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Helmut Lewin 10 Oktober 1899 in Schneidemuhl Provinz Posen 6 Marz 1963 in Swakopmund Sudwestafrika war ein deutscher Portrat und Landschaftsmaler der zu einem der beliebtesten Heimatmaler Sudwestafrikas wurde Von Beruf war er eigentlich Architekt und fur kurze Zeit auch Stadtbaumeister von Windhoek der Hauptstadt Namibias Helmut Lewin im Jahr 1957Weihnachtskarte 1948 Farbzeichnung Helmut Lewin im Jahr 1936Das Wappen der Stadt Windhoek Aloe rubrolutea mit 3 Bluten nach einem Entwurf von Helmut Lewin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Als Architekt 2 2 Als Maler 3 Ausstellungen 4 Quelle 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLewin wurde als altestes von neun Kindern eines Versicherungs Oberinspektors in der Provinz Posen geboren Der Vater Nachkomme einer Bauernfamilie starb recht fruh Deshalb musste Lewin die Schule verlassen und eine Maurerlehre beginnen um zum Unterhalt der Grossfamilie beizutragen Als 18 Jahriger begann er dann als Konstruktionszeichner in einem Flugzeugbau Unternehmen wo er bis zum Ende des Ersten Weltkriegs blieb Die verwitwete und kinderlose Firmeninhaberin erkannte Lewins Talent zum Konstrukteur und schickte ihn nach Kriegsschluss im Jahr 1919 mit einem Stipendium nach Weimar ans Bauhaus wo er bis 1923 bei Professor Walter Gropius 1883 1969 Architektur studierte Doch schon bald wandte sich Lewin heimlich auch der Malerei zu Er studierte bei Max Thedy 1858 1924 dessen letzter Meisterschuler er war und bei Felix Schwormstadt 1870 1938 und gestand erst spater seiner Mazenin seine kunstlerische Ambition Diese zeigte sich grosszugig und unterstutzte ihn auch weiterhin In Weimar lernte Lewin auch seine spatere Ehefrau Eva kennen die dort ebenfalls Malerei studierte und die er im November 1923 heiratete Das junge Ehepaar zog nach Schwerin Mecklenburg wo Lewin eine Anstellung an der Gewerbeoberschule fand an der er junger als viele seiner aus dem Krieg heimgekehrten Schuler war Wegen der wirtschaftlichen Krise im Nachkriegsdeutschland und den Folgen der Inflation von 1923 fasste Lewin im Jahr 1924 den Plan zur Auswanderung in die ehemals deutsche Kolonie Deutsch Sudwestafrika heute Namibia wanderte schliesslich 1926 zunachst allein aus und begann in Windhoek als Architekt zu arbeiten 1927 folgte die Familie nach und sie wurden in Otjiwarongo ansassig In Otjiwarongo malte Lewin u a einen gewaltigen Fries im Hotel Hamburger Hof mit 30 grossen Gemalden al fresco im Speisesaal des Hotels Nachdem die Familie 1934 nach Omaruru gezogen war verzierte Lewin im dortigen Kolling Saal die Wande mit einigen Karikaturen Auch im Hotel Jacoby bemalte er einen Wandfries mit Tierbildern und karikaturesken Darstellungen aus dem sudwestafrikanischen Alltag Im Jahr 1937 entwarf er die neue Friedhofskapelle in Omaruru 1 Im Jahr 1935 versuchte das Ehepaar Lewin sich als Pachter eines Hotels in Otavi Das Geschaft entwickelte sich zunachst auch recht gut doch als seine Frau erkrankte und zur medizinischen Behandlung mit den Kindern im Juni 1939 nach Deutschland ging wurde das Hotel wieder aufgegeben Lewin wollte spater nachfolgen doch brach der Zweite Weltkrieg aus und Lewin musste sich im Landesinneren Sudwestafrikas vor den sudafrikanischen britischen Behorden verstecken um nicht als deutscher Kriegsgefangener in ein Internierungslager zu kommen Wegen eines Sarkoms und der damit verbundenen Todesgefahr musste er sich nach einem Jahr schliesslich doch den Behorden stellen Hinter Stacheldraht im Internierungslager Andalusia Republik Sudafrika entstanden einige seiner besten Werke eine Reihe von Portrats und Darstellungen von Krieg und Tod u a die Gemalde Das Grab im Schnee 2000 Jahre Christentum Selbstbildnis mit dem Tod und Heldenschrein das heute im Museum von Swakopmund prasentiert wird Im Jahr 1944 liess sich Lewin als Austauschgefangener nach Deutschland repatriieren und ging wieder nach Schwerin Nach Kriegsende rette ihn sein sudafrikanischer Pass vor der Verschleppung durch die russischen Besatzungstruppen nach Sibirien Als Auslander wurde er mit dem Zug in den Westen geschickt und die Familie siedelte sich im holsteinischen Halstenbek bei Hamburg an Drei Jahre 1946 1949 malte Lewin nach Fotos die Portrats amerikanischer Soldaten und war Dozent an der Universitat Hamburg Dann zog es ihn doch wieder in die afrikanische Heimat Im Dezember 1949 wanderte die Familie erneut nach Sudwestafrika Namibia aus Omaruru Karibib Windhoek und Swakopmund waren die dortigen Lebensstationen Durch zahlreiche Ausstellungen wurde er zu einem der beliebtesten Landschafts und Heimatmaler Kurz nach seiner letzten Ausstellung in seinem Wohnort Swakopmund verstarb Lewin im 64 Lebensjahr an Krebs Er wurde auf der Farm Bitterwasser der Farm der jungeren Tochter Brigitte in afrikanischer Erde begraben Sein letzter Wunsch war Lasst Gras druber wachsen Wirken BearbeitenAls Architekt Bearbeiten Als Architekt entwarf er etliche offentliche Gebaude in verschiedenen Stadten Namibias Fur kurze Zeit war Lewin in Windhoek als Stadtbaumeister tatig Seinen Planen entstammt u a das amtliche Stadtwappen siehe Abbildung und die Umgestaltung des alten Zoos in den Zoo Park der zeitweilig nach Hendrik Frensch Verwoerd benannt war Als Maler Bearbeiten Uber seine Ausstellung im August 1933 in Otjiwarongo schrieb damals die Allgemeine Zeitung Lewin ist ein ausserordentlich vielseitiger Kunstler in rascher Folge entstanden Tierbilder Landschaften Portraits und Karikaturen und manches Stuck ziert heute Sudwester Heime manches fand seinen Weg nach Ubersee Seine Bilder fanden Einzug in Museen und Privatsammlungen und werden heute noch auf Auktionen gehandelt In seinen Landschaftsmotiven bediente sich Lewin oft einer recht ungewohnlichen Perspektive Er beschrankte sich nur auf einen kleinen Ausschnitt und betrachtete diesen vom Boden her wie aus den Augen eines kleinen Vogels Ausstellungen BearbeitenZu seinen Lebzeiten veranstaltete Lewin etliche Ausstellungen in verschiedenen Stadten Sudwestafrikas u a in Otjiwarongo Windhoek Swakopmund sowie in Deutschland und Portugal Einige seiner Bilder befinden sich in der Sammlung des Arts Association Heritage Trust AAHT die von der National Art Gallery of Namibia Windhoek verwahrt wird Weitere Bilder befinden sich im Swakopmund Museum nbsp Omaruru Kuppe 1945 Aquarell nbsp Landschaft in Namibia 1945 Olgemalde nbsp Omatakoberge 1947 Olgemalde nbsp Perlhuhner am Termitenhugel 1948 Farbzeichnung nbsp Aloe Hugel Olgemalde nbsp Karikatur im Kollingsaal 1934 Omaruru Namibia nbsp Karikatur im Kollingsaal 1934 Omaruru Namibia nbsp Karikatur im Kollingsaal 1934 Omaruru Namibia Quelle BearbeitenEva Maria Linsmayer 2 Der Maler Helmut Lewin 1899 1963 In Namibiana Heft 11 Seite 91f SWA Wissenschaftliche Gesellschaft Hrsg Windhoek 1987 ISSN 0259 2010Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helmut Lewin Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Albert Bourquin Omaruru Geschichte einer Stadt unveroffentlichtes Manuskript Dezember 1969 Seite 200 Eva Maria Linsmayer 1925 2009 war neben der jungeren Brigitte die altere Tochter des Malers sie starb lt Todesanzeige in der Allgemeinen Zeitung am 21 Juli 2009 in Kapstadt im Alter von 84 Jahren PersonendatenNAME Lewin HelmutKURZBESCHREIBUNG deutsch namibischer Genremaler Portrat und Landschaftsmaler sowie ArchitektGEBURTSDATUM 10 Oktober 1899GEBURTSORT Schneidemuhl Provinz PosenSTERBEDATUM 6 Marz 1963STERBEORT Swakopmund Sudwestafrika heute Namibia Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Lewin amp oldid 237862828