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Helmut Gipper 9 August 1919 in Duren 13 Juni 2005 in Munster war ein deutscher Sprachwissenschaftler und Hochschullehrer an der Universitat Bonn und Universitat Munster Gipper legte 1938 das Abitur in Duren ab danach leistete er Arbeits und Wehrdienst 1938 1946 In der Kriegsgefangenschaft begann er sein Studium 1944 45 an der Lagerhochschule fur Kriegsgefangene Crossville Tennessee bevor er 1946 ein Studium der Philosophie Romanistik Anglistik Germanistik Kunstgeschichte und Sprachwissenschaft in Marburg aufnahm Er promovierte 1950 in Marburg bei Alwin Kuhn ging 1950 an die Pariser Sorbonne und im Folgejahr als Lektor nach Besancon In Bonn wurde er als wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 1956 ein Schuler von Leo Weisgerber dem Begrunder der inhaltsbezogenen Grammatik bei dem er sich 1961 auch habilitierte Von 1961 bis 1963 war er Privatdozent in Bonn danach ebenda Dozent apl Prof wissenschaftlicher Rat und Professor In den Jahren 1967 und 1969 war er Gastprofessor an der University of New Hampshire USA 1972 wurde er zum apl Professor ernannt und im selben Jahr nach Munster auf den Lehrstuhl fur Allgemeine Sprachwissenschaft berufen wo er 1985 emeritiert wurde Gipper reiste wahrend seiner Gastprofessuren in New Hampshire 1967 und 1969 zu den Hopi Indianern im Nordosten Arizonas um Whorfs Behauptung zu uberprufen diese Indianer hatten eine bemerkenswert andersartige Raum Zeit Auffassung das Hopi Verb sei ohne Tempora im Sinne der indoeuropaischen Sprachen und enthalte keine Zeitbezuge Dies bestatigte Gipper nicht fand jedoch den Grundgedanken der Sapir Whorf Hypothese richtig dass das Bewusstsein der Hopis anders strukturiert sei als das der Europaer Er veroffentlichte 1972 mit Gibt es ein sprachliches Relativitatsprinzip seine Ergebnisse nach denen Strukturen der Grammatik einer Sprache das Bewusstsein und die Weltansicht ihrer Sprecher pragen und deren Denken Werten und Handeln mitbestimmen Dies bestarkte ihn in seiner These des Sprachapriori dass ohne Sprache keine Bewusstseinsentwicklung moglich sei Dabei folgt er seinem Lehrer Weisgerber Worte seien nicht einfach zu ubernehmende Tatsachen sondern wurden nur in ihrer ausseren Form gelernt das Innere musse erst gedanklich erschlossen werden Das zu den Namen Hinzugedachte und empfundene bildet die erlebte Welt des Sprechers die Namen bilden die aussere Gestalt dafur Mit den Namen eigene Gedanken mitzuteilen geschieht erst sekundar Gipper beteiligte sich auch ablehnend an der Diskussion um die Rechtschreibreform Schriften BearbeitenSprachliche und geistige Metamorphosen bei Gedicht Ubersetzungen Eine sprachvergleichende Unters zur Erhellung dt franz Geistesverschiedenheit Marburg 1950 Dissertation auch Schwann Dusseldorf 1966 Hrsg Sprache Schlussel zur Welt Fs f Leo Weisgerber Schwann Dusseldorf 1959 Bausteine zur Sprachinhaltsforschung Neuere Sprachbetrachtung im Austausch mit Geistes u Naturwissenschaft Bonn 1961 Habilitationsschrift auch Schwann Dusseldorf 1963 Denken ohne Sprache Schwann Dusseldorf 1971 ISBN 978 3 7895 0121 0 Gibt es ein sprachliches Relativitatsprinzip Untersuchungen zur Sapir Whorf Hypothese S Fischer Frankfurt am Main 1972 ISBN 3 10 826301 3 mit Peter Schmitter Sprachwissenschaft und Sprachphilosophie im Zeitalter der Romantik Ein Beitrag zur Historiographie d Linguistik Narr Tubingen 1979 ISBN 978 3 87808 123 4 Das Sprachapriori Sprache als Voraussetzung menschlichen Denkens und Erkennens Frommann Holzboog 1987 ISBN 978 3772809347 Der Mensch als Sprachwesen Erwerb Besitz Verlust und Schadigung der Sprache in sprachwissenschaftlicher Sicht Nodus Munster 1992 ISBN 3 89323 234 6 Mitautor Philosophische Anthropologie der Moderne Beltz Weinheim 1995 ISBN 978 3 89547 075 2 mit Hans Schwarz und Mitarbeitern Bibliographisches Handbuch zur Sprachinhaltsforschung Opladen 1962 85 4 Bde 4085 Seiten mit 30744 Titeln Mehrere Registerbande H Franke K Franke L Kaczmarek 1980 1988 1989 Hrsg Kinder unterwegs zur Sprache Zum Prozess der Spracherlernung in den ersten drei Lebensjahren Mit 50 Sprachdiagrammen Dusseldorf 1985 Mit Ch Boving U Cron Bongeler S Seupold G Niggemann M Rothaut Weblinks BearbeitenDEB Biografie Helmut Gipper Erklarung der Professoren der Sprach und Literaturwissenschaft 1998 zur Rechtschreibreform www sprache org bvr Literatur BearbeitenGunther Heintz und Peter Schmitter Hg Collectanea philologica Festschrift fur Helmut Gipper zum 65 Geburtstag Baden Baden 1985 Normdaten Person GND 118539485 lobid OGND AKS LCCN n84095616 NDL 00440989 VIAF 108427887 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gipper HelmutKURZBESCHREIBUNG deutscher Sprachwissenschaftler und HochschullehrerGEBURTSDATUM 9 August 1919GEBURTSORT DurenSTERBEDATUM 13 Juni 2005STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Gipper amp oldid 238495253