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Heinold Fast 17 Marz 1929 in Emden 22 November 2015 1 ebenda war ein mennonitischer Theologe und Geistlicher Bekannt geworden ist er vor allem als Forscher und Autor auf dem Gebiet der reformatorischen Tauferbewegung und der mennonitischen Geschichte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHeinold Fast entstammte einer mennonitischen Familie deren Vorfahren vaterlicherseits in einer deutschen Mennonitenkolonie in der Ukraine ansassig waren Er war das jungste Kind des Volksschullehrers und Pastor Lic theol Abraham Fast und seiner Ehefrau Luise Heinold Fasts Mutter war eine geborene Handiges 2 und stammte aus einer Wormser Mennonitenfamilie Im Sommer 1914 besuchten Abraham und Luise Fast ihre Angehorigen in Worms und erlebten dort den Ausbruch des Ersten Weltkriegs Fasts Vater wurde als Auslander fur kurze Zeit interniert und bewarb sich nach seiner Freilassung auf die vakante Pastorenstelle der Mennonitengemeinde Emden die er 1918 antrat Zu seinen Aufgaben gehorte auch die Betreuung der Mennonitengemeinden in Leer Norden und Gronau Seine Kindheit und Jugend verbrachte Heinold Fast zunachst in Emden Durch die zahlreichen Bombenangriffe ab 1940 wurde die Emder Innenstadt und auch die Emder Mennonitenkirche total zerstort Damit verlor die Familie ihre Dienstwohnung Auch mehrere provisorische Wohnungen die die Familie im Anschluss bewohnte wurden Opfer der Bomben In einem Lebensruckblick erzahlte Heinold Fast dass er als Heranwachsender samtliche Emder Bunker kennengelernt habe Schliesslich wurde die Familie ins Emsland evakuiert Dort verblieb sie bis Mitglieder der Leeraner Mennonitengemeinde ihnen in ihrem Haus eine Wohnung anboten So kam es dass Fast in Leer den grossten Teil seiner gymnasialen Ausbildung absolvierte Nach dem Abitur entschied er sich fur das Studium der Evangelischen Theologie Sein Ausbildungsweg fuhrte ihn zunachst an das mennonitische Bethel College in North Newton Kansas USA und anschliessend an die Universitaten in Gottingen und in Heidelberg Hier schloss er 1957 sein Studium mit einer Dissertation zum Thema Heinrich Bullinger und die Taufer ab Doktorvater war der Kirchengeschichtler Heinrich Bornkamm 3 Nach seiner Promotion ubernahm Heinold Fast das Pastorenamt seines Vaters das er bis zum Eintritt in den Ruhestand innehatte Neben der ortlichen Gemeindearbeit wirkte er uber 25 Jahre in der Leitung der Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden an deren Entstehung er massgeblich mitbeteiligt war Insgesamt zwolf Jahre war er deren Vorsitzender Auch auf internationaler Ebene war Heinold Fast tatig Er war Mitglied der Christlichen Friedenskonferenz CFK an deren I Allchristlicher Friedensversammlung er 1961 in Prag teilnahm Von 1972 bis 1978 gehorte er zum Prasidium der Mennonitischen Weltkonferenz Ein weiterer Schwerpunkt seiner pastoralen Arbeit lag in der Betreuung mennonitischer Theologiestudenten fur die er u a jahrliche Tagungen veranstaltete 4 Ehrenamtlich wirkte Heinold Fast viele Jahre als Leiter der bedeutenden evangelisch reformierten Johannes a Lasco Bibliothek in Emden Nach 35 Dienstjahren ging er in den Ruhestand den er in Ostfriesland verbrachte Der Tauferforscher James M Stayer zahlte Heinold Fast zu den gelehrten Pastoren diese seien seines Erachtens nur selten anzutreffen 5 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenWeit uber den Kreis seiner mennonitischen Gemeinschaft hinaus wurde Heinold Fast durch seine Forschungsarbeit auf dem Gebiet der fruhen Tauferbewegung bekannt Sein 1962 in Bremen erschienenes Buch Der linke Flugel der Reformation gilt in diesem Bereich als einfuhrendes Standardwerk Hier einige seiner Werke in Auswahl TaufergeschichteQuellen zur Geschichte der Taufer Bd 17 Briefe und Schriften oberdeutscher Taufer 1527 1555 Gutersloh 2007 Hrsg Quellen zur Geschichte der Taufer in der Schweiz Bd 2 Ostschweiz Zurich 1973 Hans Krusis Buchlein uber Glauben und Taufe In Zwingliana Bd XI Heft 7 1962 Der linke Flugel der Reformation Glaubenszeugnisse der Taufer Spiritualisten Schwarmer und Antitrinitarier Klassiker des Protestantismus Bd 4 Bremen 1962 Die Sonderstellung der Taufer in St Gallen und Appenzell In Zwingliana Bd XI Heft 4 1960 Nr 2 Heinrich Bullinger und die Taufer Ein Beitrag zur Historiographie und Theologie im 16 Jahrhundert Dissertation Weierhof Pfalz 1959 Das Taufverstandnis der stillen Taufer In Dieter Schellong Warum Christen ihre Kinder nicht mehr taufen lassen Mit Beitragen von Markus Barth Rudiger Bremme Heinold Fast Jurgen Fangmeier Wilhelm Wilkens antworten 18 Frankfurt am Main 1969 S 37 51Mennonitische GeschichteKonfessionsprofil und Toleranz in Ostfriesland in mennonitischer Sicht 1795 1957 In Jahrbuch der Gesellschaft fur Niedersachsische Kirchengeschichte Bd 96 1998 S 89 96 Die Mennoniten und die Grundung von Neustadtgodens In Mennonitische Geschichtsblatter Bd 52 1995 S 85 100 Die Mennoniten In Evangelisches Kirchenlexikon Bd 3 1990 S 358 361 Eine Stimme aus den historischen Friedenskirchen In Beitrage zu einer Friedenstheologie Maxdorf 1982 Die Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden 1886 1961 Weierhof Pfalz 1961 Hutterische Bruder In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 15 de Gruyter Berlin New York 1986 ISBN 3 11 008585 2 S 752 756 SonstigesUnd bist s auch nicht Wilhelmine Siefkes oder ein Beitrag zum Volkstrauertag und zum Ewigkeitssonntag In Mennonitische Blatter Hamburg 1975Literatur BearbeitenJames M Stayer Der gelehrte Pastor ein seltenes Exemplar In Mennonitische Geschichtsblatter 61 2004 S 9 14Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinold Fast im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Jurgen Goertz In Memoriam Heinold Fast 1929 2015 pdf 78 kB In reformationsgeschichte de 8 Dezember 2015 abgerufen am 21 Marz 2021 Pastor Dr Fast scheidet nach 35 Jahren aus dem Amt Sohn folgte dem Vater auf den Platz vor der Gemeinde In Ostfriesen Zeitung 28 Marz 1992 abgerufen am 21 Marz 2021 wiedergeben auf archiv heinze de Einzelnachweise Bearbeiten Traueranzeige in der Emder Zeitung vom 25 November 2015 eingesehen am 26 November 2015 Siehe Titel der Schrift von Abraham Fast Aus unserem Leben Aufzeichnungen zum Tage der goldenen Hochzeit von lic theol Abraham Fast Pastor der Mennonitengemeinde zu Emden und seiner Frau Luise geb Handiges am 22 Mai 1962 Worldcat eingesehen am 1 Dezember 2015 Hans Jurgen Goertz In memoriam Heinold Fast 1929 2015 eingesehen am 1 Dezember 2015 Artikel zur Emeritierung Heinold Fasts in der Ostfriesen Zeitung vom 28 Marz 1992 James M Stayer Der gelehrte Pastor ein seltenes Exemplar Laudatio anlasslich des 75 Geburtstages von Heinold Fast In Mennonitische Geschichtsblatter 61 2004 S 9 14Normdaten Person GND 105320218 lobid OGND AKS LCCN nr2007005962 VIAF 15229776 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fast HeinoldKURZBESCHREIBUNG deutscher mennonitischer TheologeGEBURTSDATUM 17 Marz 1929GEBURTSORT EmdenSTERBEDATUM 22 November 2015STERBEORT Emden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinold Fast amp oldid 219659717