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Heinrich Max Georg Bieg geboren 1 April 1912 in Villingen gestorben 30 August 1987 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Funktionar der Hitlerjugend im Deutschen Reich und in der Schweiz Leben BearbeitenHeiner Bieg war ein Sohn des Georg Bieg und der Bertha Schneider Die Familie zog 1924 nach Freiburg im Breisgau wo er nach dem Besuch der Hoheren Handelsschule von 1927 bis 1930 eine kaufmannische Lehre in der Freiburger Bucherstube absolvierte Er war in dieser Zeit in der Bundischen Jugend aktiv Bieg trat zum 1 August 1930 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 287 964 1 Er zog 1930 mit den Eltern nach Bad Krozingen wo er die ortliche Hitlerjugend grundete und selbst zum HJ Scharfuhrer ernannt wurde Bieg war die Jahre der Weltwirtschaftskrise arbeitslos Bei der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 hatte er den Rang eines HJ Gefolgschaftsfuhrers 1936 wurde er in Karlsruhe als stellvertretender Personalamtsleiter der HJ Gebietsfuhrung Baden hauptberuflich in den Parteidienst eingestellt 1937 baute er den HJ Streifendienst in Freiburg auf und wurde zum Bannfuhrer des Banns 113 in Freiburg ernannt Nach einer Wehrubung bei der Wehrmacht entwickelte er ein Grossgelandespiel bei dem im Juli 1938 uber 1200 Freiburger HJ Mitglieder gegen 300 Baden Badener HJ Mitglieder Krieg spielten Bieg sicherte sich dafur Spenden bei der ortlichen Wirtschaft Von der Stadtregierung verlangte er eine drastische Erhohung der Zuschusse fur das HJ Zeltlager die vollstandige Finanzierung der vormilitarischen Ausbildung bei der HJ und eine Erhohung des Zuschusses fur das HJ Stadtspiel Bieg wurde 1939 zur Wehrmacht eingezogen und heiratete am 1 September 1939 in der ersten Freiburger Kriegstrauung Hildegard Aschenbrenner eine BdM Fuhrerin Sie war eine Nichte des Dom Kapitulars Thomas Aschenbrenner 1885 1963 Bieg nahm 1940 als Unteroffizier am Frankreichfeldzug teil Im April 1941 wurde er auf eigenen Antrag vom Wehrdienst beurlaubt um seine Arbeit in der Freiburger HJ wieder aufzunehmen Ende 1941 entsandte die Reichsjugendfuhrung ihn mit einem Diplomatenpass versehen in die Schweiz Er wurde zum Oberbannfuhrer vergleichbar einem SS Standartenfuhrer der HJ befordert und wurde als Landesjugendfuhrer der Reichsdeutschen Jugend RDJ in die Schweiz versetzt Er arbeitete als Beamter der deutschen Botschaft In die Reichsdeutsche Jugend konnten Jugendliche aufgenommen werden die mit ihren Eltern als Auslandsdeutsche in der Schweiz lebten Die Zahl der deutschen Staatsangehorigen in Schweiz betrug 70 000 Biegs Ziel war es moglichst viele junge Manner zum freiwilligen Eintritt in die Wehrmacht zu gewinnen Die Mitgliederzahl der RDJ betrug 1939 584 Jungen und Madchen bei Kriegsende waren es rund 2000 47 ehrenamtliche Standortfuhrer waren Bieg unterstellt Es wurden Heimabende Ausfluge und besondere Schulungslager offentliche Auftritte Sportveranstaltungen und Gelandespiele organisiert Die Schweizer Polizeiorgane protokollierten Biegs Aktivitaten duldeten die gelegentlichen Verletzungen des Uniform und Fahnenverbots durch die RDJ schritten aber aus aussenpolitischen Grunden nicht ein Bieg veranstaltete vom 19 bis 30 Juli 1942 in Freiburg im Breisgau ein Wilhelm Gustloff Gedachtnislager an dem 1275 reichsdeutsche Jugendliche aus der Schweiz teilnahmen Im August 1944 waren es 400 Jungen im Sommerlager im Schwarzwald und 200 Madchen in einem Lager im Elsass Nach Kriegsende losten die Schweizer Behorden die NSDAP AO Landesgruppe und die ihr angeschlossenen Organisationen auf Bieg wurde als Teil einer Funften Kolonne aus der Schweiz ausgewiesen 2 und mit einem lebenslangen Betretungsverbot der Schweiz belegt Er wurde am 10 Juli 1945 an der Grenze Basel Riehen den franzosischen Besatzungsbehorden ubergeben und im Internierungslager in der Idingerstrasse in Freiburg inhaftiert Biegs Zellenkamerad war zeitweise Hanns Martin Schleyer mit dem er eine lebenslange Freundschaft schloss Seine Frau und die beiden 1941 und 1943 geborenen Kinder waren zunachst noch in Weesen SG interniert Bieg kam gegen Ende 1948 aus der Internierung frei und arbeitete fortan als Teilhaber in der Holz und Baustofffirma seines Schwiegervaters in Sasbach Literatur BearbeitenBernd Hainmuller Heinrich Bieg Ein nationalsozialistischer Seelenfanger der Jugend in Freiburg und in der Schweiz In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Baden Wurttemberg Band 6 NS Belastete aus Sudbaden Kugelberg Gerstetten 2017 ISBN 978 3 945893 06 7 S 47 63 Heiko Haumann Heinrich Bieg ein deutscher Nazi in der Schweiz In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte 59 3 2009 S 298 328 doi 10 5169 seals 99174 316 Martin J Bucher Wir tragen die flatternden Fahnen der Zukunft Die Nationale Jugend der Schweiz ein Schweizer Pendant zur deutschen Hitlerjugend In Schweizerische Zeitschrift fur Geschichte 61 2011 Nr 3 S 315 340 PDFEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 2880701 Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung betreffend die antidemokratischen Umtriebe Motion Boerlin In Bundesblatt 15 August 1946 S 1138 Normdaten Person GND 13956652X lobid OGND AKS VIAF 101292808 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bieg HeinrichALTERNATIVNAMEN Bieg Heinrich Max Georg vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Funktionar der Hitlerjugend im Deutschen Reich und in der SchweizGEBURTSDATUM 1 April 1912GEBURTSORT Villingen SchwenningenSTERBEDATUM 30 August 1987STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Bieg amp oldid 228894430