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Helmshagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Weitenhagen im Landkreis Vorpommern Greifswald Der Ort liegt sudlich von Greifswald an der Landesstrasse 35 ehemals Bundesstrasse 96 Er ist unterteilt in Helmshagen I ostlich und Helmshagen II westlich der Landesstrasse Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wirtschaft und Infrastruktur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHelmshagen wurde erstmals 1274 in einer Urkunde als Helmerichshagen bezeichnet 1 Herzog Barnim I von Pommern hatte der Stadt Greifswald das Dorf geschenkt und es wurde damit das erste Landgut in Stadtbesitz Das Gut lag innerhalb der Besitzungen des Klosters Eldena das daher fur einen Landausgleich entschadigt werden musste Im Dreissigjahrigen Krieg wurden alle Gebaude zerstort 1637 wurde Helmshagen an Jacob Kruger verpachtet Im 18 Jahrhundert nutzten die Betreiber der Greifswalder Saline auf dem Gutsland einen Torfstich zur Brennstoffgewinnung An der Strasse von Greifswald nach Gutzkow und Jarmen befand sich im 19 Jahrhundert eine Wegegeld Hebestelle in dem dortigen Chausseehaus Bis 1842 bestand der Ort aus nur einem Gutshof und der Landarbeiterkatenzeile dann wurde das Areal in das eigentliche Vorwerk und zwei westlich des Hauptortes gelegene Nebenhofe unterteilt die getrennt verpachtet wurden Die landwirtschaftlichen Ertrage des Gutes lagen im 19 Jahrhundert unter dem Durchschnitt des Landkreises Sudlich des Vorwerks befindet sich der Helmshagener Forst fur den 1843 ein eigener Holzwarter angestellt wurde 1862 hatte Helmshagen 125 Einwohner 1865 waren es 99 Das pommersche Landgut Helmshagen ein Vorwerk der Stadt Greifswald hatte in der Zeit zwischen 1715 und dem Ende des Zweiten Weltkriegs insgesamt achtundvierzig Pachter Darunter auch Oberstleutnant a D Fritz von Steuben langjahriger Vorsitzender des ersten von Steubenschen Familienverbandes Im Greifswalder Stadtarchiv ist er vom 24 Juni 1919 bis zum 24 Juni 1943 als Pachtbesitzer ausgewiesen Nach seiner Heirat mit der Lausitzer Gutsbesitzerstochter Herta Schulz von Borkowski wollte sich der Berufsoffizier mit dem Landsitz einen adaquaten gesellschaftlichen Rahmen sowie einen landwirtschaftlichen Nebenerwerb schaffen Vermittelt wurde ihm das Anwesen durch seinen Schwager Wilhelm Schulz von Borkowski der als Oberleutnant bei den 92ern Infanterieregiment 92 in der Greifswalder Graf Schwerin Kaserne diente Wahrend seine Gattin dauerhaft in Helmshagen lebte hielt sich Steuben jedoch uberwiegend in Berlin auf wo er als Generalstabsoffizier berufsbedingt stationiert war Nach Flucht und Vertreibung verbrachte das Ehepaar seine letzten Jahre in Neuhaus am Schliersee Bayern Nach Angaben des Guter Adressbuches 6 fur den Landkreis Greifswald hatte das Gut Helmshagen eine Gesamtgrosse von 193 Hektar Davon 162 Hektar Ackerland und Garten 16 Hektar Wiesen 10 Hektar Weiden sowie 5 Hektar Hofgelande Wege und Brachland Der Viehbestand umfasste 24 Pferde und Fohlen 110 Rinder davon 60 Milchkuhe 350 Schafe und 100 Schweine Zum Maschinenpark gehorte unter anderem auch ein moderner Lanz Bulldog Die landwirtschaftliche Produktion bestand aus Markenmilch Saatzucht Getreide der Zucht von Karakul Schafen und veredelten Landschweinen Der Personalbestand umfasste neben dem Gutsinspektor dem Schmied und dem Kutscher funf Hausangestellte und 32 Landarbeiter Der Einheitswert des Gutes betrug 158 600 Reichsmark der Pachtzins ist nicht mehr fest stellbar Die Grundsteuer betrug 4492 Reichsmark pro Jahr 2 Auf dem nordlich des Dorfes gelegenen Jolekenberg befand sich eine Bockwindmuhle und noch weiter nordlich an der Strasse nach Greifswald ein ebenfalls zu Helmshagen gehorende Hollanderwindmuhle Unweit davon befand sich bis nach 1920 lt MTB die Helmshagener Ziegelei die uber eine Feldbahn verfugte die bis in das Waldgebiet sudlich von Helmshagen fuhrte Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten nbsp Wasserwerk Hohenmuhl im Hintergrund eine der WindkraftanlagenDas Gebiet von Helmshagen I ist hauptsachlich von Land und Forstwirtschaft gepragt in Helmshagen II befindet sich ein Gewerbegebiet Nordlich von Helmshagen II wurde 2000 ein Windpark mit 14 Windenergieanlagen und einer installierten Leistung von 8 58 Megawatt errichtet 3 Im Nordwesten betreibt die Stadt Greifswald das Wasserwerk Hohenmuhl Literatur BearbeitenHeinrich Berghaus Landbuch des Herzogthums Pommern und des Furstenthums Rugen Teil 4 Bd 1 Dietze Anklam 1866 S 519f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helmshagen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Helmshagen in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Manfred Niemeyer Ostvorpommern Quellen und Literatursammlung zu den Ortsnamen Bd 2 Festland Greifswalder Beitrage zur Ortsnamenkunde Bd 2 Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald Institut fur Slawistik Greifswald 2001 ISBN 3 86006 149 6 S 51 Niekammers Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band 1 Seite 70 ff Chronik der Familie von Steuben www steuben de Referenzliste Windparks Wallenborn Gruppe abgerufen am 23 Juni 2016 54 051666 13 381064 Koordinaten 54 3 6 N 13 22 51 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmshagen amp oldid 195251248