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Ludwig Goring 18 Dezember 1923 in Ittersbach Baden 20 Januar 2011 1 in Ittersbach Baden Wurttemberg auch verschiedentlich Goring geschrieben war ein SS Hauptscharfuhrer der Waffen SS der mit der 6 Kompanie des II Bataillons Panzergrenadier Regiments 35 der 16 SS Panzergrenadier Division Reichsfuhrer SS am Massaker von Sant Anna di Stazzema beteiligt war Diesem Massaker fielen insgesamt etwa 560 Zivilisten zum Opfer Hierfur wurde Goring von einem italienischen Militargericht in La Spezia zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Ludwig Sonntag der zugegeben hatte im Verlauf des Massakers mehrere Frauen erschossen zu haben wurde trotz Verurteilung in Italien nachdem die Staatsanwaltschaft Stuttgart das Verfahren niedergeschlagen hatte weder vor Gericht gestellt noch nach Italien ausgeliefert Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 2 Massaker 2 1 Vorgeschichte 2 2 Ablauf 3 Verantwortung 4 Spate juristische Aufarbeitung 4 1 Urteile in Italien 4 2 Ermittlungen in Deutschland 5 EinzelnachweiseMilitarische Laufbahn BearbeitenGoring trat 1941 freiwillig in die SS ein und wurde einer Einheiten der Waffen SS zugeteilt Seine militarische Ausbildung erfolgte in Arolsen anschliessend wurde er zum in Berlin stationierten Begleitbataillon Reichsfuhrer SS abkommandiert Vom Oktober 1941 bis zum April 1942 erfolgte sein erster Kampfeinsatz in der Sowjetunion Er erkrankte schwer und lag mehrere Wochen lang im Krankenhaus Nach seiner Genesung erfolgte seine Versetzung zum SS Reservebataillon in Niederland wo er zum SS Unterscharfuhrer befordert wurde Bei dieser Einheit blieb er bis Ende Juli Anfang August 1943 Anschliessend erfolgte sein Einsatz als Ausbilder in einem Trainingslager in Bohmen wo er zum SS Hauptscharfuhrer befordert wurde Im Februar 1944 wurde er nach Ungarn abkommandiert und schliesslich kam er Ende April Anfang Mai mit einer motorisierten Einheit nach Pisa In Italien verteidigte er die Gotenstellung im II Bataillon SS Panzergrenadier Regiment 35 der 16 SS Panzergrenadier Division gegen die vorruckenden US Streitkrafte Seine Division musste sich weiter nach Norden zuruckziehen und das II Bataillon lagerte nur wenige Kilometer von Sant Anna di Stazzema entfernt Auf dem weiteren Ruckzug des deutschen Militars wurde er am 22 September 1944 im Raum Verona durch Granatensplitter verwundet und kam ins Militarkrankenhaus im Meran 2 Massaker BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Der 16 SS Panzergrenadier Division Reichsfuhrer SS fehlte es schon seit ihrem Aufbau im Herbst 1943 in Laibach an Personal und Material Sie konnte im Verlauf ihre Kampfe nie ihre erforderliche Divisionsstarke erreichen In ihren Kampfeinsatzen kam es zu hohen Verlusten die auch zur Folge hatten dass fuhrende Unteroffiziere fehlten Das II Bataillon verfugte Anfang August lediglich uber eine Kampfstarke von etwa 300 Mann und war deshalb am 5 August 1944 von der Kampffront abgezogen worden und in die Nahe von Sant Anna die Stazzema verlegt worden Dieses Bataillon wurde am 12 August 1994 dem Tag des Massakers von Anton Galler gefuhrt weil Karl Gesele ausgefallen war Anfang August 1944 war die Division bei einer Bandensauberung in einen Schusswechsel mit Partisanen geraten bei dem mehrere Partisanen erschossen und funf Manner der Waffen SS verwundet worden waren Daraufhin beschloss der Divisionskommandeur Max Simon sogenannte Banden im Raum des Monte Gabberi und im Dorf Sant Anna di Stazzema zu bekampfen was eine Ermordung von Zivilisten war 3 Ablauf Bearbeiten Ausgefuhrt wurde der Auftrag am 12 August 1944 Die 8 Kompanie war damals 35 bis 40 Mann stark Sie hatte den Auftrag in das Gebiet des Monte Gabberi aufzusteigen und den linken Flugel der Operation abzusperren Goring war auf der ihm zugewiesenen Position mit einem schweren Maschinengewehr in Stellung gegangen Zwei Stunden nachdem die Kompanie ihre zugewiesenen Stellungen bezogen hatten erhielt sie den Befehl aus dem Gebiet des Monte Gabberi in die Siedlungen von Sant Anna di Stazzema abzusteigen Der bewaffnete Goring kam in dem Weiler Coletti an der aus zwei Hausern bestand In der Front dieser Hauser befanden sich etwa 15 bis 25 in einem Kreis sitzende Frauen die auf zwei Seiten von je 6 bis 8 Soldaten bewacht wurden Auch sei ein hochrangiger SS Offizier anwesend gewesen moglicherweise ein Kompaniechef der Division Als dieser den Befehl zur Erschiessung gab feuerte Goring mit seinem schweren Maschinengewehr in die Menschenmenge Auch die anderen Soldaten die sich etwa 5 bis 6 Meter entfernt von den Frauen standen schossen Nach den Angaben von Goring waren keine Genickschusse mehr erforderlich Anschliessend wurden die Leichen mit Treibstoff ubergossen und angesteckt Nach dem Entzunden soll sich ein Kind aus dem Leichenstapel erhoben haben und als lebende Fackel weggerannt sein Der hochrangige Offizier befahl zwei SS Mannern dem Kind zu folgen Dies misslang 2 Verantwortung BearbeitenGoring gab bei seiner Vernehmung an dass er sich seiner Verantwortung bewusst sei Er habe sich zwar der Erschiessung von bis zu 25 Frauen schuldig gemacht aber es sei ein Handeln in einem Befehlsnotstand gewesen 2 Spate juristische Aufarbeitung BearbeitenUrteile in Italien Bearbeiten 2002 eroffnete die Militarstaatsanwaltschaft in La Spezia ein Verfahren gegen mutmassliche Tater des Massakers von Sant Anna di Stazzema Moglich wurde dies weil es Akten gab die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges angelegt worden waren und sich unerkannt im sogenannten Schrank der Schande befanden 2004 begann der Prozess vor dem Militargerichtshof in La Spezia Ludwig Goring Ludwig Heinrich Sonntag und Werner Bruss Karl Gropler Gerhard Sommer Alfred Schoneberg Heinrich Schendel Georg Rauch und Alfred Mathias Concina wurden in Abwesenheit zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Diese Urteile wurden im Jahr 2006 vom Appellationsmilitargerichtshof in Rom in zweiter Instanz und 2007 vom Obersten Kassationsgerichtshof in dritter und letzter Instanz bestatigt 4 Ermittlungen in Deutschland Bearbeiten Seit 2002 ermittelte die Staatsanwaltschaft in Stuttgart gegen neun der in Italien verurteilten Personen zu denen noch weitere funf hinzukommen die nicht in La Spezia angeklagt waren Das Verfahren wurde 2011 eingestellt 5 Eine Wiederaufnahme der Ermittlungen wurde von der Staatsanwaltschaft Stuttgart abgelehnt 6 Einzelnachweise Bearbeiten Pforzheimer Rundschau Online Zeitung Abgerufen am 27 Juni 2020 a b c 10 La posizione degli imputati italienisch auf Verteidigungsministerium Italien Abgerufen am 6 Oktober 2019 Carlo Gentile Wehrmacht und Waffen SS im Partisanenkrieg Italien 1943 1945 Schoningh Paderborn 2012 ISBN 978 3 506 76520 8 S 215 219 Silvia Buzzelli Marco De Paolis Andrea Speranzoni La ricostruzione giudiziale dei crimini nazifascisti in Italia Questioni preliminari Giappichelli Turin 2012 ISBN 978 88 348 2619 5 S 145 146 NS Kriegsverbrechen Verfahren zu SS Massaker in Italien eingestellt vom 1 Oktober 2012 auf Spiegel Online Abgerufen am 6 Oktober 2019 Felix Bohr Deutsche Justiz lehnt Wiederaufnahme der Ermittlungen ab vom 21 Mai 2013 auf Spiegel Online Abgerufen am 6 Oktober 2019PersonendatenNAME Goring LudwigALTERNATIVNAMEN Goring LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Offizier und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 18 Dezember 1923GEBURTSORT IttersbachSTERBEDATUM 20 Januar 2011STERBEORT Ittersbach Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Goring amp oldid 218650172