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Helene Schweitzer geboren als Marianne Helene Bresslau 25 Januar 1879 in Berlin 1 Juni 1957 in Zurich beerdigt in Lambarene Gabun war Lehrerin Krankenpflegerin und schwester sowie Waisenhaus Inspektorin Bekannt wurde sie als Ehefrau des evangelischen Theologen Organisten Philosophen Arztes und Pazifisten Albert Schweitzer Helene und Albert Schweitzer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelene Schweitzer wurde als Tochter des Historikers Harry Bresslau und seiner Ehefrau Caroline geb Isay in der elterlichen Wohnung an der Apostelkirche 11 heute Kurmarkische Strasse 12 in der Schoneberger Vorstadt geboren Ihre Eltern waren judischer Konfession 1 Mit sieben Jahren wurde sie mit ihren beiden Brudern evangelisch getauft wahrend sich die Eltern nicht taufen liessen Helene Bresslau besuchte von 1885 bis 1890 die stadtische Charlottenschule in Berlin Im Jahr 1890 wurde ihr Vater an die Kaiser Wilhelms Universitat in Strassburg als Professor fur Mittelalterliche Geschichte berufen und die Familie zog mit Nach Abschluss der Schule besuchte sie das Lehrerinnenseminar damals die einzige Form der hoheren Bildung fur Madchen Mit einer Sondererlaubnis konnte Helene Bresslau schon mit 17 Jahren die Prufung als Lehrerin fur Hohere Madchenschulen ablegen und studierte anschliessend am Strassburger Konservatorium Klavier Gesang und Musiktheorie Nach einem sechsmonatigen Italienaufenthalt mit ihren Eltern begann sie im Fruhjahr 1900 mit dem Studium der Kunstgeschichte und Geschichte 2 1898 traf sie auf einer Hochzeitsfeier das erste Mal auf Albert Schweitzer 1902 begannen die beiden eine intensive Freundschaft sie wurde bald auch Schweitzers Helferin bei den Korrekturen seiner ersten Bucher 3 1902 folgte ein halbjahriger Aufenthalt in Grossbritannien wo sie als Lehrerin und Erzieherin arbeitete und gemeinsam mit einer russischen Freundin Erzahlungen von Tschechow und Maxim Gorki ins Deutsche ubersetzte Zuruck in Strassburg wurde sie vom damaligen Leiter des Strassburger Armenwesens und spateren Burgermeister Rudolf Schwander zur ehrenamtlichen Waisenpflegerin ernannt 1904 absolvierte sie einen dreimonatigen Krankenpflegekurs in Stettin im April 1905 wurde sie als hauptamtliche Waisenhaus Inspektorin im Gemeindewaisenamt Strassburg angestellt 1908 grundete sie dort ein Heim fur ledige Mutter Nachdem Schweitzer in der Absicht als Missionsarzt in Afrika tatig zu werden ein Medizinstudium aufgenommen hatte begann Helene Bresslau 1909 eine Ausbildung zur Krankenschwester im Burgerhospital in Frankfurt am Main Am 18 Juni 1912 erfolgte die Heirat mit Albert Schweitzer um mit ihm nach Afrika gehen zu konnen wo beide ab 1913 das spater beruhmte Spital in Lambarene aufbauten 1914 wurden Helene und Albert Schweitzer als deutsche Staatsangehorige nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs von den franzosischen Kolonialbehorden arrestiert und 1917 nach Frankreich in Gefangenschaft uberfuhrt Bedingt durch die schlechten Haftbedingungen erkrankte Helene Schweitzer eine schwere Tuberkulose brach nach der Entlassung aus der Gefangenschaft und der Geburt der Tochter Rhena im Jahre 1922 aus Am 1 Mai 1923 bezog das Ehepaar Albert und Helene Schweitzer mit seiner Tochter Rhena am Rande des Doniswaldes in Konigsfeld im Schwarzwald ihr neues Wohnhaus das nach Vorstellungen Albert Schweitzers gebaut worden war Der inzwischen als Urwalddoktor und Organist weithin beruhmte Albert Schweitzer hatte den Entschluss gefasst wieder nach Lambarene in Zentralafrika zuruckzukehren Wegen ihres Lungenleidens konnte seine Frau ihn nicht begleiten Der heilklimatische Kurort Konigsfeld den das Ehepaar von fruher her kannte bot sich als neue Heimat an 4 Trotz der Erkrankung unterstutzte Helene Schweitzer den von ihrem Ehemann betriebenen Wiederaufbau des Spitals in Lambarene und half aktiv bei Sammeln von Spenden 1929 reiste sie erneut nach Lambarene musste aber wegen schwerer Fieberschube den Aufenthalt im April 1930 beenden Bei einem neunmonatigen Aufenthalt ab August 1930 im Sanatorium von Dr Max Gerson in Kassel gelang die Heilung ihrer Tuberkuloseerkrankung Im September 1932 noch vor der Machtubernahme der Nationalsozialisten in Deutschland zog Helene Schweitzer mit ihrer Tochter Rhena aus dem Elsass nach Lausanne in der Schweiz Ihre achtwochige Promotion Tour durch die Vereinigten Staaten im Oktober 1938 half dass das Spital Lambarene wahrend des Krieges aus den USA mit Geld und Medikamenten unterstutzt wurde wohin sie 1939 fur sechs Wochen reiste bevor sie nach Europa zuruckkehrte 5 Im Juni 1940 floh Helene Schweitzer mit ihrer Tochter und deren Familie aus Paris in den nicht besetzten Suden Frankreichs und gelangte im August 1941 uber Portugal und Angola zu ihrem Ehemann nach Lambarene Im September 1946 kehrte sie nach Konigsfeld zuruck und unterstutzte weiter das Werk ihres Ehemanns fur das Spital in Lambarene Sie begleitete 1949 Albert Schweitzer in die Vereinigten Staaten zur Gedenkrede zum 200 Geburtstag von Goethe und 1954 nach Oslo zur Entgegennahme des Friedensnobelpreises 1956 bis 1957 besuchte sie zum letzten Mal das Spital in Lambarene Am 1 Juni 1957 starb Helene Schweitzer in Zurich ihre Asche wurde in Lambarene beerdigt 6 Veroffentlichungen BearbeitenAlbert Schweitzer und Helene Bresslau Autoren Jean Paul Sorg Hrsg Correspondance Band 1 1901 1905 L amitie dans l amour Bentzinger Colmar 2005 ISBN 2 84960 048 2 Band 2 1906 1909 L amour dans l amitie Bentzinger Colmar 2009 ISBN 978 2 8496 0182 2 Albert Schweitzer und Helene Bresslau Autoren Rhena Schweitzer Miller und Gustav Woytt Hrsg Corinna Fiedler Ubersetzerin Die Jahre vor Lambarene Briefe 1902 1912 Beck Munchen 1992 ISBN 3 406 36788 7Literatur BearbeitenElfriede Bomze Bamberger Hrsg Helene Schweitzer sein treuester Kamerad Kunz Kelkheim Taunus 1984 ISBN 3 923420 03 X Marianne Fleischhack Helene Schweitzer Stationen ihres Lebens Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1965 Verena Muhlstein Helene Schweitzer Bresslau Ein Leben fur Lambarene Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 44202 1 2 Auflage 2001 ISBN 3 406 45927 7 3 Auflage 2010 ISBN 978 3 406 60767 7 Isolde Sallatsch Renate Niederfeld Ursula Schoeler Schalom Helene Schweitzer Bresslau amp Gleichgesinnte Ein spater Hommage Gruss an Helene Schweitzer Bresslau Triga Gelnhausen Roth 2017 ISBN 978 3 95828 104 2 Einhard Weber Hrsg Helene Schweitzer Bresslau Albert Schweitzer Rundbrief Nr 109 Deutscher Hilfsverein fur das Albert Schweitzer Spital in Lambarene Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 9815417 4 8Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helene Schweitzer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Helene Schweitzer Bresslau Ein Leben fur Lambarene Auf der Website 500 Jahre Reformation Von Frauen gestaltet Helene Schweitzer geborene Bresslau Biografie auf der Seite des Albert Schweitzer Museums in Konigsfeld im Schwarzwald Biografie Helene Schweitzer Bresslau auf der Seite des Schweizer Hilfsvereins fur das Albert Schweitzer Spital in Lambarene Biographie zu Helene Schweitzer Bresslau Website des Deutschen Hilfsvereins fur das Albert Schweitzer Spital in Lambarene e V Biographie zu Helene Bresslau in der Datenbank der Deutschen Archiv StiftungEinzelnachweise Bearbeiten StA Berlin III Geburtsurkunde Nr 130 1879 Verena Muhlstein Helene Schweitzer Bresslau Ein Leben fur Lambarene C H Beck Munchen 1998 Archivlink Memento vom 8 November 2011 im Internet Archive Familie Schweitzer in Konigsfeld Albert Schweitzer Haus Konigsfeld abgerufen am 15 Juli 2021 Helene Schweitzer Albert Schweitzer Haus Konigsfeld abgerufen am 15 Juli 2021 Archivlink Memento vom 8 Mai 2012 im Internet Archive Normdaten Person GND 118570552 lobid OGND AKS LCCN n93102608 VIAF 19990256 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schweitzer HeleneALTERNATIVNAMEN Bresslau Marianne Helene Geburtsname Schweitzer Bresslau HeleneKURZBESCHREIBUNG deutsche Lehrerin Krankenpflegerin und Krankenschwester Ehefrau von Albert SchweitzerGEBURTSDATUM 25 Januar 1879GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 1 Juni 1957STERBEORT Zurich Schweiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helene Schweitzer amp oldid 239337793