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Heinz Bernard Lammerding evtl Heinrich Bernhard Lammerding 27 August 1905 in Dortmund 13 Januar 1971 in Bad Tolz war ein deutscher Ingenieur sowie SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Waffen SS Als Hauptverantwortlicher fur die Massaker der 2 SS Panzer Division Das Reich an franzosischen Zivilisten in Oradour sur Glane und Tulle im Juni 1944 wurde er von einem franzosischen Gericht in Abwesenheit zum Tod verurteilt Jedoch tauchte er bis 1958 unter die damalige Bundesregierung lieferte ihn nicht an Frankreich aus 1 und auch danach kam es in der Bundesrepublik zu keinem Gerichtsverfahren gegen ihn Heinz Lammerding Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Beforderungen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLammerding studierte an der Technischen Hochschule Munchen und wurde 1925 Mitglied der Burschenschaft Rhenania Munchen 2 3 Er machte sein Examen als Bauingenieur war aber zunachst arbeitslos 1931 4 trat er in die SA und NSDAP Mitgliedsnummer 722 395 ein Im Herbst 1933 nahm er an einem Wehrsportkurs teil und wurde Referent in der SA Leitung in Berlin Er wurde Leiter der Pionier Schule der SA Am 1 April 1935 trat er in die SS SS Nr 247 062 ein und wurde im Mai zum SS Obersturmfuhrer befordert Ab November 1940 war er Erster Generalstabsoffizier der SS Division Totenkopf 5 Nach einer kurzen Verwendung im Stab eines Panzer Korps wurde er Stabschef von SS Obergruppenfuhrer Erich von dem Bach Zelewski dem Chef der Bandenkampfverbande Lammerding ordnete als Suhnemassnahme die Zerstorung zahlreicher Dorfer und Stadte in der Sowjetunion an Ende 1943 bekam er das Kommando uber eine Kampfgruppe der SS Panzerdivision Das Reich im Partisanenkampf und am 25 Januar 1944 das Kommando uber die gesamte Division Laut Max Hastings hatte er die Ernennung zum Divisionskommandeur seiner engen personlichen Beziehung zu Heinrich Himmler zu verdanken da seine militarischen Fahigkeiten dafur nicht ausreichten 6 Am 25 Juli 1944 wurde Lammerding bei der Inspektion des SS Panzerregiments 2 in der Normandie verwundet 7 Nach seiner Genesung ubernahm er wieder das Kommando uber die 2 SS Panzer Division bis Himmler ihn am 2 Februar 1945 schliesslich zum Chef des Stabes der Heeresgruppe Weichsel machte Nach dem Krieg wurde er wegen der Massaker in Oradour sur Glane und Tulle im Juni 1944 in Frankreich angeklagt und wegen der Morde in Tulle 1951 in Abwesenheit von einem Militargericht in Bordeaux zum Tod verurteilt 8 9 1953 bemuhte sich der franzosische Hohe Kommissar Andre Francois Poncet um Auslieferung bei dem britischen Hohen Kommissariat und das Ansuchen war Gegenstand einer Unterredung der Aussenminister Georges Bidault und Anthony Eden Eden brachte dem wenig Verstandnis entgegen und lehnte ab mit den Worten von Lammerding noch nie gehort zu haben 10 Dennoch sah es Lammerding damals schon Bauunternehmer in Dusseldorf als geboten an unterzutauchen Als er 1958 wieder greifbar war verbot das Grundgesetz Deutsche an das Ausland auszuliefern und der 1955 in Kraft getretene Uberleitungsvertrag verhinderte darauf nach Auffassung bundesdeutscher Gerichte lange Zeit eine Anklage fur Straftaten die bereits vor einem alliierten Gericht verhandelt worden waren Diese Regelung wurde erst 1975 nach Lammerdings Tod aufgehoben Das betraf aber nur das Massaker von Tulle an dem Lammerding eine Beteiligung bestritt im Fall Oradour wurde gegen ihn von der Dusseldorfer Staatsanwaltschaft ermittelt das Verfahren allerdings 1964 eingestellt Es gab immer wieder diplomatische Vorstosse Frankreichs ihn doch noch vor Gericht zu stellen insbesondere nachdem der Historiker Jacques Delarue 1968 ein Buch uber deutsche Verbrechen wahrend der Besatzung Frankreichs mit Beweisen fur die Schuld Lammerdings veroffentlicht hatte Lammerding lebte nach dem Krieg als erfolgreicher Bauunternehmer in Dusseldorf Unterrath 11 12 und genoss danach sein Altenteil am Tegernsee Er starb 1971 an Krebs Bei seiner Beerdigung trafen sich 200 ehemalige SS Kameraden 13 Auszeichnungen BearbeitenAbzeichen des SA Treffens Braunschweig 1931 Ehrendegen des Reichsfuhrers SS Totenkopfring der SS Eisernes Kreuz 1939 II und I Klasse am 23 Mai bzw 22 Juni 1940 Deutsches Kreuz in Gold am 24 April 1943 14 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 11 April 1944 14 Allgemeines Sturmabzeichen in SilberBeforderungen BearbeitenSS Obersturmfuhrer am 1 Mai 1935 SS Hauptsturmfuhrer am 30 Januar 1937 SS Sturmbannfuhrer am 19 Oktober 1939 SS Obersturmbannfuhrer am 1 September 1941 SS Standartenfuhrer am 30 Januar 1943 SS Oberfuhrer am 9 Dezember 1943 SS Brigadefuhrer und Generalmajor der Waffen SS am 20 April 1944 SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Waffen SS im Januar 1945Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinz Lammerding Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www dws xip pl polnisch Geschichtsthemen Das Massaker in der franzosischen Stadt Tulle 1944Einzelnachweise Bearbeiten Gregory L Mattson SS Das Reich The History of the Second SS Division 1939 45 Staplehurst 2002 ISBN 1 86227 144 5 S 182 Mitglieder Nachrichten In Burschenschaftliche Blatter 49 Jahrgang Jan 1935 H 4 S 111 Mitgliederverzeichnis der Munchener Burschenschaft Rhenania und des Altherrenverbandes der Munchener Burschenschaft Rhenania e V Stand Juni 1962 S 18 Claudia Moisel Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher Wallstein 2004 S 189 Charles W Sydnor Soldaten des Todes Die 3 SS Division Totenkopf 1933 1945 S 117 u S 125 Anm 47 Max Hastings Das Reich The March of the 2nd SS Panzer Division through France June 1944 London 1981 S 36 ISBN 0 330 48389 7 James Lucas Das Reich The Military Role of the 2nd SS Division London 1991 ISBN 0 304 35199 7 S 138 Telephon aus Tulle Der Spiegel 48 1968 Bruno Kartheuser Die innere Front Die Zeit 24 2014 Claudia Moisel Frankreich und die deutschen Kriegsverbrecher Wallstein 2004 S 190 Andrea Erkenbrecher und Martin Graf Massaker im Zweiten Weltkrieg Der Tag an dem die Zeit stehenblieb Spiegel Online 10 Juni 2014 Mitgliederverzeichnis der Munchener Burschenschaft Rhenania und des Altherrenverbandes der Munchener Burschenschaft Rhenania e V Stand Juni 1962 S 18 Florence Herve Ort des Schmerzes In Junge Welt Nachdruck durch Bundesausschuss Friedensforschung 7 Juni 2014 abgerufen am 16 Mai 2020 a b Veit Scherzer Ritterkreuztrager 1939 1945 Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer Luftwaffe Kriegsmarine Waffen SS Volkssturm sowie mit Deutschland verbundete Streitkrafte nach den Unterlagen des Bundesarchivs 2 Auflage Scherzers Militaer Verlag Ranis Jena 2007 ISBN 978 3 938845 17 2 S 490 Normdaten Person GND 124727581 lobid OGND AKS VIAF 40319601 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lammerding HeinzALTERNATIVNAMEN Lammerding Heinz Bernard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Gruppenfuhrer KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 27 August 1905GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 13 Januar 1971STERBEORT Bad Tolz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Lammerding amp oldid 238766693