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Heinrich Bischoff 17 Juni 1867 in Montzen 24 Juni 1940 in Aachen war ein belgischer Germanist und Literaturkritiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenObwohl Heinrich Bischoff im franzosischen Sprachgebiet Belgiens geboren und aufgewachsen war wurde der Sohn von Johann Bischoff und der Josefine Coenen zu Hause vorzugsweise deutschsprachig erzogen Nach seiner Schulzeit studierte er Germanistik an der Universitat Luttich wo er von dem dort lehrenden Historiker Godefroid Kurth gepragt wurde der 1893 in Arlon den Verein zur Pflege und Hebung der deutschen Muttersprache im deutschsprachigen Belgien gegrundet hatte Anschliessend unterrichtete Bischoff von 1887 bis 1895 Sprach und Literaturwissenschaften fur angehende Gymnasiallehrer an der Ecole Normale Superieure und an der Universitat Luttich sowie am stadtischen Gymnasium in Nivelles Im Jahr 1895 wurde er zunachst als ausserordentlicher Professor und ab 1905 als ordentlicher Professor fur Deutsche Sprache und Literatur an der Universitat Luttich ubernommen und 1920 aus gesundheitlichen Grunden emeritiert Ausserhalb seiner offiziellen Lehrtatigkeit setzte sich Bischoff weiterhin im Sinne von Godefroid Kurth vehement fur die Verbreitung und Pflege der deutschen Sprache auch ausserhalb der deutschsprachigen Gebiete von Ostbelgien ein und hatte das Ziel diese unter anderem in den Bezirken Verviers Bastogne und dem Areler Land wiederzubeleben Dazu grundete er 1905 den Deutschen Verein fur die Provinz Luttich mit Sitz in Montzen sowie die Schiller Gesellschaft in Luttich Nach dem Ersten Weltkrieg als die Kreise Eupen und Malmedy laut Versailler Vertrag dem Land Belgien zugeteilt worden waren und sich spater aus dem Verbund der Neubelgier aus Protest Gruppierungen wie beispielsweise die Heimattreue Front entwickelt hatten die eine Wiederangliederung an das Deutsche Reich anstrebten stiess Bischoff mit seinem Engagement fur die deutsche Sprache vor allem bei den Altbelgiern auf zunehmende Kritik Im Besonderen seine Forderung auch ausserhalb der deutschsprachigen Kantone Ostbelgiens sowohl in den altbelgischen als auch in den luxemburgischen Gemeinden mit ehemals deutschem Einfluss im Schulunterricht die deutsche Sprache als Hauptsprache wieder einzufuhren verursachten beispielsweise in den Gemeinden Gemmenich Plombieres Welkenraedt Baelen sowie im Areler Land und vielen anderen Gemeinden einen erheblichen Widerstand und es wurde Bischoff unterstellt eine offene Sympathie fur das Deutsche Reich zu hegen Diese Meinung wurde zudem bestarkt als Bischoff zusammen mit dem sozialistischen Abgeordneten Marc Somerhausen 1899 1992 und dem Pfarrer Frederic Schaul im Jahr 1931 in der luxemburgischen Gemeinde Tuntingen den Bund der Deutsch Belgier grundete der als Nachfolgeorganisation des im Ersten Weltkrieg aufgelosten Vereins zur Pflege und Hebung der deutschen Muttersprache im deutschsprachigen Belgien seines Lehrers und Mentors Godefroid Kurth gedacht war und dem Verfall des Deutschtums entgegenwirken sollte Da jedoch die Bevolkerung in diesen Gemeinden in ihrer belgisch nationalen Einstellung gefestigt war und zudem durch die beginnenden nationalistischen Stromungen in Deutschland in gewisser Weise abgeschreckt wurde stiess der von Bischoff gegrundete Bund bereits ab 1933 auf zunehmende Inakzeptanz und wurde spater bedeutungslos In Deutschland wurde Bischoff im Jahr 1938 fur seinen Einsatz fur die deutsche Sprache mit dem Joseph von Gorres Preis der Stiftung F V S durch die Rheinische Friedrich Wilhelms Universitat Bonn geehrt 1 Zwei Jahre spater starb er in Aachen und wurde auf dem dortigen Waldfriedhof beigesetzt In Erinnerung an ihn wurde spater an seinem letzten belgischen Wohnsitz im Ortsteil Hauset eine Strasse nach ihm benannt Schriften Auswahl BearbeitenBischoff veroffentlichte mehrere Publikationen die unter anderem seinen Einsatz fur die deutsche Sprache dokumentierten darunter Ludwig Tieck als Dramaturg 1897 2016 ISBN 978 3 7433 4276 7 Das deutsche Volkslied Verlag Alphonse Willems Aubel 1898 Die deutsche Sprachdichtung Verlag Alphonse Willems Aubel 1900 Heinrich Hansjakob Verlag Alfons Siffer Gent 1901 ISBN 978 1 168 37704 3 Richard Bredenbrucker der sudtirolische Dorfdichter Ein literarische Studie Verlag Alfons Siffer Gent 1902 Unsere Dritte Nationalsprache ihre Geschichte und ihre Rechte Gent 1907 Nikolaus Lenau Gedichte Strecker und Schroder Stuttgart 1924 Die deutsche Sprache in Belgien Ihre Geschichte und ihre Rechte Esch amp Cie Eupen 1931 Geschichte der Volksdeutschen in Belgien Hrsg Georg Scherdin Heimat Verlag Aachen 1941 Literatur BearbeitenHeinz Warny Heinrich Bischoff und der Bund der Deutschbelgier In Lebensbilder aus Ostbelgien Band 2 Grenz Echo Verlag Eupen 2019 ISBN 978 3 86712 146 0 S 25 26 Lutz Hagestedt Das Deutsche Literaturlexikon Walter de Gruyter 2011 S 702 books google de Weblinks BearbeitenProfessor Heinrich Bischoff in Der Landbote Malmedy vom 18 Juni 1932Einzelnachweise Bearbeiten Ehrung eines altdeutschbelgischen Gelehrten in St Vither Volkszeitung vom 8 Februar 1939 Normdaten Person GND 116194901 lobid OGND AKS VIAF 126095163 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bischoff HeinrichKURZBESCHREIBUNG belgischer Germanist und LiteraturkritikerGEBURTSDATUM 17 Juni 1867GEBURTSORT MontzenSTERBEDATUM 24 Juni 1940STERBEORT Aachen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Bischoff Germanist amp oldid 233487143