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Ernst Adalbert Henning Oldekop 24 Juli 1846 in Hannover 19 Februar 1923 in Kiel war ein deutscher Gutsbesitzer und Topograph Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Familie 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHenning Oldekop war ein Sohn von Karl Georg Theodor Oldekop 24 Februar 1811 in Hannover 16 Dezember 1894 ebenda und dessen Ehefrau Marie Henriette Auguste Agnese geborene Wachter 25 Dezember 1815 31 August 1862 in Kreuzlingen Sein Vater war ein Jurist und arbeitete als Regierungsbeamter im Hannoveraner Kriegsministerium 1 Oldekop besuchte ab 1852 eine Hohere Burgerschule und anschliessend ein Lyzeum in Hannover Auf Anweisung seines Vaters verbrachte er das Schuljahr 1862 63 in einem Internat in Chateaux Lancy bei Genf wo er sich gesundheitlich erholen sollte Zwei seiner Bruder starben an der Schwindsucht an der er selbst zu erkranken drohte Daher verliess er die Schule 1863 in der Obersekunda und reiste aus therapeutischen Grunden als Midshipman mit der Malabar von London nach Kalkutta Ende Juni 1864 erreichte er vollstandig genesen wieder Hannover wo er von einem weiteren Schulbesuch absah aufgrund der Sorge erneut zu erkranken Stattdessen wollte er einen Beruf erlernen bei dem er sich oft an der frischen Luft aufhalten konnte Da er kein Seemann werden wollte entschied er sich nach langeren Uberlegungen fur eine landwirtschaftliche Ausbildung 1 Nach einer zweijahrigen Ausbildung in Marienstein bei Norten arbeitete Oldekop als Volontar der Landwirtschaft in Hupede 1867 68 diente er als Einjahrig Freiwilliger bei einem hannoverschen Ulanenregiment Anschliessend machte er ein weiteres Volontariat in Konigshorst und beschaftigte sich dabei insbesondere mit dem Brauereiwesen Im Sommersemester 1869 und im Wintersemester 1869 70 nahm er an der Universitat Gottingen an agrarwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen teil Ab Ostern 1870 besuchte er die landwirtschaftliche Lehranstalt Halle wo er im Juli desselben Jahres als Soldat zum Deutsch Franzosischen Krieg eingezogen wurde An Gelbsucht erkrankt schloss er sich erst Mitte August der Armee an Im Oktober 1870 kam er zu einem Regiment in Frankreich und erkrankte an Rheumatismus Daher endete seine Zeit beim Militar Anfang Dezember desselben Jahres Trotz dieser kurzen Zeit in der Armee trat er spater in den Kampfgenossen Verein von 1870 71 ein 1 Nach einer Kur in Aachen arbeitete Oldekop ab dem Fruhjahr 1871 als Volontar auf einer Verwalterstelle in Bollbrugge Anschliessend besichtigte er mehrere Guter in Schleswig Holstein wo bereits sein Onkel Ludwig Wyneken lebte Im Jahr 1872 erwarb er das fast 240 Hektar grosse Gut Grunhorst bei Sehestedt fur das er 107 000 Taler preussischer Courant zahlen musste Er nahm einen Kredit uber zwei Drittel der Kaufsumme auf dessen jahrliche Tilgungsraten sein Vater und ein naher Verwandter mitfinanzierten Er hatte daher gleich zu Beginn finanzielle Probleme bei gleichzeitig schlechter Entwicklung der Landwirtschaft 1879 80 optimierte er mehrere Ablaufe auf dem Hof Er stellte die Schafhaltung ein und erweiterte die Rinderzucht baute einen artesischen Brunnen und Eiskeller wobei ihn sein Vater erneut erheblich finanziell unterstutzen musste Sein Vater bedachte ihn in seinem Testament um das Gut soweit moglich zu sichern Aufgrund der Probleme uberlegte Oldekop 1883 sich von dem Gut zu trennen Da der Kauferlos nicht hoch gewesen ware sah er davon jedoch ab 2 1884 trat Oldekop in den Landwirtschaftlichen Verein im Kanal ein und ubernahm wenig spater das Amt des Schatzmeisters Im Februar 1885 referierte er auf der Generalversammlung Uber die Wahrungsfrage Sein Vortrag erschien in der Hannoverschen Land und Forstwirtschaftlichen Zeitung Die Konservative Partei die sein Onkel von 1870 bis 1876 im Landtag vertreten hatte wollte ihn im Sommer 1885 als Kandidaten fur die Wahlen zum Abgeordnetenhaus des Preussischen Landtags gewinnen Oldekop kandidierte aufgrund seiner Familien und Besitzverhaltnisse nach langeren Uberlegungen nicht fullte jedoch mehrere andere Amter aus er ubernahm den Vorsitz des landwirtschaftlichen Kreisvereins engagierte sich als Vertrauensmann der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften war Distriktskommissar der Schleswig Holsteinischen Landschaft sowie stellvertretender Amtsvorsteher Von Anfang 1900 bis zum Fruhjahr 1902 amtierte er als gewahlter Landschaftsrat der Landschaft 3 Im Marz 1902 trennte sich Oldekop von Gut Grunhorst das Edgar Schrofer aus Hamburg erwarb Danach zog er nach Kiel und beschaftigte sich als Rentier mit Schleswig Holstein und dessen Einwohnern Er schrieb eine umfangreiche drei Bande umfassende Topografie die 1906 Schleswig und 1908 Holstein mit Lubeck und Lauenburg umfasste Wahrend Hermann Biernatzki oder Johannes von Schroder in vergleichbaren Arbeiten pro Landesteil alphabetisch vorgingen entschied sich Oldekop fur eine Gliederung nach Stadt und Landkreisen Oldekop schrieb in einem Vorwort dass er Redundanzen habe vorbeugen wollen Der eigentliche Grund durfte gewesen sein dass er so in sich abgeschlossene Teile schuf die einzeln paginiert bearbeitet und gedruckt werden konnten Diese Arbeitsweise erschien vorteilhaft da Oldekop zumeist auf Darstellungen der Kreise zuruckgriff die Landrate und Burgermeister geschrieben hatten Er selbst redigierte diese Texte nur und stellte sie in einem gemeinsamen Werk zusammen 4 Oldekop selbst schrieb fur die Topografien Einleitungen in denen er Ubersichten uber die Geschichte und Geographie sowie Wirtschaft der Landesteile gab Ausserdem verfasste er Lebenslaufe Biernatzkis und Schroders So konnte er seine Vorhaben schnell realisieren Dabei fuhrte er vergriffene Werke anderer Autoren fort und aktualisierte diese wobei er bei den historisch topographischen Themen die bereits vorliegenden Texte nur kopierte und diese nicht erweiterte Seine Topographie entwickelte sich zu einem Standardwerk zur Geschichte Schleswig Holstein In den Jahren 1974 und 1975 erschienen weitestgehend unveranderte Neuauflagen dieser Bucher 5 In Kiel ubernahm Oldekop mehrere Ehrenamter Ab 1911 gehorte er zur Direktion des Landwirtschaftlichen Kreditverbandes fur die Provinz Schleswig Holstein in der er anfangs stellvertretendes Mitglied war und ab 1919 Zweiter Direktor Von 1915 bis Lebensende arbeitete er im Ausschuss des Heidekulturvereins fur Schleswig Holstein mit 1905 trat er in den Verein Historische Landeshalle ein und gehorte ab 1913 mehrere Jahre dessen Vorstand an Dem Verein spendete er mehrere Ausstellungsstucke 5 Oldekop starb nach kurzer schwerer Krankheit 1 Familie BearbeitenAm 29 Mai 1876 heiratete Oldekop auf Uhlenhorst Karoline Christine Marie Grotkopp Davidsen geborene Grotkopp 4 Marz 1855 auf Gut Uhlenhorst bei Danischenhagen 11 Dezember 1930 in Kiel Sie war eine Tochter des Stellmachers Claus Grotkopp 29 Mai 1825 in Tuttendorf und dessen Ehefrau Catharina geborene Suverkrupp 12 Juni 1831 in Neudorf bei Gettorf Karoline Grotkopp Davidsen wuchs als Pflegetochter bei ihrem kinderlosen Onkel Magnus Davidsen auf und trug daher einen Doppelnamen 1 Aus Oldekops Ehe gingen drei Tochter und drei Sohne hervor darunter der Admiral der Reichsmarine Iwan Oldekop 1878 1942 1 und die Malerin Marie Oldekop 1883 1971 Werke BearbeitenDie Schlacht bei Sehestedt am 10 Dezember 1813 In Die Heimat Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur und Landeskunde in Schleswig Holstein Hamburg und Lubeck Bd 7 1897 Heft 8 August 1897 S 149 157 Digitalisat Nachtrag zum Artikel Die Schlacht bei Sehestedt in Nr 8 d Bl In Die Heimat Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur und Landeskunde in Schleswig Holstein Hamburg und Lubeck Bd 7 1897 Heft 10 Oktober 1897 S 183 185 Digitalisat Topographie des Herzogtums Schleswig Lepsius amp Tischer Kiel 1906 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3Dbub gb McMwAAAAYAAJ MDZ 3D 0A SZ 3Dn3 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Topographie des Herzogtums Holstein einschliesslich Kreis Herzogtum Lauenburg Furstentum Lubeck Enklaven der freien und Hansestadt Lubeck Enklaven der freien und Hansestadt Hamburg 2 Bde Lipsius amp Tischer Kiel 1908Literatur BearbeitenBettina Reichert Oldenkop Henning in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Wachholtz Neumunster 1982 2011 Bd 11 2000 ISBN 3 529 02640 9 Seite 304 306 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Bettina Reichert Oldenkop Henning Seite 304 Bettina Reichert Oldenkop Henning Seite 304 305 Bettina Reichert Oldenkop Henning Seite 305 Bettina Reichert Oldenkop Henning Seite 305 306 a b Bettina Reichert Oldenkop Henning Seite 306 Normdaten Person GND 101415583 lobid OGND AKS VIAF 195384324 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oldekop HenningALTERNATIVNAMEN Oldekop Ernst Adelbert Henning vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Gutsbesitzer und TopographGEBURTSDATUM 24 Juli 1846GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 19 Februar 1923STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henning Oldekop amp oldid 234082950