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Karl Heinz Itzerott geb 12 Dezember 1912 in Mucheln gest 12 November 1983 in Grunstadt war ein deutscher Naturwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beruf 3 Forschung zu Libellen und Pilzen Odonatologie und Mykologie 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinz Itzerott war der Sohn des Ingenieurs Walter Itzerott und dessen Ehefrau Marie Sein Vater wurde wahrend des Ersten Weltkriegs 1915 bei Kampfen nahe dem nordfranzosischen Arras schwer verwundet und starb wenig spater Seine Mutter starb 1918 bei einer grossen Grippeepidemie in Dessau Heinz Itzerott war somit seit dem Ende des funften Lebensjahres Vollwaise und verbrachte Kindheit und Jugend bei der verwandten Arztfamilie von Richard Nagel in Rehau Nach vier Jahren an der dortigen Volksschule besuchte er die Oberrealschule in Hof bis zum Abitur 1932 Danach studierte Heinz Itzerott Biologie und Chemie an der Universitat Erlangen und der Universitat Munchen Er promovierte im Jahr 1936 magna cum laude zum Dr rer nat bei Julius Schwemmle an der Universitat Erlangen uber Untersuchungen zum Wasserhaushalt von Prasiola Crispa Gemeinsam mit Karl Magdefrau hielt Heinz Itzerott an der Erlanger Universitat im Wintersemester 1934 35 ein Seminar mit Vortragen und Exkursionen uber den deutschen Wald Am 26 Februar 1938 heiratete er seine ehemalige Klassenkameradin Emmi geb Fischer Am 10 Dezember 1940 wurde die Tochter Brigitte geboren Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Heinz Itzerott zeitweise zur Wehrmacht einberufen und mehrfach unabkommlich gestellt Das Wohnhaus der Familie in der Corneliusstrasse nahe dem Gartnerplatz in Munchen wurde am 13 Juli 1944 durch amerikanische Bomben komplett zerstort Beruf BearbeitenNach beruflichem Beginn bei der Landesanstalt fur Pflanzenbau und Pflanzenschutz in Munchen 1936 wurde Heinz Itzerott stellvertretender Leiter des Pflanzenschutzamtes der Landesbauernschaft Bayern Seine Dienststelle wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs nach Boos im Allgau ausgelagert Am 13 Juli 1945 wurde Heinz Itzerott durch die amerikanische Militarregierung vom Dienst suspendiert In der Folgezeit verrichtete er gelegentlich Hilfsarbeiten in der Landwirtschaft z B bei der Bestimmung von Schadlingen Ausserdem entwickelte er ein Nebeldusenspritzgerat fur den Einsatz in Landwirtschaft und Obstbau fur das er ein deutsches Reichspatent erhielt Am 1 April 1949 erfolgte ein beruflicher Neuanfang bei der Pflanzenschutzfirma C F Spiess amp Sohn in Kleinkarlbach Heinz Itzerott baute dort die Biologische Abteilung auf und wurde deren Leiter 1968 wurde er Prokurist des Unternehmens Wahrend seiner Zeit bei der Fa Spiess erhielt er auch ein oder mehrere amerikanische Patente Zum Jahresende 1977 ging er in den Ruhestand blieb der Firma aber beratend verbunden Im Ubrigen erteilte er wegen Lehrermangels einige Jahre Biologieunterricht am Leininger Gymnasium in Grunstadt Forschung zu Libellen und Pilzen Odonatologie und Mykologie BearbeitenWahrend seiner Freizeit und nach seiner Pensionierung beschaftigte sich Heinz Itzerott zunachst mit Grosslibellen Odonaten die er im jeweiligen Biotop fotografierte aber niemals fing Seine Diasammlungen waren in Fach und Kollegenkreisen bekannt und geschatzt Er schrieb zahlreiche Veroffentlichungen zum Teil zusammen mit in und auslandischen Kollegen darunter Gerhard Jurzitza und Alois Bilek Er hielt Diavortrage im Rahmen von Naturschutzprojekten und arbeitete mit an der Roten Liste Libellen Rheinland Pfalz Heinz Itzerott engagierte sich auch im BUND und bemuhte sich vor allem um die Unterschutzstellung gefahrdeter Gebiete Nachdem Heinz Itzerott die Serie der in Europa lebenden Grosslibellen fast vollkommen bearbeitet hatte forschte er zu Ascomyzeten besonders der Gattung Octospora Auch auf diesem Gebiet verfasste er zahlreiche Veroffentlichungen meist mit Fotos und Zeichnungen die im In und Ausland erschienen Er forschte und publizierte gemeinsam mit Richard William George Dennis Mykologe an den Royal Botanic Gardens Kew London und Roy Kristiansen Redakteur der Mykologischen Zeitschrift AGARICA in Torp Norwegen sowie Peter Dobbeler vom Institut fur Systematische Botanik in Munchen und Josef Poelt aus Graz Eine von ihm beschriebene neue Art erhielt zu seinen Ehren den Namen Octospora itzerottii 1 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenItzerott Heinz ca 1950 Praktische Schadlingsbekampfung im Gemusebau Itzerott H 1959 Eine seltene Libelle in der Pfalz Somatochlora arctica Pfalzer Heimat 10 Itzerott H 1961 Die Libellenfauna der Pfalz Pollichia 3 Reihe Bd 8 Itzerott H 1963 Interessante Libellen der Gewasser um Roxheim Frankenthal einst und jetzt 1963 3 Itzerott H 1965 Die Verbreitung und Herkunft der Pfalzer Grosslibellen Mitteilungen der Pollichia 126 III Reihe 12 Itzerott H Niehuis M Weitzel M 1985 Rote Liste der bestandsgefahrdeten Libellen Odonata in Rheinland Pfalz Stand April 1983 in Ministerium fur Soziales Gesundheit und Umwelt Hrsg Mainz Dennis R W G Itzerott H 1973 Octospora and Inermisia in Western Europe Kew Bulletin 28 1 Itzerott H 1977 The genus Octospora and an attempt to solve its taxonomic problems Kew Bulletin 31 Itzerott H 1912 1983 Lichenologist Mycologist Author of Octospora alpestris Sommerf Dennis amp Itzerott 1973 Lamprospora retispora Itzerott amp Thate T Schumach Norsk Polarinstitut 1Nach dem Tod von Heinz Itzerott 1983 ubernahm das Pfalzmuseum fur Naturkunde in Bad Durkheim einen Grossteil seiner Diasammlung Heinz Itzerotts Pilzherbarium befindet sich in der Universitat Munchen Es handelt sich dabei vornehmlich um Octospora aus Rheinland Pfalz Das Herbarium ist inventarisiert unter der Nummer 4341 2 3 Literatur BearbeitenWilli Matthes Zur Erinnerung an Heinz Itzerott in Naturschutz und Ornithologie in Rheinland Pfalz Heft 3 1984 S 204 208 Archiv der Gesellschaft fur Naturschutz und Ornithologie Rheinland Pfalz GNOR e V Die Rheinpfalz Unterhaardter Rundschau Gestorben Dr Heinz Itzerott Jahrgang 39 Nr 265 vom 15 November 1983 Seite 1 im Regionalteil Grunstadter Rundschau Peter Dobbeler Nachruf Heinz Itzerott 1912 1983 Zeitschrift fur Mykologie 51 1 S 165 166 Universitatsbibliothek Regensburg Sig 240 WA 91301 51 Einzelnachweise Bearbeiten Dieter Benkert Beitrage zur Kenntnis bryophiler Pezizales Arten Viersporige Taxa der Gattung Octospora In Osterreichische Zeitschrift fur Pilzkunde 7 1998 S 53 Universitatsbibliothek Regensburg Sig 240 WA 70612 7 zobodat at PDF 8 6 MB H Hertel Hrsg Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung Munchen Band 26 Munchen 1988 Kap B Sammlungszugange 3 Pilz Herbarien S VI online Hannes Hertel Annelis Schreiber Die Botanische Staatssammlung Munchen 1813 1988 Eine Ubersicht uber die Sammlungsbestande 3 2 Pilz Herbarien I In biologie uni muenchen de Abgerufen am 6 November 2015 Normdaten Person GND 125704666 lobid OGND AKS VIAF 20651025 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Itzerott HeinzALTERNATIVNAMEN Itzerott Karl Heinz vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher NaturwissenschaftlerGEBURTSDATUM 12 Dezember 1912GEBURTSORT MuchelnSTERBEDATUM 12 November 1983STERBEORT Grunstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinz Itzerott amp oldid 238838013