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Hermann Carl Dittmer 15 November 1793 in Lubeck 21 Februar 1865 ebenda war Ratsherr ab 1848 Senator der Hansestadt Lubeck Hermann Carl Dittmer um 1860 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Schriften 4 LiteraturLeben BearbeitenDittmer war der Sohn des Kaufmanns Hermann Carl Dittmer und seiner Frau Catharina Dorothea geb Harmsen 1766 einer Tochter des Pastors Johann Hermann Harmsen Nach Abschluss seiner Schulausbildung trat er Ostern 1810 zur Lehre in das Lubecker Handelshaus von Johann Gebhard Gotze ein Ende 1812 entzog Dittmer sich der drohenden Einberufung in die franzosische Armee durch Flucht nach Neustadt und spater nach Burg auf Fehmarn Dort konnte er die Nachfolge August Peter Rehders als Bevollmachtigtem der Stadt Lubeck auf Fehmarn antreten was ihn vor Verfolgung wegen Fahnenflucht schutzte Einige Monate darauf kam sein jungerer Bruder Georg Wilhelm gleichfalls nach Burg Der Student der Rechtswissenschaften hatte sich auch dem Zwangsdienst im napoleonischen Heer entzogen Carl Dittmer gab seine Stellung die ohnehin eher fur einen Juristen als fur einen Kaufmann geeignet war zugunsten seines Bruders auf und ging nach Kopenhagen wo er eine Stellung in einem Handelshaus zu finden hoffte Wegen des inzwischen herrschenden Kriegszustands Danemarks mit den meisten deutschen Staaten blieb seine Suche jedoch zunachst ohne Erfolg Erst 1814 erhielt er eine Anstellung bei dem in Kopenhagen ansassigen Lubecker Kaufmann August Wilhelm Pauli Im Fruhling 1819 ging Dittmer nach Riga um eine Stellung beim Bankhaus Carl Kyder amp Co anzutreten das jedoch im folgenden Jahr insolvent ging Zwar konnte er in ein Propregeschaft Unternehmen wechseln die Arbeitsatmosphare dort behagte ihm aber nicht Ostern 1822 kehrte Dittmer daher nach Lubeck zuruck Er trat zunachst in das Geschaft seines Vaters ein das jedoch wirtschaftlich angeschlagen und nicht mehr zu retten war Dittmer gelangte zu dem Entschluss ein eigenes Unternehmen zu grunden Gemeinsam mit Hermann Schumacher eroffnete er Ostern 1823 im Haus Muhlenstrasse No 831 ein Materialwaarengeschaft en gros et en detail mit zugehorigem Kommissions und Speditionsgeschaft sowie einer Tabakfabrik erwarb das Burgerrecht und trat in die Kramerkompagnie ein Bereits 1824 wurde Dittmer zum Deputierten der Kramerkompagnie bei der Lubecker Regierung bestimmt und in drei aufeinanderfolgenden Jahren in seinem Amt bestatigt bevor er im Sommer 1829 zum Altermann der Kompagnie gewahlt wurde Im Juli 1832 stand es der Kramerkompagnie zu einen ihrer Angehorigen zum Mitglied des stadtischen Finanzdepartements zu bestimmen die Wahl fiel auf Dittmer Am 1 Januar 1833 schied Dittmer aus seinem gemeinsamen Unternehmen mit Schumacher aus und tat sich mit Daniel Friedrich Heinrich Plath in einer Firma fur den Kurzwaren Grosshandel mit Finnland zusammen Zugleich trat der dem Schonenfahrer Kollegium wechselte jedoch bald darauf zu den Nowgorodfahrern um dann wieder zu den Schonenfahrern zuruckzukehren da man ihn dort als einen der Altermanner zu erwahlen wunschte Am 21 November 1833 wurde Dittmer Mitaltermann des Kollegiums Hermann Carl Dittmer genoss hohes Ansehen in Lubeck was sich in seiner haufigen Berufung in offentliche Amter niederschlug 1834 Mitglied der Zentral Armen Deputation 1835 Mitglied des Finanzdepartements als Vertreter der Schonenfahrer 1837 Mitglied der Kommission zur Forderung des Eisenbahnbaus sowie Mitvorsteher des St Annen Armen und Werkhauses 1839 Vorsitzender Altermann der Schonenfahrer 1840 Mitvorsteher des Spinnhauses im St Annen Kloster 1841 Mitvorsteher des Lubecker DomsAm 10 November 1841 erfolgte Dittmers Wahl in den Rat wo er den Platz des verstorbenen Ratsherrn Heinrich Gustav Plitt einnahm Dem Rat und spater dem Senat gehorte er bis zu seinem Tod an und ubernahm in diesen vierundzwanzig Jahren Aufgaben in zahlreichen stadtischen Behorden und Verwaltungsorganisationen Wahrend des Krimkriegs blockierte ab Marz 1854 die Royal Navy die Hafen des zu Russland gehorenden Finnland wodurch der Handel fur Dittmers Firma nahezu zum Erliegen kam Als zudem am Palmsonntag 1855 seine Ehefrau verstarb beschloss er sich aus dem Geschaftsleben zuruckzuziehen und verbrachte die letzten zehn Jahre seines Lebens ausschliesslich als Privatmann und Senator Familie BearbeitenHermann Carl Dittmer hatte am 2 September 1824 Caroline Henriette Schunemann geheiratet die Tochter eines Lubecker Lohgerbermeisters Aus der Ehe gingen drei Sohne und drei Tochter hervor von denen zwei bereits im Kindesalter verstarben Der promovierte Jurist und Kanzleisekretar Georg Wilhelm Dittmer war sein Bruder Schriften BearbeitenDittmer war ein Kenner der Stadtgeschichte und des Lubecker Munzwesens Alborgfahrer oder Die Handelsverhaltnisse Lubecks zu Alborg im sechzehnten Jahrhundert Lubeck 1841 Geschichte der Einfuhrung des jungsten lubeckischen Munzfusses Lubeck 1845 Geschichtliche Darstellung der Munzfusse von den zu Lubeck vorgekommenen und teils noch vorkommenden groberen Silbermunzen 1 Heft 1845 Geschichte der ersten Goldausmunzungen zu Lubeck im 14 Jahrhundert Lubeck 1855 Uber die Betheiligung Lubecks bei der Luneburger Saline Lubeck 1860Literatur BearbeitenLubeckische Blatter Sonntagsblatt der Lubecker Zeitung Ausgabe No 17 21 April 1865 Lubeckische Blatter Sonntagsblatt der Lubecker Zeitung Ausgabe No 18 30 April 1865 Emil Ferdinand Fehling Zur Lubeckischen Ratslinie 1814 1914 Max Schmidt Lubeck 1915 Nr 49 Commons Digitalisat Emil Ferdinand Fehling Lubeckische Ratslinie Verlag Max Schmidt Romhild Lubeck 1925 Nr 990 Unveranderter Nachdruck Lubeck 1978 ISBN 3795005000Normdaten Person GND 115807705 lobid OGND AKS VIAF 316740079 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dittmer Hermann CarlKURZBESCHREIBUNG Senator der Freien und Hansestadt LubeckGEBURTSDATUM 15 November 1793GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 21 Februar 1865STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Carl Dittmer amp oldid 216165517