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Heinz Wuschech 2 Mai 1933 in Spremberg 11 September 2020 in Berlin war ein deutscher Sportmediziner Leben BearbeitenWuschech schloss 1954 ein Sportstudium an der Deutschen Hochschule fur Korperkultur DHfK in Leipzig ab und studierte dann Medizin 1 1959 legte er an der Universitat Leipzig seine Doktorarbeit zum Thema Kreislauf und Stoffwechseluntersuchungen an 40 80jahrigen klinisch gesunden sporttreibenden Mannern vor 2 Seine chirurgische Ausbildung erhielt er in Spremberg dann arbeitete er als Chirurg an der Charite in Berlin Als Sportmediziner war Wuschech ab 1962 fur Dynamo Berlin tatig Er war in den 1960er und 1970er Jahren an zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchen beteiligt unter anderem zu den Themen Sauerstoffverbrauch Sauerstoffpuls und Atemaquivalentes bei Wintersportlern 1964 3 Erfassung und Beurteilung der sportlichen Leistungsfahigkeit aus der Sicht der Laboruntersuchung 1966 4 Verfahren leistungsdiagnostischer Untersuchungen 1967 5 Das Verhalten des Saure Basen Status bei erschopfender Doppelbelastung 1967 6 dem Begriff der Dauerleistungsgrenze 1967 7 der Trainingsmethodik in den Ausdauerdisziplinen 1967 8 sowie trainingsphysiologischen Probleme in Ausdauersportarten und die adaquaten sportarztlichen Untersuchungsmethoden 1965 9 An der Sportarztlichen Hauptberatungsstelle in Berlin war er bis 1976 Chefarzt sowie ebenso von 1962 bis 1976 Verbandsarzt des Deutschen Skilaufer Verband DSLV der DDR 10 Er betreute in letzterer Tatigkeit Sportler der nordischen Skidisziplinen unter anderem bei Olympischen Winterspielen Da er uber Kontakt in die BRD verfugte musste er 1976 seine Tatigkeit als Sportmediziner bei Dynamo Berlin auf Veranlassung des Ministeriums fur Staatssicherheit aufgeben 11 Wuschech war spater Arzt beim Fussball Oberligisten Union Berlin Als es dort 1985 einen Anabolika Fall gab wurde er entlassen 12 Laut dem Beitrag Entstehung und Funktionsweise des DDR Zwangsdopings Doping in einem geschlossenen System und die Grenzen der biologischen Leistungsfahigkeit von Giselher Spitzer der im 2008 veroffentlichten Buch Hormone und Hochleistung Doping in Ost und West erschien sei in der DDR in den 1960er Jahren die praktischer Erprobung von Steroiden unter der Leitung des Zivilangestellten des Staatssicherheitsdienstes Dr med Heinz Wuschech erfolgt 13 Laut Spitzer gehorte Wuschech ab Ende der 1960er Jahre der von Manfred Hoppner geleiteten Kommission fur Leistungsbeeinflussung sowie ab 1971 der Kontrollgruppe Sportmedizin an deren Mitglieder sich unter anderem mit der Wirkungsweise von Dopingmitteln befassten Demzufolge legte Wuschech im Marz 1971 den Sapporo Bericht Sportmedizin vor in dem unter anderem der Zusammenhang zwischen Hochleistungstraining und Einsatz leistungsfordernder und stabilisierender Massnahmen thematisiert wird Infusions und Anabolikaprogramme werden in Wuschechs Bericht bei der Anwendung gezielter leistungsbeeinflussender Massnahmen ebenso wie Physiotherapie und Diatregime genannt 14 Wuschech war eine der Hauptquellen des kanadischen Autors Doug Gilbert bei der Erstellung des 1979 erschienenen Buches The Miracle Machine das das Sportsystem der DDR beschreibt 10 Im 2012 veroffentlichten Buch Weisskittel und Wunderwaffe Gedanken uber Sportmedizin Doping und andere Arztgeheimnisse beklagte er die verbreitete Sichtweise dass der Erfolg des DDR Sports einzig den blauen grunen oder rosa Pillen geschuldet war die Leute wie ich angeblich rund um die Uhr an die Athleten verteilt hatten 1 In seinem Buch Hexenkuche DDR ein DDR Sportarzt packt aus das er 1998 herausbrachte betonte er in Bezug auf den DDR Sport Das eigentliche Erfolgskonzept beruhte aber auf der Auswahl von Talenten einer wissenschaftlich begrundeten Trainingsmethodik und einer kontinuierlichen medizinischen Betreuung der Sportler Bezuglich Doping schrieb er im selben Werk unter anderem Naturlich mussten unterstutzende Mittel im weitesten Sinne zur Regeneration eingesetzt werden um die enormen physischen Belastungen im Trainingsprozess zu kompensieren Das Dopingproblem sei ein weltweites woran laut Wuschech alte und neue BRD ebenfalls ihren Anteil haben 15 Wuschech schreibt in Hexenkuche DDR ein DDR Sportarzt packt aus ebenfalls von einem Austausch uber unterstutzende Mittel mit Trainern und Sportmedizinern aus der BRD im Jahr 1974 die seinem Bericht zufolge einen Erfahrungsaustausch mit ihren ostdeutschen Kollegen gesucht hatten Den Vorwurf von Werner Franke die DDR Sportmedizin habe Menschenversuche mit unterstutzenden Mitteln durchgefuhrt wies Wuschech in seinem Buch zuruck 16 1999 brachte Wuschech gemeinsam mit Margot Budzisch und Klaus Huhn das Buch Doping in der BRD ein historischer Uberblick zu einer verschleierten Praxis heraus 17 in dem unter anderem anhand der Falle Birgit Dressel und Jupp Elze Dopingpraktiken in der Bundesrepublik Deutschland aufgezeigt und erlautert werden 18 Wuschech war lange Jahre als Chefarzt fur Chirurgie im Stadtischen Krankenhaus in Berlin Weissensee und danach in der Tagesklinik Esplanade in Berlin Pankow in Orthopadie und Chirurgie tatig 19 2013 wurde er von Pierre Page damals Trainer der Eishockeymannschaft Eisbaren Berlin in die Saisonvorbereitung einbezogen 20 Als Dozent zum Thema Arthroskopie war er als Dozent und Mitglied der Wissenschaftlichen Leitung 21 bei zahlreichen sportmedizinischen Symposien tatig 22 Wuschech war langjahrig Arzt und Freund von Alexander Schalck Golodkowski uber den er gemeinsam mit Frank Schumann 2012 das Buch Schalck Golodkowski Der Mann der die DDR retten wollte herausgab 23 2013 veroffentlichte Wuschech das autobiographische Werk Opa erzahl mal 24 Einzelnachweise Bearbeiten a b Heinz Wuschech Weisskittel und Wunderwaffe Gedanken uber Sportmedizin Doping und andere Arztgeheimnisse Spotless Verlag 2012 Heinz Wuschech Kreislauf und Stoffwechseluntersuchungen an 40 80jahrigen klinisch gesunden sporttreibenden Mannern 1959 uni leipzig de abgerufen am 12 Februar 2019 Zum Verhalten des Sauerstoffverbrauchs Sauerstoffpulses und Atemaquivalentes bei Wintersportlern Nordisch Kombinierten Biathlonsportlern und Eisschnelllaufern nach bestimmten Trainingsperioden in der Vorbereitung auf die IX Olympischen Spiele in Innsbruck In Theorie und Praxis des Leistungssports 1964 abgerufen am 12 Februar 2019 Erfassung und Beurteilung der sportlichen Leistungsfahigkeit aus der Sicht der Laboruntersuchung In Theorie und Praxis des Leistungssports 1966 abgerufen am 12 Februar 2019 Die Blutgasanalytik im Rahmen der komplexen leistungsdiagnostischen Untersuchung In Theorie und Praxis des Leistungssports 1967 abgerufen am 12 Februar 2019 Das Verhalten des Saure Basen Status bei erschopfender Doppelbelastung In Theorie und Praxis des Leistungssports 1967 abgerufen am 12 Februar 2019 Bemerkungen zum Begriff der Dauerleistungsgrenze In Theorie und Praxis des Leistungssports 1967 abgerufen am 12 Februar 2019 Trainingsmethodik in den Ausdauerdisziplinen Materialien des zentralen Seminars uber das Training in den Ausdauerdisziplinen vom 26 27 Mai 1967 in Leipzig II Beitrage unter sportmedizinischem physiologischem und psychologischem Aspekt Einige Bemerkungen zu den vorgetragenen Auffassungen In Theorie und Praxis des Leistungssports 1967 abgerufen am 12 Februar 2019 Uber trainingsphysiologische Probleme in Ausdauersportarten und die adaequaten sportarztlichen Untersuchungsmethoden In Theorie und Praxis des Leistungssports 1965 abgerufen am 12 Februar 2019 a b The writer the steroids and the Stasi theglobeandmail com abgerufen am 12 Februar 2019 Cycling4Fans Doping Wuschech Heinz Abgerufen am 12 Februar 2019 Doping Seltsamer Fahnder In Tagesspiegel Abgerufen am 12 Februar 2019 Giselher Spitzer Entstehung und Funktionsweise des DDR Zwangsdopings Doping in einem geschlossenen System und die Grenzen der biologischen Leistungsfahigkeit In Klaus Latzel Lutz Niethammer Hrsg Hormone und Hochleistung Doping in Ost und West Bohlau Koln 2008 ISBN 978 3 412 20123 4 S 72 Giselher Spitzer Sicherungsvorgang Sport Das Ministerium fur Staatssicherheit und der DDR Spitzensport Hofmann Verlag GmbH amp Co KG 2005 ISBN 978 3 7780 8971 2 S 486 ff Heinz Wuschech Hexenkuche DDR ein DDR Sportarzt packt aus Spotless Spotless Verl 1998 ISBN 978 3 933544 00 1 bisp surf de abgerufen am 12 Februar 2019 Wuschech Heinz Hexenkuche DDR Ein DDR Sportarzt packt aus Spotless Verlag 1998 ISBN 978 3 933544 00 1 S 72 ff Margot Budzisch Heinz Wuschech Klaus Huhn Doping in der BRD ein historischer Uberblick zu einer verschleierten Praxis Spotless Verl 1999 ISBN 978 3 933544 12 4 bisp surf de abgerufen am 12 Februar 2019 Joachim Fiebelkorn Doping nur im Osten In Beitrage zur Sportgeschichte Heft 8 1999 abgerufen am 12 Februar 2019 Gunter Frenzel Erich Ahrendt Jens Joachim Ziesche Heinz Wuschech Ambulante Arthroskopie Organisation Indikation German Medical Science 11 November 2003 S Doc03dguE5 1 8 egms de abgerufen am 12 Februar 2019 Man muss Pierre Page Zeit geben In merkur de 18 Oktober 2013 abgerufen am 12 Februar 2019 16 Berliner Arthroskopie Kurs Berlin 5 bis 6 Mai 2006 Abgerufen am 12 Februar 2019 36 Berliner Arthroskopie und Gelenk und Sport Symposiums In arthroskopie berlin de Abgerufen am 12 Februar 2019 Schalck Golodkowski Der Mann der die DDR retten wollte Edition Ost Eulenspiegel Verlagsgruppe Abgerufen am 12 Februar 2019 Opa erzahl mal Verlag am Park Eulenspiegel Verlagsgruppe Abgerufen am 12 Februar 2019 Normdaten Person GND 14134699X lobid OGND AKS LCCN n2012052838 VIAF 120939731 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wuschech HeinzKURZBESCHREIBUNG deutscher SportmedizinerGEBURTSDATUM 2 Mai 1933GEBURTSORT SprembergSTERBEDATUM 11 September 2020STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Wuschech amp oldid 216073947