuchthaus oder dem Spinnhaus Diese Dokumente wurden bisher nicht publiziert Fur Band 44 der Allgemeinen Deutschen Biographie verfasste Joachim einen Beitrag uber den Wasserbaudirektor Reinhard Woltman 1925 und 1929 stellte er die Geschichte Hamburger Strassennamen dar Diese Werke gelten bis heute als aktuell Literatur BearbeitenGunnar B Zimmermann Joachim Hermann In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 141 142 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Hermann Joachim Quellen und Volltexte Normdaten Person GND 117140236 lobid OGND AKS VIAF 116848629 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Joachim HermannALTERNATIVNAMEN Joachim Hermann Heinrich ChristianKURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker und AltphilologeGEBURTSDATUM 6 August 1868GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 31 Oktober 1931STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Joachim amp oldid 155083672