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Heinrich Lautensack 15 Juli 1881 in Vilshofen 10 Januar 1919 in Eberswalde war ein deutscher Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Gedenktafel an Lautensacks Geburtshaus in Vilshofen an der DonauDer Sohn eines Jahrmarkttrodlers und Textilkaufmanns wuchs in Passau in einem streng katholischen Elternhaus auf 1899 begann er an der Technischen Hochschule in Munchen ein Mathematikstudium um Geometer zu werden Unter dem Einfluss der Schwabinger Szene brach er sein Studium ab und schloss sich 1901 dem Kabarett Die Elf Scharfrichter an Hier lernte er Frank Wedekind kennen der ihn zu eigenen lyrischen und dramatischen Versuchen ermunterte Er schrieb unter anderem Vortragsstucke fur das einzige weibliche Mitglied der Scharfrichter die Diseuse Marya Delvard und heiratete 23 jahrig die Schauspielerin Dora Harnisch die unter dem Namen Dora Stratton auftrat ihr ist sein erstes Stuck Medusa gewidmet Im Herbst 1904 wurde das Kabarett Die Elf Scharfrichter aufgelost 1907 ging er nach Berlin wo er als freier Schriftsteller lebte Er wirkte bei den Zeitschriften Die Aktion und Das neue Pathos mit ubersetzte aus dem Englischen und Franzosischen bearbeitete Stucke anderer Autoren fur die Buhne und nahm journalistische Gelegenheitsauftrage an 1910 heiratete er in zweiter Ehe die Varietesangerin Betty Eisner Lautensack verfasste an Wedekind orientierte Balladen Dramen Erzahlungen und ab 1912 einige Drehbucher 1912 13 gab er mit Alfred Richard Meyer und Anselm Ruest die Zweimonatszeitschrift Die Bucherei Maiandros heraus Seine eigenen Werke wurden zwar in geringer Auflage gedruckt u a von Kurt Wolff aber wegen der Zensur nicht gezeigt Eine Ausnahme bildet die Urauffuhrung des Hahnenkampf 1911 in Wien Immer wieder kam er zuruck nach Passau und verfasste hier seine in Niederbayern spielenden Werke die den Konflikt zwischen kleinburgerlicher Sexualmoral und naturlicher Triebhaftigkeit zum Thema hatten In Hahnenkampf angesiedelt in Hauzenberg bekampfen sich sechs ortliche Respektspersonen Feuerwehrhauptmann Braumeister Apotheker Polizeikommandant Schullehrer und Gendarm bis aufs Blut wegen einer heiss begehrten Dame Sein bekanntestes Drama Pfarrhauskomodie handelt von einem Pfarrer der sich sowohl an der Haushalterin als auch vermutlich an deren ebenfalls schwangerer Aushilfe vergangen hat Im Ersten Weltkrieg war er Telegraphist im Garnisonsdienst in Samland Ostpreussen 1917 wurde er vom Militar entlassen und er kehrte nach Berlin zuruck Der Tod des zeitlebens von ihm verehrten Frank Wedekind 1918 wurde zum Ausloser einer Geisteskrankheit Bei Wedekinds Beerdigung auf dem Munchner Waldfriedhof fiel er den Trauernden auf als er laut schreiend und gestikulierend Filmaufnahmen der Beerdigung machen liess Er starb ein Jahr spater in geistiger Umnachtung in der Nervenheilanstalt Eberswalde und wurde auf dem Friedhof Wilmersdorf in Berlin beigesetzt Noch in seinem Todesjahr wurde in Munchen mit Hermine Korner und Wilhelm Dieterle sein Schauspiel Das Gelubde das im Kapuzinerkloster zu Passau Mariahilf spielt uraufgefuhrt 1920 kam die Pfarrhauskomodie mit Lucie Hoflich in Berlin erstmals auf die Buhne Neben 200 Berliner Auffuhrungen wurde sie auf mehr als 100 deutschsprachigen Buhnen gezeigt Werke Bearbeiten nbsp Frank Wedekind s Grablegung 19191902 Die Elf Scharfrichter Ein Musenalmanach nur Beitrage 1904 Medusa Aus den Papieren eines Monches online 1908 Hahnenkampf 1910 Documente der Liebesraserei Die gesammelten Gedichte 1911 Pfarrhauskomodie 1916 Das Gelubde 1918 Samlandische Ode 1919 Erotische Votiftafeln 1919 Frank Wedekind s Grablegung Ein Requiem 1920 Altbayrischer Bilderbogen ProsadichtungenDrehbucher1912 Zweimal gelebt 1912 Der Mann in der Flasche 1913 Zwischen Himmel und Erde 1913 Das ist der Krieg 1913 Entsagungen 1916 Der verkaufte Schlaf 1916 Die Stricknadeln 1917 UnheilbarGesamtausgabeHeinrich Lautensack Das verstorte Fest Gesammelte Werke Carl Hanser Verlag Munchen 1985 536 Seiten ISBN 3 446 11629 X und ISBN 978 3 446 11629 0postume NeuausgabenAriane Martin Hrsg Heinrich Lautensack Ein Requiem Ein Dokumentarfilmprojekt uber die Beerdigung Frank Wedekinds Kommentierte Neuedition des Drehbuchentwurfs mit Materialien im Anhang Wedekind Lekturen Band 7 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2018 ISBN 978 3 8260 6442 5 Literatur BearbeitenFriedrich Brunner Heinrich Lautensack Eine Einfuhrung in Leben und Werk Passau 1983 ISBN 3 88849 003 0 Wilhelm Lukas Kristl und morgen steigt ein Licht herab Vom Leben und Dichten des Heinrich Lautensack Munchen 1962 Rolf Selbmann Lautensack Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 730 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Lautensack Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Heinrich Lautensack Quellen und Volltexte Literatur von und uber Heinrich Lautensack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Heinrich Lautensack im Literaturportal Bayern Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek Heinrich Lautensack in der Internet Movie Database englisch Werke von Heinrich Lautensack bei Zeno org Werke von Heinrich Lautensack im Projekt Gutenberg DE Werke von Heinrich Lautensack in der Bibliotheca Augustana Rezension der Werkausgabe von 1966 mit zahlreichen biographischen Details in Der Spiegel Nachlass von Heinrich Lautensack in der Bayerischen StaatsbibliothekNormdaten Person GND 118570226 lobid OGND AKS LCCN n84067551 VIAF 20472496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lautensack HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 15 Juli 1881GEBURTSORT VilshofenSTERBEDATUM 10 Januar 1919STERBEORT Eberswalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Lautensack Schriftsteller amp oldid 230184946