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Heinrich Schendel 2 Marz 1922 in Essen 1 12 April 2012 in Budingen 2 war ein deutscher SS Scharfuhrer der Waffen SS der mit der 6 Kompanie des II Bataillons Panzergrenadier Regiments 35 der 16 SS Panzergrenadier Division Reichsfuhrer SS am Massaker von Sant Anna di Stazzema beteiligt war Diesem Massaker fielen insgesamt etwa 560 Zivilisten zu Opfer vor allem Frauen Kinder und alte Menschen Hierfur wurde Schendel von einem italienischen Militargericht in La Spezia zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Schendel wurde trotz Verurteilung in Italien nach der Niederschlagung des Verfahrens durch die Staatsanwaltschaft Stuttgart in Deutschland weder vor Gericht gestellt noch nach Italien ausgeliefert Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 2 Spate juristische Aufarbeitung 2 1 Urteile in Italien 2 2 Ermittlungen in Deutschland 3 EinzelnachweiseMilitarische Laufbahn BearbeitenSchendel trat vermutlich im Jahr 1940 als Freiwilliger in die SS ein und kam zur SS Division Das Reich Mit dieser Division war er in Kampfeinsatzen im Westen auf dem Balkan und vom Februar bis Juni 1942 in der Sowjetunion Er wurde mehrmals verwundet und nach seiner Genesung erfolgte seine Versetzung zum Ausbildungsbataillon Stralsund wo er zum SS Scharfuhrer befordert wurde Als er im Sommer 1944 zur 6 Kompanie des II Bataillons Panzergrenadier Regiment 35 der 16 SS Panzergrenadier Division Reichsfuhrer SS nach Italien abkommandiert wurde war er neben anderen auch mit seinem Bataillon am Massaker am 12 August 1944 von Sant Anna di Stazzema beteiligt Am 18 August 1944 wurde er verwundet und anschliessend in Militarkrankenhausern behandelt 3 Spate juristische Aufarbeitung BearbeitenUrteile in Italien Bearbeiten 2002 eroffnete die Militarstaatsanwaltschaft in La Spezia ein Verfahren gegen mutmassliche Tater des Massakers von Sant Anna di Stazzema Moglich wurde dies weil es Akten gab die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges angelegt worden waren und sich unerkannt im sogenannten Schrank der Schande befanden 2004 begann der Prozess vor dem Militargerichtshof in La Spezia Ludwig Goring Ludwig Heinrich Sonntag Werner Bruss Karl Gropler Gerhard Sommer Alfred Schoneberg Georg Rauch Alfred Mathias Concina und Heinrich Schendel wurden in Abwesenheit zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Diese Urteile wurden im Jahr 2006 vom Appellationsmilitargerichtshof in Rom in zweiter Instanz und 2007 vom Obersten Kassationsgerichtshof in dritter und letzter Instanz bestatigt 4 Ermittlungen in Deutschland Bearbeiten Im Rahmen eines Rechtshilfeersuchens italienischer Behorden wurde Schendel am 1 Oktober 2002 in Deutschland vernommen Er gab an dass er am 14 August 1944 nicht in Italien sondern noch in Stralsund zur Ausbildung gewesen sei Dies konnte vom italienischen Gericht widerlegt werden denn er trat seinen Dienst in Italien bereits am 1 August 1944 bei der 6 Kompanie des II Bataillons im Rang eines SS Scharfuhrers an Er gab auch an dass er von Erschiessungen von Zivilisten lediglich gehort habe Dies und die falsche Angabe seiner Ankunft in Italien wurden vom Gericht als Schutzbehauptung gewertet und er als Tater verurteilt 3 Seit 2002 ermittelte die Staatsanwaltschaft in Stuttgart gegen neun der in Italien verurteilten Personen zu denen noch weitere funf hinzukommen die nicht in La Spezia angeklagt waren Das Verfahren wurde 2011 eingestellt 5 Eine Wiederaufnahme der Ermittlungen wurde von der Staatsanwaltschaft Stuttgart abgelehnt 6 Schendel lebte zuletzt in Ortenberg Lissberg 7 Einzelnachweise Bearbeiten Republika Italiana in Nome del Popolo Italiano il Tribundal Militare della La Spezia Gerichtsurteil vom 22 Juni 2005 in italienisch PDF vom 22 Juni 2006 Abgerufen am 7 Oktober 2019 Il nipote del boia incontra i superstiti Abgerufen am 1 Juli 2021 italienisch a b 10 La posizione degli imputati italienisch auf Verteidigungsministerium Italien Abgerufen am 7 Oktober 2019 Silvia Buzzelli Marco De Paolis Andrea Speranzoni La ricostruzione giudiziale dei crimini nazifascisti in Italia Questioni preliminari Giappichelli Turin 2012 ISBN 978 88 348 2619 5 S 145 146 NS Kriegsverbrechen Verfahren zu SS Massaker in Italien eingestellt vom 1 Oktober 2012 auf Spiegel Online Abgerufen am 7 Oktober 2019 Felix Bohr Deutsche Justiz lehnt Wiederaufnahme der Ermittlungen ab vom 21 Mai 2013 auf Spiegel Online Abgerufen am 7 Oktober 2019 Heinrich SchendelNormdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 25 August 2020 PersonendatenNAME Schendel HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Offizier und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 2 Marz 1922GEBURTSORT EssenSTERBEDATUM 12 April 2012STERBEORT Budingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Schendel amp oldid 222506045