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Hermann Druckrey 27 Juli 1904 in Greifswald 7 August 1994 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Pharmakologe Toxikologe und Onkologe Hermann DruckreyInhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Schule und Studium 1 2 Prag Gottingen 1 3 Berlin Ostfront Wien 1 4 Freiburg 2 Wissenschaftliche Bedeutung 3 Ehrungen 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHermann Druckrey wurde als Sohn des Greifswalder Apothekers Otto Druckrey und seiner Frau Dorothea geb Bettermann geboren Ein Vetter ist Karl August Bettermann Schule und Studium Bearbeiten Hermann Druckrey besuchte in Quedlinburg das humanistische Melanchthongymnasium wo er 1923 sein Abitur machte Er studierte Medizin in Giessen Heidelberg und Leipzig und war Mitglied des Corps Starkenburgia und des Corps Saxo Borussia Heidelberg 1931 machte er in Leipzig das Medizinische Staatsexamen Prag Gottingen Bearbeiten Zum 1 Marz 1931 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 475 138 1 und im selben Jahr der SA bei in der er Oberfuhrer wurde 2 Die wissenschaftliche Ausbildung begann er als Assistent am Institut fur experimentelle Pathologie der Karl Ferdinands Universitat Von Prag wechselte er an das Chemische Institut der Universitat Gottingen wo er unter Adolf Butenandt und Adolf Windaus arbeitete Als engagierter Corpsstudent wurde Druckrey Adjutant von Max Blunck der auf dem aoKC am 14 15 Januar 1933 in Greifswald zum neuen Fuhrer des KSCV und VAC gewahlt worden war 3 Frankonia Prag verlieh ihm 1933 fur seinen Einsatz fur die Corps in der Tschechoslowakei in seiner Funktion als Leiter des Hauptamts fur Grenz und Ausland des KSCV das Band 4 5 Berlin Ostfront Wien Bearbeiten Von Gottingen ging er an das Pharmakologische Institut der Friedrich Wilhelms Universitat in Berlin 1936 wurde er in Pharmakologie habilitiert Er wurde unter Wolfgang Heubner Dozent und trat dem Nationalsozialistischen Deutschen Dozentenbund bei 2 1942 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt 1943 1944 war Druckrey Stabsarzt in einem SS Polizeiregiment an der Ostfront 2 Danach fungierte er bis zum Kriegsende als Direktor des Pharmakologischen Instituts des Polizeikrankenhauses Wien VII Der amerikanische Wissenschaftshistoriker Robert N Proctor formulierte eine zwiespaltige Einschatzung von Druckreys Wirken in dieser Phase Hermann Druckrey war ein gluhender Nazi und ein sehr guter Wissenschaftler 6 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er wegen seiner NSDAP und SA Mitgliedschaft interniert Er war langere Zeit im amerikanischen Gefangenenlager in Hammelburg in Unterfranken untergebracht Dort traf er auch auf Karl Kupfmuller woraus eine wissenschaftliche Zusammenarbeit entstand Adolf Butenandt gab im Juli 1947 eine Eidesstattliche Erklarung zugunsten Druckreys ab um ihn freizubekommen 7 Freiburg Bearbeiten 1948 ging Druckrey an die Universitat Freiburg wo er bis 1964 Professor und Laborleiter der Chirurgischen Universitatsklinik war Von 1952 bis 1974 wirkte er in der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG als Vorsitzender der Farbstoffkommission 2 Daneben leitete er von 1964 bis 1973 das DFG Institut fur Praventivmedizin in Freiburg 2 Wissenschaftliche Bedeutung BearbeitenUber 300 wissenschaftliche Veroffentlichungen hat Druckrey angefertigt Er entdeckte bei einer Reihe von chemischen Substanzen deren krebserregende Wirkung insbesondere bei der Gruppe der Nitrosamine Zusammen mit dem mathematisch versierten Elektro und Nachrichtentechniker Karl Kupfmuller entwickelte Druckrey die theoretischen Grundlagen fur die Dosis Wirkungs Beziehung in der Pharmakologie und Toxikologie die in zwei Aufsatzen 1948 und 1949 veroffentlicht wurden die Druckrey Kupfmuller Schriften Ermoglicht wurden diese Erkenntnisse durch einen interdisziplinaren Forschungsansatz und die intensive Zusammenarbeit zwischen beiden die letztlich durch die gemeinsame Internierungshaft bedingt war 8 Nach beiden ist die Druckrey Kupfmuller Gleichung benannt 9 Er entdeckte das Prinzip der Summationswirkung die bei krebserregenden Substanzen eine zentrale Rolle spielt Ehrungen BearbeitenGoldenes Parteiabzeichen der NSDAP Prasident der Union internationale contre le cancer 1954 1958 Scheele Medaille der Chemischen Gesellschaft zu Stockholm 1955 Ehrendoktor der Universitat Hamburg 1983 Ehrenmitglied der American Association for Cancer Research nach Otto Warburg das zweite deutsche EhrenmitgliedVeroffentlichungen Auswahl BearbeitenH Druckrey und D Schmahl Light dependence of fluorescence of solutions of cigarette smoke In Science 122 1955 3170 Sep 30 122 3170 593 PMID 17776601 H Druckrey Carcinogene alkylierende Substanzen Chemische Konstitution und Wirkung In Angewandte Chemie 82 1970 S 777 H Druckrey Chemotherapie des Krebs Experimentelle Grundlagen 33 1955 H Druckrey Quantitative aspects in chemical carcinogenicity In Potential Carcinogenic Hazard from Drugs Evaluation of Risk Band 7 Springer Verlag 1967 S 60 78 H Druckrey und K Kupfmuller Quantitative Analyse der Krebsentstehung In Zeitschrift fur Naturforschung B 3 1948 S 254 266 PDF freier Volltext Literatur BearbeitenP Bannasch In memoriam Herrmann Druckrey In Journal of Cancer Research and Clinical Oncology 121 1995 S 629 630 PMID 7593125 To Hermann Druckrey on the occasion of his 80th birthday In Journal of Cancer Research and Clinical Oncology 108 1984 S 1 2 doi 10 1007 BF00390965 E Boyland In honour of Professor Hermann Druckrey s 70th birthday In Arzneimittel Forschung 24 1974 S 1234 PMID 4608802 N Brock On the 60th birthday of Professor Dr Herman Druckrey In Arzneimittelforsch 14 1964 S 845 847 PMID 14344730 P Bannasch In Arzneimittelforsch 29 1979 S 1199 anonym 70th anniversary of Prof Dr Hermann Druckrey July 27 1974 In Zeitschrift fur Krebsforschung und Klinische Onkologie 81 1974 S 179 180 PMID 4279513 P Kleihues P Magee Hermann Druckrey In Eur J Cancer Prev 3 1994 S 391 392 PMID 8000306 Volker Wunderlich Zur Selbstreproduktion befahigte Substanzen als zellulare Angriffsorte chemischer Cancerogene In NTM Zeitschrift fur Geschichte der Wissenschaften Technik und Medizin 15 2007 S 271 283 Volker Wunderlich Mit Papier Bleistift und Rechenschieber Der Krebsforscher Hermann Druckrey im Internierungslager Hammelburg 1946 1947 in Medizinhistorisches Journal Bd 43 H 3 4 2008 S 327 343 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Druckrey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Ein Brief von Druckrey an G F Todd Tobacco Manufacturers Standing Committee Information regarding Hermann Druckrey englisch Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 6940511 a b c d e Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Zweite aktualisierte Auflage Frankfurt am Main 2005 S 120 Eintrag im Archivportal der Kosener und Weinheimer Corps Kosener Corpslisten 1960 37 752 66 1459 121 144 Spater legte er das Frankenband nieder KCL 1996 42 91 Robert N Proctor The Nazi War on Cancer Princeton 1999 S 255 Heiko Stoff Adolf Butenandt in der Nachkriegszeit 1945 1946 In Wolfgang Schieder Achim Trunk Adolf Butenandt und die Kaiser Wilhelm Gesellschaft 2004 S 396 V Wunderlich Zur Entstehungsgeschichte der Druckrey Kupfmuller Schriften 1948 1949 Dosis und Wirkung bei krebserzeugenden Stoffen In Medizinhist J 40 2005 S 369 397 PMID 16382692 Hermann Druckrey und Karl Kupfmuller Quantitative Analyse der Krebsentstehung In Zeitschrift fur Naturforschung B 3 1948 S 254 266 PDF freier Volltext Normdaten Person GND 130684643 lobid OGND AKS VIAF 25718305 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Druckrey HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Pharmakologe Toxikologe und OnkologeGEBURTSDATUM 27 Juli 1904GEBURTSORT GreifswaldSTERBEDATUM 7 August 1994STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Druckrey amp oldid 231579521