www.wikidata.de-de.nina.az
Heinrich Cordes 19 Mai 1906 in Haspe Westfalen 12 Marz 1999 in Hildesheim war ein deutscher Chemiker und Hochschullehrer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Karriere im NS Staat 1 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg 2 Literatur 3 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCordes studierte an der Universitat Gottingen Chemie mit dem Schwerpunkt Physikalische Chemie 1 Da die Gottinger Studentenschaft Anfang der dreissiger Jahre mehrheitlich den Nationalsozialisten zuneigte gab es auch unter den Chemikern einige NS Anhanger wie Gerhart Jander Wilhelm Jander Rudolf Mentzel und Peter Adolf Thiessen 2 Zuerst stand Cordes den Sozialdemokraten nahe geriet aber wohl unter Thiessens Einfluss und schloss sich dann ebenfalls den Nationalsozialisten an 1 Der Physikochemiker Karl Friedrich Bonhoeffer beurteilte Cordes in einer Stellungnahme als einen kenntnisreichen wissenschaftlich eingestellten und padagogisch begabten Chemiker 3 In der Folge holte Bonhoeffer Anfang der dreissiger Jahre Cordes als Assistenten an die Universitat Frankfurt Karriere im NS Staat Bearbeiten Cordes schloss sich der SA an und trat zum 1 August 1932 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 1 215 040 4 1935 36 und 1938 39 war er Dozentenbundfuhrer an der Universitat Frankfurt Main An der Universitat Frankfurt erhielt er 1936 nach seiner Habilitation eine Dozentenstelle 3 1939 war er zeitweise Gaudozentenfuhrer von Hessen Nassau Im Jahre 1939 trat er der SS bei 5 In der SS wurde er dem SD zugeordnet 1 Sein nationalsozialistischer Fachkollege Peter Adolf Thiessen schrieb in einem Gutachten Cordes sei als unentwegter kompromissloser Nationalsozialist hochbewahrt 5 Cordes Bemuhungen einen Lehrstuhl an einer deutschen Hochschule zu erhalten verliefen zunachst wenig erfolgreich weil seine wissenschaftlichen Leistungen als nicht ausreichend galten Schliesslich berief Reichserziehungsminister Bernhard Rust Cordes am 6 November 1941 gegen den Wunsch der Fakultat auf den Lehrstuhl fur Physikalische Chemie an der Technischen Hochschule Braunschweig 6 Wolfgang Finkelnburg der Dozentenbundfuhrer der TH Darmstadt kritisierte diese Berufung auf einer Tagung als eine unter Ausserachtlassung des Leistungsprinzips erfolgte politische Massnahme um nicht zu sagen politische Schiebung 7 Nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Nach Kriegsende wurde Cordes am 31 Mai 1945 aus dem Hochschuldienst entlassen Im Entnazifizierungsverfahren stufte ihn die Spruchkammer Frankfurt am 3 Januar 1949 in die Gruppe IV Mitlaufer ein Der Braunschweiger Lehrstuhl war inzwischen anderweitig besetzt worden 8 Als 131er erhielt Cordes 1956 erneut einen Lehrstuhl an der TH Braunschweig Er wurde 1972 emeritiert Literatur BearbeitenHeinrich Becker Hans Joachim Dahms Cornelia Wegeler Hrsg Die Universitat Gottingen unter dem Nationalsozialismus Das verdrangte Kapitel ihrer 250jahrigen Geschichte Munchen 1987 Catalogus Professorum der Technischen Universitat Carolo Wilhelmina zu Braunschweig Teil 2 Lehrkrafte 1877 1945 erstellt von Bettina Gundler unter Mitwirkung von Claudia Schuler Braunschweig 1991 S 40 f Ute Deichmann Fluchten Mitmachen Vergessen Chemiker und Biochemiker in der NS Zeit Weinheim 2001 Michael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 35 36 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt a M 2003 ISBN 3 10 039309 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ute Deichmann Fluchten Mitmachen Vergessen Chemiker und Biochemiker in der NS Zeit Weinheim 2001 S 218 Heinrich Becker u a Hrsg Die Universitat Gottingen unter dem Nationalsozialismus Munchen 1987 S 17 a b Ute Deichmann Fluchten Mitmachen Vergessen Chemiker und Biochemiker in der NS Zeit Weinheim 2001 S 219 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5551114 a b Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt a M 2003 Peter Albrecht Walter Kertz Hrsg Technische Universitat Braunschweig Hildesheim 1995 S 459 Zit in Daniel Wesselhoft Von fleissigen Mitmachern Aktivisten und Tatern Die Technische Hochschule Braunschweig im Nationalsozialismus Hildesheim Olms 2012 S 200 Peter Albrecht Walter Kertz Hrsg Technische Universitat Braunschweig Hildesheim 1995 S 612 Normdaten Person GND 117709239 lobid OGND AKS VIAF 796556 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cordes HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 19 Mai 1906GEBURTSORT Haspe WestfalenSTERBEDATUM 12 Marz 1999STERBEORT Hildesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Cordes Chemiker amp oldid 238897891