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Alfred Schoneberg 28 September 1921 in Bendorf 7 Oktober 2006 1 verschiedentlich auch Schonenberg 2 oder Schoenenberg geschrieben war ein SS Unterscharfuhrer und ein in Italien verurteilter Kriegsverbrecher Er wurde am 22 Juni 2005 in Abwesenheit wegen des Massakers von Sant Anna di Stazzema mit neun weiteren SS Mannern zu lebenslanger Haft verurteilt Bei diesem Massaker am 12 August 1944 wurden etwa 560 Zivilisten ermordet Inhaltsverzeichnis 1 Militarische Laufbahn 2 Spate juristische Aufarbeitung 2 1 Prozess in Italien 2 2 Ermittlungen in Deutschland 3 EinzelnachweiseMilitarische Laufbahn BearbeitenNach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Schoneberg zur Waffen SS eingezogen und dem 4 Regiment der SS Division Totenkopf zugeteilt Diese Division fuhrte Max Simon ebenfalls ein verurteilter Kriegsverbrecher Schoneberg nahm an den Kampfen in Nordfrankreich und ab 1941 im Norden der Sowjetunion teil Dabei wurde Schoneberg im September 1941 zwei Mal verwundet und verbrachte aufgrund dieser Verwundungen lange Zeit in einem Lazarett Im Marz 1942 erfolgte seine Versetzung nach Warschau Am 30 September 1943 wurde mit 60 weiteren Fuhrern und Unterfuhrern des Warschauer Bataillon 60 in das SS Begleit Bataillon versetzt 3 Aus dem SS Begleit Bataillon erfolgte seine Abkommandierung nach Italien zur 16 SS Panzergrenadier Division Reichsfuhrer SS die im Herbst 1943 vom Kommandostab Reichsfuhrer SS aus der 3 SS Panzerdivision Totenkopf und dem SS Begleitbataillon gebildet worden waren Diese beiden vorgenannten Einheiten gelten nach Martin Cuppers als Wegbereiter der Shoa die die Vernichtung der Juden in der Sowjetunion begannen 4 Schoneberg war von Warschau aus ins II Bataillon des SS Panzergrenadier Regiment 35 von SS Hauptsturmfuhrer Anton Galler abkommandiert worden Dieses Bataillon der 16 SS Panzergrenadier Division war massgeblich am Massaker von Sant Anna di Stazzema am 12 August 1944 beteiligt Als Schoneberg gegen Ende des Krieges in Gefangenschaft kam versuchte er sein SS Zugehorigkeit zu verschleiern und gab an dass er der 364 Infanterie Division des Heeres angehore 3 Sein letzter bekannter Wohnort war Dusseldorf 1 Spate juristische Aufarbeitung BearbeitenProzess in Italien Bearbeiten Jahrzehntelang lagerten die Akten uber das Massaker unbeachtet im Keller der Militarstaatsanwaltschaft in Rom Sie wurden Mitte der 1990er Jahre zufallig in einem mit den Turen zur Wand gestellten Schrank der Schande wiedergefunden 5 Im April 2004 begann der Prozess vor dem Militargericht von La Spezia Nach uber einjahriger Verhandlung wurde am 22 Juni 2005 das Urteil verkundet Alle zehn Angeklagten wurden einschliesslich Schoneberg Gerhard Sommer Karl Gropler Werner Bruss Heinrich Schendel Ludwig Heinrich Sonntag Georg Rauch Ludwig Goring Alfred Mathias Concina und Horst Richter in Abwesenheit zu lebenslanglichen Freiheitsstrafen verurteilt Ermittlungen in Deutschland Bearbeiten Seit 2002 ermittelte die Staatsanwaltschaft in Stuttgart gegen neun der in Italien verurteilten Personen zu denen noch weitere funf kommen die nicht in La Spezia angeklagt waren Das Verfahren wurde 2011 eingestellt 6 Eine Wiederaufnahme der Ermittlungen wurde von der Staatsanwaltschaft Stuttgart abgelehnt 7 Einzelnachweise Bearbeiten a b 1933 1945 Biographien auf Tenhumberg Abgerufen am 2 Oktober 2019 Verurteilt 60 Jahre spater Die Zeit Nr 26 2005 a b Historisches Gutachten in dem Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen Angehorige der 16 SS Pz Gren Div Reichsfuhrer SS wegen Mordes in Sant Anna di Stazzema am 12 August 1944 verfasst von Dr Carlo Gentile PDF 1 MB abgerufen am 2 Oktober 2019 S 47 Carlo Gentile Wehrmacht und Waffen SS im Partisanenkrieg Italien 1943 1945 Schoningh Paderborn 2012 ISBN 978 3 506 76520 8 S 200 Elisabeth Zimmermann Deutsche Kriegsverbrechen in Italien Teil 1 60 Jahre seit dem Massaker von Sant Anna di Stazzemavom 3 September 2004 auf WSWS Abgerufen am 3 Oktober 2019 NS Kriegsverbrechen Verfahren zu SS Massaker in Italien eingestellt vom 1 Oktober 2012 auf Spiegel Online Abgerufen am 3 Oktober 2019 Felix Bohr Deutsche Justiz lehnt Wiederaufnahme der Ermittlungen ab vom 21 Mai 2013 auf Spiegel Online Abgerufen am 3 Oktober 2019PersonendatenNAME Schoneberg AlfredALTERNATIVNAMEN Schonenberg AlfredKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Offizier und verurteilter KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 28 September 1921GEBURTSORT BendorfSTERBEDATUM 7 Oktober 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Schoneberg amp oldid 206361510